THEMA: Reisebericht: Go visit Tanzania! 2012
08 Mär 2012 12:44 #227415
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  • kobra2 am 08 Mär 2012 12:44
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Hallo Steffi,

bin zwar grad erst zugestiegen - aber auch begeisterter Mitfahrer auf deiner Reise B)

Freue mich achon auf Tag 3. Dann gehts doch bestimmt in den Tangarire NP. An Elefanten kann ich mich auch nie sattsehen.

Mach so weiter, aber schnell :laugh:

Noch 5 1/2 Wochen bis Tansania...

Schönen Gruß

Uli
Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.
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08 Mär 2012 18:51 #227477
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  • baobab2 am 08 Mär 2012 18:51
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Hallo Steffi,

habe deinen Reisebericht mit Vergnügen gelesen, freue mich auf die Fortsetzung und bin auch sehr angetan von deinen Fotos. Weiter so.
Viele Grüße, Ina
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08 Mär 2012 19:06 #227478
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  • Steffi82 am 08 Mär 2012 19:06
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Einen wunderschönen Abend liebe Mitreisende,

ich muss feststellen, dass es in unserem Wagen mittlerweile richtig schön kuschlig geworden ist, bei sovielen Zugestiegenen ;) . Schön, dass ihr uns alle auf unsere Reise zurückbegleitet. Damit ihr nicht warten müsst gibt es heute auch schon den dritten Tag. Heute geht es noch einmal in den Lake Manyara Nationalpark und im Anschluss in das eine gute Fahrstunde entfernte kleine Städtchen Karatu, nicht weit weg vom Ngorongoro-Krater.

Also, alles auf die Plätze - es geht weiter :) !

Tag 3

In der Nacht zieht ein Gewitter auf. Dementsprechend fällt mein schöner Plan am Morgen bei phänomenaler Aussicht einen atemberaubenden Sonnenaufgang zu fotografieren auch flach :dry: . Zwar hat es am frühen Morgen bereits aufgehört zu regnen, die Wolken hängen aber nach wie vor schwer am Himmel. Trotzdem: So einsam alleine auf der Terrasse vor seinem Zelt zu sitzen und einfach in die Natur hinein zu lauschen und zu warten bis es hell ist, ist irgendwie schon Luxus pur. :)



Danach gibt es ein schnelles Frühstück (Ananas, *yamyam* :P ) und auf geht es wieder in den Lake Manyara Park. Berühmt ist der Park im Übrigen hauptsächlich für zwei Sachen:

1. Für die Flamingos, die zeitweise in Scharren dort anzutreffen sind. Für alle die nun scharrenweise Flamingo-Fotos erwarten – ich muss euch leider enttäuschen :unsure: . Überall dort, wo man uns auf unserer Reise Flamingos im Überfluss in Aussicht stellte, trafen wir völlig flamingofreie Zonen an. Im Lake Manyara sahen wir auch großer Entfernung gerade eine handvoll. Mit den Flamingos hatten wir also eher Pech!

2. Für die Löwen, die dort gerne auch Bäume klettern sollen, um ein bisschen Ausschau zu halten und um den Mücken zu entkommen (die hier scheinbar bevorzugt tiefer als zwei Meter fliegen – bitte fragt mich nicht wieso – unsere zwei Guides haben uns im Brustton tiefster Überzeugung versichert, dass dem wirklich so sei). Mittlerweile sind die Baumlöwen nur noch selten anzutreffen, da sich das im Lake Manyara ansässige Rudel wohl irgendwann teilte und man davon ausgeht, dass es zum Großteil in die Serengeti abgewandert ist, denn angeblich tauchten dort in dem Moment Baumlöwen auf, als sie auch dem Lake Manyara NP verschwanden.

Bevor wir losfahren, dürfen wir uns wieder etwas wünschen :laugh: ! Ehrlich gesagt, wünschen wir uns heute hauptsächlich, dass die Sonne heute ein bisschen hinter den Wolken versteckt bleibt, denn das schwül-heiße Klima hier ist schon etwas gewöhnungsbedürftig :unsure: . Ohne Sonne ist es jedenfalls wesentlich besser auszuhalten. Tiere sollen wir uns aber auch noch wünschen, meinen Godfrey und Komba. Hhmm, dann wünsche ich mir ein Warzenschwein B) ! Die beiden schauen uns etwas entgeistert an – ein Warzenschwein :blink: ? Als ich ausführe, dass ich Warzenschweine unglaublich niedlich finde, werfen die beiden Herren meinem Göttergatten einen verstört-ungläubigen Blick zu. Scheinbar gibt es hier wenig Urlauber, die ihre Begeisterung für Warzenschweine kund tun (völlig unverständlicherweise, wie ich finde :P ). Sie sind erst beruhigt als sich Christian noch ein paar Elefanten wünscht. Das scheint ein anständiger Tierwunsch zu sein :)
!
Kurz vor acht sind wir wieder am Parktor angelangt. Und sehen gleich wieder: Affen! :) Diademmeerkatzen, Paviane und Grüne Meerkatzen sind zu sehen.

Hier eine Diademmeerkatze, die ich wirklich unglaublich hübsch finde:



Die Paviane sind alle noch recht verschlafen, von den Touris in ihren Autos lassen sie sich aber auch heute nicht stören. Und mit jeder Minute mit der ich den Pavianen zusehe, werden sie mir symapthischer. :)





Elefanten gibt es auch heute wieder – touristenfreundlich präsentieren sie sich neben und auf der Straße.





Wir fahren ein bisschen die Loops des gestrigen Tages ab und sehen die üblichen Verdächtigen: Impala, einen Wasserbock von hinten (von vorne mögen uns die Herrschaften scheinbar nicht ;) ), Giraffen und eine Buschbockdame, die aber schnell wieder im Dickicht verschwindet. Das Wetter tut uns übrigens den Gefallen und bleibt wolkig und damit deutlich erträglicher von den Temperaturen her als gestern. :)

Irgendwann kommt uns ein anderes Safarifahrzeug entgegen. Wir stoppen und die Guides unterhalten sich aufgeregt. Und dann geht’s los! Im Park sind 50 Stundenkilometer Fahrgeschwindigkeit erlaubt. Angeraten werden eher 25 bis 30. Und wie wir feststellen, hat das auch seinen Grund – denn als unser Fahrer nun plötzlich mit gut 40-50 Stundenkilometern durch den Busch und Urwald „brettert“, werden wir ganz schön durchgeschüttelt. Nicht zu vergessen die Elefanten, die heute bevorzugt mitten auf den Straßen lagern. Mit mehr als 30 Stundenkilometern braucht man hier im Park tatsächlich nicht um eine nicht einsehbare Kurve fahren (es tut auch tatsächlich niemand, egal wie eilig es gerade ist...), denn dass dahinter ein Elefant mitten auf der Straße steht, ist hier nicht unwahrscheinlich. :woohoo:

Warum wir es plötzlich so eilig haben, wollen die beiden nicht verraten – Fakt ist, dass wir in den hinteren Teil des Parks müssen. Die Fahrt dorthin ein Erlebnis für sich: Nicht nur weil wir fleißig durchgerüttelt werden, sondern auch, weil die Vegetation im hinteren Parkteil unserem Empfinden nach noch einmal schöner als im vorderen Teil ist – aber auch weil hier außer uns kaum einer unterwegs ist. Nach gut einer dreiviertel Stunde fangen unsere beiden Guides sehr angestrengt an, die Umgebung zu beobachten und endlich werden wir auch eingeweiht: Hier wurden heute Morgen zwei Baumlöwen gesichtet. :woohoo: Na das wäre doch mal was – mit Baumlöwen hatten wir ja eigentlich nicht gerechnet.

...
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 20:54 von Steffi82.
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08 Mär 2012 19:18 #227479
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  • Steffi82 am 08 Mär 2012 19:06
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Tag 3 - Fortsetzung

Also angestrengt Ausschau gehalten. Aber zu sehen ist ... nichts! :unsure: Wir pirschen uns langsam durch den Urwald. Wie man in diesem Gestrüpp aber Löwen sehen soll, ist uns ein Rätsel. :huh: Die Tiere könnten 10 Meter neben der Straße liegen und wir würden sie nicht sehen. :dry:

Und dann urplötzlich als wir um die Ecke biegen und sich eine kleine T-Kreuzung vor uns auftut, liegt doch tatsächlich eine Löwin seelenruhig auf der Straße. Wie toll! :woohoo:
Die Dame liegt zwar nicht auf einem Baum und findet uns zudem doof und verschwindet sofort im Gestrüpp – aber hey: Ein Löwe! :laugh: Wir grinsen wie Honigkuchenpferde –sehr zum Amüsement unserer Guides und merken gar nicht dass die beiden das Fahrzeug langsam einen kleinen Hügel hinunterrollen lassen.

Und dann haben wir sie doch noch: Unsere Baumlöwen!



Direkt neben der Straße schlafen zwei Löwinnen im Baum. Oder vielleicht sollte man eher sagen: Hängen zwei Löwinnen im Baum ab!





So nah diese Großkatzen zu sehen, das hatten wir uns nicht wirklich erwartet. Aus der Nähe bemerkt man erst, wie riesig die Tiere doch sind und wie enorm groß die Pranken. Die Tiere sind vielleicht zwei, drei Meter von uns entfernt – wenn sie wollten könnten sie wohl mit einem kleinen Sprung bei uns auf dem Autodach landen – und wir sind hier völlig allein mit den beiden! :)

Mit den beiden? Nicht ganz, denn plötzlich erscheinen auf der Straße auch noch eine weitere Löwin und zwei Halbstarke.



Alle drei sind tatsächlich so nett und klettern ebenfalls in den Baum. Nr. 3 ist mit ihrer Baumposition aber nicht wirklich zufrieden – das könnte u.a. daran liegen, dass die zwei Halbwüchsigen ständig über und auf ihr rumklettern :lol: . Sie verzieht sich daher recht schnell wieder. Wir schauen derweil den beiden Halbstarken zu, wie sie übereinander stolpernd versuchen, ganz hoch in den Baum zu kommen.





Irgendwann ist es geschafft und die beiden machen es sich weit oben bequem. Wir sind innerlich nur noch am verzückt Seufzen :). Nach einer guten dreiviertel Stunde ganz alleine mit *unseren* Löwen reißen wir uns los. Wir müssen den Park um kurz nach zwölf verlassen und haben ja noch eine weite Strecke bis zum Tor vor uns.



Auf der Fahrt zurück sehen wir abermals die üblichen Verdächtigen dieses Parks: Impala, Giraffen, Elefanten neben der Straße und auf der Straße und auch ein Dik-Dik spitzt einmal aus dem Gebüsch hervor.



Selbst eine Warzenschweinfamilie sehen wir tatsächlich noch :) – allerdings nur von hinten, von vorne mögen sie sich uns nicht zeigen. Um kurz nach halb eins kommen wir am Tor an mit etwas Verspätung. Unsere Ausrede mit den Baumlöwen sorgt aber dafür, dass die Ranger am Tor beide Augen zudrücken. Danach geht es zum lecker Mittagessen in die Lodge zurück, bevor wir am Nachmittag in Richtung Karatu aufbrechen.

Unsere Unterkunft für die Nacht ist die Kudu Lodge in Karatu. Es ist eine etwas größere Unterkunft mit etwa 40 Zimmern und einer fantastischen Gartenanlage. Den verbliebenen Nachmittag spazieren wir etwas durch den Garten und schauen den Vögeln zu, bevor wir abends mit unseren beiden Guides gemeinsam essen. Das Essen hier ist etwas einfacher gehalten, eher in Richtung Hausmannskost, aber richtig gut. Wir essen uns an diesem Abend hauptsächlich an den Lammrippchen satt :) .

Morgen geht es dann in den Ngorongoro Krater… - irgendwelche Tierwünsche? ;)

Kleines Fazit zum Lake Manyara Nationalpark:
Ein kleiner, aber wirklich feiner Park, mit angeblich einer der höchsten Elefantendichte in ganz Afrika. Inwieweit das stimmt, können wir nicht beurteilen, aber gesehen haben wir an den zwei halben Tagen jedenfalls jede Menge Elefanten. Die Löwen waren natürlich die Krönung, aber auch sonst haben wir in diesem Park viele Tiere gesehen und würden hierher auf jeden Fall noch einmal kommen. Den Park einfach so auf der Durchfahrt mitzunehmen, wie dies wohl viele Touren machen, sodass man effektiv nur 2-3 Stunden in ihm verbringt, ist eigentlich zu schade. Nicht nur, weil man den Eintritt immer für 24 Stunden bezahlt, sondern auch weil der Park unserer Meinung nach, ohne dass Langeweile aufkommt genug für 1-2 Tage zu bieten hat.

Die Kirurumu Tented Lodge als Unterkunft fanden wir auch sehr nett. Die Anfahrt zur Lodge ist allerdings ziemlich abenteuerlich und braucht einfach Zeit. Bis man von der Lodge im Park ist, vergehen somit schon etwa 25 bis 30 Minuten – für alle, die ganz früh schon im Park sein wollen, ist die Lodge also eher nichts, denn im Dunkeln will man die Anfahrtsstrecke, glaube ich, nicht fahren :blink: . Die Zimmer/ Zelte dort waren sehr schön, sauber und geräumig und das Essen gut, wenn auch etwas unnötig verschnörkselt. Und die Aussicht trotz des eher schlechten Wetters, welches wir hatten, sehr beeindruckend. Vielleicht müssen wir noch einmal bei gutem Wetter kommen… ;)

Liebe Grüße
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 20:54 von Steffi82.
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08 Mär 2012 21:15 #227492
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Hoi Steffi

Ja, der Lake Manyara NP ist wirklich sehr schön, die hinteren Gebiete zeigen teilweise traumhafte Landschaften und Wälder...sehr zu empfehlen!!!Steffi82 schrieb:
...Unterkunft für die Nacht ist die Kudu Lodge in Karatu.
Da waren wir im Februar 2011 auch, aber nach Serengeti und Ngorongoro, jedoch direkt vor unserer Wanderung durch das Ngorongoro-Hochland (siehe Reisebericht), jedoch im Zelt auf der Wiese.
Ist wirklich eine sehr schöne Anlage, auch wenns auf der Foto nicht so toll ausschaut...:whistle:
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08 Mär 2012 21:29 #227494
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Hallo Steffi,

Du legst aber echt ein tolles Tempo vor und bist echt fleißig. Da bekomme ich ein echt schlechtes Gewissen.:(

Ich gebe offen zu, um die Baumlöwen beneide ich Dich riesig :) So sehr ich sie Euch gönne, so gern hätte ich sie selbst auch gesehen. Da bin ich ja ehrlich.

Wir fanden Lake Manyara auch sehr schön, vor allem die Vogelwelt. Elefanten haben wir auch reichlich gesehen. Bei uns waren sogar ein paar Flamingos da, aber auch nicht so viele wie zur "Hochsaison" auf dem See.

Aber die Baumlöwen, die haben wir leider verpasst.

Freue mich auf Eure Fortsetzung. Besonders Eure Fotos sind sehr schön. Mit welchen Objektiven ward Ihr denn unterwegs? Die Kamera konnte ich aus den Exifs erkennen.

Schöne Grüße,

Nicole
Letzte Änderung: 08 Mär 2012 21:30 von AfricaDirect.
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