THEMA: Selbstfahrer: Nothern Circuit und Zanzibar
15 Aug 2014 01:34 #349804
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Hier steh ich vor dem Little Momela Lake


Unterwegs trafen wir einige Safriautos mit Touristen und Driverguides. Die meisten Driverguides die wir trafen waren alle sehr nett und immer für einen Schwatz zu haben. Im Verlauf der Reise kamen wir ihnen immer näher, sodass wir bei den Gamedrives gegen Ende der Reise auch mal die Scheibe runterkurbelten wenn wir ein Safariauto kreuzen und uns nach Tiersichtungen erkundigten. Die meisten gaben breitwillig Auskunft. Allerdings war es nicht immer so einfach ihre Anweisungen zu verstehen.




Die Strasse auf den Kraterrand wurde gerade neu gemacht und wegen des feuchten Wetters etwas aufgeweicht. An einigen Stellen sind wir deshalb leicht festgefahren. Wir konnten so die Differenzialsperre und den Low-gear unseres Land Rovers ausprobieren: funktionierte tadellos.

Blick in den Ngordoto Krater



Da der Park recht klein war und Tiere im dichten Wald schwierig auszumachen waren kehrten wir schon am frühen Nachmittag zurück auf unsere Campsite. Das Wetter war inzwischen besser und wir konnten ein wenig chillen, die weiter Reise besprechen und in Ruhe das Abendessen zubereiten. Nach dem Eindunkeln sassen nur noch eine Weile am Feuer, liessen die Erlebnisse des Tages Revue passieren und freuten uns auf die weitere Reise.

Am nächsten Tag mussten wir nämlich früh aufstehen. In Arusha sollten die Vorräte noch einmal kräftig aufgestockt werden. Da es Probleme mit einer Sim-karte gab stand noch mal ein Besuch beim Airtelbüro auf dem Progamm. An den Fahrzeugen und dem Campingmaterial fanden wir noch kleine Mängel und wollten uns deshalb auch noch mit Nathan treffen um diese zu beheben. Anschliessend war die Fahrt zum Lake Manyara geplant.
Letzte Änderung: 15 Aug 2014 01:35 von Gawan.
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15 Aug 2014 15:00 #349868
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Tag 4 Arusha – Lake Manyara

Zuerst fuhren wir zu Serengeti Select Safaris um aufgetretene Fragen zu klären und kleinere Reparaturen auszuführen und haben bei der Gelegenheit auch unsere Abfälle entsorgt.Es war ein Vorteil zuerst zur Probe im Arusha NP zu campen und 2 Nächte in der Nähe der Stadt zu bleiben und erst später weg zu fahren wo die Versorgungsmöglichkeiten spärlicher sind.



Anschliessend fuhren wir in die Stadt um die restlichen Besorgungen zu erledigen um schliesslich noch ein letztes mal zurückzukehren zum Mittagessen. Die Schwester unseres Schweizer Vermieters führt auf dem Gelände ein stimmiges Restaurant mit grossem Garten. Es werden gute Gerichte angeboten u. a Pizza aus dem Holzofen. Es gibt auch einen kleinen Laden mit netten afrikanischen Accessoires, d.h. nicht die üblichen Touristenartikel. Am Schluss der Reise nach der Wagenabgabe haben wir dort ein paar hübsche Andenken erstanden.



Am frühen Nachmittag fuhren wir zum Lake Manyara. Die Strecke war recht öde und langweilig. Die Teerstrasse allerdings in tadellosem Zustand ohne Schlaglöcher. sodass man zügig vorankommt. Etwas aufpassen muss man wegen den häufigen schlecht markierten Bumps die im Umkreis von Strassensiedlungen plötzlich auftauchen. Wir sind auch an drei bis vier Polizeikontrollen vorbeigekommen, zweimal wurden wir angehalten und man wollte den internationalen Führerausweis sehen und kontrollierte ob das Fahrzeug mit den nötigen Aufkleber ausgestattet ist. Die Beamt(innen) waren immer äusserst freundlich und machten uns (noch) keine Probleme.

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15 Aug 2014 15:03 #349869
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Am späten Nachmittag trafen wir in Mto Wa Mbu ein, ein langgezogenes Strassendorf, welches unmittelbar am Eingang zum Lake Manyara NP liegt. Wir hatten dort eine Lodge gebucht (Migunga Tented Camp). Sie lag ausserhalb des NP und wir konnten so Gebühren sparen. Die Eintritte der NP sind für Ausländer in Tanzania nicht gerade billig:

Serengeti 60$/Person/24h, Arusha, Tarangire und Lake Manyara NP: 45$/Person/24h. Für das Fahrzeug mit tanzanischem Kennzeichen werden zusätzlich 13$/24h (mit ausländischem Kennzeichen 40$/24h) fällig.

Siehe auch: http://www.tanzaniaparks.com/parkfees/applicableFees2013-06.pdf

Migunga Tented Camp war sehr schön und idyllisch gelegen. Als wir am Abend eintrafen wurden wir von Meerkatzen und Zebramangusten begrüsst, die sich auf und unter den gelben Migunga-Bäumen die dem Camp den Namen gaben, tummelten. Es sollen hier am Abend und in der Nacht gelegentlich auch Buschbabys zu sehen sein. Ein Angestellter der Lodge bot sich an sie am Abend den Kindern zu zeigen. Leider waren sie an diesem Abend nicht aufzufinden.








Wir genossen die idyllische Umgebung, die warmen Duschen und ein vorzügliches 5 Gang Menu. Danach liessen wir den Abend am Lagerfeuer der Lodge ausklingen bevor wir in die weichen Betten krochen.
Letzte Änderung: 15 Aug 2014 15:07 von Gawan.
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17 Aug 2014 19:57 #350085
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Tag 5 Lake Manyara NP

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Lodge machten wir uns auf den Weg in den Lake Manyara NP. Vorher wollten wir noch Wasser, frische Tomaten, Süssgetränke und Süssigkeiten/Snacks besorgen. Wir hielten in Mto Wa Mbu deshalb Ausschau nach einem geeigneten Laden und wurden am Strassenrand auch bald fündig.

Da die Jungs in Arusha das ganze Brennholz verfeuerten, wollten sie unbedingt Nachschub organisieren. Wir fragten deshalb im Laden auch nach Brennholz. Sie hatten kein Holz. Jemand kannte aber eine Person, die uns Holz beschaffen würde.
Bald kam auch schon ein junger Bursche auf einem Motorrad angebraust. Wir sollten ihm mit unseren Wagen folgen. Er führte uns quer durchs Dorf zu einer Hütte, die etwas weiter hinter der Strasse lag. Kaum angekommen wurde das Holz auch schon aus einem Schuppen getragen und zerkleinert. Wir luden es sogleich aufs Dach zwischen die Dachzelte und machten es am Träger fest.
In Arusha bezahlte ich fürs Holz 5000 TSH (2.5 US$) für etwa 2/3 der Menge. Ich staunte nicht schlecht als man hier plötzlich 120‘000 TSH (60 US$) verlangte. Diesen Preis konnten wir natürlich nicht akzeptieren. Nach längeren Diskussionen und Verhandlungen einigten wir uns schliesslich auf 30‘000 TSH und eine Flasche Fanta.


Tomaten und Süsskartoffeln kauften wir bei ein paar Frauen am Strassenrand.



Der Eingang zum National Park liegt direkt am Ende des Dorfes. Am Gate war einiges mehr Betrieb als in Arusha. Auf dem Parkplatz parkten mehrere sandfarbene Safarifahrzeuge. Viele Touristengruppen standen um ihre Fahrzeuge herum und warten bis die Guides ihre Formalitäten erledigten.

Vor dem Büro standen die Guides nun Schlange und empfingen uns freundlich mit einem Jambo. Wir wurden von den Ranger sogar bevorzugt behandelt und an der Schlange vorbei ins Innere des Büros gerufen. Hier mussten wir unsere Daten angeben, das Procedere kannten wir schon von Arusha her, denn es läuft in allen NP gleich ab. Die Beamten wollten hier das Geld in Bar einkassieren, sie meinten die Kreditkartenleser würden nicht richtig funktionieren. Die Driverguides bezahlten ihre Rechnung allerdings mit den braunen TANAPA-Prepaid Karten. Bei diesen Karten schien der Leser zu gehen. Wir kannten die TANAPA-Karten. Wir hatten auch solche dabei. Unser Autovermieter gab sie uns für die Ngorongoro Conservation Area. Neuerdings werden dort nur noch diese Prepaid Karten als alleiniges Zahlungsmittel für die Permit akzeptiert.

Die ersten paar Kilometer führten durch dichtes Blätterwerk und es erinnerte uns stark an den Arusha NP. Etwas weiter südlich öffnete sich die Landschaft und gab den Blick frei auf die weite Ebene des Sees und mit seinem breiten ausgetrrockneten Küstenstreifen und angrenzend typisch afrikanische Akazienlandschaft..
Die Strasse führt hauptsächlich parallel zum See nach Süden. Wir konnten nirgends ans Wasser fahren. Die Flamingo waren deshalb nur in weiter ferne als dünne rote Linie zu sehen.Die meisten Flüsse waren ausgetrocknet, lediglich an einer Stelle mussten wir mit dem Auto durch seichtes Wasser fahren.

Wir nahmen die erste Abzweigung zu den Hippopools und kamen bald auf eine Wiese mit zahlreichen Tiere.



Bei den Hippopools wurde eine hölzerne Empore errichtet er einen guten Blick auf Wasservögel die Hippos gewähren. Als wir ankamen waren die Hippos am Land, was mich erstaunte, da es schon etwa 11 Uhr war. Wir sahen im Caprivi und in Botswana gesunde Hippos jeweils nur am frühen morgen oder kurz vor Sonnenuntergang an Land.




Das Mittagessen - heute hatten wir als besonderen Luxus eine Lunchbox der Lodge dabei – nahmen wir in der Msasa Picnicsite ein. Diese ist schön gelegen auf einer Anhöhe mit Blick auf den See und den umliegenden Akazienwald. Allerding war er sehr stark bevölkert. Die ganze Situation mit den vielen Leuten die ihre Lunchboxen verdrückten erinnerte mich mehr an die USA als an Afrika. Wir blieben deshalb nicht allzu lange und fuhren weiter nach Süden bis zur Endabash Campsite. Hier wollten wir übernachten um bevor es weiter bis zum Lake Natron ging frühmorgens noch etwas weiter in Süden des Parks zu fahren mit der Chance Wildhunde zu sehen. Im Süden war der See schon recht eingetrocknet.


Die Campsite war mitten im Wald etwas unglücklich gebaut. Die Sanitäranlagen verdeckten Blick auf den ausgetrockneten Endabash River und rochen etwas stark nach Chemie. Wir fühlten uns auch etwas eingesperrt zwischen dichtem Wald und Sanitärgebäuden.
Mein neu erstandener Reiseführer von Stefan Loose (2014) bezeichnete die Campsites Bagayo A und B als Public-Campsites. Obwohl ich an der Richtigkeit der Angabe zweifelte, entschlossen wir uns dorthin zu fahren.
Die Campsite Bagayo A liegt sehr schön und einsam auf einer Anhöhe gelegen. Leider entpuppten sich die beiden Sites wie vonmir vermutet als Special-campsites. Kurz nachdem wir dort ankamen tauchten dann prompt auch schon andere Selbstfahrer auf, die diese schöne Campsite gebucht hatten.

Wir entschlossen uns nun zurück zum Eingang auf die Public Campsite 1 zu fahren. Auf dem Rückfahrt am Abend trafen wir unsere erstes Elefantenherde und am See fanden sich viele Tiere ein. Der Lake Maynyara war voller Flamingos. Überhaupt waren viele Vögel zu sehen.










Diese lag wie die Endabash Campsite auch im Wald ohne jede Aussicht. Wenigsten haben wir mit der Aktion etwas Zeit gespart für die morgige Fahrt zum Lake Natron. Die Toiletten und Duschen (mässig Kalt) waren in Ordnung. Bei den Frauen hing sogar einen Spiegel am Lavabo.

Es war mittlerweile schon dunkel geworden. Nun fielen plötzlich Millionen von kleinen Mücken und anderem Getier über uns her. Die meisten Mücken stachen zwar nicht waren dafür aufgrund ihrer Anzahl deshalb nicht weniger lässtig. Sobald man nämlich Licht bei sich hatte wurde man von ihnen quasi umhüllt, nicht mal am Feuer war man vor ihnen sicher. Wenn man bei geöffneter Autotür in den Wagen leuchtete um etwas zu suchen, war der Wagen im Nu voll von Mücken und Getier.
Unter diesen Umständen war es unmöglich sich im Freien aufzuhalten. Aus diesem Grund wurde heute nicht gekocht und es gab nur kaltes Abendbrot. Wir flohen nun so schnell wie möglich in unsere mückensicheren die Zelte.
Letzte Änderung: 17 Aug 2014 20:20 von Gawan.
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18 Aug 2014 23:47 #350290
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Tag 6 Mto wa Mbu (Lake Manyara) – Ngaro Sero (Lake Natron)

Das Duschwasser war recht angenehm temperiert und die Brause stark obwohl es nur einen Kaltwasserhahn gab. Zum Frühstück überquerten auch noch mehrere grosse Pavianrudel unsere Campsite ohne gross von uns Notiz zu nehmen. Es war beeindruckend die vielen Affen in alle ihren erdenklichen Grössen zu beobachten wie sie so nah an uns vorbei zogen. Das hat mich mit der Campsite nach der gestrigen Mückenplage wieder etwas versöhnt.

Nachdem wir in Mto wa Mbu vollgetankt hatten bogen wir am anderen Ende des Dorfes in die Schotterstrasse zum Lake Natron ein. Die Szenerie der Landschaft veränderte sich rasch. Die Gegend wurde karger und staubiger. Auch die Menschen am Strassenrand wurden seltener. Bald tauchten auch schon die ersten Massai in ihren typischen roten Umhängen auf. Die Massai Männer beachteten uns wenig. Ganz anders verhielten sich die Frauen und Kinder: Sobald sie uns entdeckten rannten sie winkend auf uns zu und verlangten Sweets, Dollars oder anderes Dinge. Am Anfang freuten wir uns ob der Aufmerksamkeit und gaben den Kindern eine der Marshmellows, die wir im Picknpay gekauft hatten. Für ein Photo gaben wir auch mal ein Kugelschreiber. Ich habe extra für diesen Zweck eine Menge Werbekugelschreiber aus dem Büro mitgenommen, sie waren bei den Kindern sehr beliebt für die Schule. Geld gaben wir bewusst nicht.







Je länger die Fahrt dauerte desto stärker wurden die Massai jedoch zur Plage. Manchmal glaubte ich gar, die Kinder würden uns bewusst an Stellen wo wir wegen schlechter Strasse langsam fahren mussten auflauern. Sie sahen uns ja schon von weitem kommen. Sie kamen dann sehr nahe ans Auto sodass ich Angst hatte sie zu verletzen. Bei offener Scheibe griffen sie auch mal ins Auto rein.

Als wir Selalei, das erste Dorf am Weg passierten wurde es besonders schlimm. Als wir am Ende des Dorfes ein kleines ausgetrocknetes Bachbett überquerten kam eine Horde Kinder angelaufen und begann zu betteln. Wir hatten schon alle Marshmallows verschenkt und sind zudem kurz vorher schon einige Tausend Schilling losgeworden weil ich eine Gruppe Frauen fotografierte.
Als ich weiterfahren wollte sprangen die Kinder laut gestikulierend gefährlich nahe neben und vor unserem Wagen her, sodass ich wirklich Angst hatte ein Kind anzufahren. Als die Strasse wieder besser wurde gab ich vorsichtig Gas. Die Situation wurde langsam ungemütlich. Schliesslich gelang es ein Kind nach dem andern langsam abzuhängen. Plötzlich knallte es sehr laut hinten am Auto. Da ich im Rückspiegel sah, dass die Kinder immer noch hinter uns her rannten fuhr ich weiter.
Nach einer Weile, die Kinder hatten wir nun endgültig abgehängt, sprang der Wagen über eine Bodenwelle. Daraufhin klirrte es verdächtig im hintern Teil. Da die Luft rein war stieg ich aus und betrachtete die Bescherung: Ein grosser Stein muss die Heckscheibe getroffen haben, denn diese war nicht nur in ihrer ganzen Läge zersprungen sondern es fehlte auch noch ein etwa 20 x 10 cm grosses Stück Glas an der unteren Ecke.

Zum Glück hatten wir breiten Scotch-Kleber dabei und es gelang uns damit problemlos die Scheibe zu stabilisieren und die Lücke am untern Eck zu verkleben.



Von nun an hatte jedoch grossen Respekt vor den Massai Kinder. Sobald ein Massai am Horizont auftauchte drückte ich gehörig auf die Tube und brauste mit Vollgas an ihnen vorbei.

Auf dem Weg bis Ngare Sero gibt es drei Maut Stellen.
Die erste am Dorfeingang von Engaruka (10$/Pers) mit professionellem Bürohäuschen indem ein offizielles Ticket ausgestellt wird



die zweite am Fusse des Ol Doinyo Lengai (10$/Pers):



und die dritte vor Ngare Sero(15US$/Pers)



Ausserdem wurde kürzlich noch eine Art staatliche Touristengebühr eingeführt für Gebiete ausserhalb von Nationalparks: 5US$/Person/Tag Activity fees (Tiere beobachten ,Picknick Spatzieren ...) und 15US$/Pers/Tag für die Übernachtung in einer Lodge/Campsite ausserhalb eines Nationalparks.
Dafür darf man sich dann vor dem Ol Doinnyo Lengai ungestraft in Pose stellen:




Wir kamen bereits gegen Mittag auf unserer Campsite im Lake Natron Tendet Camp an uns suchten uns ein schönes Plätzchen im nörd-östllichen Teil unter den Bäumen aus. Die Campsite war jedoch sehr weitläufig und es hatte viel Platz.



Dort standen eine schöne Sanitäranlagen die in afrikanischem Boma-Stil errichtet wurden mit kaltem und warmem Wasser. Ausser uns waren noch einige Campingsafarigruppen da in Bodenzelte.


Kaum angekommen stellte sich auch schon eine Gruppe Massaifrauen aus dem Dorf an die Umzäunung und wollte uns Massischmuck verkaufen. Unser Bedarf an Massai war verständlicherweise gedeckt und wir beachteten sie nicht. Sie standen dann mehrere Stunden dort bis es dunkel wurde.

Im Camp hatte es einen kleinen Naturpool mit frischem Wasser sodass wir uns am Nachmittag dort vergnügten und am später gemütlich das Abendesssen zubereiteten.

Für den nächsten Tag haben wir eine geführte Wanderung zum See und am Nachmittag zum nahegelegenen Wasserfall gebucht indem man baden konnte.
Letzte Änderung: 19 Aug 2014 08:50 von Gawan.
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26 Aug 2014 21:39 #351404
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TAG 7 Lake Natron

Wir krochen früh aus den Federn. Um 7 Uhr wurden wir von unserem Guide Phillip beim Restaurant der Lodge erwartet. Phillip war eigentlich Hilfskellner in der Lodge für die Tour hat er sich nun als Massai zurechtgemacht. Die Massai in der Lodge und im Dorf hatten alle sehr seltsame Vornamen. Üblicherweise heissen Massais etwa Oloishona, Sironka oder Naisianoi. Hier nannten sie sich Phillip, Anna, Sophia oder gar Julius.

Während die Sonne gerade vor uns neben dem Mount Gelaui aufging führte Phillip ein kurzes Briefing der Tour durch. Am Morgen stand der Fussmarsch zum Lake Natron und durch das Dorf Ngare Sero auf dem Programm.

Er machte uns auch auf den Nachteil als Selbstfahrer unterwegs zu sein aufmerksam: Normalerweise absolvieren die Gäste nur 7 km zu Fuss auf dem Hin- oder Rückweg und werden von ihrem Guide entweder Hin oder zurückgefahren. Wir durften beide Wege gehen insgesamt 14 km.

Die Strecke war sehr sandig und führte uns durch eine herrliche Landschaft und war wunderschön. In der Ebene grasten Esel, Kühe, Giraffen und Zebras einträchtig nebeneinander. Wir passierten auch kleine Höfe.







Massaifrauen liessen auch nicht lange auf sich warten und bestürmten uns in gewohnter Weise. Wer keinen Schmuck zu verkaufen hatte, bot sich nicht weniger aufdringlich als Fotomodel an.
Am Ufer des Sees hatten sich auch etwa ein halbes Dutzend Frauen niedergelassen und warteten gierig auf Touristen um ihre Waren feil zu bieten.



Das Problem bestand darin, dass die Frauen alle die gleichen Waren anboten. Sie akzeptierten kein Nein und blieben lange neben uns stehen, fassten uns an und verfolgten uns.
Wehe demjenigen der einer Frau etwas abkaufte: Zur Strafe wurde er von den übrigen Frauen umso mehr bestürmt und von oben bis unten mit Schmuck behängt. Es gab nur eine Rettung auf Entkommen: Als am Horizont eine andere Gruppe Touristen auftauchte. Jetzt bewegten sich alle Frauen plötzlich wie ein Schwarm Tsetsefliegen im Laufschritt auf ihre neuen Opfer zu.

Das Ufer des Sees war ausgetrocknet und stellenweise schlickig, wir gingen nicht am Ufer entlang sondern überquerten einige Wasserläufe um von der gegenüberliegenden Seite auf die Flamingos zuzusteuern. Aus dieser Richtung waren die Vögel nämlich nicht im Gegenlicht und wir konnten uns ihnen zudem besser annähern. Eine andere Touristengruppe nahm den Weg am Ufer und scheuchte die Flamingos auf. Wir hatten somit die Gelegenheit die Tiere im Flug zu fotografieren als sie an uns vorbeiflogen, die andere Gruppe hatte das Nachsehen.



Auf dem Rückweg gingen wir über eine Eselweide mit Zebras und Giraffen und kamen schliesslich zum Dorf.



Dort kauften wir Getränke im Dorfladen. Auf dem Heimweg gesellte sich eine Gruppe von Kindern auf dem Schulweg zu uns.





Am Nachmittag besuchten wir einen kleinen Wasserfall in der Nähe, an dessen Fuss man baden konnte. Auf dem Weg dorthin mussten wir an einigen felsigen Stellen hochkraxeln und auch den Fluss mehrmals durchqueren. Einige von uns hatten Badeschlappen an den Füssen, welche sich beim Klettern wie auch beim Überqueren des Flusses als eher ungünstig erwiesen. Unser Guide musste sich mindestens zweimal heldenhaft in die Fluten werfen um die Schuhe daran zu hindern sich auf den Weg zum Lake Natron zu machen. Ideal waren Trekkingsandalen.








Das Abendessen nahmen wir im Restaurant der Lodge ein und liessen Tag am Lagerfeuer unseres Camps ausklingen. In der Nähe hatte es Laternen welche Insekten und mit ihnen viele Fledermäuse anlockten. Es war interessant die Fledermäuse auf ihrer Jagd zu beobachten und wenn man sich unter die Laterne stellte zischten die Fledermäuse dermassen nahe an unseren Köpfen vorbei, dass man den Wind ihres Flügelschlags deutlich im Gesicht spüren konnte.
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