Serengeti: Ein Juwel im Busch.
Das Serengeti Kati Kati Tented Camp besteht aus mehreren Einheiten in der Nähe von Seronera, jeweils 10 Zelte, die in unserem Fall in einer Senke stehen und man fühlt sich sofort an die Grzimeks und ihr Lager während der Dreharbeiten erinnert. Es gibt kein WLAN und kein Telefon, aber der Weißwein ist kalt und eine Ladestation steht auch zur Verfügung. Die Zelte für jeweils 2 Personen sind schlicht und schön, ein abgetrenntes Bad mit Bucket Shower, ein kleiner Vorplatz mit 2 Safaristühlen und freiem Blick. Hier gehört es zum Konzept, dass die Gäste zusammen mit den Fahrern essen – und das war auch mal richtig schön, mit Mosa beim Frühstück und Abendessen zu sitzen und zu plaudern. Vor dem Dinner gibt’s ein großes Feuer, um das man sich im Halbkreis setzen kann, sehr sehr stimmungsvoll. Das Team von Kati Kati war super freundlich, das Essen viel einfacher aber völlig ok und insgesamt eine sehr herzliche Atmosphäre. Eine echte Besonderheit von Kati Kati sind die Besitzverhältnisse, denn Eigentümer ist ein Tansanier, der selbst viele Jahre als Driver-Guide gearbeitet hat. Ihm ist es wirklich gelungen, viel Authentizität zu erhalten und ein ganz spezielles Bush-Feeling zu erzeugen. Wir haben uns total wohlgefühlt, auch im Gespräch mit den anderen Gästen - zumindest mit den meisten.
ABER es gab eine so extreme Situation am ersten Abend, die muss ich mal in die Runde werfen: Eine Gruppe junger, wohlhabender Chinesen kam sehr kurz vor dem Abendessen an – fröhlich, lachend, rufend (na, die haben Spaß, dachte ich noch) Dann schnell zum Essen, viel Gezeter wegen der Ladegeräte, ein ewiges Hin&Her und die Frage nach dem Föhn. Nach dem Essen allgemein noch ein bisschen Gemurmel, der Afrika-Rhythmus in den Knochen verzogen sich die meisten bald, es war stockdunkle Nacht. Wir lagen ebenfalls schon im Bett, als laute Rufe durch den Busch drangen: Madame wollte duschen! Jetzt!!! Einer der Mitarbeiter erklärte ihr noch einmal das Prinzip der Bucket Shower und die Gefahren bei Nacht im Gelände. Sie verstand - und wollte duschen. Schließlich bekam dann ihr warmes Wasser. Dann wollte sie mehr. Das hat wirklich dem Fass den Boden ausgeschlagen. Uns hat es wütend gemacht und auch beschämt! Welche Arroganz und Ignoranz doch Menschen an den Tag legen. Helmut hat sie beim Frühstück um etwas mehr Respekt gebeten (vielleicht nicht ganz so dezent in der Wortwahl). Am nächsten Abend haben sie eine Drohne ausgepackt und gestartet. Ja, ich weiß: nicht alle Chinesen sind gleich!