THEMA: Alter Südwester geht in Tansania fremd.
04 Feb 2016 13:58 #417917
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  • Burschi am 04 Feb 2016 13:58
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Jetzt hätte ich fast vergessen, dass wir an diesem Tag ja noch das Quartier gewechselt haben:
Ich hätte den badenden Eles noch ewig zuschauen können, doch es ging schon auf Abend zu und wir mussten ja noch ein kleines Stückchen zur nächsten Unterkunft fahren.
Es ist übrigens eine Lodge, die zu dem Unternehmen gehört, bei dem wir auch den Guide mit Auto gebucht hatten: Kibo-Tours.
Es war das Maramboi Tented Camp, das sich viel einfacher anhört, als es sich in Wirklichkeit darstellte, denn die „Tents“ waren keine einfachen Zelte, sondern sehr großzügige und geschmackvoll eingerichtete Zelthäuser in einem weitläufigen Gelände.
Im zentralen Gebäude war das Restaurant mit einer großen Terrasse, einem überdachten Teil für den Fall, dass es regnen würde, was es am zweiten Abend auch tat, und einem sehr großen, etwas abseits gelegenen Swimmingpool.




Das Essen war ausgezeichnet. Ich kann diese Lodge nur empfehlen, auch der Service und die Hilfsbereitschaft des Personals waren vorbildlich. Zu einer besonders gelungenen Speise er-hielt ich auf meine Bitte hin sogar das Rezept aus der Küche.
Von den Zeltcamps der ersten Reihe, kann man die vorbeiziehenden Herden der Gnus und Zebras beobachten. Hier könnte man es schon ein paar Tage aushalten. Und da des Nachts auch gelegentlich mal Hyänen herumschleichen, wird man vom Abendessen von Angestellten zu den Tents geleitet.
Beim Frühstück gab es immer wieder mal Besuch.


Man sollte schon darauf achten, dass man den Teller leer gegessen hat, bevor man sich was Neues vom Büfett holt. Könnte ja sein, dass inzwischen jemand anderes daran Geschmack gefunden hat. :) ;)
So, das war´s dann für heute, hoffe, dass ich mit den vielen Bildern nicht zu lästig war.
Viele Grüße:
Burschi
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05 Feb 2016 05:33 #417994
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Am nächsten Tag ist wieder ein "Überbrückungstag".
Freitag, 15.1.:
Es hieß am Morgen wieder Kofferpacken und die nächste Station anzusteuern. Unser Ziel war heute der Lake Eyasi und das Ngeda Kisima Tented Camp. Auf der Fahrt passieren wir wie-der verschiedene interessante Orte, wie z.B. das Moskito-Flussdorf oder „Rote Bananen-Dorf“, das in einer ausgesprochen fruchtbaren Gegend liegt. Immer wieder begeistern mich die Fahrzeuge auf den Straßen. Es ist doch erstaunlich, mit was man alles fahren kann. Man denke sich das mal in Deutschland!
Es hieß am Morgen wieder Kofferpacken und die nächste Station anzusteuern. Unser Ziel war heute der Lake Eyasi und das Ngeda Kisima Tented Camp. Auf der Fahrt passieren wir wie-der verschiedene interessante Orte, wie z.B. das Moskito-Flussdorf oder „Rote Bananen-Dorf“, das in einer ausgesprochen fruchtbaren Gegend liegt. Immer wieder begeistern mich die Fahrzeuge auf den Straßen. Es ist doch erstaunlich, mit was man alles fahren kann. Man denke sich das mal in Deutschland!



Manchmal sind die Autos auch abenteuerlich beladen und haben oben drauf noch eine Besatzung.


Besonders gefallen haben mir ja die Tuktuks. So eines hätte ich gerne, um bei uns damit zum Einkaufen zu fahren. Aber wie bringt man so ein Fahrzeug ins Reisegepäck? :) :blink:


. Ohne unseren Guide hätte ich wohl weder nach Olponpongi noch zu diesem Camp am Lake Eyasi gefunden, denn es war praktisch keine Ausschilderung vorhanden und die Gravelroad wurde immer schlechter, sodass ich am Schluss, als wir uns fast durch den Busch zwängten, wohl aufgegeben hätte.
Aber es hat sich gelohnt. Das Camp liegt direkt am Lake Eyasi. Die Zelthäuser sind mit allem ausgestattet, was man braucht, selbst W-lan ist in allen Häuschen vorhanden! Betten und sanitäre Einrichtungen waren blitzsauber und sehr bequem.






Das Restaurant hatte eine der besten Küchen der Reise vorzuweisen, es war echt lecker! Der Pool war zwar klein, aber frisch und sauber, zudem konnte man sich an einen Tümpel setzen und viele Vögel (Webervogel-Kolonie und etliche Watvögel) beobachten, oder bei Sonnenun-tergang auf einen Holzturm steigen und von hier aus mit einem Sundowner in der Hand die Stille der letzten Sonnenstrahlen genießen. Auch kleinere Wanderungen rund um das Camp oder zum See hin sind möglich. Wir haben uns hier ausgesprochen wohl gefühlt. Unter allen Unterkünften dieser Reise rangiert es auf Platz 2 mit Bestnote 1! Hier wären wir gerne noch einen Tag länger geblieben.




Und da wir hier die einzigen Touristen waren, konnten wir auch die herrliche Ruhe besonders genießen.
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Letzte Änderung: 05 Feb 2016 05:33 von Burschi.
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05 Feb 2016 05:40 #417995
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Wir waren natürlich nicht ganz allein!
Tiere gab es hier auch und zwar welche, die in den Bäumen herumturnten und auch am Boden zu sehen waren:




Meerkatzen besuchten schon mal das Restaurant - haben sich wohl auch von der guten Küche angezogen gefühlt - und auch die Baumhörnchen waren immer irgendwie da.
In der Nähe der Fischteiche hinter dem Camp konnte man kleinere Warane finden, die allerdings recht scheu waren. Auch neben dem Pool tauchten suie gerne mal auf. Zu einem gemeinsamen Bad ließen sie sich aber nicht überreden. :)



Am Abend konnte man vom Aussichtsturm am Rande des Sees mit einem Sundowner in der Hand die Ruhe und Stille eines romantischen Sonnenunterganges genießen.



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Letzte Änderung: 05 Feb 2016 05:43 von Burschi.
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05 Feb 2016 12:59 #418028
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So, nun kommt der nächste Tag, dieses Mal stand kein Gamedrive auf dem Programm, sondern es "menschelte" mal wieder.
Gleich noch ein Hinweis. Etwas "zarter Besaitete" sollten diesen Beitrag vielleicht überspringen, es wird teilweise etwas heftig! ;)
Wir wollten eine Exkursion zu den letzten Buschmännern Tansanias, den Hadzabe, unternehmen. Über eine Stunde Fahrt auf sehr schlechten Wegen lag vor uns und am Morgen mussten wir noch in der Dunkelheit losfahren, denn wir sollten die Hadzabe auf der Jagd begleiten. Ich habe ja auch schon mit den Buschleuten in Namibia „gejagt“ und habe mir eine ähnliche touristische Darbietung wie in den Historical Living Villages dort vorgestellt, doch Dieses Erlebnis sollte doch anders verlaufen.
Genau bei Sonnenaufgang trafen wir in der Siedlung der Hadzabe ein. Wir hatten hier noch einen weiteren Führer bekommen, der die Sprache der Buschleute verstand und übersetzen konnte. Mody hatte uns bereits auf der fahrt auf unser Treffen vorbereitet und uns einiges erzählt. Noch bevor wir auf die Leute trafen, wurden wir von deren Jagdbeute begrüßt.




In einer Felsspalte waren Pavianschädel aufgereiht und in den Ästen hing ein frisch er- und zerlegtes Impala.

Dann begrüßte uns der Clanchef mit seinen Jägern. Sie saßen eingehüllt in die Kleidung ihrer bevorzugten Jagdbeute (Pavianfelle) in einer Höhle um ein Feuer herum und machten sich fit für die Jagd, will heißen, sie pafften Marihuana aus einem Rohr. Sie inhalierten tief, husteten, dass ich glaubte, sie würden umgehend ersticken, verdrehten auch dementsprechend die Augen, überstanden das aber letztendlich doch schadlos. Auch uns boten sie einen Zug an, was wir aber dankend ablehnten. :woohoo: :sick: :evil: Ich wollte ja schließlich noch bei Bewusstsein den Tag erleben.


Der Clanchef


Dann ging es tatsächlich auf die Jagd. Nur mit Mühe konnten wir den drei Jägern folgen, was für diese wahrscheinlich gut war, denn wir hätten mit unserem Getrampel die Beute wohl doch nur verscheucht. Dann legte einer der Jäger mit dem Bogen an und kurz darauf zappelte eine Taube auf seinem Pfeil. Ich hatte nicht gedacht, dass sie tatsächlich echte Beute machen. Doch es sollte noch besser kommen, denn ein etwas weiter enteilter Jäger kam freudestrahlend mit einem frisch erlegten Dikdik zurück.


Die arme Taube zappelte noch als schon der Spieß in ihr steckte. :(




So, jetzt habt ihr noch die Chance auszusteigen. Die Zubereitung und der Verzehr des Dikdiks folgt sogleich!
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05 Feb 2016 13:14 #418034
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Ich weiß, die Belichtung der Bilder ist nicht ideal, aber die Jagd fand am frühen Morgen bei nebeligem Wetter statt.
Nun wurden wir zum Frühstück eingeladen. Die Jäger entfachten unter einem Felsen ein Feuer und legten das Dikdik komplett hinein. Erst wurde also das Fell abgebrannt.





Dann wurde das Tier aufgebrochen und zerlegt. Stück für Stück wurden die Innereien herausgenommen und ins Feuer gelegt. Na hoffentlich muss ich da nichts davon essen! Musste ich auch nicht, denn die Innereien und auch der Magen waren Delikatessen und enthalten wichtige Vitamine, welche die Jäger selbst verspeisten. Erst als eine Keule gebraten war, durften wir auch ein Stückchen vom Dikdik kosten.




Hier liegt der Magen des Dikdik im Feuer. Die Galle wurde vorher vorsichtig entfernt und weggeworfen. Der Magen mit gesamten Inhalt - schließlich hatte das Dikdik ja vitaminreiche Grünkost gegessen! - wurde nach dem Anrösten verzehrt.
Alle anderen Innereien stellten besondre Leckerbissen dfar.


Das ganze Zeremoniell hatte etwa eine Stunde gedauert. Natürlich war auch das Feuer mit den entsprechenden Holzstöckchen entzündet worden. Gegessen wurde auch nur die Hälfte des Tieres, die andere Hälfte wurde mit zurück ins Dorf genommen. Auch die beiden humpelnden Jagdhunde - sie helfen beim Aufspüren verletzter Beute - bekamen ein paar Brocken ab.
Dann ging es zurück ins Dorf wo wir nun den Frauen, die gerade dabei waren einige Perlenstickereien zu basteln und die Kinder beaufsichtigten, begegneten. Eindeutig dominant war die Erstfrau des Clanchefs. Mit einer Tanzvorführung wurden wir verabschiedet.




Fast hätte ich es vergessen. Wir sollten auch noch an einem Bogenschießen teilnehmen. Es erfolgte eine kurze Einführung in die Schießtechnik, dann führten uns die Jäger vor, wie man aus ca. 25 Metern auf einen kleinen Baumstumpf schießt. Auch ich sollte mein Geschick be-weisen und siehe da unter einem Aufschrei der Bewunderung der Jäger – der erste Schuss saß!
Tja, da hat es sich eben ausgezahlt, dass ich als kleiner Junge mit Pfeil und Bogen durch die Felsen und Büsche gestreunt bin – allerdings nicht im Affenfell! – und nicht mit dem Smartphone gespielt habe. Ich wurde eingeladen als Jäger hier zu bleiben, doch ich lehnte dankend ab. Schließlich habe ich erst vor kurzem ein Smartphone bekommen! Bin also erst seit kurzem der Steinzeit entronnen. :) ;) :P
Wie ist das Ganze nun zu beurteilen? Gut, es war natürlich eine gemeinsame Jagd mit Touristen und dass die Hadzabe hier an Touristengruppen gewöhnt sind, ist auch klar. Nur, die "normalen" Touris haben ja nicht so lange Zeit, bekommen das Dorf vorgeführt, eine Schießvorführung, die Entfachung des Feuers und das war´s dann. Eine komplette Jagd mit anschließendem Frühstück ist nur sehr selten zu sehen, wie uns unser Führer Mody auch bestätigte. Eine etwas größere Tourigruppe, die nach uns angekommen war, verließ die Hadzabe auch schon wieder vor uns.
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Letzte Änderung: 05 Feb 2016 13:16 von Burschi.
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05 Feb 2016 13:22 #418036
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Der Rest des Tages fehlt noch:
Auf dem Rückweg machten wir noch einen kurzen Abstecher bei einem anderen Stamm, den Datoga. Die Frauen zeigten uns die Hütte, die im Prinzip genau gleich denen der Massai gebaut war. Meine Frau durfte sich dann auch mal betätigen und Mais zwischen zwei großen Steinen zermahlen. Sie stellte sich gar nicht so dumm an. Könnte man vielleicht für zu Hause beibehalten!? ;) ;) Dann führte uns der Dorfschmied vor, wie er Pfeilspitzen für die Hadzabe herstellte. Wir sollten sie kaufen, damit die Hadzabe dann mit diesen auf die Jagd gehen konnten. Ziemlich cleveres Geschäftsmodell, allerdings zu weit überhöhten Preisen, aber die Touris kann man ja abzocken. Das hatte einen etwas unschönen beigeschmack für uns und wir hatten dann am Abend auch eine längere Diskussion mit dsen beiden Guides. Ob es was geholfen hat, weiß ich nicht.




Und damit der Tag auch mit etwas Schönem endet, hier noch ein "Blumenbild" Aus dem Auto heraus habe ich diese Blüte eines "Kaktus" (es wird wohl aber eine Euphorbie gewesen sein) entdeckt und unseren Guide zum Halten veranlasst. Ich habe sie auf der ganzen Fahrt nur das eine Mal gesehen. Vielleicht weiß ja ein Fomi, was das für eine Pflanze ist.



Ich wünsche dann noch schönen Abend!
Burschi
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