Weil ein Mitglied unserer Gruppe, Werner, mit Dr. angemeldet worden ist, fragte mich Nani gestern ob unser Arzt ev. helfen könne, ihr Sohn sei vor ein paar Tagen auf einen Nagel gestanden und habe nun Fieber, ein rotblaues Bein und Schmerzen in der Leistengegend. Ich verstehe dass man in Afrika nicht wegen jedem Bobo ein Theater macht, aber das war eine klare, schwere Blutvergiftung und Werner verschrieb sofort Antibiotika. Wir alle hatten zwar auch dabei, aber nicht die Kinderdosis. Das Spital in Mangola hatte auch keins und so lernten wir dass es einen amerikanischen Arzt in Karatu gibt, den Dr. Frank. Dieser hatte welches und schickte einen Motorradkurier nach Kisima Ngeda. Nani hielt drei Stunden später das Medikament in den Händen. Bereits am nächsten Tag hatte das Fieber abgeschwächt und wir konnten erleichtert unsere Reise fortsetzen. Die ganze camp crew kam zum Abschied.
und hier noch ein paar Bilder von Kisima
Wir fuhren erst wieder hoch retour nach Karatu 1600m und dann erneut hinunter in den Lake Manyara Nationalpark. Das hätten wir auch auf der Hinreise zum Lake Eyasi machen können, aber zufälligerweise war das Wetter heute erheblich klarer als vor drei Tagen. Schon am Main Gate konnte man den Andrang sehen. Bislang waren wir von grossem Ansturm und vielen Safari-Fahrzeugen verschont gewesen, mein Gedanke war, hier können wir uns schon auf den Ngorongoro Krater vorbereiten. Erstaunlich ist gleich zu Beginn im Park der abrupte Wechsel von Farmland in dichten Wald in dem es viele Affen zu sehen gibt. Paviane, Grünmeerkatzen und Blue Monkeys.
Wer dem Touristenstrom ausweichen will kann von Süden her anfahren, oder als fly-in direkt ins Treetops von And Beyond fliegen. Seitdem der Park vergrössert wurde liegt diese Lodge nun als einzige innerhalb des Lake Manyara Nationalparks.
Zum Zeitpunkt unserer Reise war der Manyara See, wie auch der Eyasi, noch nicht sehr hoch und daher konnte man auch vom sonst wirklich sehr schönen pic nic spot Endala kein/kaum Wasser sehen. Trotzdem zog eine grosse Büffelherde ganz nah an uns vorbei. Fürs heutige Mittagessen hatte uns Chef Christian leckere box-lunches zusammengestellt.
Der Nationalpark war etliche Wochen geschlossen nach den Überschwemmungen der letzten Regenzeit, so sah die Strasse teilweise aus.
Südlich von Endala begann eine Tse Tse Zone. Schnell wurden wir alle heftig attackiert. Es vermieste uns den Nachmittag und wir kehrten um. Es macht einfach absolut keinen Spass von diesen Biestern verstochen zu werden nur um den x-ten Elefant oder die hier im nördlichen Teil des Parks sowieso seltenen Baumlöwen zu suchen. Apropos, hier waren die Elefanten extrem zutraulich. Bestimmt weil sie täglich an die hundert Fahrzeuge sehen.
Als sich der Himmel mit dunklen Wolken überzog beschlossen wir einstimmig den Rest des Tages in unserer Unterkunft, im
Ngorongoro Farmhouse zu verbringen. Das bedeutete retour nach Karatu und die Fahrt dorthin bewältigten wir in einer Stunde. Nachmittags wird eine Kaffee-Tour angeboten, dauert ca. eine Stunde und findet innerhalb der Lodgeanlage auf der eigenen Plantage statt. Vor dem Abendessen werden kostenlos Häppchen angeboten, eine clevere Art um die Gäste an die Bar zu locken. Es wird auch ein Feuer angezündet auf der Terrasse mit Blick in die Kaffeeplantagen rundum. Das Essen war hier nichts Besonderes, aber korrekt, ein typisches ostafrikanisches 3-Sterne-Hotel-Buffet eben. Die Poolanlage ist sehr gross und sicher eine schöne Abwechslung. Im Februar war es aber sehr kühl und ein paar von uns profitierten sogar vom Angebot die Cheminées in den Zimmern einfeuern zu lassen, währenddem wir zu Abend assen.
Um 4 Uhr morgens wachte ich jäh auf, ich dachte jemand habe mir mit einem Baseballschläger in den Bauch gehauen.