THEMA: Leona in Tanzania und Zanzibar - Kurzbericht
03 Mai 2014 22:13 #335717
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Wer im Reiseführer blättert findet Shu'mata in der Kategorie der Luxus Camps, denn es ist teuer. Aber wie definiert man Luxus?

Einerseits ist Abgeschiedenheit teuer: Es ist ein weiter Weg nach Shumata um Nahrungsmittel, Getränke, Wäsche, Personal, Treibstoff, Feuerholz, Ersatzteile, und WASSER ins Camp zu bringen. Auf dem Hügel gibt es keine Quelle, sämtliches Wasser wird unten einige km entfernt von einem Brunnen geholt. Pro "Ladung" welche mit dem pick-up geholt und in Containern auf den Hügel gefahren und dort in stationäre Tanks umgefüllt wird, ist knapp ein Liter Diesel für den Motor des Brunnen notwendig. Jedes Mal wenn die Tanks von Shumata gefüllt werden, das ist abhängig von der Anzahl Gäste und deren Wasserverbrauch - und kann mehrmals täglich stattfinden -, können die Maasai-Frauen profitieren und Wasser holen. Ohne Diesel ist der Brunnen trocken.

Es gibt nur 5 Zelte für Gäste, das 6. wird von der Managerin bewohnt. Es sind also normalerweise höchstens 10 Gäste im Camp. Ausser man belege das Zelt zu Dritt, was auch möglich ist.




"A Camp with true Hemingway Style" so lautet die Beschreibung. Was ist Hemingway Stil? Es ist in meinen Augen der Luxus von Abenteurern, Bon-Vivants, Romantiker, Entdeckern, Furchtlosen. Oder all denen die gerne ein wenig so sein möchten. Es bedeutet zeitlos die Natur geniessen zu können ohne Elektrizität, Telefon, internet (doch 3G gibts auch hier) ohne sichtbaren high-tech Luxus (ausser den raffinierten led-Lampen) A B E R gleichzeitig auf weichen Kissen welche mit kostbaren Stoffen bezogen sind im Freien zu sitzen. Hemingway Stil bedeutet in Shumata aus hauchdünnen Porzellantassen Tee zu trinken welcher von einem impekabel geschulten, in voller Stammestracht gekleideten, Maasai serviert wird. Es bedeutet den unendlichen Sternenhimmel am Campfeuer vor oder nach einem delikaten und perfekt angerichteten Abendessen zu ergründen. Es bedeutet sich am aufgehängten Spiegel im Freien zu rasieren, mit heissem Wasser welches zur abgemachten Zeit ans Zelt gebracht wird. Es bedeutet in weichen Laken auf perfekten Matrazen zu schlafen und mit den ersten Sonnenstrahlen welche durch die nur mit Moskitonetzen versehenen Zeltstoffwände währmend ins Zelt dringen aufzuwachen.

Hemingway Stil ist natürlich dekadent und man fühlt sich nach ein paar Tagen in diesem "Film" sehr eigenartig, wenn nicht sogar unwohl. Denn da ist der Kontrast mit den Maasais. Abends gehen sie zu Fuss vom Hügel runter zum schlafen in ihren Lehmhütten mit ihren Familien und leben dort wie ihre Vorfahren es vor ihnen getan haben.
Eine kleine Anekdote: Mir fiel auf dass der Inhalt meines kleinen Koffers jeden Tag inspiziert wurde. Mehrmals pro Tag war jemand der nur männlichen Angestellten in meinem Zelt. Ich habe mir daraus einen Spass gemacht und jedesmal wenn ich wieder selbst drin war den Deckel des Koffers auf eine besondere Art und Weise offen gelassen. Ich fand ihn danach jedesmal geschlossen vor. Mir fehlte nichts. Ich habe amüsiert festgestellt dass vorallem mein Säcklein mit der Unterwäsche und BH's grosses Interesse ausgelöst hatte. Denn es lag jedesmal ein wenig anders im Gepäck. Wir müssen schon sehr sehr sehr eigenartige Menschen darstellen.
Anhang:
Gruss Leona
Letzte Änderung: 03 Mai 2014 22:15 von La Leona.
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05 Mai 2014 17:02 #335936
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Das Gebiet wo Shu'mata liegt kann man auch wunderbar als Selbstfahrer kennenlernen. hier gibts sehr ausführliche Informationen zum Schutzgebiet, Anreise, Unterkünften etc. Wers gerne abseits der Touristenströme mag sollte sich für diese Ecke Tansanias ein paar Tage reservieren. Saisonalbedingt darf man auch mit Tieraufkommen rechnen, aber es ist bestimmt kein Ziel für Leute die am Big-Five-in-einem-Tag-im-Kasten Syndrom leiden.

;)
Gruss Leona
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11 Mai 2014 17:22 #336576
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Shu'mata - Hatari
Auch den zweiten Abend haben wir sehr genossen, vor dem Essen am Feuer, dann ein sehr leckeres 4-Gang Menü, anschliessend die kühle etwas windige Nacht im warmen Bett und am Morgen ein sagenhafter Sonnenaufgang mit wolkenlosem Himmel und Sicht auf den Kilimandjaro. Der Wind scheint hier öfters recht heftig aus der Kili Richtung zu blasen. Nach dem gemütlichen Frühstück verabschiedeten wir uns von Lilli und ihrem Team und machten uns auf den Weg zum Arusha Nationalpark zur Schwester-Lodge Hatari, oder sollte man besser sagen Mutter-Lodge. Die Distanz kann bei normaler Geschwindigkeit in unter zwei Stunden bewältigt werden. Somit liessen wir uns Zeit und stiegen oft aus, unter anderem beim "Hardy-Krüger Rock" wo sich der Schauspieler anscheinend öfters ein Buschfrühstück servieren liess, bei einer Tomaten-Farm, und bei Termitenhügeln wo uns Peter sehr kreativ erklärte wie so ein Kingdom funktioniert.








Der Himmel Richtung Süden zeigte sich zunehmend bewölkter und der Gipfel des Mt. Meru in den Wolken. Die Landschaft war trotzdem sehr schön, aber je näher wir der Zivilisation kamen umso intensiver landwirtschaftlich genutzt. Die zum Teil kleinen Felder sind alle umringt von kleinen Wasserkanälen zur Bewässerung. Der einzige Verkehr den wir unterwegs angetroffen haben war in Form von Motorrädern, keine anderen Fahrzeuge bis zur Hauptstrasse ans Momella-Gate.

Die Hatari Lodge befindet sich unweit des Momella Gate innerhalb des Arusha Nationalparks in einem Wäldchen mit Gelbrinden-Akazien (Fieber-Akazien). Der Name der Lodge geht auf den gleichnamigen Film mit Hardy Krüger und John Wayne zurück und die Einrichtung ist ein Tribut an diese Epoche: Mobiliar, Dekoration, Memorabilia, gepaart mit geschmackvollen afrikanischen Elementen. Es gibt 8 individuell dekorierte Gästezimmer in vier Häuschen. Als einziger negativer Punkt zur Ausstattung: man hört jedes Räuspern des Nachbarn, die Wasserspülung, Dusche, etc. Nachts gibts Strom über ein 12-volt Netz. Wifi Empfang gibts nur an der Reception.






Man wollte uns das Mittagessen auf der sehr schön gelegenen Terrasse servieren, doch weil es nicht genügend Sonnenschirme für alle belegten Tische (auch Tagesbesucher) gab, haben wir es vorgezogen im Restaurant drinnen am Schatten zu essen und liessen uns den Tisch mit der besten Aussicht decken. Zuerst stiess ich ein wenig auf Widerstand, doch dann wurde aufgelegt.

Das Personal schien mir ein wenig unmotiviert, aber das ist vielleicht unfair, weil ich unweigerlich mit Shu'mata Vergleiche zog. Zudem war bei unserer Ankunft "nur" eine blutjunge und etwas unsichere Praktikantin bei der Begrüssung und Zimmereinweisung anwesend, was ebenfalls verglichen mit Shu'mata ein grosser Unterschied darstellte. Das Besitzerpaar Marlies und Jörg begrüssten uns am Mittagstisch und liess uns wissen dass wir an ihrem Tisch sässen. Die beiden riesigen Hunde im Schlepptau beschnupperten uns und hinterliessen sowohl Geruch, wie auch Speichel auf ein paar Oberschenkeln. Wir alle waren zumindest überrascht wenn nicht zutiefst angeekelt. Leider machten die Besitzer keinerlei Anstalten um ihre Hunde aus dem Speisesaal zu entfernen. Vielleicht bin ich, oder wir, da zu heikel, aber auch auf einer einfachen Gästefarm in Namibia bleiben die Hunde draussen und kommen nicht in den Speisesaal, weil sie da einfach nicht hingehören.
Hatari ist offiziell ein 4-Sterne-Etablissement. Marlies fragte uns ob wir Namibia kennen, was die Meisten bejahen konnten und sie fragte ob wir Wolwedans kennen, was erneut einige bejahen konnten. Daraufhin erfuhren wir dass Marlies dort beim Aufbau dabei war. Ihr Auge für Innenarchitektur, Dekoration, Farben, Kontraste etc. ist wirklich sehr speziell und mir haben beide Lodgen in dieser Hinsicht sehr gefallen.

Nach einer kurzen Siesta wurden wir geweckt mit Gerumpel auf dem Blechdach von zankenden kleinen Meerkatzen. Um 16 Uhr nach einer Tasse Kaffee machten wir uns auf den Weg in den Park. Peter war immer noch unser Guide und wir fuhren wie auch am Morgen mit dem offenen Mercedes durch die Gegend. Im Arusha NP sieht man vorallem Giraffen, Büffel und Wasserböcke in grossen Mengen und auch von sehr nah. Von den Raubkatzen ist nur der Leopard vertreten und wird äusserst selten gesehen. Tüpfelhyänen gibt es auch und in den Wäldern kann man Colobus und Sykes Monkeys sehen. Unser Ziel für den Nachmittag waren die Momella Seen, einer mit und einer ohne Flamingos, sowie ein lookout point wenige km vom Momella Gate wo wir einen unvergesslichen Sundowner mit Musik vom Gramophon genossen.





Am Abend waren aussr uns nur noch zwei weitere Ehepaare in der Lodge und wir genossen unser Abendessen auf der Terrasse. Die Beleuchtung war so dezent dass wir kaum das Essen auf dem Teller sehen konnten und wir verlangten zusätzliche Kerzen, welche in aufwendigen aber lichtdämpfenden Leuchtern herbeigebracht wurden. Erna schnallte sich trotzdem die Stirnlampe an. Das 4-Gang-Menu war lecker, vorallem die Suppe, aber nicht unbedingt besser als in anderen Lodges. Den Service empfand ich erneut etwas unmotiviert und er lag unter meiner Erwartung.

Am Abreisetag wurden mir 60 USD pro Person für den sundowner-game-drive des Vortages in Rechnung gestellt. Weil dies ev. ein Kommunikations-Irrtum meinerseits mit dem Reisebüro war, wollte ich es zuerst abklären und liess den Betrag unbezahlt. Die Praktikantin war damit sichtlich überfordert, denn die Besitzer waren leider nicht anwesend. Normalerweise frage ich immer vorher ob eine Leistung inbegriffen ist wenn man mir sie speziell anbietet. Aber gestrn hiess es einfach "we go on game drive in the afternoon". Vorsichtshalber habe ich gestern vorher gefragt ob die drinks separat bezahlt werden müssen und man bejahte mir dies. Ich liess entsprechend die coolerbox mit Weisswein, Gin, Tonic, Cola, etc packen und wusste dass mir alle Getränke verrechnet werden. Wäre ein guter Zeitpunkt gewesen um mich daraf aufmerksam zu machen dass ich auch noch die Fahrt zahlen muss, oder?

Die Gesichter strahlten am nächsten Morgen beim Anblick von Halpha neben seinem blitzsauberen Land Cruiser auf dem Parkplatz, das war nun wirklich eine Überraschung mit der wir nicht gerechnet hatten. Am selben Morgen erst bekam ich eine sms von ihm dass er sich abgetauscht hatte mit einem Kollegen um uns persönlich bis an den Flughafen zu fahren. Der zweite Fahrer, nicht Leonard, war sehr beeindruckt mit welcher Herzlichkeit die Gruppe Halpha begrüsste. Wobei wir natürlich die tansanischen Sitten berücksichtigten und nur die Männer sich in die Arme fielen mit lautem Schulterklopfen, währenddem wir Damen brav die Hand schüttelten ohne weiteren Körperkontakt.

Wenn wir früher aufgestanden wären, hätten wir noch den Ngurdoto Krater besuchen können. Aber wir zogen es es vor einerseits zur eigens gewählten Zeit das sensationelle Frühstück auf der Terrasse zu geniessen, einen kleinen Spaziergang im Areal zu machen zum Fotografieren oder unten am Deck einfach still zu sitzen um Giraffen, Büffel und die vielen Vögel zu beobachten.





Heute heisst es Abschied nehmen vom Festland, es geht auf die Insel Sansibar.
Gruss Leona
Letzte Änderung: 11 Mai 2014 17:42 von La Leona.
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11 Mai 2014 18:34 #336585
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Stone Town - Sansibar Coffee House
Wiederum ein Excel Flug mit einer 13-plätzigen Maschine brachte uns vom kleinen Arusha ARK Flughafen nach Sansibar. Es wäre intelligenter gewesen vom Arusha JRO Flughafen abzufliegen, denn so hätten wir nicht bei Stossverkehr morgens die ganze Stadt durchqueren müssen. Alleine im Stadtzentrum verloren wir dadurch eine Stunde. Der planmässige Abflug wurde um eine Dreiviertelstunde verschoben. Das gab uns gerade gut Zeit um unsere box-lunches in der Wartehalle am Flughafen zu verzehren. Wir waren sichtlich nicht die Einzigen die dies taten. Weil fast alle Package-Touristen mit Vollpension gebucht sind, ergibt es sich oft, dass die 3. Mahlzeit als box-lunch mitgenommen wird. Hatari hat uns den besten box-lunch der ganzen Reise zubereitet. Salat, Meatballs, kleine Delikatess-Sandwiches, Frucht, Fruchtsaft, Ei, wirklich sehr grosszügig und lecker. Halpha bekam ein paar Boxen, weil es einfach zuviel war. Nun verabschiedeten wir uns definitiv von ihm und flogen anschliessend in knapp zwei Stunden auf die Insel Sansibar.





Die schwüle Hitze klatschte uns entgegen als die Türe des Flugzeuges geöffnet wurde. Und es war heiss, 34ºC. Wir erhielten das Gepäck im nicht-klimatisierten Flughafengebäude und waren innerhalb von Minuten in der Ankunftshalle wo uns ein Vertreter von Abercrombie & Kent in ein Minibüssli stopfte. Das Gepäck wurde in einen zweiten Wagen verladen. Eine kleine Kühlbox enthielt kalte feuchte Waschlappen und kalte Mineralwasser. Nette Geste und sehr willkommen im engen warmen Fahrzeug. Aber die Klimaanlage funktionerte zum Glück! Ein multilingual Genie, denn er sprach deutsch englisch französisch italienisch in einem Satz, führte uns bis an den Rand der Altstadt. Damit wir alle sogleich mit den Gerüchen vertraut wurden gings zu Fuss durch den Fischmarkt und enge Gassen bis in unser Guesthouse, das Zanzibar Coffee House.



Die Zimmer sind auf drei Stockwerke verteilt und sind ganz unterschiedlich gross und dekoriert und tragen Kaffee-Bezogene Namen: Hier die Liste in absteigender Reihenfolge nach Grösse und Preis: Arabica, Bourbon, Moccachino, Cappuccino, Macchiato. Diese 5 haben ein eigenes en-suite Badezimmer. Dann gibts noch drei Zimmer mit zwar eigenem Bad, aber im Gang: Espresso, Excelsa, Caturra. Alle haben Klimaanlage und Deckenventilator.



Als erstes genossen wir alle einen, einige sogar zwei duftende Kaffees in allen möglichen Varianten wie die Zimmernamen! Dazu gabs wunderbare süsse oder salzige snacks wir Karottencake oder Mozzarella-Samosa. Den Rest des Nachmittags verbrachten alle mit eigenen Interessen, obwohl wir uns dann in den Gassen wiederfanden.


Blick vom Emerson Spice auf das Zanzibar Coffee House (grünes Dach)

Für den heutigen Abend hatte ich schon vor Abreise bei Emerson Spice (liegt nur ein paar hundert Meter entfernt vom Coffee House entfernt) einen Tisch auf der Dachterrasse fürs Abendessen reservieren lassen und das 7-Gang Degustationsmenu vorausgebucht und bereits in Arusha mit einer Banküberweisung bei Barclays bezahlt, denn es werden nur Reservationen mit Vorausbezahlung angenommen. Für USD 30 pro Person erwartete uns ein kulinarischer Ausflug mit Schwerpunkt Meeresfrüchte und Fisch. Ein Genuss. Zu jedem Gang gabs einen anderen Wein, d.h. 5 Weine für das ganze Essen. Ich bin ausgebildete Sommelière und meine Leute schieben mir jeweils abends die Weinliste zu, denn sie sind sich auf unseren Reisen gewohnt dass ich immer was Passendes auslese. Zusammen mit dem Besitzer von Emerson Spice habe ich also diese kleine Überraschung geplant. Es war gleichzeitig der erste Wein den ich seit dem Spitalaufenthalt wieder mittrinken konnte. Die Stimmung war entsprechend fröhlich.






Ruhiger und ungestörter Schlaf ist in der Altstadt von Stone Town nicht ganz so einfach. Es gibt gefühlte 200 Moscheen und mindestens 50 davon mit Lautsprecher Muezzin welche schon vor Sonnenaufgang zum ersten Gebet aufrufen. Deshalb sind Ohrenstöpsel lebenswichtig. Natürlich habe ich so mein Telefon nicht gehört. Die Agentur in Arusha versuchte mich zu erreichen, ebenso das Reisebüro in Deutschland. Es hätte einen Bombenanschlag gegeben:

Das Auswärtige Amt schrieb hierzu:
Zitat:
" Am 24. Februar 2014 ereigneten sich mehrere Anschläge in der Altstadt (Stone Town) von Sansibar-Stadt.Besuchern wird dringend geraten, religiöse Stätten zu meiden. Beim Besuch von Restaurants und Cafés ist erhöhte Vorsicht geboten. Weitere Anschläge können nicht ausgeschlossen werden. Die Beziehungen zwischen den Religionsgruppen auf der dem Festland Tansanias vorgelagerten Inselgruppe Sansibar sind angespannt. Dort kam es seit Mai 2012 in Stone Town / Sansibar-Stadt wiederholt zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit der Polizei, geistliche Würdenträger wurden wiederholt angegriffen; im Februar 2013 gab es gewaltsame Übergriffe und Brandanschläge auf christliche Einrichtungen. Es wird auch deshalb zu erhöhter Wachsamkeit geraten. Dies gilt insbesondere an nationalen und islamischen Feiertagen sowie während und nach den Freitagsgebeten".

Von den Bomben in Stone Town haben wir gestern wahrhaftig nichts mitbekommen, die eine ging in der Anglican Church nur etwa 200m vom Coffee House ab, die andere im Restaurant Mercure am Strand. Man sagte es seien extremistische Muslims der somalischen Al Shabad oder Al Khaida am Werk gewesen, wie vor einem Jahr als zwei Engländerin mit Säure begossen wurden. Schade, diese Einzelfälle sind dann sofort Grund für einen Rückgang im Tourismus.
Gruss Leona
Letzte Änderung: 11 Mai 2014 20:03 von La Leona.
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11 Mai 2014 23:36 #336632
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Spice Farm - Stone Town
Für unseren zweiten Tag standen zwei Aktivitäten auf dem Programm: a) ein Rundgang in der Altstadt inkl. Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von aussen und ab und zu wo möglich von innen. Old Customs House (Haus eines Sultans, heute in Privatbesitz), Palace Museum (auch Sultan's Palace genannt, ehemals Sitz des Sultans, danach Regierungsgebäude, jetzt Museum der Geschichte der Sultane Sansibars gewidmet), Beit al Ajaib (House of Wonders, wegen dem ersten Lift auf der Insel, eines der grössten Gebäudes der Altstadt mit einer bewegten Geschichte, heute Museum), Arab Fort (auch Old Fort genannt, ehemaliges Gefängnis von Arabern erbaut am Platz einer ehemaligen portugiesischen Kirche), Forodhani Gardens (die Uferpromenade früher berüchtigt, heute renoviert und abends belebt), Hamamni Baths (Sansibar's erstes öffentliche Hammam, sehr schöner persischer Baustil, heute nicht mehr in Betrieb), Tippu Tip's House (der ehemalige Besitzer war einer der mächtigsten Sklavenhänder des 19. Jh.), Anglican Cathedral (an diesem Platz war im 18. und 19. Jh. der Sklavenmarkt).
Und b) Besichtigung auf einer Gewürz Farm.

Gestärkt vom reichhaltigen Frühstück welches wir auf dem Dach unseres Hauses ausgiebig genossen haben (Müsli, hausgemachtes Joghurt, frische hausgemachte croissants, viele schön präsentierte Früchte und Eier je nach Wunsch in allen möglichen Varianten) sowie natürlich röstfrischer Kaffee, beschlossen wir zuerst die Gewürzfarm zu besichtigen.

Der Multilingual guide stand auch schon 10 Minuten zu früh da und plauderte mit Jedem den er in der kleinen Rezeption antraf munter drauflos. Nach gut 40 Minuten Fahrt im wiederum etwas klein bemessenen Bus durchquerten wir die Stadt und fuhren in Richtung Jozani Forest zur Jambo Spice Farm, wo uns wahrscheinlich ein Verwandter von Multilingual erwartete denn der plapperte ebenso schnell in ebenso vielen Sprachen drauflos. Er war ausserdem sehr lustig muss ich sagen. Als es gegen 11 Uhr zuging begannen alle schon heftig an zu schwitzen und geschickterweise wurden wir immer im Schatten durch die "Farm" geführt. Wobei mir das ganze wie ein Zirkus vorgekommen ist, denn es gab jeweils von jeder Sorte Gewürz nur ein paar Exemplare. Nichtsdestotrotz haben wir alle viel gelernt. Und natürlich am Ende Gewürze eingekauft.















Zum Durstlöschen bekamen wir frisches Kokosnusswasser und als kleinen Imbiss offerierte man uns frische Früchte: Papaya, Mango, Ananas, Bananen, Melonen, alles wurde vor unseren Augen frisch aufgeschnitten und verteilt. Aus Palmenblättern hatten junge "assistants" jeder Dame ein Körbchen geflochten wo Samen, Blüten, Rinden, Nüsse,Schalen und Wurzeln während der etwa eineinhalbstündigen Tour aufbewahrt und gesammelt werden konnten. Die Herren erhielten eine Palmenblattkravatte.
Gruss Leona
Letzte Änderung: 13 Mai 2014 19:54 von La Leona.
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13 Mai 2014 20:34 #336899
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Stone Town - Bwejuu
Es wurde um die Mittagszeit immer heisser und wir alle fühlten uns nach der Tour zur Spice Farm ziemlich schlapp. So wurde aus dem nachmittäglichen geführten Rundgang zu Fuss durch die Altstadt nichts. Stattdessen liessen wir uns auf der Rückfahrt bei den Forodhani Gardens ausladen und schlenderten auf dem Heimweg am House of Wonders, am Sultan's Palace retour in die Hurumzi Strasse und schlängelten uns an Strassenverkäufern, Karren, Fahrrädern, Tüchern, Holzfiguren, etc. vorbei in unsere klimatisierte Zimmer für eine kurze Dusche.
Wiederum stürtzen wir uns mit Appetit auf die Snacks in der Cafeteria im Erdgeschoss unseres Hotels. Danach wurde es still in den Zimmern. Erst zum Essen trafen wir uns wieder und dafür hatte ich das House of Spices reserviert. Dieses liegt ebenfalls nur um die Ecke vom Zanzibar Coffee House. Die Tische auf der Dachterrasse haben nicht eine Rundsicht, sind aber angenehm luftig und weit voneinander aufgestellt. Wir guckten alle sehnsüchtig auf den Pizza-Lehmofen der gerade eingeheizt wurde. Auf der Menu-Karte fanden wir aber keine Pizzas. Eigenartig. Bis wir es kapierten, in Tansania heissen Pizzas Flatbread, hätte man auch schneller draufkommen können. Wir bestellten uns einen Meter Flatbread als Vorspeise zum teilen, schmeckte hervorragend. Fische und Meeresfrüchte, sowie leckere indische Beilagen die wir als Hauptspeisen bestellt hatten liessen eine ganze Stunde auf sich warten, dafür war dann aber alles fantastisch gut zubereitet und frisch. Wer hierher kommt nicht vergessen: Geduld mitbringen.

Am nächsten Morgen liessen wir uns Zeit um das Frühstück auf der Dachterrasse nochmals zu geniessen, danach gings wieder mit dem angeheuerten Koffer-Träger-Holzkarren durch den Fischmarkt und hier stiegen wir in einen Kleinbus ein welcher uns in gut eineinhalb Stunden an die Süd-Ostküste der Insel in unser Strandhotel brachte. (Den schleimigen Gestank an den Schuhsohlen mussten wir uns dann im Hotel regelrecht abschrubben).

Wer sich ein Moped mietet profitiert bestimmt sehr um die doch relativ kleine Insel Unguja, so heisst die Hauptinsel der Inselgruppe Sansibar's offiziell, bequem zu erkunden. (Ca. 80km lang und im Durchschnitt 25km breit.) Zudem ist es ja immer heiss tagsüber und der Fahrtwind bringt eine schöne Abkühlung. Mir ist aber aufgefallen dass man die Helmpflicht Ernst nimmt.



Für den 3-tägigen Strandaufenthalt hat man uns das Breezes Beach Club & Spa empfohlen und wir wurden positiv überrascht. Trotz der Grösse (74 Zi) ist der Service persönlich und ich finde das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Die Kellner an der Strandbar und im Restaurant wussten schon ab dem ersten Tag alle unsere Zimmer-Nrn. auswendig und sogar ein paar unserer Namen. Das eingeschlossene Abendessen wurde abwechslungsweise als 4-Gang Dinner komplett serviert oder als Buffet angeboten. Alles war lecker und die Preise für à la carte Mahlzeiten mittags waren im Rahmen. Es gab Gäste aus allen Ecken, man hörte französich, spanisch, englisch, kein italienisch weil die Italiener haben ihre Hochburg in Nungwi im Norden, schwedisch und deutsch.



Der Strand, ein Traum, Wassertemperatur 32ºC, bei Ebbe kann man schön zum Riff hinauslaufen (Neopren Füsslinge kann man mieten). Eigene Padi Tauchschule im Hotel. Sehr gepflegtes Spa. Schöne Boutique mit sehr speziellen Souvenirs und Textilien. Hotelgäste verlassen das Areal in der Regel nicht. Nebenan die unter selbem Management stehenden Baraza und The Palms Beachvillas, jedoch nicht zugänglich vom Breezes.







Es gibt 3 Zimmerkategorien, die mittlere, superior rooms ist was wir hatten und das war mehr als genügend.
Gruss Leona
Letzte Änderung: 15 Mai 2014 14:44 von La Leona.
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