THEMA: Mädels-Trip Ruaha NP und Sansibar September 2016
22 Nov 2016 15:29 #453229
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Von dort aus schauen sie respekteinflößend in Richtung unseres Autos. Immer wieder faszinierend die Augen des Löwen!



Klein, aber nicht weniger hübsch, eine bunte Gabelracke mit Insektensnack.



Serap ist selig, als wir endlich bei Ihren Lieblingstieren den Elis anhalten.
Wir genießen es eine ganze Zeit lang diesen majestätischen Tieren beim friedlichen Grasen zuzusehen.





Und hier noch weitere Impressionen aus dem Park, der schon am ersten Tag zu einem meiner absoluten Lieblingsparks geworden ist.







Ein schöner Sonnenuntergang zeigt an, dass wir den Park nun leider wieder verlassen müssen. Pünktlich um 18 Uhr wird das Tor geschlossen. Lionel gibt ordentlich Gas, damit wir dies noch rechtzeitig schaffen heute.



Bei einem überaus leckeren Abendessen mit Vorsuppe, Hauptgang Rind und Pudding als Dessert lassen wir den schönen Tag ausklingen. Rund- und dickgefuttert werden wir von einem Massai-Nachtwächter mit der Taschenlampe zum Zelt geleuchtet. John hat gedroht, dass wir einige Kilos zunehmen werden in Tandala und man merkt, er bzw. sein Koch arbeiten fleißig daran.;-)
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23 Nov 2016 17:32 #453367
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07.09.2016 - (Teil 1) Wer lange wartet, wird endlich belohnt…

Heute Nacht war es ganz schön frisch im Zelt…Brrr. Trotz zusätzlicher Decke wachen wir immer noch fröstelnd mit bis an die Nase gezogener Bedeckung auf. :S Serap wundert sich, dass afrikanische Nächte so kalt sein können! Vor ein paar Jahren in Sambia war es um die gleiche Jahreszeit so warm, dass man nachts fast am dünnen Bettlaken festgeklebt ist. Daher hatte ich hier in Ruaha so gar nicht damit gerechnet. Ein Phänomen, dass wir auch in den nächsten Nächten noch erleben „dürfen“. Dann sind wir Frostbeulen aber mit jeweils zwei zusätzlichen Decken besser bewaffnet. B) Immerhin wird wenigstens das Wasser unter der Dusche nach ein paar Minuten schön warm und wir tauen wieder auf.

Das Frühstück wird in Tandala nicht in der Lodge, sondern herrlich draußen im Freien aufgetischt. Was für ein schöner Morgen mit der aufgehenden Sonne vor den großen Akazien.



Daran könnte man sich wirklich gewöhnen. Bei dem tollen Blick in den golden glänzenden Busch…



…vergessen wir beim Futtern und Genießen fast die Zeit, so dass wir am Ende etwas in Hektik geraten. Denn wir wollen ja heute frühzeitig zu unserer ersten Ganztagessafari in den Park starten. John als guter Gastgeber beruhigt uns, dass wir im Urlaub wären und uns als einzige Gäste sowieso niemand drängelt. Aber wir möchten auch Chris und Lionel nicht unnötig warten lassen und holen im Laufschritt noch Kameras, Fernglas und unsere Rücksäcke aus dem Zelt. Reingehopst ins offene Safari-Fahrzeug und los geht’s, voller Vorfreude auf neue, spannende Tiersichtungen. :woohoo: Serap ist auch schon Feuer und Flamme. Die erste Safari gestern hat sie schon mal begeistert. Das freut mich aus nicht ganz uneigennützigen Gründen natürlich ganz besonders. :P

Schnell eingecheckt am Gate in Ruaha, ein paar nervige Tsetsefliegen beim Warten aufs Bezahlen verscheucht (die Biester hatten wir überhaupt nur hier rund um die Einfahrt) und dann gehts in das Tierparadies. Nicht unerwähnt sollte ich noch lassen, dass ich bei der Registrierprozedur ein Bild von einem Wildhund an der Wand gesehen und dieses Chris gezeigt hatte. Mit dem etwas dreisten Hinweis meinerseits, dass ich diese in Afrika bisher noch nie erleben durfte und daher auf den Ruaha hoffe. Chris schaut mich nur mit großen Augen an und belässt es bei vielsagendem Schweigen. Wahrscheinlich denkt er sich insgeheim, dass die Touristen auch jedes Jahr unverschämter werden mit Ihren anspruchsvollen Forderungen... :pinch: Hmmm, war das jetzt zu dreist von mir? :S Wir werden sehen…

Als erstes jedenfalls schon mal eine noch etwas müde durch ein schönes Panorama stolzierende Giraffe.



Dieser Hippo liegt dagegen noch faul in der Gegend herum und wärmt sich in der Sonne auf. Der Tag wird sicher noch anstrengend genug im Hippo-Tümpel...



Andere sind da schon aktiver und haben die Lauscher auf vollen Empfang gestellt...



Wir drehen als erstes eine hoffnungsvolle, kleine Runde in dieser lieblichen Uferlandschaft.



Bis auf ein paar Antilopen, ein gut getarntes Dik-Dik und einige schnell zwischen den Felsen verschwindende Klippschliefer, möchten sich aber leider heute früh keine Tiere zeigen. Damn.



Dann fahren wir an den felsigen Berghängen entlang auf der Suche nach einem Leo, der lt. unserem Guide Chris, hier scheinbar wohnt und in den letzten Tagen einige Male zu sehen war. Schön, für die anderen. Bei uns ziert sich Herr Leo gemeinerweise :evil: (oder er verschläft einfach den frühen Morgen, wie heute die meisten anderen Tiere auch). So brechen wir die Suche etwas entnervt vom langen ergebnislosen Rumkurven für eine wohlverdiente Mittagsrast direkt am Flussbett ab. Beim wie immer hervorragenden Essen (frischer Salat, Gemüse-Quiche, Obst als Nachtisch) und der netten Umgebung kommt dann schnell die gute Laune wieder.



Fortsetzung des Tags folgt schnellstmöglich...
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23 Nov 2016 18:36 #453373
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07.09.2016 (Teil 2 ) - Wer lange wartet, wird endlich belohnt…

Nach dem Ausruhen hat Fortuna endlich ein Einsehen mit uns. Keine 500 Meter von der Stelle, wo wir eben noch gefuttert haben, liegen diese drei Raubkatzen! :cheer: Man gut, dass die uns nicht beim Relaxen vorhin Gesellschaft leisten wollten! :silly: Aber sie verschlafen lieber den heißen Tag und sind nicht besonders erfreut, dabei gestört zu werden. Mehr als einen genervten Blick, bevor sie sich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Nichtstun und Dösen widmen, haben sie jedenfalls nicht für uns über.





Da fahren wir doch lieber weiter um kurz danach auf eine größere Elefantenherde zu stoßen.



Gestatten ich bin der Dumbo von Ruaha…



Serap zückt begeistert Ihre Kamera, als Lionel plötzlich auf Wunsch von Chris Vollgas gibt und davonrast. Völlig entgeistert versuchen wir sie zu stoppen. Doch erfolglos. :huh: Chris ist nebenher am Telefonieren und reagiert überhaupt nicht. Frechheit, jetzt wo wir so schöne Eli-Bilder hätten machen können. :pinch: :evil: Was ist bloß mit unserem Guide los…Das kommt davon, wenn man nicht selber fährt, grummele ich schon…als wir plötzlich diverse Autos an der Straße stehen sehen. Es sind mindestens 4 oder 5 Stück. Hui, was geht denn hier ab? Denken wir noch so, als Chris freudestrahlend „Wild-Dogs“ ruft! Und wirklich, ich traue meinen Augen kaum. :woohoo: :woohoo: Erst einer und dann sehen wir das ganze Rudel. Wie cool ist das denn? Trotz diversen Reisen nach Afrika in den letzten 15 Jahren habe ich die noch niemals nie in freier Wildbahn gesehen und jetzt ist es soweit. Yippieh! Und da liegen sie auch noch so fotogen. Sorry Leute, aber jetzt kommt eine kleine Wildhund-Reihe. Ich konnte mich vor lauter Begeisterung einfach nicht entscheiden zwischen den Fotos.











Jetzt verstehen wir auch, warum Chris immer so viel telefoniert. Er muss nicht Mutti berichten, wo er sich stündlich aufhält, nein er telefoniert mit den anderen Guides der umliegendes Lodges, wo sich gerade die spannenden Raubtiere aufhalten. Äußerst Praktisch. :) Er lächelt ganz stolz und meint, dass ich doch unbedingt Wildhunde sehen wollte…Was haben wir doch für einen Schatz als Guide! Chris erzählt noch, dass sein Ehrgeiz immer besonders geweckt wird, wenn Gäste ein bestimmtes Tier sehen möchten. Dann ruht und rastet er nicht länger, bis es soweit ist. Deshalb war er so angespannt und merkwürdig heute. Jetzt wird uns einiges klar. Tja, was hätten wir denn noch gern die nächsten Tage... einen Gepard mit Jungtieren, das seltene Schuppentier…Nein, Spaß beiseite. Ich nehme mir vor, ihn die nächsten Tage nicht mit Sonderwünschen zu quälen. Jetzt können wir den Rest der Safari ruhig angehen lassen.
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30 Nov 2016 21:03 #454176
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Bevor ich die nächsten Tage wieder beruflich in meine kalte alte Heimat Hamburg abdüse, springe ich doch sehr gern nochmal (zumindest gedanklich) ins warme Tansania und stelle den Rest unseres Safari-Tags im Ruaha Park ein:

07.09.2016 (Teil 3 ) - Wer lange wartet, wird endlich belohnt…

Inzwischen haben die Wildhunde vom vielen Rumgekurve der Autos genug und werden unruhig. Ignorieren hilft nicht mehr, denn einige dreiste Fahrer kommen dem Rudel quer durch die Büsche immer näher. Sehr schade, denn wir standen dank unserem Fahrer Lionel ziemlich gut und hätten sie lieber noch etwas in Ruhe beobachtet. Aber leider müssen manche scheinbar direkt bis an die Nasenspitze der Hundis gefahren werden, damit es endlich gut ist. :S :evil: . Diese hetzen (mit sämtlichen Safari-Autos im Schlepptau) in Richtung Flussbett los. Da ist dann am steilen Abhang zum Fluss Endstation für die Autos angesagt und das gesamte Rudel kann sich in einigem Abstand gemütlich ins Nass legen und die Bäuche in der heißen Mittagssonne kühlen. Verdienter Punktsieg für die Wildhunde. :cheer:







Hier sieht man nochmal gut, dass Wildhund = Wildhund nicht so ganz stimmt. Jeder ist ganz individuell gefleckt und gepunktet.



Bye Bye ihr lieben Wauzis…



...es war schön euch endlich einmal gesehen zu haben!!! :woohoo: Ein unvergessliches Erlebnis, dass ich zwar hier im Ruaha herbeigesehnt, an dessen Realisierung ich aber gar nicht wirklich geglaubt hatte. Da wird man mal wieder eines besseren belehrt mit seiner ewigen Schwarzseherei. ;)

Aber nun wir müssen so langsam weiter, denn unser Fahrer Chris hat schon das nächste Highlight im Visier. Kaum zu glauben, es geht heute wirklich Schlag auf Schlag! :silly: Von Ferne wurde ein Leo gesichtet! Er gibt Vollgas (Chris und nicht der Leo ;.)) und entschwindet, bevor die anderen Autos davon auch noch Wind bekommen. Besser ist das...Und wirklich, in weiter Entfernung können wir die Raubkatze tatsächlich an der anderen Uferseite ausmachen. Juhuu! :cheer: Man muss aber wirklich ziemlich genau hinschauen.



Hoffentlich bekommt die Katze nicht auch Wind von uns und entschwindet schnell…Während die Spannung steigt, heißt es erstmal noch im Allradantrieb vorsichtig quer durchs matschige Flussbett fahren und sich in Geduld üben, bevor wir dann endlich mit dem schönen Rücken bzw. Hinterteil unseren ersten (und einzigen) Leo des Urlaubs Bekanntschaft schließen können. Diesen dreht er uns nämlich zu und verharrt einige Zeit stocksteif. So nach dem Motto, wenn nichts passiert, wird’s vielleicht langweilig für die Touris und sie geben Ruhe.

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30 Nov 2016 21:22 #454180
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Ihm wird es aber scheinbar dann auch langweilig, denn er fängt an langsam den Fuß schleichend vor und zurück zu schieben, die kleine Schleichkatze. Chris erzählt uns nämlich, dass es noch ein jüngeres Tier sein soll. Ein Jugendlicher Leo quasi. Als ein zweites Safari-Auto uns erreicht, wird es ihm aber zu bunt mit dem Spielchen und er sprintet mit der Leoparden- eigenen Eleganz quer durch den Busch davon. Mir gelingen davon leider nur noch ein paar seitliche Bilder. :blink: :blush:





Trotzdem eine beeindruckende Begegnung. Leoparden sind halt immer wieder faszinierend! :)

Nach so viel Action und Raubtiersichtungen neigt sich der Safaritag aber doch langsam aber sicher dem Ende zu. Wir fahren gemütlich Richtung Tandala zurück und genießen noch einmal die wunderschöne, abwechslungsreiche Landschaft im Park.





Wie es sich für einen so perfekten Tag wie den heutigen gehört, statten uns abends noch ein paar Elis am Wasserloch in Tandala einen Besuch ab. Freu! :) Das ganze garniert mit einem traumhaften Sonnenuntergang vor den großen Akazien-Bäumen. Die Elis ganz klein im ersten Bild links übrigens.







Herrlich, könnte doch jeder Tag so besonders wie heute sein! Man würde glatt süchtig. :laugh: Zufrieden und reichlich gefüllt vom wie immer köstlichen Essen in Tandala schlummern wir ein. Hintergrund- bzw. Gute-Nacht-Musik gibt es Dank der prustenden und schlürfenden Geräusche der Elis am Wasserloch…

To be continued...
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06 Dez 2016 09:16 #454843
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08.09.2016 – Zwei Weißhosen im Massai-Dorf

Wer sich auf weitere Safari-Bilder gefreut hat, den muss ich schon mal auf den Bericht vom morgigen Tag vertrösten. Denn für heute haben wir andere Pläne…
Wir haben uns entscheiden eine kleine Auszeit vom Ruaha zu nehmen und dafür das Massai-Dorf zu besuchen, in dem die Familie unseres momentanen Massai-Nachtwächters lebt. (Wie hieß er noch gleich? Hmmm…wenn man sich nicht alles sofort aufschreibt. :S Meine chronische Namensamnesie lässt mal wieder peinlich grüßen. :blush: Gesichter vergesse ich so gut wie nie, dafür Namen so gut wie immer.)

Serap freut sich schon riesig auf den Besuch. Ich habe dabei ehrlich gesagt etwas gemischte Gefühle, die ich aber lieber für mich behalte, um ihr die Freude damit nicht zu verderben. Dies da ich 1999 bei meiner allerersten Afrikareise mit einer Busgruppe ein Zulu-Schaudorf in Südafrika besuchen musste. Dort konnte man in alten Hütten Einheimische bestaunen, die wie die Zulus vor hundert Jahren gekleidet waren und im zugehörigen Shop daneben konnten T-Shirts und sonstiger Touri-Schnickschnack mit Kreditkarte gekauft werden…(!). :pinch: Eine doch recht befremdliche Erfahrung, die ich so lieber nicht nochmals machen wollte. Aber heute, möchten wir ja in ein Dorf, in dem die Menschen tatsächlich leben und nicht in eins, wo das nur geschauspielert wird. Ich bin daher sehr gespannt, was uns erwartet.

Unserem Nachtwächter können wir mit dem Besuch jedenfalls schon einmal einen Gefallen tun, denn er sieht seine Familie äußerst selten. Das Dorf ist ca. eine Stunde Autofahrt von Tandala entfernt und so müssen wir heute wieder recht früh gegen sieben Uhr starten. Mit dem Ausschlafen ist das so eine Sache in Afrika. ;)

In Dorf angekommen wird unser Nachtwächter erstmal respektvoll von Kindern und jüngeren Leuten begrüßt. Und zwar strecken diese ihm ihren bloßen Kopf entgegen, den er mit der Handfläche berührt. Irgendwie ein schönes Begrüßungsritual, wie wir finden.

Dann wird uns der Kral in der Dorfmitte gezeigt, in dem die Ziegen und Rinder nachts zum Schutz vor den Raubtieren schlafen.



Just in diesem Moment, als hätte man sie gerufen, kehrt eine Ziegenherde mit kleinen Jungs, die sie hüten, ins Dorf zurück.





Uns wird noch so einiges erklärt und wir haben im Gegenzug auch genug Gelegenheit Fragen zu stellen, die uns interessieren. So erfahren wir zum Beispiel, dass die Massai-Frauen meist sehr jung heiraten. Bereits mit 15 oder 16 Jahren. Die Frau des Nachwächters ist zum Beispiel erst zwanzig Jahre alt und hat schon zwei Kinder. Wir lernen sie und die Kinder kennen. Das kleine Mädchen von etwa drei Jahren versteckt sich dabei scheu hinter ihren Beinen. Wir sind uns insgeheim einig, dass er sich mit Abstand die hübscheste Frau aus dem Dort ausgesucht hat. Beide sind sie schlank und haben ein besonders edel bzw. ebenmäßig wirkendes Gesicht. Den Sprüchen, dass es sich bei den Massai um einen besonders schönen Menschenschlag handelt, macht dieses Paar jedenfalls alle Ehre. :cheer:

Wir dürfen auch seine kleine, spärlich möblierte Hütte mit den noch kleineren Fenstern von innen und außen besichtigen, bevor unser Guide Chris uns zum Gruppenbild antreten lässt. Links unser Nachtwächter, gleich daneben seine Schwägerin mit Tochter und ganz rechts seine Frau. Uns Weißhosen nehmen sie in die Mitte. Der unfreiwillige Partnerlook war übrigens nicht vorab abgesprochen und hat daher natürlich direkt bei den ersten Whatsapp nach Hause für einige belustigte Kommentare gesorgt. Aber besser Weißhosen, als gar nicht im Busch. Ätsch. :P ;)



Auch wir werden mit Fragen bestürmt. Ob wir denn keine Kinder hätten? In unserem, im Vergleich zu den Massai-Frauen doch schon sehr fortgeschrittenen Alter sicherlich schier unglaublich für die Damen, dass das nicht der Fall ist. ;) Oder Ehemänner? Wo groß unsere Familie wäre usw.? Bei der Gegenfrage von Serap, was denn passiert, wenn mal zwei Massai-Frauen des gleichen Mannes eifersüchtig werden, bricht großes Kichern aus. Schließlich antwortet unser Nachtwächter, dass das eigentlich nie der Fall ist, da es völlig normal ist, mehrere Frauen zu haben. Und wenn doch. Hmmm, dann gibt es einfach eine mit dem Stock. Dann wäre der Frieden wiederhergestellt. Das lassen wir lieber mal so im Raum stehen. :whistle: Klingt schon sehr martialisch. Dem fröhlichen Kichern der Frauen nach zu urteilen, dürfte das aber nicht allzu oft der Fall oder nur Wunschdenken des Mannes sein. B)

Übrigens führen alle Massai-Jungs und Männer lebenslang und immer ihren großen Stock bei sich. Wer diesen mal vergisst und erwischt wird, bekommt seinerseits eins mit dem Stock übergezogen. Denn ein Massai ohne Stock…ist wie eine Schnecke ohne Haus, wie ein Durchschnittseuropäer draußen ohne Unterhose. Sie merken schon, sowas geht gar nicht. Das gebieten einfach Tradition und Ehre dieses stolzen Volkes.

Für den Besuch des Dorfes wird von uns keine Bezahlung erwartet. Stattdessen bekommen wir die Gelegenheit ein paar selbst gefertigte Schmuckstücke zu erstehen. Selbstverständlich vollkommen freiwillig, uns wird nichts aufgedrängt. Um uns für den netten Besuch und die Gespräche zu bedanken (aber auch weil sie uns gut gefallen) revanchieren wir uns mit dem Kauf einiger kunstvoll geflochtener Perlenarmbänder.



Danach führen die Frauen des Dorfes noch einen traditionellen Tanz für uns auf und singen dazu. Wir sind begeistert. Hier die kleine Damen- und Kinderrunde im Bild.



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