THEMA: Am Anfang war die Hülle
04 Apr 2013 16:47 #283785
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  • Erika am 04 Apr 2013 16:47
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Hallo zusammen


Nach über 20 Jahren Namibia haben wir uns dazu entschlossen, unser Fahrzeug nach Tansania zu fahren und es in Arusha zu stationieren. Irgendwann hat man das südliche Afrika gesehen, schließlich gibt es in Ostafrika auch viel Schönes zu entdecken.

Da wir ja jeweils für unsere Afrikareisen pro Jahr vier Monate Zeit haben, konnten wir es ruhig angehen. Die Route führte uns ab Windhoek über Botswana nach Zimbabwe, wo wir bei Mutare nach Mosambik einreisten. Dort ging es weiter nach Beira, Caia, Quelimane, Gurue, Nampula, Ilha de Moçambique, Pemba, Marrupa, Lichinga. Nach der Überquerung der Unity2 Brücke reisten wir in Tansania ein.

Trotz Warnungen in meinen Reiseführern hab ich jahrelang davon geträumt, einmal die Strecke Tunduma - Nyakanzi am Tanganyikasee entlang zu fahren. Kürzlich ist mein Traum in Erfüllung gegangen, Ja, wir haben es vollbracht :laugh: !

Da ich ja nicht die grosse Schreiberin bin, möchte ich mich nur auf diesen einen Streckenabschnitt beschränken. Die Route wird von Touristen wohl wenig gefahren, da sie sehr zeitaufwändig ist. Soviel ich weiss, wurde sie hier im Forum noch nie beschrieben. Trotzdem könnte es ja sein, dass es einige von euch interessiert B) .





Leider hab ich das Bild nicht besser hingekriegt, aber ganz unten rechts ist Tunduma und oben Nyakanzi. Die Strecke dazwischen war unsere Route.

Bis bald
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
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2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
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2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
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2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
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2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
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05 Apr 2013 09:58 #283924
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Weiter geht's:

Zum Einfädeln fange ich mit meinem Bericht in Mbeya an: Wir verbrachten dort vier Tage auf dem Campingplatz der Utengule Coffee Lodge ein wenig außerhalb mit toller Aussicht auf die umliegenden Hügel.


Campingplatz Utengule

Das Essen ist recht gut, und die gesamte Anlage sehr ansprechend.


Treppe vom Camp zur Lodge


Pool


Restaurant


Das südafrikanische Managerehepaar scheint sich aber nicht sehr für Camper zu interessieren. Trotzdem für uns die beste und ruhigste Unterkunft in dieser Gegend.
Kosten: 10 U$ pro Pers. inkl. Strom

Mbeya - Sumbawanga

10. Februar 2013:
Bei schönstem Wetter verließen wir heute Utengule. Bis Tunduma, der Grenzstadt nach Zamibia hatten wir gut 100 km Teerstrasse. Vor dem Zoll stauten sich die Lastwagen über viele Kilometer.



die Grenzstadt Tunduma


Wir schlängelten uns mühsam an den vielen Fahrzeugen vorbei und es dauerte lange, bis wir endlich rechts auf die Schotterstrasse in Richtung Sumbawanga abbiegen konnten. Die Schotterstrasse war anfänglich voller Löcher, wurde aber mit der Zeit etwas besser, aber nie wirklich gut.



Strasse nach Sumbawanga

Ausnahme: Im Gegensatz zu vor zwei Jahren sind nun sogar zwei Stellen von total 70 km geteert. Der Strassenbau geht hier sehr langsam voran. Wegen der vielen Speed Humps sind wir aber trotzdem nicht sehr schnell vorangekommen. Die Gegend ist stark besiedelt, auffallend sind die relativ grossen Felder, wo hauptsächlich Mais angebaut wird. Die Leute scheinen sehr fleißig zu sein. Nach 7 Stunden Fahrzeit kamen wir im auf 1’900 m Höhe gelegenen Sumbawanga an, wo wir im Garten des Forest Way Country Clubs auf dem Parkplatz campten. Zum Duschen usw. wurde uns ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Die Dusche (warm und sauber) funktioniert übrigens einwandfrei. Sehr nettes Management und Personal.
Kosten: 6 U$ pro Pers. inkl. Strom für den Kühlschrank und Frühstück.
Tageskilometer: 338, wovon ca. 145 km Schotter
Fahrzeit: 7 Std. (wegen dem langen Stau vor der Grenzstadt Tunduma)

Fortsetzung folgt.

Grüessli
Erika
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05 Apr 2013 16:53 #284078
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Hallo, bitte einsteigen

Sumbawanga - Kipili

11. Februar 2013:
Am Morgen kauften wir in Sumbawanga verschiedene Sachen ein. Wir lieben diese mikroskopisch kleinen Läden, in denen man doch so manch Brauchbares entdeckt.





Nach der obligatorischen Stadtrundfahrt machten wir uns auf den Weg zur Lake Shore Lodge in Kipili. Die Strasse war teils löcherig, teils akzeptabel. In Chala bogen wir links ab und dann wurde es ab Namanyere einsamer. Wir fuhren einige Zeit auf 1’600 m Höhe, bis es dann aber merklich Stufe um Stufe durch einen wunderschönen Wald zum Tanganyikasee runter ging.

Das Dorf Kipili ist sehr armselig, besitzt aber immerhin einen kleinen Hafen mit einem vergammelten, deutschen Kriegsschiff. Zur Lodge geht es durchs Dorf und dann zum Schluss über ein holperiges, steiles Weglein über einen Hügel und dann ist man endlich angekommen.



Kipili


Wir wurden überaus herzlich von Louise und Chris empfangen und freuten uns riesig, wieder hier zu sein. Wie vor zwei Jahren, stellten wir uns mit unserem Fahrzeug unter den grossen Mangobaum und schlugen dort unser Dachzelt auf.






Acht Tage genossen wir die herrliche Ruhe, den glasklaren ca. 26 Grad warmen See, eine spannende Sundowner-Bootstour mit Louise und Chris, das ausgezeichnete Essen, welches jeweils direkt am Strand bei Kerzenlicht serviert wurde, die Aussicht auf die vorgelagerten Inseln bis hin zum Kongo und das Nichtstun. Einfach nur dasitzen, auf den See schauen und zwischendurch mal ins Wasser hüpfen, ja, das gefällt uns.



Wegen Gerüttel ein wenig unscharf






Bungalows


Nachmittags um 5 Uhr kam jeweils der Kellner zu uns um bei Toni Deutschunterricht zu nehmen. Er wollte unbedingt ein paar Brocken lernen, z.B. “wie geht es“, “guten Tag” oder “war das Essen gut?” Toni lehrte den aufgeweckten Burschen geduldig, aber er hat ihm doch ein Ei gelegt. Die Frage “war das Essen gut?” übersetzte er mit “vollgefressen”. So kam es, dass der Kellner uns nach jedem Essen strahlend fragte: “vollgefressen?”





Dann war da noch die Geschichte mit dem Krokodil, welches vor zwei Wochen ein Mädchen angefallen und getötet hatte. Man sah das Tier ab und zu in der Nähe des Strandes vorbeischwimmen, was uns veranlasste, beim Baden immer die Augen offen zu haben. Zusammen mit der Polizei wurde die ganze Gegend abgesucht, aber vergebens. So wurde am hintersten Ende des Strandes ein vergammeltes Stück stinkende Ziege als Köder an einen Galgen gehängt, an welchem leere Plastikkanister befestigt waren, in der Hoffnung, dass das Tier zubeisst, und sich dann mitsamt den gut sichtbaren schwimmenden Kanistern davon macht und so sein Versteck verrät.




Ich bin noch nicht fertig mit der Lake Shore Lodge, Fortsetzung folgt.

Grüessli
Erika
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06 Apr 2013 17:45 #284285
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Hallo zusammen, wir sind immer noch in der Lake Shore Lodge, Kipili:

Unter der Woche hatten wir die ganze Anlage für uns allein, aber am Wochenende kamen fünf chinesische Strassenbauer und einige junge Europäerinnen, welche irgendwo in der Nähe im Busch als Englischlehrerinnen arbeiten. Sie wohnen bei einheimischen Familien ohne fliessendes Wasser und richtiger Toilette. Zu Essen gibt es fast nur Ugali (Maisbrei) und manchmal Fisch. Zum Schlafen haben sie oft nur eine Matratze am Boden. Die abgelegenen Dörfer am See entlang haben keinen Strassenanschluss, man muss sich deshalb per Boot transportieren lassen. Erstaunlich, welche Entbehrungen die auf sich nehmen. Das war für uns eine interessante Abwechslung. Das Essen wurde gemeinsam eingenommen und dabei entwickelten sich höchst spannende Gespräche, auch mit den Chinesen.

Das Wetter war die ganze Zeit prima, aber man sah jeden Tag, wie sich gewaltige Gewitterwolken auftürmten und es irgendwo im Landesinneren und auf der Kongo-Seite regnete.





Wir wollten ja nicht mehr den selben Weg über Sumbawanga zurück fahren, sondern weiter gegen Norden. Sorgenvoll fragten wir uns, ob das überhaupt geht, wenn es auf dieser Strecke stark geregnet hat.

Da uns unsere lieben Gastgeber zum Valentinstag für eine Nacht ein Luxusbungalow geschenkt hatten, nahmen wir dieses gerne für die letzte Nacht an. So konnten wir am Vortag alles zusammen packen und das Auto abfahrbereit machen.



Bungalow von vorne


Bungalow von hinten

Wir verbrachten den ganzen Nachmittag auf der Bungalowterrasse und lauschten den Wellen. Das Bett ist riesig und da die ganze Fensterfront zum See hin offen ist, hat man das Gefühl, auf dem Wasser zu schlafen.



Bett



Aussicht vom Bett

Am Abend schlich sich das Personal von hinten an und brachte heimlich Tisch und Stühle. Der Tisch wurde direkt am Strand neben unserem Bungalow gedeckt, somit gehörte der letzte Abend bei Kerzenschein in der Lake Shore Lodge ganz allein uns.



Krokodilköder

Sogar der Galgen mit der Stinkziege wurde zu unserem Bungalow gebracht, damit wir aus nächster Nähe hätten beobachten können, wenn das Krokodil angebissen hätte, ja hätte, denn es hat nicht :( . Aber trotzdem, es war einfach rührend, wie alle um unser Wohlbefinden besorgt waren. Links vom Bungalow der liebevoll gedeckte Tisch und rechts die am Galgen baumelnde Stinkziege, romantischer geht es wirklich nicht :laugh: . Wir kamen uns vor wie in den Flitterwochen, so schön war es. Und als unser Deutschschüler-Kellner uns nach dem Essen ein letztes Mal etwas wehmütig fragte: “vollgefressen?” hab ich vor Ergriffenheit fast geheult.

Nach acht traumhaften Tagen verließen wir am Morgen des 19. Februar schweren Herzens die Lake Shore Lodge und fuhren weiter. Der Abschied von Louise und Chris fiel richtig schwer, aber wir kommen ja wieder, versprochen.
Camping: 12 U$ pro Pers.
Abendessen 3-Gang-Menue: 20 U$ pro Pers.

Fortsetzung folgt.

Liebe Grüsse
Erika
Anhang:
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Anita, denkst immer gleich ans Kindermachen, wenn du ein Bett siehst? :woohoo: :woohoo:

Kipili - Sitalike

19. Februar 2013:
Von Kipili aus fuhren wir durch den schönen Wald zurück nach Namanyere und bogen dort links ab. Diese Abkürzung sparte uns ca. 50 km.



Das schmale Weglein war recht gut befahrbar.

Links und rechts reihte sich ein Dorf nach dem anderen. Als wir die Hauptpiste erreichten, fuhren wir noch eine Weile durch besiedeltes Gebiet, dann wurde es einsam.



Wir durchfuhren schöne, hügelige Miombowälder mit hohen Bäumen und kamen dem Katavi NP immer näher.



Sicherheitshalber montierten wir unsere selbstgenähten Moskitonetze an den Seitenfenstern (haben keine Klimaanlage :dry: ) und genau am Parkeingang waren sie da, die verflixten Tsetses. Sie klebten an den Netzen und auch sonst überall, aber ins Wageninnere schafften sie’s nicht, bäää :lol: . Wir wurden von den Viechern noch einige Kilometer eskortiert und dann waren sie plötzlich weg.



Die Durchfahrt durch den Katavi NP ist genau 50 km lang. Der Park ist stark bewaldet und das Gras ist mannshoch, sodass die Sicht sehr schlecht ist.



Trotzdem entdeckten wir unmittelbar am Strassenrand zwei Giraffen und vier Zebras, aber das war’s dann auch. Die letzten ca. 30 km durch den Park waren vom Regen aufgeweicht und sehr schlecht, weil hier die zahlreichen Lastwagen die Strasse zu Brei gestampft haben und auch die riesigen Löcher liessen einem nur langsam voran kommen. Eigentlich wären ja nur Fahrzeuge bis 10 Tonnen im Park zugelassen, aber da es nirgends eine Brückenwaage gibt, macht jeder, was er will. Für die Durchfahrt mussten wir nichts bezahlen, es war auch nirgends ein Gate zu sehen.

In Sitalike, am Nordende der Transitstrasse durch den Katavi NP, suchten wir das denkbar einfache River Side Camp auf und bekamen gleich einige Tsetse-Begrüssungsbisse verpasst :( .



Campingwiese

Die Lage direkt am Katavi River ist recht schön, aber die Duschen/WCs sind mehr als einfach (räusper-räusper) :S .



WC



Dusche

Wasser gibt es nur auf Anfrage und auch dann nicht gern, weil der Besitzer das kostbare Nass irgendwo besorgen muss. Immerhin ging er aber mit uns ins Dorf einkaufen und betätigte sich als Übersetzer, da hier sonst niemand Englisch spricht und wir kein Suaheli.



Sitalike

Wieder im Camp angekommen, montierten wir das Regendach, da sich der Himmel bedrohlich verdunkelt hatte. Kaum im Trockenen, schüttete es wie aus Kübeln :angry: . Der niederprasselnde Regen übertönte sogar das Grunzen der zahlreichen Hippos. Es pisste und pisste, das Wasser lief unter unserer Regenplane durch und füllte unsere Schuhe, und überhaupt, das war das Letzte, was wir für die morgige Strecke brauchen konnten, denn vor diesem ca. 200 km langen Streckenabschnitt zwischen Mpanda und Uvinza wurden wir eindringlich gewarnt. Wir lauschten die ganze Nacht dem Regen, der einfach nicht aufhören wollte und machten uns so unsere Gedanken :huh: . Zu allem Elend hörten wir auch noch plötzlich, wie der Katavi River immer lauter rauschte. Das kann ja heiter werden.
Camping: 6 U$ pro Pers.
Tageskilometer: 189
Fahrzeit: 5,5 Std.

Fortsetzung folgt.

Grüessli Erika
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08 Apr 2013 21:11 #284745
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Hallo zusammen

Nun kommen wir zur Hülle:

Sitalike - ca. 93 km vor Uvinza

20. Februar 2013:
Pünktlich zur Aufstehenszeit hörte der Regen auf. Ein normalerweise kleiner, meist trockener Bach war über die Ufer getreten und hat Teile des Campingplatzes überflutet und der Katavi River führte Hochwasser und wir standen in einem See :ohmy: . Eigentlich war geplant, nochmals in den Katavi NP zu fahren, aber wir verzichteten.




Der Katavi River vom Duschhäuschen aus

Nach dem Morgenessen packten wir zusammen. Es pflatschte unter unseren Füssen, die Campingwiese war total aufgeweicht :dry: . Die Toilettenspülung ging nicht und von der Dusche wollen wir lieber nicht reden, sie wäre auch mit Wasser eh nur kalt gewesen :angry: (sind überzeugte Warmduscher).

Bis Mpanda wäre die relativ breite Schotterstrasse bestimmt nicht schlecht gewesen, aber der starke Regen hatte sie total aufgeweicht.



Kurz vor Mpanda, im Hintergrund chinesisches Baucamp

In Mpanda machten wir eine kleine Stadtrundfahrt und tankten Benzin. Kurz nach Mpanda mutierte die Schotterstrasse zum Waldweglein, aber es ging, abgesehen von einigen aufgeweichten Stellen, eigentlich immer noch gut vorwärts.








Während wir gemütlich dahinfuhren, hupte es plötzlich wie wild von hinten, ein Toyota fuhr uns fast in den Hintern und setzte dann zum Überholen an.
Werden wir jetzt überfallen, oder was :unsure: ?
Da er uns beinahe von der rutschigen Fahrspur gedrängt hätte, wollten wir ihn vorbei lassen und machten Platz. Als er auf unserer Höhe war, sahen wir einen Inder, welcher übers ganze Gesicht strahlte.
“Ich war schon mal in Lausanne”, schrie er. “Haltet an, ich hab ein Geschenk für euch!”
Wir hielten an und ehe wir’s uns versahen, hatten wir schon eine brandneue Reifenhülle am Reserverad.



die Hülle :woohoo:

Wir bedankten uns, tauschten kurz die Namen aus, der Inder brauste davon und wir tuckerten hinterher. Er war wahnsinnig in Eile, da er noch heute bis Kigoma wollte. Ein Stück weiter vorne war dann für den Inder vorerst mal Zwangspause, da er in einem Schlammloch steckte. Er und seine Passagiere (die fahren ja nie alleine, sondern haben immer den Wagen voller Helfer, bzw. Schlammschaufler) waren ausgestiegen und erwarteten uns sehnsüchtig.
“Mister Toni, du hast doch bestimmt ein Abschleppseil”.
Ja, Mister Toni hat eines.



Der Toyota wurde rückwärts rausgezogen und beim zweiten Anlauf klappte es dann mit der Durchfahrt.

Ein paar Kilometer weiter war plötzlich Verkehrsstau, da ein Scania-Anhängerzug im Schlamm stecken geblieben war.














Fortsetzung folgt.

Grüessli
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