Wieder schliefen wir herrlich - und hätten eigentlich um 8.00 Uhr abfahrtbereit sein sollen.
Ooch nee; wir beschlossen, das liebevolle Frühstück, mit frischem Brot und Brötchen, tollem Käse und Barbaras Erzählungen aus ihrem aufregenden Leben noch etwas zu genießen.
Als ich mit letztem Gepäck aus dem Zimmer kam, saß bei einer Tasse dann Emanuel, unser Guide für die nächsten 12 Tage!
„Nice to meet you“ - begrüßte ich ihn - und er antwortete: „ja, schön Dich zu sehen!“ Ups, wir hatten einen englisch sprachigen Guide bestellt - Emanuel konnte fast fehlerfrei deutsch sprechen (und schreiben). Woher? - durch Euch Touristen, war seine Antwort.
So, das Eis war gebrochen, der junge Mann war mir, uns, nicht unsympathisch - auf geht’s! „Pole-Pole …. Ihr habt Urlaub!“
Wir verabschiedeten uns ganz herzlich von Flora, Barbara und ihrem Nest - ein wunderbares, liebevoll geführtes, kleines Guesthouse zum Ankommen! Danke auch an Marina und Karsten für den Tip!
Nachdem wir es uns in unserem Landcruiser - 6 Sitzer und Engel-Kühlschrank - gemütlich gemacht hatten, baten wir Emanuel, zunächst zu einem Supermarkt und ATM zu fahren.
Vom Kiota Nest (bei Moshi) fuhren wir durch Usa River und kamen nach ca. 30 km in Arusha an. Die Fahrt war schon ein Erlebnis - es gab sooo viel zu sehen. Die Teerstraße war gut, leider konnte Emanuel zügig fahren, trotzdem konnte ich ein paar Schnappschüsse machen.
Diese "Bettengeschäfte" beeindruckten uns wirklich!
In Arusha angekommen, wühlten wir uns im Schritttempo durch einen örtlichen Markt - um zum Supermarkt Nakumat zu gelangen - der jedoch wie ausgestorben da lag - geschlossen!
So fuhr Emanuel zu einem kleinen Getränkeshop - für einen sehr warmen Orangensaft wollte die Lady 4 US$, für einen warmen Spier-Weißwein 15 US$ haben. Nein, das war uns zuviel! Ich hatte vorab auf Maps eine Mall am Ortsende von Arusha, neben dem Culture Centre gemarkert, dort baten wir Emanuel zu halten.
Die
AIM-Mall war ein kleiner Konsum-Tempel a la Dubai, Edelstahl, glitzernder Marmor;
uns interessierten nur zwei sehr korrekt wirkende Wechselschalter und ein sehr sauberer, sehr gut sortierter Supermarkt.
Für 100 € bekam ich 270.000 TZS. Und guten Saft für umgerechnet 2,50€, Wein für 8-10 €. Für Emanuel brachten wir eine Fanta Orange mit - ein Süßer also!
Nachdem alles gut im Kühlschrank verstaut war, reichlich Wasser war vorhanden, konnte es also endlich losgehen! „Gemma“, wie Emanuel in Kaisermanier sagte.
Wir fuhren aus der Stadt, an der Arusha Coffee Lodge, deren Kaffeeplantage und dem kleinen Arusha Airport vorbei.
Überall wuchsen die großen Sisal Agaven, die früher ua. für die Seilherstellung benötigt wurden. Heute werden nur noch Teppiche und Korbwaren daraus hergestellt - die Massai nutzen die Pflanzen als Einfriedung ihrer Kraals.
Die Landschaft war schön, die gute Teerstraße auch und es gab viele Büsche am Straßenrand, die ich noch nie gesehen hatte. Aber unser Guide kannte die Bezeichnung nicht…. hm, das war also ausbaufähig! Wir erfuhren, dass er bis vor einigen Jahren als Sharpa an die 20x auf den Kilimandscharo gekraxelt war, dann als Guide seine Ausbildung von Leopard Tours erhielt und dort seit fünf Jahren als Guide arbeitet.
(Oscher, Fettblattbaum (Calotropis)
(Abgasnorm erfüllt? .... )
Dann schaltete er sein Funkgerät ein, das ständig vor sich hin schnarrte, knatterte und rauschte… In dem Moment dachte ich: „wehret den Anfängen“- und fragte, ob er das Ding benötigte! Damit schaltete Emanuel den Knatterkasten sofort ab - und während der ganzen Reise nur ein einziges Mal wieder an!