THEMA: Reisebericht Tansania: Gnus, Geparde und Geburten
02 Apr 2016 21:22 #426125
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 02 Apr 2016 21:22
  • Beatnicks Avatar
3. Februar, vormittags: Viele Cheetahs und ein Schock

Ein neuer Tag beginnt, wieder hat es in der Nacht heftig geregnet. Doch als wir gegen sechs Uhr in der Früh zu neuen Abenteuern aufbrechen, ist es trocken. Diese Morgenstimmung in Afrika - wie hier am Lake Ndutu - haut uns immer wieder um.



Erste Begegnungen am Morgen.





Diese kleine Gabelracke hat einen Moskito erbeutet - gut gemacht!


Wie schon am Vortag fahren wir in die Marsh, und es scheint so, als hätten sich sämtliche Cheetahs der Gegend hier verabredet.























Erneut beobachten wir eine Jagd, die sogar von Erfolg gekrönt ist. Wir halten großen Abstand und er wird immer noch größer, weil sich die Tiere von uns weg bewegen. Diesmal gibt es kein großes Anschleichen, kein Taktieren, wir können kaum schnell genug gucken, dann ist alles vorbei.







Wir fahren näher ran, doch der Gepard hat sein Opfer ins Gestrüpp gezogen und wir haben keine ideale Sicht. Außerdem versammeln sich sehr viele Autos. Abraham will weiter. Einverstanden.

Wir müssen nicht lange suchen und finden eine Mutter mit ihrem schon beinahe erwachsenen Sohn. Ziemlich lange scheinen sie ohne Plan zu sein, dann gehen auch sie gemeinsam jagen.



Wir warten lange ab, was sich tut. Beide finden aber nicht das richtige Zielobjekt, dafür haben inzwischen nicht weit von uns zwei andere Geparde einen Riss gemacht. Als Abraham in die Richtung fährt, scheint es, als sei ein Bann gebrochen. Während wir langsam zum Ort des Geschehens fahren, schießen rechts und links viele andere Fahrzeuge an uns vorbei, die vorher mit uns aus gebührender Distanz das Mutter-Sohn-Gespann beobachtet haben. Wir fassen es nicht. Doch es kommt schlimmer. Wir sind noch nicht ganz da, als wir eine Cheetah fliehen sehen. Die andere ist mutiger, vielleicht auch hungriger, und hält noch einen Moment tapfer bei ihrer Beute aus. Doch als ein Auto fast in sie hineinrast, ist es um ihre Fassung geschehen. Panisch sucht sie einen Ausweg aus der Wagenburg, die sich um sie herum gebildet hat und rennt schließlich davon. Nachdem wir nun mehrfach beobachten konnten, wie viel Ausdauer und Geduld die Geparde brauchen, bis sie ein Tier erbeutet haben, tut es uns wahnsinnig leid, dass ihnen der Mensch so dazwischenfunkt. Ohne jeden Grund. Die Cheetahs hatten gerade erst mit dem Fressen begonnen und wären bei mehr Umsicht und Verantwortungsbewusstsein noch einige Zeit an Ort und Stelle geblieben - und satt geworden.

Abraham sagt nichts, ist aber merklich sauer. Beide Geparde werden keinesfalls zum Fressen dorthin zurückkehren, erklärt er uns. Stattdessen werden sich Hyänen über den Riss hermachen. Wir sind geschockt und fühlen uns auch irgendwie schuldig. Schließlich sind wir auch hier. Was richten wir an? Eine seeeeehr schwierige Frage, auf die es sicher keine einfache Antwort gibt. Bedrückt fahren wir zur Lodge.

Beim Lunch komme ich mit einer netten Frau aus Süddeutschland ins Quatschen, die gemeinsam mit ihrem Mann ebenfalls vorzugsweise Afrika bereist. Ich erzähle ihr von unserem Erlebnis und sie ist noch geschockter als ich: Sie saß in dem Auto, das die Geparde unfreiwillig vertrieben hat. Offenbar ist im Anschluss großer Trubel ausgebrochen, Gäste und Fahrer anderer Jeeps haben ihren Guide wüst beschimpft. Er war sehr beschämt und entschuldigte sich, sie hatte nun aber große Sorge, dass er nicht weiß, was er tut. Angetrieben hatten sie ihn jedenfalls nicht. Im Laufe unserer Tour haben wir das Paar übrigens noch mehrfach getroffen. Der Guide hatte seine Lektion gelernt.

Fazit dieses denkwürdigen Vormittags: Ndutu ist und bleibt eine Sensation für uns, die Sichtungen sind der Hammer. Allenthalben mehr Rücksicht hätten wir uns eben häufiger gewünscht - auch im weiteren Verlauf der Reise. Touristen, die pfeifen, damit eine Katze sich fotogen umdreht, Guides, die - vielleicht auch auf Druck ihrer Gäste hin - jede Vernunft fahren lassen: haben wir alles erlebt. Schon längst wussten wir, was wir an Abraham hatten. Wir hätten bitten, betteln und drohen können: Gewisse Wünsche hätte er uns schlichtweg nicht erfüllt. Gut so!

Noch ein paar "versöhnliche" Zebras auf dem Weg zur Lodge zur Nervenberuhigung :)





Letzte Änderung: 02 Apr 2016 21:52 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Fluchtmann, lilytrotter, Topobär, namibiafieber, speed66, picco, THBiker, Strelitzie, Nane42 und weitere 6
03 Apr 2016 11:40 #426162
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 02 Apr 2016 21:22
  • Beatnicks Avatar
3. Februar, nachmittags: Im Garten Eden

Die Mittagspause nutzen wir, um die Unzertrennlichen zu beobachten, die sich um die Ndutu Safari Lodge herum angesiedelt haben. Ich mag diese bunten, verschmusten Vögel sehr.







Bei unserer Pirschfahrt am Nachmittag gibt es einen Szenenwechsel. "We go to the woodlands", kündigt Abraham an. Es dauert nicht lange, und wir holpern durch ein bewaldetes Gebiet, der Weg wird schmaler und schmaler, ist schließlich nur noch eine ausgefahrene, matschige Fahrspur.

Ah, Besuch!




Zum zweiten - und letzten Mal - bleiben wir stecken. Abraham schmunzelt, steigt aus, schlägt ein paar kleinere Äste, schiebt sie unter die Reifen und hat das Auto innerhalb kürzester Zeit aus dem Loch bugsiert. Gutes Timing übrigens. Kaum sitzt er wieder im Wagen, steuert eine große Elefantengruppe geradewegs auf uns zu.



Unsere ersten Elefanten auf dieser Reise, wir freuen uns. Wo sie sind, ist immer was los. Wir beobachten sie lange.









Schließlich rumpeln wir weiter, das Gelände wird offener, ebener, die Landschaft ist atemberaubend.





Es wimmelt von Tieren, sie sind vor, hinter, neben uns, die Bäume sind voller Vögel.











Wir sind im Garten Eden gelandet! Wir bleiben mehrere Stunden, kein anderes Auto begegnet uns. Wir schweigen, genießen, fotografieren - es ist einfach toll.















Was für ein Tag! Eine Achterbahn der Gefühle, doch vor allem sind wir dankbar. Dankbar dafür, dass es all das gibt. Und dass wir es erleben dürfen.





Anhang:
Letzte Änderung: 03 Apr 2016 12:35 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Fluchtmann, lilytrotter, ANNICK, Topobär, fotomatte, namibiafieber, Giselbert, Champagner, picco und weitere 12
04 Apr 2016 19:26 #426304
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 02 Apr 2016 21:22
  • Beatnicks Avatar
4. Februar, vormittags: Von Camp zu Camp

Am Morgen kehren wir der Ndutu Safari Lodge den Rücken. Die Lodge ist ein Klassiker und hat uns sehr gut gefallen. Die kleinen Häuschen mit eigenem Bad bekommen keinen Schönheitspreis, sind aber praktisch und gemütlich. Die Lage mitten im Busch ist idyllisch, das Essen gut (vor allem reichlich), der abendliche Besuch der Ginsterkatzen ein Highlight, die Mitarbeiter sind extrem freundlich und die Lovebirds sprichwörtlich ein Farbtupfer - wir würden jederzeit wiederkommen.

Unsere (kurze) Strecke führt ans andere Ende des Lake Ndutu ins Kati Kati Ndutu Camp. Das mobile Camp liegt oberhalb des Sees, der Blick ist phänomenal, das Camp klein und persönlich. Es ist unsere Lieblingsunterkunft auf dieser Reise.

Der Weg wird zur Pirschfahrt. Wieder treffen wir zuerst eine Cheetah, ohne groß suchen zu müssen. Ihre Anzahl in dieser Region ist wirklich erstaunlich.





Was haben wir denn da?


Eine Thomson-Gazelle, guck an.




Also anschleichen,...


...doch die Gazelle läuft davon, jeder Jagdversuch ist zwecklos. Erstmal wieder ablegen.


Wir haben in den vergangenen Tagen schon große Herden gesehen, doch jetzt führt uns Abraham mitten in die Migration. Gnus und Zebras, so weit das Auge reicht. Ein unbeschreiblicher Anblick.







Kinder, vertragt euch.


Lappenstare...


...hoch zu Ross.


Einfach nur hübsch.


Ein alter Bekannter aus der Heimat.


Weiter geht es Richtung Camp.



Dieser Kampf ist eine ernste Angelegenheit. An der Mistkugel hängt gleich noch das Eheglück mit dran.


Rechts und links Gnus, Gnus, Gnus...


Schließlich sind wir da. Wir haben ein Faible für Tented Camps und fühlen uns auf Anhieb wohl.



Unser Zelt von innen. Schlicht, aber authentisch - und mit eigenem "Bad" und Eimerdusche.


Was für ein Blick...
Anhang:
Letzte Änderung: 04 Apr 2016 20:04 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Fluchtmann, lilytrotter, ANNICK, Topobär, Butterblume, fotomatte, Guggu, picco, Nane42 und weitere 7
05 Apr 2016 18:54 #426439
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 02 Apr 2016 21:22
  • Beatnicks Avatar
4. Februar, nachmittags: "There's a kill!"

Nach einem sehr leckeren Mittagessen machen wir uns wieder auf in Richtung Migration. Wir können uns nicht sattsehen an der Vielzahl der Tiere. Der Arbeitstitel, unter dem wir die Reise zusammengestellt haben, hat sich bis dato allerdings (noch) nicht erfüllt: "Die Geburt der Gnus". Die Bäuche der Gnu-Damen sind kugelrund, die neue Generation lässt aber noch auf sich warten.



Im Hintergrund der Ngorongoro.


Diese Zebramangusten haben es eilig.



Gut möglich, dass es an der Nachbarschaft liegt.


Ein weißer Ohrengeier schlägt Abraham komplett in seinen Bann. Es ist das einzige Motiv der gesamten Reise, das wir ihm zumailen sollen. Dieser Vogel ist normalerweise braun, das helle Gefieder eine Laune der Natur. Abraham ist Mitglied einer Vogel-Forschungsgruppe und möchte dieses Exemplar unbedingt seinen Kollegen zeigen.



Gerade denke ich, dass dies zwar ein sehr schöner, aber auch vergleichsweise ruhiger Nachmittag ist, da ruft Abraham: "There's a kill!" Ich verstehe nur Bahnhof, und obwohl das Drama in unmittelbarer Sichtweite von uns fast auf dem Weg stattfindet, dauert es einen Moment, bis sich die Information bei mir setzt. Keine Minute später sind wir da. Noch immer bin ich nicht ganz im Bilde. Ich bin fasziniert, erschrocken, elektrisiert; für mich sieht es so aus, als trampele ein Gnu auf einem Löwen herum.









Was ist also passiert? Abraham hat den Sprung der Löwin gesehen, die die Kehle ihres Opfers zwar verfehlt, sich dann aber in dem Gnu-Bullen verbissen hat. Das Raubtier hat nun die Strategie gewechselt und versucht, das Gnu zu ersticken. Ganz allein stehen wir am Ort des Geschehens, Abraham ruft noch zwei befreundete Guides herbei, die in Windeseile dazukommen.



Fast eine Viertelstunde dauert der Kampf auf Leben und Tod, ...









...dann geht dem Bullen die Kraft aus.











Abraham hat in den vergangenen 14 Jahren häufiger Filmteams als Guide begleitet. Er erzählt uns, dass schon manche Crew vier Wochen oder mehr in der Region verbracht hat, um so etwas zu sehen, am Ende aber unverrichteter Dinge wieder abreisen musste. Wir waren und sind völlig geplättet von diesem Erlebnis, das bis heute nachwirkt.



Jahrelang habe ich mich gefragt, wie ich wohl mit einem derartigen Erlebnis umgehen würde. Eine rein theoretische Überlegung. Nie habe ich ernsthaft damit gerechnet, eine solche Szene einmal aus nächster Nähe beobachten zu können. Jetzt weiß ich: Ich habe große Schwierigkeiten damit, wenn der Mensch allzu sehr in die Natur hineinpfuscht. Das hier aber habe ich als das genommen, was es ist: der natürliche Lauf der Dinge.

Wieder geht ein einzigartiger, aufregender und unvergesslicher Tag zu Ende.



Die Löwin werden wir am nächsten Morgen in einer völlig anderen Lebenssituation wiedersehen...
Anhang:
Letzte Änderung: 14 Nov 2017 19:16 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Fluchtmann, lilytrotter, ANNICK, Topobär, Butterblume, fotomatte, Champagner, Guggu, picco und weitere 9
06 Apr 2016 20:04 #426607
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 02 Apr 2016 21:22
  • Beatnicks Avatar
5. Februar: "Crossing light" am Lake Ndutu

In der Nacht haben sich Löwen und Hyänen zu Wort gemeldet. Es ist einfach immer wieder fantastisch, diese Geräuschkulisse so hautnah zu erleben. Heute Morgen wird uns ein wunderschöner Sonnenaufgang mit Blick auf den Ngorongoro-Krater geboten.









Schon am Vorabend habe ich allerdings festgestellt, dass nach noch nicht einmal der Hälfte der Reisezeit alle meine Speicherkarten fast voll sind. Der Löwen-Kill hat mir sozusagen den Rest gegeben. Leichte Panik. :ohmy: Abraham, der uns ja in dieser Hinsicht schon in Arusha vorgewarnt hatte, grinst sich eins, weiß aber wie immer Rat. Da uns seine heutige Route ohnehin in Richtung Seregenti-Gate führt, werden wir beim dortigen Shop einen Zwangsstopp einlegen.

Wir sind noch nicht weit gekommen, da treffen wir die Löwendame wieder, die am Vortag dem Gnu den Garaus gemacht hat. Diesmal hat sie ganz andere Dinge im Sinn. Ungefähr jede Viertelstunde muss der Gatte ran, Tag und Nacht. Ein reines Vergnügen???







Unterwegs gibt es einen Kessel Buntes.

Sekretär






Auf eine gute Nachbarschaft.


Goldschakal






Die gute Nachricht: Der Shop am Gate hat tatsächlich Speicherkarten im Sortiment. Die schlechte: Ich muss das Vierfache vom Normalpreis hinblättern. Aber nutzt ja nix. Strafe muss sein...
Wieder bestens ausgerüstet, erklimmen wir den Hügel beim Gate.

Blick auf die Migration


Agamen - 2010 haben wir sie nicht vernünftig erwischt. Diesmal halten sie schön still.






Zurück im Camp erwartet uns ein leckeres Mittagessen, doch dazu kommt es erst einmal nicht. Die Mitarbeiter machen uns auf eine riesige Gnuherde aufmerksam, die den Lake Ndutu durchquert. Ein "Crossing light" quasi. Mist, und die Kameras liegen im Zelt. Ich sprinte los, um sie zu holen - ebenso wie der Guide eines anderen Gastes, der offenbar zu bequem ist, selbst loszumarschieren. Ich kann mich über soviel Respektlosigkeit und Überheblichkeit nur wundern. Die Loide, würde man bei uns in Hamburg sagen...









Am Nachmittag finden wir unten am Seeufer diese Tüpfelhyäne, die ihren Verdauungstrakt kühlt. Nach dem leckeren Lunch könnte ich mich eigentlich direkt dazulegen. :whistle:



Next Stopp: Ein verschlafener Löwe.



Hallooooo...


...waaaach?


Herr der Fliegen




Und wieder relaxen.


Black shouldered Kite


African Wildcat


Coucal. Sein Sound klingt, als würde man etwas aus einer Flasche kippen.


Kaum sind wir wieder im Camp, stürzt ein Gast auf uns zu. Kein Hallo, kein guten Abend, kein Lächeln, nur vorwurfsvoll: "Jetzt haben Sie aber echt was verpasst. Erst ist da unten am Ufer ein Löwe entlang gelaufen und dann haben Gnus den See durchquert." Wir sind völlig perplex in Anbetracht von soviel Feinfühlig- und Höflichkeit. Was soll man da sagen? Erst einmal "Guten Abend." Und dann wahrheitsgemäß: "Ja, das ist toll, das haben wir heute Mittag auch gesehen." Jetzt ist der Herr von den Socken: "Ach, das passiert öfter mal." Er wirkt beleidigt und zockelt ohne ein weiteres Wort davon. Ich sag ja: die Loide...

Wir essen gemeinsam mit Abraham, das ist in den Kati Kati Camps Sitte. Eine gute, wie wir finden, Abraham interessiert sich sehr für die Flüchtlingskrise und wir unterhalten uns angeregt. Alles in allem sind wir abends aber natürlich alle platt, gegen Neun werden wir von einem Camp-Mitarbeiter zum Zelt begleitet. Wir kennen das schon von anderen Reisen, zum ersten Mal treffen wir auf dem kurzen Weg aber tatsächlich auf Wildtiere. Eine Büffelherde grast an der Böschung nur wenige Meter von unserem Zelt entfernt. Mein erster Impuls: umdrehen und weglaufen. Was natürlich genau verkehrt wäre. Unser Begleiter mahnt zur Ruhe, wir gehen langsam weiter und kommen sicher ans Ziel. Na dann, gute Nacht!

Anhang:
Letzte Änderung: 18 Jun 2016 21:17 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Francismaus, Fluchtmann, lilytrotter, ANNICK, Topobär, Butterblume, Champagner, BriZA, speed66 und weitere 9
07 Apr 2016 20:29 #426730
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1422
  • Dank erhalten: 8128
  • Beatnick am 02 Apr 2016 21:22
  • Beatnicks Avatar
6. Februar: Ausflug zu den Kopjes

Um halb Sechs sind wir schon wieder unterwegs. Unser Löwenpärchen hat weder seinen Standort, noch sein Betätigungsfeld wesentlich verändert. Im Busch-TV läuft also heute Morgen erstmal Aufklärungsprogramm - und das im Frühstücksfernsehen... :huh:





Und wieder von vorn die Prozedur...






Erst einmal markieren und zeigen, wer Herr im Haus ist.






Wir fahren wieder in Richtung Nabi Gate. Auf dem Plan steht ein Ganztagesausflug zu den Kopjes, was ein expliziter Wunsch von mir war.

Begegnungen unterwegs.











Dieser Löwe steuert geradewegs auf uns zu. Der arme Kerl kann vor lauter Fliegen kaum aus den Augen gucken. Er hat wohl gerade gefressen und das Blut lockt die lästigen Insekten in Scharen an.







Bei den Zebras gibt's Streit...




...und hier süßen Nachwuchs.



Wir sind schon bald bei den Gol Kopjes. Schon von Weitem erkennen wir gleich auf dem ersten Hügel Löwen. Wir freuen uns, denn im Oktober 2010 haben wir auch Kopjes auf dem Weg nach Seronera gestreift, aber keine Katzen gesehen.





Auch die Agamen fühlen sich auf den Steinen sehr wohl und genießen das Bad in der Sonne.


Die Landschaft ist traumhaft. Und erstaunlicherweise ist hier fast nichts los. Was daran liegen könnte, dass der Zugang zu dieser Gegend anscheinend ein wenig extra kostet. Die Summe ist allerdings lächerlich.



Eine Cheetah verlässt ihren Felsen...


...und kommt netterweise direkt an uns vorbei.


Abraham sucht uns ein schönes Plätzchen im Schatten einer dieser Felseninseln. Wir könnten ruhig aussteigen, meint er. Er hat die Lage sondiert. Ich vertraue ihm natürlich blind, andererseits haben wir gerade erst ein paar Hundert Meter weiter auf einem anderen Kopje diese Dame entdeckt:



Na ja gut, das ist weit weg, ich trau mich mal... Als ich dann allerdings auch noch ein dringendes Bedürfnis verspüre, bleibe ich doch lieber in der Nähe. Die beiden Männer sind eh ins Gespräch vertieft und Thomas lässt sich den Roten schmecken, den Abraham aus dem Hut zaubert. Bekommt jeder frei Haus, der einen Kill gesehen hat, meint er. Ist natürlich nur ein Spaß.



Diese Mittagspause in dieser Umgebung, in dieser Stille, es ist fast zu schön um wahr zu sein. Wir lassen uns die prall gefüllte Lunchbox schmecken.



Viel zu schnell verfliegt die Zeit und wir machen uns auf den Rückweg.

Vater, Mutter, Kind.


Auf dem Kopje, den wir zuerst angesteuert haben, liegen immer noch dieselben Löwen faul herum.







Der Arme, so hinter Gitter...


Am Abend lassen wir uns das einmal mehr tolle Essen schmecken. Ich finde es erstaunlich, was der Koch in einem kleinen Küchenzelt so alles zaubert. Vom anderen Ende des Sees leuchten die Lichter der Ndutu Safari Lodge und ich überlege, was wir schon alles auf dieser Reise gesehen haben - und was wohl noch kommt. Schließlich geht es am nächsten Morgen für die nächsten drei Tage in die zentrale Serengeti. Abraham drückt auf die Euphoriebremse. Wir sollen uns darauf einstellen, dass sich die Anzahl und Qualität der Sichtungen dort nicht fortsetzen wird. Mal sehen, ob er Recht behält...
Anhang:
Letzte Änderung: 15 Apr 2016 08:19 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Francismaus, Fluchtmann, lilytrotter, ANNICK, Topobär, fotomatte, speed66, picco, Holger_W und weitere 5
Powered by Kunena Forum