THEMA: Selbstfahrer: Nothern Circuit und Zanzibar
09 Aug 2014 16:08 #348988
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  • Gawan am 09 Aug 2014 16:08
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Jambo, jambo bwana, habari gani, nzuri sana, wageni, mwakhari-bishwa, tanzania yatu, hakuna matata.

Diese Liedzeilen hörten wir oft und jedes Kind hier scheint sie zu kennen, sie wurden oft gesungen.

Eigentlich heisst es ja kwaherini (auf wiedersehen), denn ich sitze hier auf Zanzibar in der Abflughalle. Der Flug nach Dar hat 11/2 Std Verspätung. Von Dar soll es dann weiter gehen nach Zürich




Die Reise war ausserordentlich interessant, schön, abenteuerlich... das volle Programm.

Dies war unsere dritte Afrikareise. Bei jeder habe ich mich vorher auch hier im Forum informiert. Deshalb möchte ich etwas davon Berichten und auch oder v.a einige Bilder zeigen.

Leider habe ich keine Bilder auf dem smartphone, muss diese erst von der Kamera laden.

Bis bald

Daniel
Letzte Änderung: 13 Aug 2014 09:19 von Gawan.
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09 Aug 2014 16:24 #348989
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Sorry, schaffe es nicht ein photo vom Smartphone richtig hochzuladem

p. s hat doch noch geklappt.
Letzte Änderung: 09 Aug 2014 16:36 von Gawan.
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09 Aug 2014 17:30 #348997
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Sitzen immer noch am Gate. Nun schon 2h Verspätung. Keine Information, kein Angestellter lässt sich blicken. Ob wir es wohl auf den Anschlussflug schaffen werden ?




Verwaistes Gate
Letzte Änderung: 09 Aug 2014 17:33 von Gawan.
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09 Aug 2014 22:29 #349033
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Hallo Daniel,

Da wir im Januar 2015 auch in der Gegend unterwegs sind, hoffe ich sehr dass Du uns ausfuehrlich ueber deine Reise berichtest! :)

Bilder sind natuerlich auch Willkommen. :cheer:

Es gruesst
Annick
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10 Aug 2014 17:45 #349137
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Es hat doch noch geklappt mit dem Rückflug.

Wir sind nach unserer dritten Selbstfahrerreise ( 2009 Namibia, 2012 im Caprivi/Botswana) wohlbehalten zu Hause eingetroffen.
Nun möchte ich Euch gerne von unserer Tanzaniareise berichten. Wir waren wie früher zusammen mit einer befreundeten Familie unterwegs. Zwei vierköpfige Familien. Mit „Kindern“ 12, 14,15 und 19 Jahre.

Aufgrund Empfehlungen aus dem Namibia-Forum haben wir uns entschieden die Autos bei Tanzanian-Pioneers in Arusha zu mieten. Die Firma hat für uns auch alle Reservationen und Buchungen vorgenommen.

Die Reiseplanung war einfach und problemlos. Eine erste mögliche Reiseroute wurde von Daniel Staub von Tanzanian-Pioneers/Serengeti Select Safaris per e-mail vorgeschlagen und wir haben diese dann nach unseren Wünschen individuell angepasst. Alle von uns gewünschten Campsites und Lodges wurden dann vor Ort reserviert oder gebucht. Die Organisation der Reise war für uns so sehr einfach und der e-mail Verkehr verlief prompt und bequem.
Während der Reise war alles perfekt reserviert, gebucht oder vorausbezahlt gewesen. Die Vermieter waren immer per Handy erreichbar (vorausgesetzt wir hatten selber Kontakt). Wir hatten diesbezüglich keinerlei Probleme während der Reise.

Die Flüge haben wir selbst gebucht übers Internet: (Swiss) Zürich - Nairobi, Anschluss (Precision Air) Nairobi –Kilimanjaro.
Nach 14 Tage Safari verbrachten wir noch 4 herrliche Tage in einer gemieteten Villa auf Zanzibar: (Precision Air) Arusha – Zanzibar. Heimflug (Precision Air) Zanzibar-Dar es Salam mit Anschluss (Swiss) nach Zürich.

Wir haben zwei Landrover mit je zwei Dachzelten und Campingausrüstung für eine 14 tägige Safari gemietet. Die Mietkonditionen waren günstig: 1 US$/km wobei wir in den 14 Tagen etwa 1650 km gemacht haben. Die Campingausrüstung kam uns auf 315 US$ (3 Erw à 90 $, 1 Kind à 45 $). 100$ kostete die Full-Cover Versicherung, welche auch nötig war (später mehr). Die Preise waren sehr günstig im Vergleich. Wir haben unterwegs andere Selbstfahrer getroffen die bei Shaw-Safaris in Arusha buchten. Sie mussten 320$ pauschal/Tag bezahlen.

Die Campingausrüstung war neu oder neuwertig.

Unser Landi hatte 109‘000 Meilen auf dem Tacho und so ihre kleinen Zicken: Mit Sand verklebte Schlösser, die mal besser mal schlechter funktionierten, eigenwillige Lämpchen am Armaturenbrett die immer mal wieder unmotiviert aufleuchteten, wacklige Sicherungen, hartes Getriebe, einmal hatte sich auf hartem Wellblech gar die ganze Abdeckung des Armaturenbretts gelöst. Es ist von Vorteil wenn man selber etwas mit Schraubenzieher und anderem Werkzeug umgehen kann, denn man kommt aufgrund der Strassenverhältnisse gerne mal in Situationen wo eine kleinere Repaturen nötig wird.
Andere Selbstfahrer mit den wir uns unterwegs unterhielten und woanders gebucht haben (zB. Shaw-Safari, Arusha) hatten ähnliche „Problemchen“ mit den Schlösseren oder andern Klapprigkeiten am Auto. Ein Pärchen aus den USA musste gar über einen Tag lang auf ein Ersatzauto warten, weil gleich zu Anfang ihrer Reise ein irreparabler Motorschaden auftrat. Wir hatten zum Glück keine solchen Probleme unsere Landis liefen immer wie am Schnürchen.

Wir hatten uns auch schnell an die Wagen gewöhnt, ihre Maken gehörten bald zur Reise und waren bald Teil des Buschfeelings, das man als Selbstfahrer ja schlöiesslicht sucht und weswegen man überhaupt eine solche Selbsfahrerreise macht: Abenteuer, Abenteuer und noch mehr Abenteuer !
Ab dem zweiten Safaritag konnte man sowieso nirgends mehr was anfassen ob am Auto, der Reisetasche, dem Zelt oder der Campingausrüstung ohne staubige Hände zu bekommen.
Unsere Freunde hatten im Gegensatz zu uns sogar elektrische Fensterheben was besonders bei gelegentlichen Tsetsefliegenattacken oder Staubwolken entgegenkommender Autos v.a. für den Fahrer praktischer war als unser Modell mit wackliger Handkurbel. Mit 60 -70km/h auf dem Wellblech der südlichen Serengeti die Scheibe rechtzeitig hochkurbeln ohne dabei den wackligen Griff auszureissen und dann noch gleichzeitig die Spur zu halten während einem ein leerer Safarijeep (d.h. Driverguide ohne Gäste) mit über 90 Sachen entgegenbraust war nicht immer so einfach. Im Zweifelsfall musste man halt auch mal eine geballte Ladung Staub in der Fahrgastzelle aushalten können.

Nach dieser kurzen Einführung beginne ich nun mit dem eigentlichen Reisebericht. Wenn Fragen auftauchen einfach nachfragen.

Der Reiseverlauf:

Arusha NP - Lake Manyara NP - Lake Natron - Serengeti Nord/Süd (Kleinsgate bis Naabihillgate) – Ngorongoro -Tarangire NP – Arusha - Zanzibar

Tag 1
Zürich – Kilimanjaro – Arusha (Pamjoja Lodge)
Wie immer reisen wir am Vortag mit der Bahn zum Flughafen um gemütlich einzuchecken und am nächsten morgen in Ruhe und ohne Hektik das Frühstück zu geniessen. Da wir diesmal automatisch eingecheckt wurden und die Boardkarten per mail erhielten (offenbar hatte ich bei der Flugbuchung ein entsprechendes Kästchen angeklickt) marschierten wir am Flughafen direkt zum Bag drop. Dort erkundigte ich mich ob wir unser Gepäck direkt nach Kilimanjaro Airport durchchecken können. Leider ging es nicht. Die Dame am Schalter meinte ihr Computer melde die Flugnummer des Anschlussflugs sei ungültig oder das Datum des Flugs sei nicht korrekt und fragte was wir nun tun möchten. „Das fängt ja gut an“ ging es mit durch den Kopf. Ich liess sie das Gepäck mal nur bis Nairobi einchecken und beschloss dann in Nairobi weiter zu sehen, da es mir zu Riskant erschien das Gepäck ohne gültige Flugnummer aufzugeben. Schon tauchte das nächste kleine Problem auf: Meine Frau hat mal wieder Übergepäck. Die Dame am Schalter fragt höflich ob wir lieber bezahlen oder umpacken wollen. Wir entscheiden uns umzupacken. Einige Wägegänge später - wir hatten die Waage der Businessklasse für uns in Beschlag genommen, gelang es uns unter belustigten Blicken aus der Passagiereschlange und einem leicht säuerlichen aus Richtung der Dame am Bag-drop Schalter schliesslich das Gewicht gleichmässig auf alle unsere 4 Reisetaschen zu verteilen.

Am nächsten morgen trafen wir unsere Freunde am Gate. Zu unserer Überraschung konnten sie am morgen ihr Gepäck problemlos bis noch Kilimanjaro durchchecken. Wahrscheinlich gab es bei uns am Vorabend ein 24h Limit. Wir haben 24 h vor dem Anschlussflug Nairobi-Kili in Zürich unser Gepäck aufgegeben.

In Nairobi angekommen, inzwischen war es schon dunkel, stiegen wir aus der Maschine aufs Rollfeld. Die Maschine flog anschliessend noch weiter bis Dar. Auf dem Flugfeld stand ein Mann und streckte ein handgemaltes Kartonschild in die Höhe mit der Aufschrift „Transit“. Den steurten wir an und schilderten unser Problem. Unsere Freunde wurden von ihm in den Transitbereich begleitet und ich musste mit meiner Tochter in Kenia einreisen (d.h. den ganzen Papierkrieg, inkl. Fingerabdrücke und ein Transitvisum für 20 US$ lösen). Viele Stempel später erreichte ich mit meiner Tochter endlich das Gepäckband. Von unserem Gepäck fehlte jedoch jede Spur. Dafür erblickten wir zwei der eigentlich durchgecheckten Taschen unserer Freunde auf dem Band. Ich war gerade am überlegen was nun wohl am am besten zu tun sei da taucht plötzlich der Kerl mit dem Transitschild auf und hält auf mich zu.

Überhaupt sind die Leute sehr hilfsbereit wobei die Grenze zwischen „hilfsbereit“ und „lästig“ fliessend ist. Sobald man aus dem Auto steigt oder sonst ohne einheimische Begleitung auftaucht ist man sogleich von Friends, Guides und anderen Dienstleistern umringt. Im Gegensatz zu den Massais (dazu später noch mehr) akzeptieren sie jedoch ein bestimmtes „Nein Danke“ problemlos und suchen versuchen ihr Glück dann anderswo.

Der "Transitmann" am Flughafen war mir allerdings nun wirklich eine echte Hilfe. Nach der üblichen Begrüssung: „Jambo, Jambo, How do you feel – na wie wohl ? - verlangte er meine Gepäckkleber, nahm sie auch gleich an sich und eh ich mich versah, war er auch schon im undurchsichtigen Gewusel der afrikanischen Ankunftshalle verschwunden.
Auf dem Gepäckband kamen nun keine neunen Gepäckstücke mehr zum Vorschein, allein die zwei Taschen unserer Freunde drehten dort weiterhin einsam ihre Runden.

Erst nach einer ganzen Weile – in meinem Unterleib begann sich allmählich ein ungutes Gefühl zu melden tauchte der „Transitemann“ endlich aus der Menge auf. Vor sich stiess er ein Wägelchen mit unserem ganzen Gepäck drauf. Ich machte ihn nun auf das Gepäck unserer Freunde, welches weiterhin einsam im Raum umherkurvte aufmerksam. Er meinte er würde sich drum kümmern und verschwand abermals. Nach einer weile kamen die Taschen plötzlich nicht mehr aus der Öffnung des Gepäckbands, dafür tauchte mein „Freund“ breit lächeln wieder aus der Menge auf. Ich fasste nun etwas mehr vertrauen zum „Transitmann“ und mein schweres Gefühl in der Magengrube begann einem wohlig leichten Zufriedenheit zu weichen. Und tatsächlich. Der Transitmann lotste mich nun nicht nur erfolgreich zu Fuss kreuz und quer über die dunklen Strassen und den Verkehr des Flughafens sondern verhandelte für mich auch mit Zollbeamten, unzähligen Sicherheitsleuten unterwegs und hielt mir potentielle Gepäckträger, Friends und andere Dienstleister vom Leib.

So gelangten wir schliesslich zum Check-in Schalter für den Weiterflug nach Kilimanjaro. Beim Einchecken wollte eine sympatische junge Dame natürlich alle Pässe der Passagiere sehen. Um Visakosten zu sparen war ich jedoch mit nur mit meiner Tochter eingereist und hatte keine Ahnung wo sich meine Frau, mein Sohn und unsere Freunde im Moment aufhielten. Auch hier war uns der „Transitmann“ behilflich und wollte die fehlenden Pässe holen. Err hatte er die Rechnung aber nicht mit meiner Frau gemacht. Sie weigerte sich nämlich standhaft die Reisepässe einem fremden Mann einfach so auszuhändigen. Zum Glück war der Transitbereich ganz in der Nähe des Check-in Schalters wo ich warte, sodass ich ihr aus nach einigen Schritten aus der Ferne zuwinken konnte und sie die Pässe dann schliesslich aushändigte. Die ganze Aktion führte zur Belustigung der Angestellten um nicht sagen zu müssen sie kugelten sich alle vor Lachen über das verhalten der Wazungu (Weisse). Nach der üblichen Bürokratie (Fingerabdrücke, Auseiseformular) waren wir endlich wieder vereint.
Nach dem ich dem Transitmann ein gutes Trinkgeld gab, genehmigte ich mir nun mein erstes wohlverdientes afrikanische Bier.

Der Flug war ereignislos, die Einreise in Tansania ebenso. Am Flughafeneingang wurden wir nur gefragt wie lange wir in Kenia waren. Die Antwort „Transit“ genügte, eine Gelbfieberimpfung wollte niemand sehen. Es folgte die übliche Bürokratie: Visum, Einreiseformular, Fingerabdrücke, viele Stempel etc.

Alles Gepäck war da und unser Abholservice (von Tanzanian-Pioneers organisiert) stand schon bereit. Nach einer Stunde Fahrt im Dunkeln vom int. Flughafen ins Hotel nach Arusha plumpsten wir um ca 1.30h müde in unsere Betten. Die Lodge war nicht gerade ein Hammer aber nur zum übernachten reichte es.




Vom ersten Tag hab ich keine Bilder. Hier eins von unterwegs aus Mto wa mbu.
Letzte Änderung: 10 Aug 2014 17:58 von Gawan.
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11 Aug 2014 09:54 #349221
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  • Topobär am 11 Aug 2014 09:54
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Das verspricht ja wieder ein sehr interessanter Reisebericht zu werden. Ich freue mich schon sehr auf Eure weiteren Erlebnisse.
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