THEMA: Auf bekannten + unbekannten Pfaden durch Tansania
02 Jun 2014 17:57 #339602
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Fahrt zum Lake Natron, 9. Dezember 2013
Nach dem feucht-fröhlichen Abend haben wir heute Morgen ziemliche Anschlaufschwierigkeiten B) . So auch unser Fahrzeug. Der Motor weigert sich, zu starten :dry: . Erst telefonieren wir mit der Werkstatt in Arusha, dort heisst es, wir sollen bei ihnen vorbeikommen, aber glücklicherweise öffnet Toni die Motorhaube und entdeckt trotz Restalkohols im Blut, dass sich nur ein Kabel gelöst hatte und nachdem es wieder an seinem Platz ist, springt der Wagen sofort an :woohoo: . Das wäre schön peinlich gewesen, zurück nach Arusha zu fahren, um ein Kabel in die Halterung stecken zu lassen :blush: .

Die Safari zum Lake Natron kann nun unter die Räder genommen werden. Ulli und Helli fahren schon mal vor, Toni muss noch in ein paar Läden, er kann diesen afrikanischen Mini-Geschäften einfach nicht widerstehen :evil: . Er denkt, es könnte ja wirklich sein, dass er zufällig mal was Brauchbares findet.

Um 11 Uhr biegen wir auf die ziemlich holperige Piste zum Lake Natron ein.






Die Landschaft wird mit jedem Kilometer schöner und interessanter. Massais treiben ihre riesigen Viehherden durch die weiten Ebenen und dazwischen weiden zahllose Zebras. Das ist Afrika, wie wir es lieben.



















Riesentrappe

Beim ersten Gate, wo pro Person 10 U$ Wegzoll fällig sind, treffen wir auf Ulli und Helli, welche von mehreren verkaufswütigen Massais belagert werden. Die Leute drängen einem ja schon, ihnen etwas abzukaufen, aber wenn man nein sagt, akzeptieren sie das und sie bleiben immer freundlich.










Die Piste ist wirklich ziemlich staubig und steinig, außerdem müssen ein paar Schlammstellen durchfahren werden, aber alles ist noch im grünen Bereich. Bald darauf folgt die zweite Zahlstelle, wo wieder 10 U$ pro Person abgedrückt werden müssen.










Wir sind total fasziniert von dieser Landschaft und machen immer wieder kleine Fotostopps.










Regen liegt in der Luft.






Hübsches Mädel


Und endlich taucht der 2878 m hohe, berühmte heilige Berg der Massai auf. Ol Doinyo Lengai heisst dieser imposante Vulkan. Anfänglich ist er noch in Wolken verhüllt, aber bald steht er in voller Pracht da. Ein wunderschöner Anblick, auf den wir uns schon lange gefreut haben.



Ol Doinyo Lengai




Lake Natron

Kurz vor unserem Ziel, das World View Camp ist schon in Sicht und der Lake Natron glitzert in der Ferne, treffen wir auf ein breites, schlammiges Flussbett.


Müssen mal Pinkelpause machen, bevor wir da durchfahren.
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
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2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
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03 Jun 2014 15:52 #339766
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World View Camp, 9. Dezember 2013
Bevor wir das schlammige, breite Flussbett überqueren, dürfen wir zum dritten Mal Wegzoll bezahlen, und zwar pro Person 15 U$ + 20 U$ fürs Fahrzeug. Somit kosten die ca. 120 km Piste bis zum Lake Natron für zwei Ausländer mit einem ausländischen Fahrzeug total 90 U$. Aufregen nützt nichts. Wir wussten es im Voraus, somit ist es für uns o.k. Zudem sind die Preise in den Wärterhäuschen genau angeschrieben.

In den Bergen muss es stark geregnet haben, denn im Flussbett steckt ziemlich hilflos ein DHL-Fahrzeug, welches uns vor einiger Zeit rasant überholt hat und dessen Fahrer wahrscheinlich zu wenig lange gewartet hat, bis das Wasser abgelaufen ist.




Es wird gebuddelt und geschoben, wir schauen interessiert zu :) , und irgendwann kann der Mann seine Fahrt fortsetzen.











Helliulli’s Land Rover
Das Flussbett mit dem Black Cotton Soil sieht nicht gerade vertrauenerweckend aus, aber wir müssen da durch um zum Camp zu gelangen. Toni fährt voraus, Helli und Ulli mit dem Land Rover hinterher. Ich jammere ein wenig, da der Untergrund keinen Halt bietet und wir hilflos einige Pirouetten drehend da durchfahren :blink: , aber Toni sagt zu mir, dass er keinen Ton hören möchte :sick: . Er spielt dann immer darauf an, dass ich ja diejenige bin, die diese bescheuerten Strecken aussucht und er dann derjenige ist, welcher das Auto ausgraben muss :lol: . Aber wir kommen heil und ohne grössere Probleme durch das Flussbett, oder besser gesagt, das Delta.




Der heilige Berg



Siedlung in der Nähe des World View Camps

Nach 4,5 Std. Fahrzeit erreichen wir endlich das World View Camp. Jona heisst der Campbesitzer und ist ein edler, freundlicher Massai in voller Massai-Montur, welcher fliessend Englisch spricht. Das Camp gefällt uns prima, es liegt etwas erhöht an einem Berghang, die Duschen (leider kalt, sind Warmduscher :blush: ) und Toiletten sind sauber und neu und die Aussicht von hier oben auf den Lake Natron und den Ol Doinyo Lengai ist umwerfend.






World View Camp






Wir richten hier unser Nachtlager ein, bereiten das Nachtessen zu und höckeln anschließend noch lange zusammen. Schliesslich müssen die Erlebnisse unseres ersten gemeinsamen Fahrtages ausgiebig durchdiskutiert und gefeiert werden :woohoo: .

Irgendwann nachts, wir liegen bereits im Dachzelt, fängt es sehr stark an zu regnen und zu stürmen. Plötzlich merke ich, dass ich von unten her patschnass werde :S . Mein lieber Mann hat nämlich nicht das ganze Zelt geschlossen, sondern nur die Regenplane runtergespannt :evil: . Somit konnte das ganze Wasser (und es war viel) ins Zelt laufen und die Matratze komplett durchnässen. Na bravo :evil: . So ein Wasserbett kann ganz schön eklig und ungemütlich sein :angry: . Es tröstet mich ein wenig, dass der Überschwemmungsverursacher Toni genauso leiden muss wie ich :) .

Gefahrene Kilometer: 127

P.S. Einige Bilder wurden mir freundlicherweise von helliulli zur Verfügung gestellt :)
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10 Jun 2014 13:53 #340445
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Serengeti, Lobo public campsite, 10. Dezember 2013
Wie bereits erwähnt, war die Nacht in unserem Dachzelt sehr, sehr feucht. Geschlafen haben wir kaum, sondern die Zeit damit verbracht, uns um die letzten trockenen Stellen in der Matratze zu balgen. :angry:



Toni tut so, als ob nichts wäre. :huh:

Gut, dass die Sonne wieder scheint, es wird nämlich mit der Zeit ziemlich frisch, wenn man auf ner nassen Matratze liegen muss.

Kaum sind wir aufgestanden, kommt Jona, der Campbesitzer und eröffnet uns, dass wir nicht zum Klein’s Gate fahren können, sondern umkehren müssen, da die Piste gegen Norden wegen des starken nächtlichen Regens unbefahrbar geworden sei. Er verzapft was von abgebrochenen Flussufern und weggeschwemmter Piste :sick: . Zudem bedankt er sich bei uns für den ersten grossen Regen seit vielen Monaten, welchen wir ihm mitgebracht haben :S . Na bravo. Nun frühstücken wir erst mal gemütlich, vielleicht fahren wir zurück nach Mto Wa Mbu, oder wir bleiben nochmals eine Nacht hier.




Der Massai Jona, heute ganz in Zivil.

Dann fragt uns Jona, ob wir eine starke Abschleppgurte hätten, da ein Tour Guide mit Touristen seit gestern Abend am Fusse des Ol Doinyo Lengai ganz böse im Schlamm stecke. Da wir es ja nicht eilig haben, gibt ihm Toni die Gurte und Jona entschwindet damit.

Durch den Feldstecher beobachten wir, dass im Flussbett wieder Fahrzeuge festgefahren sind. Wenn wir nun umkehren, müssen wir auch wieder dort überqueren :huh: .


Wir geniessen erst mal die tolle Aussicht und warten auf Jona. Dieser kommt irgendwann nach langer Zeit zurück, wäscht unsere verschlammte Abschleppgurte und eröffnet uns dann, dass wir es nun doch wagen können, zum Klein’s Gate zu fahren.

Häääää? :( Hat uns dieser durchtriebene Massai nur angeschwindelt und was von zerstörter Piste erzählt, weil er unsere Abschleppgurte ausborgen und in aller Ruhe den Tour Guide bergen wollte? Zutrauen würde ich’s ihm. Dass er im wahrsten Sinne des Wortes ein Schlitzohr ist, sieht man ja schon an seinen durchlöcherten Ohrläppchen. :lol:

Also schnell zusammenpacken und los geht’s. Wir sind jetzt nämlich schon spät dran.













Der Natronsee

Ganz am Ufer waren wir nicht, da man scheints Eintritt bezahlen muss und da wir ja bereits für die paar Kilometer bis hier her einen nicht gerade geringen Betrag hingeblättert hatten, finden wir eine weitere Gebührenerhebung schon fast unverschämt :evil: . Bei uns kann man für viel weniger Geld ein ganzes Jahr lang auf erstklassigen Autobahnen fahren, das hab ich übrigens dem Jona erzählt und auch, dass man bei uns nirgends für einen See Eintritt bezahlen muss, obwohl unsere Seen mindestens so schön sind wie der Natronsee, wenn nicht sogar schöner. :angry: B)

Die Piste ist stellenweise sehr rau, ausgewaschen und holperig. Zügiges Fahren ist nicht möglich, aber die Landschaft ist sehr interessant und wild.













Nachdem wir eine wüstenhafte, total überweidete Landschaft hinter uns haben, wird es grüner, bewaldeter und feuchter.

Die Piste ist oft sehr aufgeweicht.



In Loliondo muss der Toni natürlich wieder einkaufen gehen. Er entscheidet sich für 20 Liter Benzin und Cola. Mehr Brauchbares findet er nicht. Ulli stöbert auch in einigen Läden rum.



Hier wird aus einem Kanister Benzin eingefüllt.

Die Piste wird ziemlich mühsam. Der Untergrund ist sehr rutschig und verlangt von den beiden Fahrern volle Aufmerksamkeit. Oft schliddern unsere Fahrzeuge fast wie im Dreivierteltakt dahin, in meinem geistigen Ohr höre ich einen Wienerwalzer als Begleitmusik dazu. Nur nicht von der Piste abkommen und in einem Baum landen! Jammern darf ich auch nur ganz leise, da ich ja sonst wieder mit diesem vielsagenden Blick bestraft werde :pinch: .

In einem Waldstück liegt einsam eine sterbende Kuh am Strassenrand. Sie hat die Kraft nicht mehr, aufzustehen und schaut uns mit traurigen Augen an. An einer anderen Stelle versuchen einige Massais, eine geschwächte Kuh aufzurichten, aber die kann und will nicht mehr stehen und hat mit ihrem Leben abgeschlossen.







Der kann nicht mehr



Piste im Norden kurz vor dem Klein’s Gate






Der steht so blöd auf der Piste, dass Helli und Toni erst einen Weg durchs Gebüsch suchen müssen, um ihn umfahren zu können.

Endlich erreichen wir um 16.30 Uhr das Kleins’Gate des Serengeti Nationalparks. Die Bezahlungsprozedur dauert etwas, weil die Kreditkartenmaschine nicht funktioniert. Da wir immer genügend U$ dabei haben, bezahlen wir in Bar.

Kosten:
Eintritt: 60 U$ pro Person/Tag
Camping: 30 U$ pro Person (Public Campsite)/Tag
Fahrzeug: 40 U$ (ausländisches Nummernschild)/Tag

Man schärft uns ein, die Hauptpiste bis zum Lobo Camp nicht zu verlassen, da die Nebenwege wegen des Regens derzeit nicht gut befahrbar seien.

Kaum im Park, sehen wir unzählige Huftiere, eine Löwin, eine Elefantenherde und viele verendete Massai-Rinder, welche von ihren Besitzern wegen Futtermangels kurz vor dem Verhungern in den Park getrieben worden waren. Für viele war es aber schon zu spät.

Die Beleuchtung ist leider dermaßen düster, dass ich gar keine Lust darauf habe, zu fotografieren.

Nach acht Stunden erreichen wir endlich die Lobo Public Campsite. Wir vier sind von der anstrengenden Fahrerei ziemlich geschafft. Die Lage des Platzes ist sehr schön, die Toiletten sind sauber und die Duschen sind kalt. Es ist richtig frisch hier, da wir auf 2’000 m Höhe sind.

Wir bereiten unser wohlverdientes Nachtessen zu, quatschen noch ein wenig und verziehen uns dann ins Zelt.

Da unsere Matratze natürlich immer noch nass ist, legt der Mister Toni die Militärplane drauf, mit welcher wir normalerweise unser Gepäck abdecken. Ich bin zwar mit diesem ollen Ding nicht unbedingt einverstanden, aber da ich ziemlich leidensfähig bin, füge ich mich. Irgendwie bekrabbelt mich zwar was, aber ich möchte jetzt einfach nur noch schlafen :evil: .

Gute Nacht.

Gefahrene Kilometer: 194
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Letzte Änderung: 10 Jun 2014 14:14 von Erika.
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12 Jun 2014 20:47 #340799
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Pimbi Public Campsite, Seronera, 11. Dezember 2013
Nachts hörten wir in der Nähe Hyänen kichern und einen Löwen brüllen. Ansonsten ist es sehr still auf dem Lobo-Campingplatz, da hier nur wenige Touristen sind.

Die Nacht auf der Militärplane war einigermaßen erträglich, wenn ich richtig müde bin, kann ich sogar auf einer Treppe schlafen. Aaaaaber, dass nämlich etwas an mir rumgekrabbelt ist, hatte ich mir nicht eingebildet!!! :( :ohmy: :sick: Meine linke Halshälfte brennt nun ganz fürchterlich, ich hab eine Blase und einen grossen, roten Hof darum :evil: . Toni hat auch so was, aber am Rücken :P . Wir fragen uns, was das sein könnte und kommen zum Schluss, dass der Missetäter ein hinterhältiger, gemeiner Blasenkäfer gewesen sein musste, der uns da angespritzt hat. Schuld daran ist natürlich der Toni, da er es war, der bei Regen das Dachzelt nicht richtig verschlossen hatte und ich nun auf dieser blasenkäferverseuchten Militärplane schlafen muss, weil die Matratze immer noch triefend nass ist. Gut, dass der Mensch auch was abgekriegt hat :angry: .

Ulli und Helli müssen wie die Murmeltiere geschlafen haben, denn sie haben weder die Hyänen noch den Löwen gehört. Da auch sie’s lieber gemütlich nehmen, frühstücken wir zunächst mal in aller Ruhe und kommen erst um 9.30 Uhr von dem angenehmen Lobo Campingplatz weg.

Die Tierausbeute bis nach Seronera ist gar nicht schlecht, sondern für unseren Geschmack sogar sehr gut.

Hier einige Bilder, wahrscheinlich viel zu viele, gähn…….. :blush: :pinch:







Tomson-Gazellen



Büffel



ehemaliges Zebra



Impala



Geier









Gnus, Gnus, Gnus



Topis



Topi


















Das sind vermutlich Elefanten, oder?





















Gnus, Gnus, Gnus

Leider ist es auch heute größtenteils sehr trübe und vor Seronera fängt es an zu regnen. :dry:

Im Büro beim Seronera-Flugfeld verlängern wir unseren Aufenthalt nochmals für einen Tag, und dann hat Hellis Landrover-Motor plötzlich keine Leistung mehr. Erst fahren wir zur Werkstatt, aber dort ist jetzt gerade kein Mechaniker anwesend, und dann tuckern wir zusammen auf den Pimbi Campingplatz. Da das Wetter eh schlecht ist, beschliessen wir, den Nachmittag hier zu verbringen und heute keinen Gamedrive mehr zu machen. Einige Guides kümmern sich netterweise in der Zwischenzeit um den Landrover, welcher nun überhaupt nicht mehr anspringen will. Am späten Nachmittag kommen Werkstattleute vorbei und stellen fest, dass eine Sicherung defekt ist und der Dieselfilter ersetzt werden muss. Jedenfalls bringen sie das Fahrzeug wieder zum Laufen :kiss: . Ulli telefonierte noch mit dem Autovermieter und der hat ihr doch tatsächlich gesagt, dass er vergessen habe zu erwähnen, dass der Dieselfilter unterwegs nach ca. 120 km hätte ausgewechselt werden müssen :woohoo: .
Ist das nicht ein Spassvogel? Gut, dass es hier passiert ist und nicht irgendwo in der Pampa draußen.

Das Pimpi Camp ist ganz nett und angenehm. Gegen Abend füllt sich der Platz ziemlich, aber wir fühlen uns nicht gestört und es sind auch keine Radaubrüder dabei. Die Duschen sind auch hier kalt, leider zu kalt für mich und nämlich auch für Toni. Wir sind bekennende Warmduscher (leider) :blush: . Somit ist Katzenwäsche angesagt.

Nachdem wir unser letztes Rindsfilet verdrückt haben, sitzen wir noch lange zusammen unter unserer Regenplane und plappern und plappern. Es pisst nämlich immer noch. Wegen der Kälte hab ich mir sogar meine Thermo-Unterhose angezogen :blush: .
Hör ich da jemanden kichern? :angry:

Ich glaube, wir sind die Letzten, die heute ins Bett gehen, aber was soll’s. Schliesslich werden sich unsere Wege bald trennen und dann werden wir lange keine Gesellschaft mehr zum Plaudern haben.

Da ja unsere Matratze immer noch nass ist, müssen wir wieder auf der Militärplane schlafen, aber erst wird sie gründlich ausgeschüttelt, wir haben nämlich keine Lust auf weitere Blasenkäfer-Säure-Attacken :sick: . Unsere Blasen von dem Vieh sind nämlich in der Zwischenzeit noch größer geworden. :angry:

Gefahrene Kilometer: 104
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Letzte Änderung: 12 Jun 2014 21:09 von Erika.
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16 Jun 2014 16:33 #341092
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Pimbi Campsite, Seronera, 12. Dezember 2013
Nachdem wir erst gemütlich gefrühstückt haben, klappen wir unser Dachzelt zusammen. Unsere Zarges-Boxen inkl. Tisch und Stühle dürfen wir auf dem Campingplatz lassen und das Ganze wird mit der Militärplane abgedeckt.
Juhui, es geht auf Gamedrive. :laugh:
















Erst ziehen wir ein paar Schleifen ums Camp herum und können relativ viele Tiere beobachten.









Die Kongonis finden wir noch hässlicher, als Gnus :(



























Die Tierdichte rund um Seronera ist schon beeindruckend. Eigentlich könnte man hier verweilen und müsste gar nicht weiter fahren.





















In der Ferne liegt ein Löwenmännchen.



Adler



Tomson-Gazellen

Ja in welche Richtung sollen wir nun? Wir entschliessen uns für die Piste östlich der Hauptpiste in Richtung Süden. Anfänglich ist der Weg noch einigermaßen gut befahrbar und es sind auch immer wieder Safari-Fahrzeuge zu sehen, welche aber bei einem Hügel abdrehen und nicht wie wir, blauäugig geradeaus weiter fahren. :S

Erst überqueren wir heldenmütig einen sumpfigen, kleinen See und dann gelangen wir auf eine etwas schlammige Piste mit vielen Spuren.



Der Himmel verdunkelt sich bedrohlich. :dry:

Der Weg wird immer tiefer und tiefer. Toni fährt nun neben der Piste auf relativ hartem Boden, Ulli und Helli immer hinterher, aber auf der Hauptspur.
“Fahr, fahr“, rufe ich, “ja nicht anhalten“! :ohmy:
“Ich fahr ja”, sagt Toni und schielt mich wieder so vielsagend an. :evil:
Ja du heiliger Strohsack, nun wird’s bei uns auch schlammig, also zurück auf die Hauptpiste. Es geht nicht, unser Auto kann nicht mehr die Spur wechseln, der Boden ist einfach zu tief. Wir wühlen uns so noch verzweifelt eine ganze Weile durch und dann bleiben wir stecken :sick: . Nichts geht mehr. :angry:










Serengeti, lass uns nicht sterben!

Ulli und Helli halten neben uns an und begutachten unsere missliche Lage. Da hilft nur noch die Abschleppgurte.






Hauptpiste



Hauptspur und unsere Spur



Unsere Spur

Glücklicherweise hat der Landrover gerade ein wenig relativ festen Untergrund unter den Rädern. Er hängt uns an und zieht uns raus.
Danke. :kiss:



Tonis Füsse









Wie weiter? Vor uns liegt bis zum Horizont eine Sumpfebene, aber umkehren möchten wir auch nicht, da ist auch nur Sumpf. Also weiter. Nun fängt es stark an zu regnen. Kein anderes Fahrzeug, kein Tier in Sicht, wir vier sind ganz allein auf weiter Flur :dry: . Gemäss GPS sind es noch über 20 km bis zur Hauptpiste. :(









Reinhard, ich bin hier nicht hinterhergelaufen! Das Foto stammt von Ulli.

Wir fahren und fahren, die Landschaft füllt sich immer mehr mit Wasser, oft glauben wir, dass es nun nicht mehr weiter geht, aber es geht. Endlich erreichen wir erleichtert die Hauptpiste. So eine Zitterpartie möchte ich nicht jeden Tag erleben, das war ganz schön happig. Gut, dass wir mit zwei Fahrzeugen unterwegs sind.

Auf der Hauptpiste begegnen uns nun wieder einige Safari-Fahrzeuge. Die Leute starren gebannt in die Landschaft, wo am Fusse eines Hügels einige ihrer Kollegen in “Seenot” geraten sind.

Nun, wo es uns egal wäre, hat sogar aufgehört zu regnen. Auf der schrecklich wellblechigen Hauptpiste fahren wir direkt zurück ins Pimbi Camp und können unterwegs weitere Tiere beobachten.









Kronenkraniche

Durch den Regen ist nun die Militärplane, mit welcher unser Gepäck abgedeckt war, nass geworden. Was heisst das? Schlafen auf der immer noch feuchten Matratze :evil: . Oh Mann, ich möchte mal wieder Sonnenschein und im Trockenen schlafen und eine heisse Dusche. Unser Dachzelt strömt nämlich bereits einen leichten Kellergeruch aus. :sick:

Heute gibt es zum ersten Mal Notnahrung, nämlich Käsefondue mit viel Knoblauch und dazu natürlich einige Gläser Weisswein. Prost. :lol:

Da heute unser letzter Abend mit Ulli und Helli ist, geniessen wir die letzten Stunden mit den beiden. Für sie ist der Urlaub schon bald vorbei und Toni und ich möchten morgen durch den Western Corridor der Serengeti zum Victoriasee.

Gefahrene Kilometer: 103
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Pimbi Campsite/Serengeti, 13. Dezember 2013
Während Ulli und Helli gestern Abend nichtsahnend bei uns unterm schützenden Regendach sassen, regnete es unaufhörlich in ihr Zelt, da es nicht richtig verschlossen war. :S
So, nun wissen auch sie, wie es sich anfühlt, wenn alles nass ist. :whistle:

Da nun aber wieder die Sonne scheint, können wir im Trockenen zusammenpacken. Wir sind schon fast startbereit, als Ulli uns meldet, dass in der Nähe ihres Bodenzeltes eine junge Puffotter liege :blink: . Wir schauen uns das kleine Prachtsexemplar kurz an und verabschieden uns dann von unseren netten Weggefährten, da wir ja noch heute via Western Corridor die Serengeti verlassen wollen.
Tschüss ihr Zwei, es war sehr angenehm, mit euch zu reisen. :)

Ulli erzählte uns später, dass die Jungs vom Camp überzeugt waren, dass da auch irgendwo die Puffotter-Mama liegen musste. Sie suchten nach ihr und wurden bald fündig. Ulli beschrieb uns in einer E-Mail, wie die Puffottern-Geschichte verlief und hat mir die Erlaubnis gegeben, dieselbe inkl. Bilder in meinen Bericht einzuflechten:
















interessant an der puffotter geschichte ist ja, finde ich, das "vogelkonzert" - siehe fotos - als die schlange da so regungslos lag und schicksalsergeben wartete, bis wann sie nun von wem exekutiert werden würde, versammelten sich scharen von vögeln jeder art und größe rund um sie, auch ein adler stellte sich ein, sie alle setzten zu einer infernalischen schimpftirade an, ganz aufgeregt zwitscherten alle durcheinander - unglaublich!
ich hatte in der zwischenzeit gelegenheit mit einer ornithologin darüber zu reden und sie sagte, dieses verhalten der vögel sei quasi ganz normal und werde öfters beobachtet. die vögel nutzen die gelegenheit, die schlange für alles übel, das schlangen den vögeln so antun - eierraub ect. - zu beschimpfen. kurios, nicht?
ja, und interessant ist auch, dass zuerst eine ganz junge babypuffotter gefunden wurde und die boys dann die mutterschlange suchten - wohl wissend, dass eine puffotter bis zu 100 junge pro wurf (!) auf den campingplatz setzen kann.







Vögel beschimpfen die Puffotter

Man stelle sich mal vor: Bis zu 100 Puffotter-Babys inkl. Mama auf dem Pimbi-Campingplatz! :ohmy:
Achtung, wenn irgendwo Vögel aufgeregt zwitschern bzw. schimpfen, kann eine Schlange in der Nähe sein.

Scheints haben die Jungs die Schlangen nicht umgebracht, sondern weit in den Busch rausgetragen.
Hoffentlich sind die nicht wie Frösche, welche immer wieder an ihren Laichplatz zurückkehren, hihi. :woohoo:

Kurze Pause.
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