Tag 5 Lake Manyara NP
Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Lodge machten wir uns auf den Weg in den Lake Manyara NP. Vorher wollten wir noch Wasser, frische Tomaten, Süssgetränke und Süssigkeiten/Snacks besorgen. Wir hielten in Mto Wa Mbu deshalb Ausschau nach einem geeigneten Laden und wurden am Strassenrand auch bald fündig.
Da die Jungs in Arusha das ganze Brennholz verfeuerten, wollten sie unbedingt Nachschub organisieren. Wir fragten deshalb im Laden auch nach Brennholz. Sie hatten kein Holz. Jemand kannte aber eine Person, die uns Holz beschaffen würde.
Bald kam auch schon ein junger Bursche auf einem Motorrad angebraust. Wir sollten ihm mit unseren Wagen folgen. Er führte uns quer durchs Dorf zu einer Hütte, die etwas weiter hinter der Strasse lag. Kaum angekommen wurde das Holz auch schon aus einem Schuppen getragen und zerkleinert. Wir luden es sogleich aufs Dach zwischen die Dachzelte und machten es am Träger fest.
In Arusha bezahlte ich fürs Holz 5000 TSH (2.5 US$) für etwa 2/3 der Menge. Ich staunte nicht schlecht als man hier plötzlich 120‘000 TSH (60 US$) verlangte. Diesen Preis konnten wir natürlich nicht akzeptieren. Nach längeren Diskussionen und Verhandlungen einigten wir uns schliesslich auf 30‘000 TSH und eine Flasche Fanta.
Tomaten und Süsskartoffeln kauften wir bei ein paar Frauen am Strassenrand.
Der Eingang zum National Park liegt direkt am Ende des Dorfes. Am Gate war einiges mehr Betrieb als in Arusha. Auf dem Parkplatz parkten mehrere sandfarbene Safarifahrzeuge. Viele Touristengruppen standen um ihre Fahrzeuge herum und warten bis die Guides ihre Formalitäten erledigten.
Vor dem Büro standen die Guides nun Schlange und empfingen uns freundlich mit einem Jambo. Wir wurden von den Ranger sogar bevorzugt behandelt und an der Schlange vorbei ins Innere des Büros gerufen. Hier mussten wir unsere Daten angeben, das Procedere kannten wir schon von Arusha her, denn es läuft in allen NP gleich ab. Die Beamten wollten hier das Geld in Bar einkassieren, sie meinten die Kreditkartenleser würden nicht richtig funktionieren. Die Driverguides bezahlten ihre Rechnung allerdings mit den braunen TANAPA-Prepaid Karten. Bei diesen Karten schien der Leser zu gehen. Wir kannten die TANAPA-Karten. Wir hatten auch solche dabei. Unser Autovermieter gab sie uns für die Ngorongoro Conservation Area. Neuerdings werden dort nur noch diese Prepaid Karten als alleiniges Zahlungsmittel für die Permit akzeptiert.
Die ersten paar Kilometer führten durch dichtes Blätterwerk und es erinnerte uns stark an den Arusha NP. Etwas weiter südlich öffnete sich die Landschaft und gab den Blick frei auf die weite Ebene des Sees und mit seinem breiten ausgetrrockneten Küstenstreifen und angrenzend typisch afrikanische Akazienlandschaft..
Die Strasse führt hauptsächlich parallel zum See nach Süden. Wir konnten nirgends ans Wasser fahren. Die Flamingo waren deshalb nur in weiter ferne als dünne rote Linie zu sehen.Die meisten Flüsse waren ausgetrocknet, lediglich an einer Stelle mussten wir mit dem Auto durch seichtes Wasser fahren.
Wir nahmen die erste Abzweigung zu den Hippopools und kamen bald auf eine Wiese mit zahlreichen Tiere.
Bei den Hippopools wurde eine hölzerne Empore errichtet er einen guten Blick auf Wasservögel die Hippos gewähren. Als wir ankamen waren die Hippos am Land, was mich erstaunte, da es schon etwa 11 Uhr war. Wir sahen im Caprivi und in Botswana gesunde Hippos jeweils nur am frühen morgen oder kurz vor Sonnenuntergang an Land.
Das Mittagessen - heute hatten wir als besonderen Luxus eine Lunchbox der Lodge dabei – nahmen wir in der Msasa Picnicsite ein. Diese ist schön gelegen auf einer Anhöhe mit Blick auf den See und den umliegenden Akazienwald. Allerding war er sehr stark bevölkert. Die ganze Situation mit den vielen Leuten die ihre Lunchboxen verdrückten erinnerte mich mehr an die USA als an Afrika. Wir blieben deshalb nicht allzu lange und fuhren weiter nach Süden bis zur Endabash Campsite. Hier wollten wir übernachten um bevor es weiter bis zum Lake Natron ging frühmorgens noch etwas weiter in Süden des Parks zu fahren mit der Chance Wildhunde zu sehen. Im Süden war der See schon recht eingetrocknet.
Die Campsite war mitten im Wald etwas unglücklich gebaut. Die Sanitäranlagen verdeckten Blick auf den ausgetrockneten Endabash River und rochen etwas stark nach Chemie. Wir fühlten uns auch etwas eingesperrt zwischen dichtem Wald und Sanitärgebäuden.
Mein neu erstandener Reiseführer von Stefan Loose (2014) bezeichnete die Campsites Bagayo A und B als Public-Campsites. Obwohl ich an der Richtigkeit der Angabe zweifelte, entschlossen wir uns dorthin zu fahren.
Die Campsite Bagayo A liegt sehr schön und einsam auf einer Anhöhe gelegen. Leider entpuppten sich die beiden Sites wie vonmir vermutet als Special-campsites. Kurz nachdem wir dort ankamen tauchten dann prompt auch schon andere Selbstfahrer auf, die diese schöne Campsite gebucht hatten.
Wir entschlossen uns nun zurück zum Eingang auf die Public Campsite 1 zu fahren. Auf dem Rückfahrt am Abend trafen wir unsere erstes Elefantenherde und am See fanden sich viele Tiere ein. Der Lake Maynyara war voller Flamingos. Überhaupt waren viele Vögel zu sehen.
Diese lag wie die Endabash Campsite auch im Wald ohne jede Aussicht. Wenigsten haben wir mit der Aktion etwas Zeit gespart für die morgige Fahrt zum Lake Natron. Die Toiletten und Duschen (mässig Kalt) waren in Ordnung. Bei den Frauen hing sogar einen Spiegel am Lavabo.
Es war mittlerweile schon dunkel geworden. Nun fielen plötzlich Millionen von kleinen Mücken und anderem Getier über uns her. Die meisten Mücken stachen zwar nicht waren dafür aufgrund ihrer Anzahl deshalb nicht weniger lässtig. Sobald man nämlich Licht bei sich hatte wurde man von ihnen quasi umhüllt, nicht mal am Feuer war man vor ihnen sicher. Wenn man bei geöffneter Autotür in den Wagen leuchtete um etwas zu suchen, war der Wagen im Nu voll von Mücken und Getier.
Unter diesen Umständen war es unmöglich sich im Freien aufzuhalten. Aus diesem Grund wurde heute nicht gekocht und es gab nur kaltes Abendbrot. Wir flohen nun so schnell wie möglich in unsere mückensicheren die Zelte.