THEMA: Selbstfahrer: Nothern Circuit und Zanzibar
17 Aug 2014 06:09 #349982
  • bongolander
  • bongolanders Avatar
  • The Schimann Family
  • Beiträge: 408
  • Dank erhalten: 324
  • bongolander am 17 Aug 2014 06:09
  • bongolanders Avatar
Hallo Beate,

über die Einkaufsmöglichkeiten habe ich Dir ja im TA Deutsch ausführlich geantwortet. Fertiggerichte in Dosen habe ich mich noch nicht gekümmert, aber es gibt Nudeln in allen Variationen, sehr gut und sehr billig (bekommt man fast in jedem Dorfshop) sind die aus Italien importierten "Mama Lucia", Fertigsoßen im Village, wahrscheinlich auch im Picky. Parmesan dort erhältlich, Nudelgerichte à la Fünfminutenterrine erhältlich. Bei Corned Beef Augen auf, wenn Halal draufsteht, dann Finger weg, das ist künstliches Glump. Mit Zwiebeln, Tomaten, Tomatenpaste (von Red Gold zB in kleinen Abpackungen) und Kokossahne (von Azam in kleinen Tetrapack-Portionspackungen), Knoblauch und einem Paprika kannst Du kinderleicht ein Vegetarian Sugo machen, das auch schmeckt.
Kartoffeln gibt es überall, bei Meat King rohe Bratwurst kaufen (Du hast gesagt, Ihr könnt einfrieren), die kochen, abhäuten, kleindrücken, mit Kartoffeln (gekocht) in der Pfanne vermischen, schon hast Du ein Bratwurstgröstl, und das mit fast null Arbeit. So gibt es viele Möglichkeiten, von Dosenfutter abzusehen. Grüne Bohnen (gibt es auch überall) mit Zwiebeln kurz anrösten, mit Wasser aufgießen, Suppenwürfel nach Geschmack rein, später mit sehr klein geschnittenen rohen Kartoffeln vermischen, Würstchen hineinschneiden, kochen lassen bis die Kartoffeln weich sind und fertig ist der Bohneneintopf.
Also speziell für diese kure Zeit von 2 bis 2 1/2 Wochen kann man richtig gut essen (natürlich keine Sterneküche, aber schmackhaft und bodenständig). Dabei habe ich noch nichts erzählt von den Möglichkeiten mit Auberginen, Sardellenfilets und dem, was ich schon so aufgezählt habe. Es soll ja hier kein Kochkurs sein.
Ich hoffe, ich habe Dir (und vielleicht auch anderen) weitergeholfen.
Johannes
The Schimann Family - Man kommt als Gast und geht als Freund
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
17 Aug 2014 19:03 #350070
  • beate
  • beates Avatar
  • Beiträge: 1450
  • Dank erhalten: 481
  • beate am 17 Aug 2014 19:03
  • beates Avatar
Hallo Johannes,

Du bist göttlich!!!! Ich musste jetzt echt über Deinen Kochkurs lachen, einfach herrlich.

Nein, wir können leider nicht einfrieren und der Kühlschrank ist zwar vorhanden, muss aber nachts vom Strom, sonst ist die Batterie leer. Und das war halt letztesmal mein Problem.

OK, Nudeln mit Sosse ist immer ein Essen. Und wenn es Würstchen in der Dose oder im Glas gibt, dann ist das auch bestens. Nur haben wir letztesmal sowas nicht gefunden. Auch keine Nudelsossen, nur Ketchup!
Und so gabs zum Schluss genau das, was Du geschrieben hast: Bohnen (grüne, weisse, braune) mit Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, als Eintopf.

Auberginen, aber auch Paprika etc. halten halt auch nur ein paar Tage.

Die Idee mit dem Corned Beef als vegetarian Sugo kannte ich noch nicht, werde ich ausprobieren. 5-Minuten-Terrine esse ich zwar in D niemals, aber wenn ich in Arusha welche finde, würde ich sie kaufen.

Also nochmals vielen Dank für diesen herrlichen Kochkurs. Und an Gawan eine Entschuldigung wegen Off Topic.

Beate
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
17 Aug 2014 19:57 #350085
  • Gawan
  • Gawans Avatar
  • Beiträge: 116
  • Dank erhalten: 103
  • Gawan am 17 Aug 2014 19:57
  • Gawans Avatar
Tag 5 Lake Manyara NP

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Lodge machten wir uns auf den Weg in den Lake Manyara NP. Vorher wollten wir noch Wasser, frische Tomaten, Süssgetränke und Süssigkeiten/Snacks besorgen. Wir hielten in Mto Wa Mbu deshalb Ausschau nach einem geeigneten Laden und wurden am Strassenrand auch bald fündig.

Da die Jungs in Arusha das ganze Brennholz verfeuerten, wollten sie unbedingt Nachschub organisieren. Wir fragten deshalb im Laden auch nach Brennholz. Sie hatten kein Holz. Jemand kannte aber eine Person, die uns Holz beschaffen würde.
Bald kam auch schon ein junger Bursche auf einem Motorrad angebraust. Wir sollten ihm mit unseren Wagen folgen. Er führte uns quer durchs Dorf zu einer Hütte, die etwas weiter hinter der Strasse lag. Kaum angekommen wurde das Holz auch schon aus einem Schuppen getragen und zerkleinert. Wir luden es sogleich aufs Dach zwischen die Dachzelte und machten es am Träger fest.
In Arusha bezahlte ich fürs Holz 5000 TSH (2.5 US$) für etwa 2/3 der Menge. Ich staunte nicht schlecht als man hier plötzlich 120‘000 TSH (60 US$) verlangte. Diesen Preis konnten wir natürlich nicht akzeptieren. Nach längeren Diskussionen und Verhandlungen einigten wir uns schliesslich auf 30‘000 TSH und eine Flasche Fanta.


Tomaten und Süsskartoffeln kauften wir bei ein paar Frauen am Strassenrand.



Der Eingang zum National Park liegt direkt am Ende des Dorfes. Am Gate war einiges mehr Betrieb als in Arusha. Auf dem Parkplatz parkten mehrere sandfarbene Safarifahrzeuge. Viele Touristengruppen standen um ihre Fahrzeuge herum und warten bis die Guides ihre Formalitäten erledigten.

Vor dem Büro standen die Guides nun Schlange und empfingen uns freundlich mit einem Jambo. Wir wurden von den Ranger sogar bevorzugt behandelt und an der Schlange vorbei ins Innere des Büros gerufen. Hier mussten wir unsere Daten angeben, das Procedere kannten wir schon von Arusha her, denn es läuft in allen NP gleich ab. Die Beamten wollten hier das Geld in Bar einkassieren, sie meinten die Kreditkartenleser würden nicht richtig funktionieren. Die Driverguides bezahlten ihre Rechnung allerdings mit den braunen TANAPA-Prepaid Karten. Bei diesen Karten schien der Leser zu gehen. Wir kannten die TANAPA-Karten. Wir hatten auch solche dabei. Unser Autovermieter gab sie uns für die Ngorongoro Conservation Area. Neuerdings werden dort nur noch diese Prepaid Karten als alleiniges Zahlungsmittel für die Permit akzeptiert.

Die ersten paar Kilometer führten durch dichtes Blätterwerk und es erinnerte uns stark an den Arusha NP. Etwas weiter südlich öffnete sich die Landschaft und gab den Blick frei auf die weite Ebene des Sees und mit seinem breiten ausgetrrockneten Küstenstreifen und angrenzend typisch afrikanische Akazienlandschaft..
Die Strasse führt hauptsächlich parallel zum See nach Süden. Wir konnten nirgends ans Wasser fahren. Die Flamingo waren deshalb nur in weiter ferne als dünne rote Linie zu sehen.Die meisten Flüsse waren ausgetrocknet, lediglich an einer Stelle mussten wir mit dem Auto durch seichtes Wasser fahren.

Wir nahmen die erste Abzweigung zu den Hippopools und kamen bald auf eine Wiese mit zahlreichen Tiere.



Bei den Hippopools wurde eine hölzerne Empore errichtet er einen guten Blick auf Wasservögel die Hippos gewähren. Als wir ankamen waren die Hippos am Land, was mich erstaunte, da es schon etwa 11 Uhr war. Wir sahen im Caprivi und in Botswana gesunde Hippos jeweils nur am frühen morgen oder kurz vor Sonnenuntergang an Land.




Das Mittagessen - heute hatten wir als besonderen Luxus eine Lunchbox der Lodge dabei – nahmen wir in der Msasa Picnicsite ein. Diese ist schön gelegen auf einer Anhöhe mit Blick auf den See und den umliegenden Akazienwald. Allerding war er sehr stark bevölkert. Die ganze Situation mit den vielen Leuten die ihre Lunchboxen verdrückten erinnerte mich mehr an die USA als an Afrika. Wir blieben deshalb nicht allzu lange und fuhren weiter nach Süden bis zur Endabash Campsite. Hier wollten wir übernachten um bevor es weiter bis zum Lake Natron ging frühmorgens noch etwas weiter in Süden des Parks zu fahren mit der Chance Wildhunde zu sehen. Im Süden war der See schon recht eingetrocknet.


Die Campsite war mitten im Wald etwas unglücklich gebaut. Die Sanitäranlagen verdeckten Blick auf den ausgetrockneten Endabash River und rochen etwas stark nach Chemie. Wir fühlten uns auch etwas eingesperrt zwischen dichtem Wald und Sanitärgebäuden.
Mein neu erstandener Reiseführer von Stefan Loose (2014) bezeichnete die Campsites Bagayo A und B als Public-Campsites. Obwohl ich an der Richtigkeit der Angabe zweifelte, entschlossen wir uns dorthin zu fahren.
Die Campsite Bagayo A liegt sehr schön und einsam auf einer Anhöhe gelegen. Leider entpuppten sich die beiden Sites wie vonmir vermutet als Special-campsites. Kurz nachdem wir dort ankamen tauchten dann prompt auch schon andere Selbstfahrer auf, die diese schöne Campsite gebucht hatten.

Wir entschlossen uns nun zurück zum Eingang auf die Public Campsite 1 zu fahren. Auf dem Rückfahrt am Abend trafen wir unsere erstes Elefantenherde und am See fanden sich viele Tiere ein. Der Lake Maynyara war voller Flamingos. Überhaupt waren viele Vögel zu sehen.










Diese lag wie die Endabash Campsite auch im Wald ohne jede Aussicht. Wenigsten haben wir mit der Aktion etwas Zeit gespart für die morgige Fahrt zum Lake Natron. Die Toiletten und Duschen (mässig Kalt) waren in Ordnung. Bei den Frauen hing sogar einen Spiegel am Lavabo.

Es war mittlerweile schon dunkel geworden. Nun fielen plötzlich Millionen von kleinen Mücken und anderem Getier über uns her. Die meisten Mücken stachen zwar nicht waren dafür aufgrund ihrer Anzahl deshalb nicht weniger lässtig. Sobald man nämlich Licht bei sich hatte wurde man von ihnen quasi umhüllt, nicht mal am Feuer war man vor ihnen sicher. Wenn man bei geöffneter Autotür in den Wagen leuchtete um etwas zu suchen, war der Wagen im Nu voll von Mücken und Getier.
Unter diesen Umständen war es unmöglich sich im Freien aufzuhalten. Aus diesem Grund wurde heute nicht gekocht und es gab nur kaltes Abendbrot. Wir flohen nun so schnell wie möglich in unsere mückensicheren die Zelte.
Letzte Änderung: 17 Aug 2014 20:20 von Gawan.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: La Leona, ANNICK, Topobär, Butterblume, picco, KarstenB, Koalandrea
18 Aug 2014 09:33 #350143
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5460
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 18 Aug 2014 09:33
  • Topobärs Avatar
Die Holzplattform am Hippopool scheint neu zu sein. Als wir vor 18 Monaten dort waren, hätten wir uns so etwas auch gewünscht, da man hinter der Abgrenzung nur sehr schlecht den weit entfernten Hippopool sehen konnte. Bei unseren noch früheren Besuchen konnte man noch bis direkt an den Hippopool fahren - das waren noch Zeiten...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
18 Aug 2014 11:51 #350154
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 18 Aug 2014 11:51
  • Butterblumes Avatar
Die Holzplattform am Hippopool scheint neu zu sein.

Im Februar 2014 war sie gerade im Bau, so dass wir leider auch nichts davon hatten...

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
18 Aug 2014 19:46 #350238
  • beate
  • beates Avatar
  • Beiträge: 1450
  • Dank erhalten: 481
  • beate am 17 Aug 2014 19:03
  • beates Avatar
Hallo Gavan,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Reisebericht. Ich erlaube mir mal, aus Deinem Bericht für unsere nächste Tour einige Anregungen zu holen. Du hast teilweise wieder ganz andere Sachen gesehen als wir letztesmal.

Ich bin weiterhin Mitreisender

Beate
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.