THEMA: Mädels-Trip Ruaha NP und Sansibar September 2016
26 Dez 2016 22:16 #457032
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10.09.2016 – Letzter Tag in Tandala (Teil 2)

Nach dem Mittag ist nur kurz Entspannung auf der Zeltveranda mit dem schönen Blick auf den Busch und die Akazien angesagt. Dann geht es auch schon los in den Park. Heute sind wir alle etwas wortkarger als sonst. Zum einen fehlt natürlich Serap, zum anderen steht ein doppelter Abschied an. Nach der Safari von Chris unserem tollen Guide und Lionel dem netten, engagierten Fahrer, die uns die letzten Tage auf unseren Unternehmungen begleitet haben. Und natürlich vom Ruaha selbst …schnief… :(

Aber genug der Wehmütigkeit, nun starten wir erstmal. Bei den ersten Elefanten, die kurz nach dem Gate unseren Weg kreuzen, steigt die betrübte Laune sofort wieder und alle Sinne schalten auf den begeisterten Safari-Modus um.





Wir fahren in Richtung eines breiten, sandigen Flussbettes. Dort haben leider sämtliche Tiere eine unfotogene Gemeinsamkeit. Sie zeigen sich nur aus weiter Entfernung und möchten partout nicht näherkommen. :S :evil:

Ob es die Antilopen sind oder der einzelne Löwe, der es sich im Sand gemütlich gemacht hat (hier stark rangezoomt).





Oder auch noch weiter entfernt, die Löwenfamilie mit Jungtieren. Insbesondere diese hätte ich furchtbar gern etwas näher gesehen. Aber wir sind ja hier im Busch und nicht bei wünsch das was. ;)



Dafür gibt es in einem Wäldchen - ein paar Kilometer entfernt - kleine Paviane, die sich nicht an unserem Auto stören und es sich direkt vor unserer Nase auf einem Erdhügel gemütlich gemacht haben. Wir genießen das friedliche Treiben und bleiben eine ganze Weile.





Dann geht es durch eine liebliche weitgehend, tierlose Landschaft mit vielen Palmen.



Tatsächlich begegnen uns jetzt noch nicht einmal mehr Antilopen, kein Vogel zwitschert oder lässt sich blicken. Auf einem kleinen Hügel folgt endlich Abwechslung. Wir begegnen…Menschen (!)…in einem anderen Safari-Fahrzeug.

Die Gäste im anderen Wagen blicken schon ganz missmutig vor lauter Tiermangel. Wir müssen zurückfahren und einen kleinen Weg einbiegen, um das andere Fahrzeug vorbei zu lassen. Als wir an dem großen Baum dort in der Einbiegung drehen wollen, ruft Chris ganz aufgeregt „STOP“! Wir trauen unseren Augen nicht. Vier Löwinnen liegen direkt hinter dem Baum und das in dieser tierarmen Gegend!



Damit hätten wir überhaupt nicht gerechnet. Und vor allem wären wir glatt dran vorbeigefahren, hätten wir hier nicht zufällig drehen müssen. Da liegt die Vermutung nahe, dass sich alle Tiere heute dazu verabredet haben, sich bloß nicht von der Straße aus sehen zu lassen…Der Busch steckt voller Überraschungen. :cheer: :silly:

Fortsetzung folgt schnellstmöglich!
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27 Dez 2016 01:35 #457038
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10.09.2016 – Letzter Tag in Tandala (Teil 3)

Die Löwinnen sind nur wenige Meter von unserem Auto entfernt und wir können sie nach Herzenslust beobachten. Irgendwie schon fast ein bisschen zu dicht. Einen langen Sprung und dann wäre die Löwin bei uns im Auto. Mir läuft ein Schauder über den Rücken. :whistle: Aber die faulen Ladys denken zum Glück gar nicht daran. Vornehm die Pfoten übereinandergelegt werden wir ihrerseits ebenfalls aufmerksam beäugt. Dabei fällt auf, dass die ganz rechts liegende Löwin auf einem Auge blind ist. Das scheint in der kleinen Gruppe aber kein Problem zu sein.





Schweren Herzens trennen wir uns nach einiger Zeit. Unsere letzte Safari im Ruaha neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Wir machen uns auf den Rückweg Richtung Brücke. Auf meinen Wunsch biegt Lionel nochmal zum Hippo-Pool ab, aber nachmittags in der Wärme ist da leider gähnende Leere angesagt und nicht mal die namensgebenden Herrschaften geben sich dort die Ehre.

Quasi ersatzweise läuft uns noch eine kleine Herde Elefanten über den Weg, die als Fotomotiv ebenfalls immer gern genommen wird. Nicht nur Serap ist ein großer Fan der sanften Riesen. :)



An der Brücke halten wir und ich mache schon jetzt ganz wehmütig ein letztes Foto von der schönen Landschaft bei tief stehender Sonne.



Noch mal alle Eindrücke ganz fest in sich aufnehmen, bevor es morgen Richtung Sansibar geht. Ruaha hat meine Erwartungen an einen einsamen, eher selten besuchten und landschaftlich einmaligen Park mehr als erfüllt. Schon allein durch die Sichtung der Wildhunde wird Ruaha von nun an immer eine Sonderstellung haben und mir ganz besonders am Herzen liegen.

Zurück in Tandala erwartet mich Serap schon mehr als neugierig. Ihr geht es zum Glück schon wieder deutlich besser. Ich berichte ausgiebig von den Sichtungen der letzten Safari und zeige ihr die besten Fotos. Dann schlemmen wir abends nochmal das Dreigangmenü und stoßen mit einem Wein auf unsere schöne Zeit in Tandala an. Ruaha wir kommen wieder! Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann ganz sicher. Denn um ihn nie wieder zu sehen, ist dieser Park einfach viel zu schön und besonders.

Abends unter der Dusche höre ich mit einmal ein lautes Treten und Atmen ganz dicht neben unserem Freiluft-Badezimmer. Dann mehrere Stampfer, die sich in Richtung Wasserloch wegbewegen. Sollten das etwa die Elis sein? :cheer: Ich rufe schnell Serap, die selig wieder aus dem Bett hüpft. Gemeinsam versuchen wir durch den Spalt des Badezimmers, die Urheber der Geräusche auszumachen. Es ist schon fast dunkel und man kann nur noch die groben Umrisse der Kolosse erkennen. Dann beleuchtet vom Haupthaus jemand mit der Taschenlampe das Wasserloch. Mindestens 5 oder 6 Elefanten stehen dort dichtgedrängt und Trinken. Ich freue mich riesig für Serap, dass sie heute auch nochmals ihre Lieblingstiere sehen darf. Ein passender Abschluss der Safari-Tage in Tansania. Ab morgen wird als totales Kontrastprogramm dazu Stone Town auf Sansibar erkundet. Jetzt aber gute Nacht!
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01 Jan 2017 16:04 #457496
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11.09.2016 / 12.09.2016 Stone Town – Gefühlter Abstecher in den Orient (Teil 1)

Heute früh heißt es endgültig Abschied nehmen von Tandala. Wir haben uns so richtig wohl gefühlt in dieser persönlich geführten und herrlich mitten im Busch gelegenen Lodge. Unser netter Gastgeber John hat dafür gesorgt, dass es uns an nichts fehlt. Und beim Essen hat er damit sogar ein klein wenig übertrieben. B)

So bekommen wir denn auch zwei mehr als reichliche Lunchpakete mit Pancakes, frischgebackenen Brot mit Käse, Eier und Bananen mit auf den Weg zum Flughafen nach Iringa. Die Fahrt dauert zweieinhalb Stunden und ist sehr kurzweilig, da es an der Straße viel zu sehen gibt. Und auch, da wir den gleichen unterhaltsamen Fahrer wie auf dem Hinweg nach Tandala haben. Wir haben heute übrigens gleich zwei Flüge vor uns. Erst von Iringa nach Daressalam und von dort aus weiter nach Sansibar. So als würden wir den Anreisetag von Daressalam nochmal rückwärts erleben, ist es beim Abflug in Iringa wieder heiß und sonnig und bei Ankunft in Daressalam wieder ziemlich dunkel, bewölkt und deutlich kühler. Auf dem Flug erleben wir einen totalen Schreckmoment, als wir in ein Luftloch geraten und das Kleinflugzeug stark absackt. Der große Herr in der ersten Reihe stößt sich dabei heftig den Kopf an der Decke. Da sind wir beide mehr als erleichtert, als die riesig wirkende Stadtfläche von Daressalam endlich auftaucht und wir damit die erste Zwischenlandung so gut wie hinter uns haben. :whistle:

Nun heißt es warten, warten und nochmals warten. Der liebste Zeitvertreib von zwei ziemlich ungeduldigen Freundinnen. :pinch: Inzwischen sind wir auch ziemlich dankbar, dass die Frühstückspakete so reichlich gefüllt waren. Die müssen nun für den ganzen Tag reichen. Wir haben nämlich nur noch das Wechselgeld von der Fähre in tansanischen Schilling über. Ganze 1.000,- Schilling zusammen! Von diesem „Vermögen“ können wir uns am Kiosk am Domestic-Airport immerhin ein Kit Kat leisten und teilen. Leider ist nämlich der Geldautomat draußen vor der Tür defekt. Wir können nur hoffen, dass wir in Sansibar mehr Glück haben, sonst wird es eng. :S

Nach drei Stunden Wartezeit steigen wir bei leichtem Regen ein ins nächste Kleinflugzeug der Gesellschaft Auric Air nach Sansibar. Der kurze Flug verläuft deutlich angenehmer und man hat eine tolle Sicht auf die Küste. Auch lassen wir zum Glück den Regen hinter uns und landen gut in der ebenfalls recht groß wirkenden Hauptstadt von Sansibar – Zanzibar Town.

Dort erwartet uns gleich eine Überraschung. Wir werden zum ersten Mal von einer Frau mit dem Auto abgeholt! Die Dame trägt Kopftuch und einen traditionellen langen, schwarzen Überwurf, der den ganzen Körper bedeckt. Im Auto läuft laute orientalische Musik. Auch beim Blick nach draußen, haben wir das Gefühl in Arabien gelandet zu sein und nicht in dem Afrika, das wir bisher erlebt haben. Die Dame erzählt uns dann auch, dass Sansibar sich vollkommen unterscheidet vom tansanischen Festland. Mehr als 99 % der Bevölkerung hier auf Sansibar seien Muslime. Sansibar wäre auch viel sicherer als das Festland drüben. Sie würde dort auf keinen Fall leben wollen. Wir sind gespannt was uns erwartet und nehmen begeistert die vielen neuen Eindrücke bei der Autofahrt durch die trubelige Stadt auf.
Als wir von unserem Geldproblem erzählen, werden wir direkt an einem funktionierenden Geldautomaten abgesetzt und können erleichtert aufatmen. Das Abendessen für heute ist gerettet. Hallelujah!!! :laugh:

Unser B & B für die nächsten zwei Tage, das Kholle House, liegt inmitten von Stone Town, der historischen Altstadt von Sansibar Stadt. Wir halten auf einem kleinen Parkplatz nicht weit entfernt, da man mit dem Auto nicht direkt zur Unterkunft fahren kann. Dafür sind die kleinen Gassen in diesem Bereich der Altstadt, einfach viel zu eng.



Das Kholle House, einst Wohnstatt von Prinzessin Kholle, einer Tochter des ersten omanischen Sultans von Zanzibar, bezaubert uns von Anfang an. Die Einrichtung im orientalischen Stil ist geschmackvoll bis ins kleinste Detail. Wir fühlen uns wie in tausend und einer Nacht. Nach einem fruchtigen Begrüßungsgetränk und einer kleinen Einführung gelangen wir über mehrere knarzende Treppen zu unserem schönen Zimmer im 2. Stock.





Nur der Träger, der japsend unsere schweren Koffer, die zwei engen Treppen hochträgt, kann einem wirklich leidtun... :blush:

Es ist mittlerweile später Nachmittag und wir haben noch immer nichts weiter gegessen. So ziehen wir los für eine erste kurze Erkundung und auf der Suche nach einem netten Restaurant. Vorher lassen wir uns noch einen Stadtplan von Stone-Town mitgeben, damit wir auch wieder zurückfinden im engen Gassenlabyrinth.

Wir laufen erstmal Richtung Meer und am alten Fort vorbei.




Gegenüber am Wasser findet jeden Abend der Food Market statt und dort ist auch schon einiges los. Jeder Standinhaber preist sein Essen an und man sieht bereits einige heftig umworbene Touristen. Uns ist aber heute Abend nicht nach so viel Rummel. Wir möchten nach der anstrengenden Anreise lieber in ein nettes Restaurant, wo es die landestypische swahilische Küche gibt. Kurz hinter dem Fort werden wir schnell fündig. Das „Monsoon Restaurant“ scheint genau das Richtige für uns zu sein und man kann im Freien essen. Perfekt!



Beide bestellen wir Fisch mit gemischten Beilagen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist auch noch ausgesprochen lecker. Es gibt Okraschoten, dünne Brotfladen, Kartoffeln, eingelegte Bohnen, Spinat sowie eine leicht scharfe Sauce zum Fisch.



Pappsatt und totmüde machen wir uns nach dem Essen und einem Wein direkt auf den Heimweg. Die weitere Erkundung der Altstadt verschieben wir mal lieber auf morgen. Jetzt nur noch schlaaafen und ab unters Moskitonetz…Gähn.
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03 Jan 2017 09:26 #457656
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11.09.2016 / 12.09.2016 Stone Town – Gefühlter Abstecher in den Orient (Teil 2)

Aus der Traum vom langen Ausschlafen. Unsanft reißt uns der Muezzin in aller Herrgottsfrühe bei Sonnenaufgang aus dem Tiefschlaf. Der hohe Turm mit den großen Lautsprechern ist ganz bei uns in der Nähe. Da hilft auch Decke über den Kopf ziehen nicht mehr. :pinch: Wir trösten uns damit, dass es wohl nicht lange dauern wird. Ungläubig müssen wir jedoch nach mehr als einer halben Stunde realisieren, dass das wohl eine reine Wunschvorstellung war. Es ist noch immer kein Ende des Gesangs abzusehen. Was ist bloß heute los, das kann doch nicht normal sein? Ist es auch nicht, erfahren wir, nachdem wir uns frisch gemacht nach unten in den Frühstücksraum begeben. Heute nämlich beginnt das Opferfest, der höchste Feiertag in der islamischen Welt. Ganz Stone Town wird feiern. Wir sind mal gespannt, wie sich das noch bemerkbar machen wird...

Neben den Plätzen im stilvoll dekorierten Frühstücksraum gibt es noch einen weiteren Tisch draußen im Innenhof. Der ist jedoch heute leider schon durch eine vierköpfige englische Familie belegt. Dies sind die einzigen anderen Gäste, die derzeit außer uns noch im Kholle House übernachten, wie uns erzählt wird. Das Frühstück kann à la Carte ausgewählt werden und es ist wirklich alles dabei, was das Herz begehrt.





Nach dem Frühstück sehen wir uns den Innenhof etwas genauer an. Was für eine herrliche grüne Oase mit bequemen Sofas unterm Baldachin und um die Ecke gibt es sogar einem schönen Pool! Fast schon schade, dass wir heute noch so viel vorhaben, so dass für Baden und Entspannen vermutlich keine Zeit bleiben wird. :S





Als große Fans historischer Gebäude steht für uns bereits fest, dass wir heute früh als Erstes das Palastmuseum besichtigen müssen. Dies ist der ehemalige Sultanspalast und liegt nur wenige Minuten zu Fuß entfernt vom Kholle House.



Am Palastmuseum angekommen, erfahren wir, dass eine Besichtigung nur im Rahmen einer Führung möglich ist. Wir haben Glück und bekommen eine Individual-Führung nur für uns zwei. :cheer: Der nette Guide führt uns durch die äußerst sehenswerten, historischen Räumlichkeiten mit allerlei antiken Mobiliar. Das Gemälde an der Wand im ersten Foto zeigt die als Sissi bekannte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn und ist ein Geschenk des österreichischen Kaisers an den Sultan von Sansibar.







Und unser Guide hat spannende Geschichten zum Leben der diversen omanischen Sultane zu berichten, die in Sansibar geherrscht haben. Deren Portraits finden sich an den Wänden oberhalb des Treppenhauses.





Besonders fasziniert uns die Geschichte von Prinzessin Salme, der Sultanstochter. Sie war klug und belesen und hat schier Unglaubliches zur damaligen Zeit gewagt. Entgegen aller strengen Traditionen verliebte sie sich in einen deutschen Kaufmann und floh mit ihm aus Sansibar, um ihn zu heiraten und mit ihm in Deutschland zu leben. Hier das ehemalige Zimmer der mutigen Prinzessin.





Sie hat über Ihre Zeit in Sansibar und die späteren Erlebnisse in Deutschland sogar ein Buch geschrieben. Ich kann nicht widerstehen und erstehe das Buch am Ende der Führung im Museum. Es ist tatsächlich in alter deutscher Schrift zu bekommen (!). Damit hätte auf Sansibar ja nun wirklich jeder gerechnet. ;) Was für ein ausgefallenes und schönes Urlaubs-Souvenir! Ich freue mich schon darauf, es später in aller Ruhe lesen zu können. :-)

Zuvor wird uns noch der Garten des Palastes und der Oldtimer des letzten Sultans gezeigt. Vom Garten sowie vom oberen Stockwerk aus kann man gut den hohen Turm sehen, der zum Nachbargebäude, dem „House of Wonders“ gehört. Ebenfalls ein ehemaliger Palast des Sultans. Die Herrschaften verstanden zu Leben. B)





Wir sind schwer begeistert von der abwechslungsreichen Führung durch den Sultanspalast. Wenn man Interesse hat, an der Geschichte Sansibars, sollte man sich diese auf keinen Fall entgehen lassen.
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09 Jan 2017 21:06 #458471
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12.09.2016 Weiter geht´s durch Stone Town..

Nach so viel spannender Historie wollen wir das Ganze erstmal sacken lassen und einfach gemütlich und ohne Hektik durch Stone Town bummeln. Nach dem Sultanspalast spazieren wir weiter in Richtung Uferpromenade und kommen dabei wie gestern schon am House of Wonders mit seinem imposanten Eingang vorbei.



Mehr als ein Blick von außen ist hier jedoch nicht erlaubt, da das schöne Gebäude leider baufällig bzw. einsturzgefährdet ist und daher nicht besichtigt werden kann. :(

Wir lieben es beide uns in einer fremden Stadt einfach treiben zu lassen und zu schauen, was einem unterwegs begegnet. Den Stadtplan, den wir im Kholle House mitgenommen haben und in dem praktischerweise auch alle Sehenswürdigkeiten gut eingezeichnet sind, haben wir zur Sicherheit dabei. Verlaufen kommt bei den vielen engen kleinen Gassen hier sicherlich gar nicht gut und da wir sowieso schon „Orientierungsweltmeister“ ;) sind, gehen wir da mal lieber kein Risiko ein.

Unser harmloses Vorhaben, alleine durch die Stadt schlendern zu wollen, ist jedoch schwieriger umzusetzen, als gedacht. :S Besonders in der Nähe des alten Forts müssen wir diverse einheimische Stadtführer abwehren, die dies natürlich partout nicht verstehen wollen. Freundlich, aber sehr nachdrücklich lehnen wir sämtliche Angebote ab. Ein besonders penetranter und unsympathischer Typ, mit zerrissenen T-Shirt und kaum noch Zähnen im Mund verfolgt uns regelrecht um mehrere Ecken. Auch die sonst meist recht erfolgversprechende Masche des Nichtbeachtens verfängt bei ihm nicht. So langsam ist unsere Geduld am Ende! :pinch: Ich frage ihn ziemlich laut und genervt, welchen Teil des Wortes „nein“ er immer noch nicht verstanden hat?! Er guckt recht verblüfft und dreht wortlos ab. Na bitte, den wären wir los. :woohoo: Unfreundlich zu sein liegt mir normalerweise gar nicht, aber in einem so lästigen Fall war das reine Notwehr. B) Eine gruselige Vorstellung sich von diesem Typen Stone Town zeigen zu lassen. Schüttel.

Wir schauen uns als nächstes die Forodhani Gardens – eine kleine Parkanlage direkt an der Uferpromenade - an und schlendern danach durch die orientalisch anmutenden kleinen Gassen der Altstadt.



Überall fällt uns dabei die traditionelle Kleidung der Bewohner auf. Selbst die Kleinsten – Jungs genau wie Mädchen - tragen bereits oft den entsprechenden Look samt passender Kopfbedeckung.





Nicht weit entfernt finden wir das als Sehenswürdigkeit eingezeichnete Freddy-Mercury-Haus. Wir sind überrascht das dieser hier im streng muslimischen Sansibar geboren ist und vor allem auch, dass man ihn hier trotz seines eher wilden Lebenswandels würdigt. Wie sämtliche anderen Touristen lassen wir uns natürlich gern vor der Tür mit seinem Schriftzug ablichten. Vor selbiger herrscht ein stetiger Andrang von neuen Fotografierwilligen.



Um die Ecke gibt es auch das ein oder andere interessante Geschäft…in dem wir natürlich – ist ja ein Mädels-Trip - nach Herzenslust stöbern und shoppen.:-)



Außerdem stoßen wir quasi per Zufall auf ein ehemaliges Hamam (persisches Bad), welches für die geringe Gebühr von einem Dollar zu besichtigen ist. Der anfängliche Zweifel, ob sich die angebotene Führung überhaupt lohnt, schwindet schnell. Das Hamam ist deutlich größer, als es der Eingangsraum mit dem leeren Becken erwarten lässt.



Vor allem erzählt der Museumsführer ganz mitreißend von den alten Zeiten, als u.a. der Sultan, seine Familie und Gefolge die Räumlichkeiten nutzten. In einem großen Raum mit hoher Sternchendecke und toller Akustik stimmt er sogar ein orientalisches Lied für uns an. Der Sultan hatte damals immer gern Sänger beim Bad und bei der Massage um sich. Das können wir nur zu gut verstehen und sind verzaubert von dem exotischen und eindringlichen Klang seiner Stimme.

Uns wird neben den diversen Räumlichkeiten am Ende das Dach des Hamams gezeigt, auf dem sich die Zisterne für das Bad befindet und von dem man eine schöne Aussicht auf die umliegenden Häuser hat. Auch ein Foto von unserem sympathischen Führer dürfen wir dort - auf vorherige Nachfrage - machen.



Fortsetzung folgt...
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15 Jan 2017 22:08 #459342
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Nach dem zweiten Museumsbesuch des heutigen Tages gehen wir auf die Suche nach dem Haus des berühmt berüchtigten Sklavenhändlers Tippu Tipp. Auf dem Stadtplan jedenfalls ist es eingezeichnet. Wir umrunden mehrfach die angegebenen Häuserecken und können es einfach nicht finden. Na sowas, ein Haus kann sich doch nicht einfach klammheimlich davonstehlen. Selbst in einer so märchenhaften orientalischen Stadt nicht. B) Schließlich wird uns klar, dass es das nicht beschilderte, eingerüstete Haus sein muss, an dem wir schon zweimal entlanggekommen sind. Ohje, das sieht doch ziemlich mitgenommen aus und wird vermutlich wie der Palace of Wonders einsturzgefährdet sein, da es auch noch von außen mit Balken abgestützt wird. :S Schönheit und Zerfall liegen in Sansibar immer wieder dicht beisammen.

Von der Sucherei in der heißen Mittagssonne ausgelaugt und erschöpft, benötigen nun ganz dringend mal eine Pause und ein kaltes Getränk. Wir haben von einer Sekunde zur anderen das Gefühl, keinen Schritt mehr vor den anderen setzen zu können. :whistle: Das erstbeste Lokal mit Stühlen im Schatten wäre uns recht. Da sehen wir an einem Hotel ein Schild, dass auf ein Dachterassen-Restaurant aufmerksam macht. Wir sind uns direkt einig: das wird genommen! Einen Fahrstuhl gibt es Gott sein Dank auch, denn sonst hätten wir sicherlich die ersten Treppenstufen schon nicht mehr überlebt, so mimosenhaft wie wir uns auf einmal anstellen. ;) Unsere Wahl entpuppt sich als echter Glücksgriff. Von der Dachterrasse des Maru Maru Hotels hat man nach allen Seiten hin eine tolle Aussicht. :cheer:




Wir genehmigen uns beide direkt noch einen leckeren Salat, garniert mit frischen Früchten und genießen bei einer kalten Cola den Ausblick auf die Dächer der Stadt und das Meer. Am liebsten würden wir gar nicht mehr weggehen. So angenehm ist es hier oben mit der frischen, beständig wehenden Brise.



Was für ein Unterschied zu der brütenden Hitze, die in den engen Gassen der Stadt herrscht. Aber genau dorthin treibt es uns nach einer ganzen Weile natürlich wieder zurück. Wir haben ja schließlich noch Programm für heute und auf dem ist Ausruhen als Programmpunkt leider nicht vorgesehen.

Uns zieht es zum Markt, wo wir unter anderem nach Gewürzen schauen wollen. Jedoch heftet sich kurz davor erneut ein widerlicher Typ an uns. Er macht den Eindruck bekifft oder zumindest betrunken zu sein, nach den glasigen Augen zu urteilen. Ohje, womit haben wir das nur verdient :pinch: …Er behauptet einen Stand auf dem Markt zu haben und lässt sich einfach nicht abschütteln. Wir werfen nur einen kurzen Blick auf eine Seitengasse des Marktes, die wohl das Motto „alles Banane“ hat und entscheiden dann, dass der Typ ebenfalls komplett Banane ist und flüchten von dannen.



Der Marktbesuch ist damit ausgefallen für heute. Aber es gibt Schlimmeres. Der Geruch des Fisch- und Fleischmarktes, der herüberweht, wäre bei der Wärme eh nichts für unsere empfindlichen Nasen gewesen. :sick:

Den Bereich des ehemaligen Sklavenmarktes und die christliche Kathedrale der Stadt direkt daneben möchten wir als nächstes erkunden. Schon nach zehn Minuten zu Fuß ist das gewünschte Ziel erreicht. :) Wir nehmen uns wieder einen ausgewiesenen, dort angestellten Führer. Ein sehr netter junger Mann, der uns als erstes auf dem Rundgang das grausig anzusehende Sklavendenkmal zeigt.





Dann geht es in die bedrückend, düsteren Sklavenverliese im Keller, in denen die Menschen eng zusammengepfercht und in Ketten auf Ihr weiteres Schicksal warten mussten. Ganze Familien wurden auseinandergerissen und einzeln in die Fremde verkauft. Viele überlebten schon den grausamen Transport nicht. Einfach nur schrecklich, dass Menschen anderen Menschen so etwas antun konnten! Da fröstelt es einen…Gut, dass die Erinnerung an diese Verbrechen durch die Gedenkstätte zumindest am Leben erhalten bleibt.



Die anglikanische Kirche mit ihrem beeindruckenden Altar, die wir als nächstes mit unserem Führer besuchen, hätte ich zu gern auf dem Bild festgehalten. Doch nun passiert der Super-GAU jedes gern fotografierenden Touristen. Die unverschämte Kamera verweigert doch glatt ihren Einsatz!!! Und das leider für den Rest des Tages. :( :evil: Es ist zum Zähneknirschen, Haare raufen und verrückt werden. Doch leider kommt immer wieder die gleiche Anzeige: „Communications between the camera and lens is faulty. Clean the lens contacts“. Dies hatte ich auch schon ein paarmal am Ende der Safari und auch in Stone Town. Aber immer wieder ging es nach ein – und ausschalten der Kamera, dann direkt wieder. Doch nun möchte das zimperliche Ding anscheinend erstmal richtig gesäubert werden…Den Pinsel zum Säubern des Objektivs habe ich schlauerweise zu Hause in Düsseldorf gelassen und ein bisschen pusten bringt auch keinen Erfolg. Naja, immerhin erst zum Ende des Urlaubs, tröstet Serap mich. Es gibt daher LEIDER heute keine weiteren Bilder von mir vom farbenprächtigen Ende des Abends. Schnief.

Sehr interessant auf dem Gelände ist übrigens auch noch das angeschlossene Museum, in denen man in diversen Räumen und Schautafeln alles über die Geschichte der Sklaverei in Sansibar lesen kann. Wir halten uns einige Zeit dort auf, entdecken jedoch nach einer Weile, dass es dort in Bodennähe fiesen Stechmücken gibt, die es immer wieder auf die Beine abgesehen haben. Wenn man es genau beobachtet, fassen sich sämtliche Touristen hier immer wieder genervt an Füße und Beine. Igitt! Nichts wie raus, bevor wir noch komplett zerstochen sind. :ohmy:

Wir schlendern und shoppen noch etwas in den Gassen, bevor wir uns wieder zum Food-Market am Meer aufmachen. Heute wollen wir uns ins Getümmel stürzen und dort essen. Damit sind wir nicht alleine heute. Wir entdecken, dass sich immer mehr farbenprächtig gekleidete einheimische Familien ebenfalls dorthin begeben. Zum Opferfest haben sich alle in Schale geworfen. Dagegen wirken sämtliche Touristen richtig fad gekleidet. Selbst die kleinsten Mädchen sind auffällig geschminkt und sehen in ihren bunten Kleidern und im Arm der Mutter aus wie Puppen.

An der Uferpromenade ist bereits viel los. Manche der Einheimischen sind im Wasser und Baden. Hier mache ich nochmal ein Foto mit Seraps Handy, bevor die Sonne ganz untergegangen ist.



Nach dem leckeren Essen von den Ständen - mit Gemüse gefüllte Samosas, gegrillter Maiskolben und Fleischspießchen - genießen wir auf einer Bank den Trubel des Abends am Food-Market. Orientalische Musik wird gespielt und die Einheimischen zeigen zum Festtag ihre aufwendigsten und buntesten Kleider. Eine wirklich zauberhafte abendliche Atmosphäre, die für mich die schönste Erinnerung überhaupt an Sansibar bleiben wird.
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