Tag 6 Mto wa Mbu (Lake Manyara) – Ngaro Sero (Lake Natron)
Das Duschwasser war recht angenehm temperiert und die Brause stark obwohl es nur einen Kaltwasserhahn gab. Zum Frühstück überquerten auch noch mehrere grosse Pavianrudel unsere Campsite ohne gross von uns Notiz zu nehmen. Es war beeindruckend die vielen Affen in alle ihren erdenklichen Grössen zu beobachten wie sie so nah an uns vorbei zogen. Das hat mich mit der Campsite nach der gestrigen Mückenplage wieder etwas versöhnt.
Nachdem wir in Mto wa Mbu vollgetankt hatten bogen wir am anderen Ende des Dorfes in die Schotterstrasse zum Lake Natron ein. Die Szenerie der Landschaft veränderte sich rasch. Die Gegend wurde karger und staubiger. Auch die Menschen am Strassenrand wurden seltener. Bald tauchten auch schon die ersten Massai in ihren typischen roten Umhängen auf. Die Massai Männer beachteten uns wenig. Ganz anders verhielten sich die Frauen und Kinder: Sobald sie uns entdeckten rannten sie winkend auf uns zu und verlangten Sweets, Dollars oder anderes Dinge. Am Anfang freuten wir uns ob der Aufmerksamkeit und gaben den Kindern eine der Marshmellows, die wir im Picknpay gekauft hatten. Für ein Photo gaben wir auch mal ein Kugelschreiber. Ich habe extra für diesen Zweck eine Menge Werbekugelschreiber aus dem Büro mitgenommen, sie waren bei den Kindern sehr beliebt für die Schule. Geld gaben wir bewusst nicht.
Je länger die Fahrt dauerte desto stärker wurden die Massai jedoch zur Plage. Manchmal glaubte ich gar, die Kinder würden uns bewusst an Stellen wo wir wegen schlechter Strasse langsam fahren mussten auflauern. Sie sahen uns ja schon von weitem kommen. Sie kamen dann sehr nahe ans Auto sodass ich Angst hatte sie zu verletzen. Bei offener Scheibe griffen sie auch mal ins Auto rein.
Als wir Selalei, das erste Dorf am Weg passierten wurde es besonders schlimm. Als wir am Ende des Dorfes ein kleines ausgetrocknetes Bachbett überquerten kam eine Horde Kinder angelaufen und begann zu betteln. Wir hatten schon alle Marshmallows verschenkt und sind zudem kurz vorher schon einige Tausend Schilling losgeworden weil ich eine Gruppe Frauen fotografierte.
Als ich weiterfahren wollte sprangen die Kinder laut gestikulierend gefährlich nahe neben und vor unserem Wagen her, sodass ich wirklich Angst hatte ein Kind anzufahren. Als die Strasse wieder besser wurde gab ich vorsichtig Gas. Die Situation wurde langsam ungemütlich. Schliesslich gelang es ein Kind nach dem andern langsam abzuhängen. Plötzlich knallte es sehr laut hinten am Auto. Da ich im Rückspiegel sah, dass die Kinder immer noch hinter uns her rannten fuhr ich weiter.
Nach einer Weile, die Kinder hatten wir nun endgültig abgehängt, sprang der Wagen über eine Bodenwelle. Daraufhin klirrte es verdächtig im hintern Teil. Da die Luft rein war stieg ich aus und betrachtete die Bescherung: Ein grosser Stein muss die Heckscheibe getroffen haben, denn diese war nicht nur in ihrer ganzen Läge zersprungen sondern es fehlte auch noch ein etwa 20 x 10 cm grosses Stück Glas an der unteren Ecke.
Zum Glück hatten wir breiten Scotch-Kleber dabei und es gelang uns damit problemlos die Scheibe zu stabilisieren und die Lücke am untern Eck zu verkleben.
Von nun an hatte jedoch grossen Respekt vor den Massai Kinder. Sobald ein Massai am Horizont auftauchte drückte ich gehörig auf die Tube und brauste mit Vollgas an ihnen vorbei.
Auf dem Weg bis Ngare Sero gibt es drei Maut Stellen.
Die erste am Dorfeingang von Engaruka (10$/Pers) mit professionellem Bürohäuschen indem ein offizielles Ticket ausgestellt wird
die zweite am Fusse des Ol Doinyo Lengai (10$/Pers):
und die dritte vor Ngare Sero(15US$/Pers)
Ausserdem wurde kürzlich noch eine Art staatliche Touristengebühr eingeführt für Gebiete ausserhalb von Nationalparks: 5US$/Person/Tag Activity fees (Tiere beobachten ,Picknick Spatzieren ...) und 15US$/Pers/Tag für die Übernachtung in einer Lodge/Campsite ausserhalb eines Nationalparks.
Dafür darf man sich dann vor dem Ol Doinnyo Lengai ungestraft in Pose stellen:
Wir kamen bereits gegen Mittag auf unserer Campsite im Lake Natron Tendet Camp an uns suchten uns ein schönes Plätzchen im nörd-östllichen Teil unter den Bäumen aus. Die Campsite war jedoch sehr weitläufig und es hatte viel Platz.
Dort standen eine schöne Sanitäranlagen die in afrikanischem Boma-Stil errichtet wurden mit kaltem und warmem Wasser. Ausser uns waren noch einige Campingsafarigruppen da in Bodenzelte.
Kaum angekommen stellte sich auch schon eine Gruppe Massaifrauen aus dem Dorf an die Umzäunung und wollte uns Massischmuck verkaufen. Unser Bedarf an Massai war verständlicherweise gedeckt und wir beachteten sie nicht. Sie standen dann mehrere Stunden dort bis es dunkel wurde.
Im Camp hatte es einen kleinen Naturpool mit frischem Wasser sodass wir uns am Nachmittag dort vergnügten und am später gemütlich das Abendesssen zubereiteten.
Für den nächsten Tag haben wir eine geführte Wanderung zum See und am Nachmittag zum nahegelegenen Wasserfall gebucht indem man baden konnte.