Nun sind wir also in der Serengeti angekommen.
Mittwoch, 20.1.:
Am Abend zuvor waren wir in unserer nächsten Unterkunft, dem Lagarja Flycatcher Camp eingetroffen. Es ist eines der mobilen Wildernes Camps, die dann während der Regenzeit abgebaut werden und praktisch mit den großen Herden auf Wanderung gehen. Ich mag solche Camps, weil man hier noch intensiveren Kontakt zur Natur hat. So hört man am Abend den Perlkauz und am Morgen wird man vom Gesang der Bülbüls geweckt.
Das Zelt bestand aus einem Schlafraum und einem Duschraum mit Toilette. Mit warmem Wasser wurde man immer nach Ankunft und am Morgen ausreichend versorgt. Jeden Tag wurde das Zelt gereinigt. Das essen fand in einem Restaurationszelt statt und es war einfach, aber recht ordentlich. Die Männermannschaft gab sich alle Mühe, uns den Aufenthalt ange-nehm zu machen.
Das Interessante ist auch an solchen Camps, dass hier auch die Tiere selbst vorbeischauen. Zwei Marabuts waren fast ständiger Gast, in den Bäumen hockten immer wieder Schwarzkopfreiher, unmittelbar in der Nähe zogen Giraffen, Impalas und auch mal ein einzelner Elefant vorbei. Ganz abgesehen davon, dass man in den Fahrtpausen hier auch die verschiedensten Kleintiere beobachten konnte. Nur zwei Beispiele davon:
Silberschnäpper
Auch die fand ich ein Foto wert!
Am nächsten Morgen starteten wir bei Tagesanbruch von hier aus zu unserem Gamedrive.
Nur wenige Hundert Meter vom Camp entfernt lag eine Löwenfamilie, bestehend aus einem älteren Männchen, seiner Frau und drei Kindern. Leider war zu diesem sehr frühen Zeitpunkt das Licht noch so schlecht und die Tiere lagen im hohen dichten Gebüsch, dass nur wenige gute Aufnahmen möglich waren. Der arme Kleine musste an einem Stöckchen knabbern, weil die Mama wahrscheinlich noch nichts Essbares gefangen hatte.
Wir setzten unsere Tour fort und fuhren Richtung Lake Ndutu. Ich hatte mir ehrlich gesagt nicht vorgestellt, dass es in der Serengeti doch so vielfältige Landschaften gibt.
Direkt am See konnte ich im Morgenlicht viele interessante Wasservögel beobachten. Ich ließ unseren Guide immer wieder stoppen, denn die Vielzahl von Arten faszinierte mich. Er war dagegen mehr auf die Großtiere fixiert, folgte aber brav meinen Bitten.
Hier soll es zunächst nur bei ein paar Vögeln (Kapenten bei der Morgentoilette) bleiben, an anderer Stelle werde ich noch ein paar zeigen. Ein totes schon skelettiertes Gnu fand das Interesse von Schakalen und einer Geierschar, bestehend vor allem aus Weißrückengeiern, einigen Ohrengeiern und einem Sperbergeier, den ich zuvor noch nicht gesehen hatte.
Auch ein Schopfadler hielt sich in der Nähe auf.