Hallo liebe Fomis,
wir waren vom 12.2. bis zum 2.3. in Tansania mit dem hauptsächlichen Ziel, die Migration hautnah zu beobachten.
Dies war unsere erste Afrikareise ohne kleine oder größere Katastrophe, also ohne
- Zwangsübernachtung in einer Missionsstation, auf Grund einer durch Unfall blockierten Brücke (Nordtansania 92);
- 4 Tage ohne jedes Gepäck (Nordtansania 94/95);
- Gerichtstermin wegen eines Unfalls (Zimbabwe 95, s. RB … 30 Tage Gefängnis);
- Elefant, der von unserem Guide auf einer Walking Safari erschossen wurde (Zimbabwe 97);
- wegen nicht vorgebuchter CS entweder andauerndes Gebettel, doch noch eine Nacht bleiben zu dürfen (Chobe, Savuti), oder gar nicht erst reingelassen (Moremi) (Namibia/Botswana 99);
- Massai-Kinder, die unseren Mietwagen mit Steinen bewarfen (dummerweise – für die Kinder – hatten wir gerade einen Massai, dem wir einen Lift gegeben hatten, im Auto. (Kenia/ Nordtansania 2000);
- Einen Mietwagen mit Motorbrand und einen Ersatzwagen, der das Dach während der Fahrt verlor (Kenia 2003);
- Die Migration war nicht wie bestellt in der Ndutu-Region
. Gut, von dieser Reise erinnere ich keine Probleme. (Nordtansania 2004/5)
- Einen Mietwagen, der jeden Morgen angeschoben werden musste. Auf Gamedrive konnte ich es nicht wagen, den Motor bei Sichtungen auszuschalten. Außerdem löste sich auf der Waschbrettpiste bei Ndutu die Frontscheibe – mangelhaft geschweißter Unfallschaden. (Nordtansania 2005/6);
- Eine Hyäne, die versuchte, in unser Zelt zu kommen, und Löwen, die uns bei unserer Nachmittagslektüre störten (Namibia/Botswana 2008, s. RB 18 Nights in the Bush – ha-ha-ha!)
- Einen Todesfall beim Rafting (Namibia/Botswana 2012; s. Kurzbericht Nam-Bots 2012);
- Zwangsübernachtung bei Einheimischen wegen 4 Platten in 24 h (Südtansania 2013, s. RB Daumendrücken hilft nicht immer).
Diesmal also nichts dergleichen, deshalb habe ich auch keine Lust, einen RB zu schreiben.
Aber die wesentlichen Dinge will ich Euch nicht vorenthalten:
Die Buchung von Mietwagen und den meisten Unterkünften liefen über Tanzanian Pioneers. Daniel (Staub) hat alle Anfragen prompt beantwortet, die Unterkünfte teilweise billiger bekommen als wir, die Sonderwünsche (bestimmtes Zelt in der Tarangire Safari Lodge und bestimmter Bungalow in der Ndutu Lodge) wurden erfüllt (in Ndutu aber erst nach Quengeln). Auch der Flughafentransfer klappte ohne Probleme, auch auf Sonderwünsche wurde eingegangen: so wurden wir am letzten Tag ins Hotel Impala gefahren (dort hatten wir ein leckeres Dinner im indischen Restaurant) und anschließend dort abgeholt und zum Flughafen gefahren..
Der Mietwagen kam von Serengeti Select Safari. Ein Landrover, der knapp 180 000 Meilen (!) auf dem Tacho hatte, also ca. 290 000 km. Die Einweisung in das Auto und die Campingausrüstung war sehr gründlich – ich konnte mich hinterher auch an fast alles erinnern! Das Auto hat uns nicht enttäuscht. Es hatte natürlich kleinere Macken – bei mehr als 90 km/h pfiff es durch die Ritzen, und auf den Wellblechpisten klapperte so einiges. Aber wenn es drauf ankam – tiefer Matsch, Wasserdurchfahrten – hat es sich bewährt. Typisch Landrover eben. Kosten fürs Auto: 100 US$ pd und 1 US$ für jeden km darüber hinaus. (Fiel bei uns nicht an, da wir unter 1800 km geblieben sind.)
Die Campingausrüstung war von bester Qualität – Véro meinte, die Matratze im Dachzelt sei besser als die zu Hause! (Ich habe im Bodenzelt geschlafen – you can’t teach an old dog new tricks.) Auch Tisch, Stühle, Geschirr, Gaskocher, volle Gasflasche, voller Wassertank – alles gut. Einzig der Kühlschrank – Achtung, Beinahe-Katastrophe – funktionierte am ersten Tag nicht mehr. Nach 2 Tagen hat der Fundi der Ndutu-Lodge den Fehler (Wackelkontakt) behoben. So musste ich beim Zelten nicht auf mein kaltes Bier verzichten! Das Equipment war bei uns noch im Preis eingeschlossen, inzwischen nehmen sie 6 US$ ppd.
Zu den Unterkünften:
- Zur Planet Lodge (eine Nacht) in Arusha verweise ich auf Annicks RB – wir kamen im Dunkeln an und wurden gleich nach dem Frühstück abgeholt zur Autoübernahme, so dass wir von der Anlage nicht viel hatten. Aber sie ist ruhig gelegen, wir haben gut geschlafen!
- Panorama CS (insgesamt 3 Nächte) beim Lake Manyara NP: Sehr schöne Lage – sie macht ihrem Namen alle Ehre! Die Ablutions sind sehr sauber. Wenn der Strom weg ist, funktionieren die Duschen nicht, das war aber nur kurz der Fall. Das Frühstück haben wir einmal probiert und uns danach nur noch selbst versorgt
. Der Preis (wenn man mit eigenem Zelt kommt) für die Unterkünfte ist teilweise Verhandlungssache. Wir sind von dort in den Lake Manyara NP gefahren, haben dort den Tag verbracht und dann wieder auf der CS übernachtet.
- Ndutu Safari Lodge (6 Nächte): Dies war mein 5. Aufenthalt dort, es war immer einer meiner Lieblingsplätze in Afrika. Diesmal wollte der Funke aber nicht so recht überspringen: es gab keine Elefanten, Giraffen oder Gazellen mehr, die auf Tuchfühlung direkt vor den Chalets vorbeiflanierten. Der Grund: der Dam wird nicht mehr mit Wasser befüllt, weil die Elefanten zu viele Bäume zerstört hatten. Das Essen (Set-Menu) war meist sehr gut: fantastische Salatkreationen, die Suppen allerdings nicht die Stärke des Kochs, Hauptspeisen (bis auf einmal von 6) und Nachtisch ausgezeichnet. Mit der Migration hatten wir Glück: Zwar sahen wir auf der Hinfahrt keine Gnus oder Zebras, wegen fehlenden Regens waren die Tiere schon Richtung Südosten abgezogen, aber am 2. und 3. Tag hat es geregnet, und plötzlich war die Migration wieder da!
- Geplant (sowie gebucht und bezahlt) waren dann 2 Nächte auf der Old Ndutu Special CS. Da wir aber gehört hatten*, dass die Lage der CS nicht so schön sein soll (nahe der Durchgangsstrecke) und uns auch davor graute, die Strecke in den Tarangire NP mit diesem Nerven zerfetzenden Wellblech an einem Tag zurückzulegen, entschlossen wir uns, einen Tag länger in der Ndutu Lodge zu bleiben und dann einen Zwischenstopp in der Panorama CS einzulegen. (Da die Lodge ausgebucht war, mussten wir die zusätzliche Nacht in eins der Extra-Zimmer in 2. Reihe – Aussicht nur auf die Rückseite der „richtigen“ Chalets.)
* Nachtrag: Inzwischen glaube ich, dass der Safariführer, der mir das erzählte, selbst auf die SCS scharf war und mich vergraulen wollte
!
- Bweha Special CS im Tarangire NP (3 Nächte): Traumhafte Lage am Ufer des Engare Rongal River, Nebenfluss des Tarangire. (Als wir da waren, kündete nur feuchter Sand davon, dass hier auch mal Wasser fließt.) Sehr einsam – nur die Ranger kamen am 1. und letzten Tag vorbei – und ohne jede Infrastruktur (aber zur Ausrüstung unseres Landrovers gehörte ja auch ein Spaten), wenn man von den Tse-Tse-Fallen absieht, die dafür sorgten, dass wir auf der CS nicht eins dieser Biester hatten! Auch die Lodges und die Picnic-sites sind Tse-Tse freie Zonen. Ansonsten gab es schon viele, glücklicherweise aber nicht so viele wie Elefanten (das ist kein Witz!).
- Tarangire Safari Lodge (3 Nächte): Noch einer meiner Lieblingsplätze, und wir wurden nicht enttäuscht, auch wenn es nicht die ideale Zeit ist für Tarangire: Gnus, Zebras, die Gazellen und viele andere sind verschwunden, außerdem war das Gras unglaublich hoch, so dass Tierbeobachtung sehr schwierig war. Das Essen in der Lodge (Büffet) war noch besser als das in Ndutu.
- Kiota Nest vor dem Arusha NP (2 Nächte): Ein Traum! Das große Haupthaus hat nur 3 Schlafzimmer (2 unten, 1 auf der Empore) jeweils mit ensuite Bädern und einen riesigen Wohnraum, alles äußerst geschmackvoll eingerichtet. Und das alles nur für uns, da wir die einzigen Gäste waren. Von der Besitzerin Barbara, einer im Kongo geborene Schweizerin, haben wir viele interessante Informationen über Tansania erhalten, sowohl was die Entwicklung des Landes betrifft als auch über Flora und Fauna. Und ihre Perle Flora hat uns wundervoll bekocht!
Das war's, falls Ihr Nachfragen habt, bin ich gerne bereit, diese zu beantworten.
LG aus Puerto de la Cruz,
Karsten