THEMA: Noch ein Reisebericht - Tanzania April 2012
21 Jun 2012 05:48 #240065
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  • kobra2 am 21 Jun 2012 05:48
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Hallo Ina,

danke für die wunderschönen Bilder. Als wir nur 2 Wochen nach euch die Ndutu-Lodge besucht haben, war es abends richtig kalt. Aber die Sonnenuntergänge sind einfach einmalig schön dort..
Bei uns war es so matschig, daß wir das Knochenfeld nicht besuchen konnten und rund um den Ndutu-See nur wenig umherfahren konnten. Selbst die Anreise dorthin war ein echtes Abenteuer.

Bitte noch mehr Bilder einstellen B)

Gruß

Uli
Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.
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21 Jun 2012 13:58 #240157
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  • baobab2 am 21 Jun 2012 13:58
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Hallo Karsten und Uli,
da habe ich also einige Erinnerungen erweckt. Gepardenjunge auf dem Auto und abenteuerliche Fahrverhältnisse in der Gegend um Ndutu lassen auch viel Spannendes vermuten. Nun werde ich mal weiter berichten:


Donnerstag, 05.04.12

Der Tag beginnt mit Tai Chi. Mutti ist auch früh wach, wegen des Vollmondes hat sie wenig geschlafen. Gemeinsam gehen wir auf Vogelpirsch durch die Anlage. Überraschung: Unmittelbar hinter der Lagerfeuerstelle liegt ein Büffel, ein als gefährlich geltender Einzelgänger. Das Personal bedeutet uns, lieber ins Restaurant zu gehen. Die Hinweisschilder „Danger“ wenige Meter vor den Unterkünften haben also doch ihre Berechtigung.
Die Vormittagssafari startet mit einem Elefanten. Geier streiten sich lautstark um Zebraschenkel. Geparde, Sekretäre, dann taucht vor uns in einer Senke eine Herde von mehr als 30 Elenantilopen auf. Beeindruckende Tiere, aber auch verdammt scheu. Angesichts ihrer Größe und Masse eigentlich unverständlich. Sie flüchten sofort, aber leicht bergan und dann lange sehr fotogen vor dem Horizont. Ein fantastischer Anblick, der uns tief berührt. Mehrere Adler und Schakale streiten um Aas. Unweit zweier Sekretäre springt ein kleines verlassenes Gnukalb auf, läuft auf uns zu, neben dem Wagen her und irrt dann mit wenig Überlebenschancen weiter – in einiger Entfernung taucht ein Löwenrudel (9 Tiere) an einem frisch erbeuteten Gnu auf. Wir kommen gerade noch rechtzeitig, eine Löwin frisst , ein Jungtier gesellt sich dazu, die anderen liegen schon faul danieder und suchen sich dann ein Plätzchen bei einer abseits liegenden Löwin. Zwei Geparden haben jeder für sich in Sichtweite Thomsongazellen ins Visier genommen. Als wir ganz nah neben dem einen warten, stürmt der andere plötzlich los. Alles setzt sich in Bewegung, es sind nur noch Staubwolken und zwei rasend schnelle Flecken zu sehen. Der Versuch bleibt erfolglos. Der Gepard muss sich erholen, die Thomsons nähern sich auf kurze Distanz. Die Raubtiere sind dieses Jahr zahlreicher und aktiver - vielleicht, weil es nicht so warm ist.
Nach dem Mittagessen Pause bis 16.00 Uhr. Was heißt Pause, die Eltern und Andre legen sich aufs Ohr, ich bin schon wieder auf Fotopirsch. An dem Baumstamm mit den Nistlöchern liegt eine größere Echse. Zack – weg ist sie, nur den Kopf erwische ich noch, als ich mich mit dem Fotoapparat anschleiche. Die Sonne brennt nun ziemlich, also Vogelbeobachtung von einem Schattenplatz aus.
Die Nachmittagssafari beschert uns ein Gänsehauterlebnis. Bei der Suche nach Elefanten begegnen wir einer einzelnen Löwin, die laut rufend umher läuft. In einiger Entfernung trifft sie auf ein Rudel, bestehend aus 4 männlichen und drei weiblichen Tieren. Trotz Unterwerfungsgeste gibt das Rudel ihr bald zu verstehen, dass ihre Anwesenheit nicht erwünscht ist. Es kommt zu einem wütenden Gerangel, Gebrüll und Zähnefletschen. Die Löwin sucht das Weite, das Rudel verfolgt sie unablässig, genau wie wir und einige andere Safariautos. Besonderer Nervenkitzel – in Sichtweite sind Touristen mit Guide zu Fuß unterwegs. Die haben bestimmt einen Schritt zugelegt. Uns war in einer ähnlichen Situation jedenfalls recht mulmig zumute. Wir bleiben bei dem nach allen Seiten Ausschau haltenden Löwenrudel. Die Tiere nehmen die Spur noch einmal auf und laufen über den Airstrip. Ein Löwe findet dort irgendein Müllteil und schleppt es zu unserer Belustigung mit. Die einzelne Löwin kann gedeckt durch einige Safariwagen und dank günstig stehenden Windes entkommen.
Auf dem Heimweg sehen wir noch einen Gepard mit Jagdabsichten und dann endlich bekomme ich einen Wiedehopf vor die Linse. Seit Jahren warte ich auf diesen Moment. Mehr geht nun wirklich nicht. Die Pirschfahrt endet mit Greifvögeln und Sekretär oben im Baum. Nach dem Abendbrot plaudern wir mit anderen Touristen am Lagerfeuer. Ein Ehepaar aus Belgien ist jedes Jahr mehrfach hier in dieser Lodge. Kann ich verstehen. Wenn ich im Lotto gewinnen würde . . .Dann heißt es schon wieder Kofferpacken. Wenn die Zeit doch stehen bleiben könnte. Morgen geht es in die Serengeti.
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21 Jun 2012 17:24 #240176
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Hier nun die Fotoauswahl zum vorherigen Beitrag:

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22 Jun 2012 12:44 #240274
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Bitte laßt doch diese Süßigkeiten!
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23 Jun 2012 05:36 #240339
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@BerndW

???
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So, nach dem gestrigen Fußballspiel und bei strahlendem Sonnenschein im Moment geht es weiter.


Freitag, 06.04.12

Es ist nicht zu glauben, aber bei unserem letzten Frühstück in der Lodge prescht nach einer Gruppe Impalas eine Herde Gnus durch die Anlage, wenn das kein Abschiedsgruß ist.
Am Vormittag nochmals Pirschfahrt im Ndutugebiet. Wir sehen Giraffen, Schaukämpfe veranstaltende Impalas, Gnus am Lake Masek, ein ganzes Rudel Löffelhunde, Kuhantilopen, Zebras und Grantgazellen am Fluss unweit von 3 Löwen ( ein schlafendes Paar und ein am Auge verletzter Pascha), ein Steinböckchenpaar und einen Gepard, der schon wieder nach Beute Ausschau hält. Ein Chamäleon entdecke ich beim Vorbeifahren im Baum – da staunt selbst unser Guide. Wir passieren eine wunderschöne Schilflandschaft mit vielen Reihern und anderen Wasservögeln. Tsetsefliegen gibt es leider auch. Trotz Fliegenklatsche bekommen wir Stiche ab. Am Bau der Streifenhyänen ist nichts zu sehen. Kiebitze verteidigen ihre Nester in gewagten Flugmanövern gegen einen Falken. Wieder ein Chamäleon - vor uns auf der Piste. Gabriel sieht es zum Glück gerade noch rechtzeitig. Der Laufstil ist echt witzig, besonders im Beschleunigungsgang.
Gabriel holt die Genehmigung zur Einreise in die Serengeti beim Ranger Point ab. Das dauert wieder einige Zeit, aber wenigstens gibt es später keinen Ärger. Andre plauscht mit einem Kanadier, der ihm wärmstens einen Besuch in seiner Heimat empfiehlt. Ein kleiner Buschflieger setzt gerade zur Landung an. Nun können wir los.
Wir nehmen eine Abkürzung Richtung Nabi Hill. Auf dem Parkplatz am Gate wieder ein Stopp. Andre unterhält sich mit LKW-Fahrern, die einen Reifen wechseln müssen und verschenkt einen Teil unserer Lunchpakete. Zebras und Gnus queren den Weg. Unterwegs zur Serena Wildlife Lodge sehen wir kurz hinter Nabi Hill endlich eine Schlange. Es ist eine Baumschlange (grüne Mamba), die sich am Boden vor- und zurück- bewegt. Leider wird sie, noch während ich filme, von einem rücksichtslosen Autofahrer überrollt, der uns im Straßenrand überholt. Sie ist bestimmt verletzt worden, das Auto hat auch meinen Arm mit der Kamera fast berührt. Wir sind fassungslos und wütend.
In der Serengeti stehen beidseits der Piste viele Gazellen, Kuhantilopen, einige gleich wieder flüchtende Elenantilopen, Gnus und Zebras. Auf einem großen Stein am Weges-rand sitzen zwei Geparde – posieren wie für ein Werbeposter. Sie halten eine Weile Ausschau und verschwinden im hohen Gras. Ab und an sehen wir sie noch springen, irgendetwas haben sie wohl entdeckt.
In der Lodge angekommen, beziehen wir unsere Zimmer (53 und 54 – Mist! Erdgeschoss in diesem hellhörigen Gebäude) und suchen das übersichtliche Mittagsbuffet auf. Neu ist eine Aussichtsterrasse, von der man einen großartigen Rundblick hat, u.a. auf einen See mit Nilpferden. Vor drei Jahren war dort nur ein übel riechendes Wasserloch. Der Himmel ist bedeckt, es regnet leicht. Die bei Sonnenschein so farbenfrohen Siedleragamen sind eher grau. Die vielen Klippschliefer hingegen zeigen sich sehr aktiv – auch was ihre Verdauung betrifft. Ihre Hinterlassenschaften verströmen besonders in den Gängen zwischen den Felsbrocken den Geruch nach ungeputztem Nagerkäfig. Einige Meerkatzen turnen über die Dächer.
Auf der Nachmittagspirsch versucht Gabriel, einen Leopard zu finden. Jeder Baum wird inspiziert - aber vergebens. Am Seronerafluss hat eine große Giraffengruppe zwischen Palmen und Akazien Lunchtime. Parademäßig überqueren sie das kleine Flusstal und kommen zu uns an die Straße. Bei der Suche nach einem guten Standplatz zum Fotografieren kippt unser Auto plötzlich stark zur Seite. Da war wohl ein Loch. Mutti und ich bekommen Angst, aber die Männer bleiben ganz entspannt und Gabriel bekommt mit einigen Lenkmanövern alles in den Griff. Ganz nah taucht ein Nilpferd auf und spaziert ein Stück am Wasser entlang. Eine Straußenfamilie rennt und tanzt übermütig im Kreis. Bei der Rückfahrt zur Lodge sind wir alle erschöpft von der Fahrt und den Erlebnissen des Tages.
Mal sehen, ob wir in der Lodge Erholung finden. Die Fußbodendielen knarren besonders im Zimmer der Eltern zum Gotterbarmen und wir befürchten Krach von oben. Andre wäscht ein paar Unterhosen. Als ich duschen will, tröpfelt das warme Wasser nur noch.
Nach einem ordentlichen Abendbuffet in etwas steifer Atmosphäre rufen wir von der Rezeption aus in Strausberg an. Schön, die Stimmen der Lieben zu hören. Schnell noch mal den Blick von der Aussichtsterrasse prüfen. Einen schönen Sonnenuntergang hat es heute nicht gegeben, vielleicht sehen wir etwas mit der Taschenlampe. Mutti fällt die Treppe hoch und schlägt sich das Knie auf. Der Schreck ist schlimmer als der Kratzer, aber die neue Hose ist auch kaputt. Es wimmelt hier vor Stolperfallen, man muss höllisch aufpassen. Wir lauschen der abendlichen Geräuschkulisse und dann gibt es noch das Übliche zu erledigen: Akkus laden, Fotos und Videoclips sichern. Wir haben wieder noch keine Karte geschrieben. Keine Zeit oder zu müde.
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24 Jun 2012 14:04 #240517
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Hier nun die Fotos dazu. Ich wünsche euch einen schönen Restsonntag, Ina.

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