THEMA: Serengeti in der Regenzeit / Ist das noch Urlaub?
24 Feb 2016 07:51 #420911
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  • picco am 24 Feb 2016 07:51
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Hoi Wilson

Toller Bericht, macht Spass mitzureisen!
Wird Zeit mal wieder Nordtansania zu besuchen...natürlich nebst Süd-Tansania (wohl bald), Kenya, Ruanda (wohl bald), Uganda, Zambia usw... B)
Wilson96 schrieb:
Die Scheinwerfer waren in etwa so hell wie die von meiner 20 Jahre alten Vespa.
:woohoo: Wau! So was hab ich auch noch auf die Restaurierung wartend rumstehen!!! :woohoo:
Und mit dem Scheinwerfer sieht man wirklich kaum mehr als mit einer Kerze... :laugh:
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24 Feb 2016 09:28 #420929
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  • Topobär am 24 Feb 2016 09:28
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So langsam wird es spannend. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Wilson96 schrieb:
Generell kann man sagen, dass die Autos in Tansania nicht mit denen im südlichen Afrika mithalten können – kein Doppeltank, keine Doppelbatterie...
Die Mietpreise in Tansania verführen schon dazu, sich einen günstigen Wagen zu mieten. Der niedrige Preis hat dann meist auch seinen Preis. Es gibt aber durchaus auch Vermieter, die ihre Fahrzeuge mit Doppeltank und Doppelbatterie ausgestattet haben.
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24 Feb 2016 17:43 #420991
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  • Brabec am 24 Feb 2016 17:43
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Hi Wilson,
ich genieße deinen Reisebericht sehr,
... sie inspirieren meine Abenteuerlust,
... und ich freue mich auf deine Fortsetzungen !
Brabec
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24 Feb 2016 20:39 #421001
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  • Wilson96 am 24 Feb 2016 20:39
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Um 4 Uhr wurde ich durch Tropfen auf meinem Gesicht geweckt. Es hatte heftig angefangen zu regnen, ein Vorgeschmack auf die nächsten Tage. Obwohl das Dachzelt (Hannibal Tents) laut Fortes neu war, leckte es stark an einigen Nähten. Es wurde immer mehr und auch die Matratze sog sich immer mehr mit Wasser voll. Nach mehreren vergeblichen Versuchen erneut einzuschlafen, stand ich dann völlig entnervt und übermüdet um 5 Uhr morgens auf (Schlafzeit maximal 4 Stunden). Ich dachte mir, was soll’s, erst mal einen Kaffee kochen. Nach dem ersten Kaffee wurde die Laune etwas besser. Sarah kam gegen 5:30 Uhr auch völlig übermüdet aus dem Dachzelt geklettert. Wir waren ziemlich dreckig, da es die ersten 3 Tage bei unserem Bekannten keine richtige Dusche gab.

Bei einem Kaffee mit unserem Freund vom Vorabend überlegten wir hin und her und kamen zu dem Entschluss, dass wir in diesem Zustand eines der Highlights der Reise nicht richtig genießen können. Wir hätten auch keine Chance, unser Zelt, die Matratze und das Bettzeug zu trocknen. Kurzentschlossen entschieden wir uns, die nächste Nacht in einer Lodge am Kraterrand zu verbringen. Wir wollten ausschlafen, heiß duschen und unsere Sachen trocknen. Der nette Ranger hatte einen Freund der in der Sopa Lodge arbeitet und er organisierte uns ein tolles Zimmer mit Vollpension zu einem annehmbaren Preis. Wir freuten uns über diese Entscheidung und gingen ins Office, um uns das Permit abstempeln zu lassen. Hier gab es zunächst Verstimmungen, da wir ja „nur“ 320 USD statt der ab heute gültigen 420 USD gezahlt hatten. Aber auch das regelte unser Freund für uns ☺. Wir mussten lediglich einen zusätzlichen Tag mehr für die Conservation Area zahlen, da das eigentliche Gate zum Krater direkt am Kraterrand liegt und man vorher durch die Conservation Area fährt.

In der Zwischenzeit waren die ersten Tages-Touristen mit Ihren Fahren eingetroffen. Einige von ihnen bestaunten unseren alten Defender mit der „exotischen“ Dachzeltkonstruktion und machten Fotos. Selbstfahrer sind selten in Tansania. Einige sprachen uns an und stellten neugierig ein paar Fragen; unterbrochen wurden wir immer wieder von der lokalen Pavian-Bande, die sich an unserem Dachzelt zu schaffen machte. Andere Tages-Touristen warfen uns auch einfach nur mitleidige Blicke zu, da wir nach dieser Nacht einen recht abgekämpften Eindruck machten. Schließlich verabschiedeten wir uns herzlich von unserem Freund, tauschten E-Mail- sowie Facebook-Adressen aus und machten uns auf den Weg zum Kraterrand.



Direkt hinter dem Gate endete die Teerstraße und die Vegetation wurde sehr üppig und grün. Es regnete leicht und der Nebel hing tief. Die Landschaft glich einem Regenwald, was es ja im Prinzip auch ist, da es rund um den Krater sehr viel regnet (ungefähr doppelt so viel wie in der nahen Serengeti). Die Szenerie erinnerte mich etwas an Gorillas im Nebel, so ungefähr stelle ich mir den Virunga Nationalpark im Kongo vor. Wir waren froh, die sehr kurvenreiche Strecke nicht im Dunkeln gefahren zu sein. Hin und wieder kamen uns Autos entgegen, da die Strecke durch die Conservation Area auch als Transitstrecke benutzt wird. Das es leicht regnete und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war, machte sich eine bzw. zwei weitere Schwächen des Defenders bemerkbar. Die Sicht war stark eingeschränkt, da die Scheiben im Auto stark beschlugen, zudem funktionierten die Scheibenwischer mehr schlecht als Recht. So mussten wir die Scheiben im Inneren alle paar Minuten freiwischen.



Letzte Änderung: 24 Feb 2016 20:49 von Wilson96.
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24 Feb 2016 20:40 #421002
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  • Eulenmuckel am 24 Feb 2016 20:40
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Hallo ihr zwei,

vielen Dank, dass ihr uns in eurem kleinen Auto mitnehmt. Bei dem Verbrauch und Tankvolumen liegt die Reichweite ja ungefähr bei der eines Motorrades. ;-) Aber ein Dachzelt passt auch auf den kürzesten Landrover.
Was ihr bisher erlebt habt, hört sich schon toll an. Mal schauen, wie es – hoffentlich bald – weiter geht.

Liebe Grüße
Uwe und Ruth
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24 Feb 2016 20:43 #421004
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  • Wilson96 am 24 Feb 2016 20:39
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Nach ca. 45 minütiger Fahrt erreichten wir die Aussichtsplattform am Kraterrand. Meine Frau hatte mir viel vom Krater vorgeschwärmt: „Das Schönste, was sie je gesehen hat.“ Auch die Bilder im Internet und in TV-Reportagen ließen meine Vorfreude im Vorfeld der Reise wachsen. Aber nichts konnte mich auf den ersten „Live-Eindruck“ vorbereiten. Ich stieg aus und ging auf die Plattform am Kraterrand. Der erste Anblick auf den Krater - der Kraterrand in Wolken gehüllt - überwältigte mich. Trotz des relativ schlechten Wetters war dieser Anblick wirklich mit das Schönste, was ich in meinem Leben je gesehen hatte. Man konnte sehr gut erkennen, dass der Krater ein kleiner Mikrokosmos ist, oft auch als Mini-Afrika beschrieben, mit Seen, Wäldern, Ebenen und Hügeln. Ich machte zahlreiche Fotos und konnte mich einfach nicht sattsehen.







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