Hallo,
und weiter geht es. Da ja jetzt drei Tansania-Reiseberichte im Forum "herumschwirren", habt Ihr viel zu lesen.
Aber ich finde es total schön, denn jeder hat andere Erlebnisse und war zu einer anderen Zeit dort.
Bei uns geht es jetzt vom Lake Manyara Nationalpark zum Ngorongoro Krater.
Sonntag, 20. November
Um 7.00 Uhr werden wir von Adam mit Tee und Kaffee geweckt. So haben wir genug Zeit zum Packen und zum Frühstücken, denn heute verlassen wir auch diesen schönen Ort schon wieder.
Wecken mit Kaffee und Tee
Um 8.30 Uhr geht es mit Claude los vom Süden des Lake Manyara Nationalparks Richtung Lake Manyara Airstrip. Auf der Fahrt sehen wir noch einen Riesenfischer (mein erstes Mal) und etliche andere Vögel.
Riesenfischer (Giant Kingfisher)
Streifenliest (Striped Kingfisher)
&Beyond hat in jeder Lodge kleine Heftchen, in denen die landschaftlichen Gegebenheiten erklärt und beschrieben werden und die auch die Tiere, Pflanzen und Vögel auflisten, die dort vorkommen. Zusätzlich gibt es jeweils in jeder Lodge noch eine Liste mit den 10 „Star Birds“ jeder Region, zum Teil sehr typische Vögel für die Region, zum Teil aber auch Vögel, die nur hier zu sehen sind. Es macht Spaß nach diesen Vögeln zu suchen und von den 10 „Star Birds“ von Lake Manyara haben wir sieben gesehen. Das ist echt klasse. So viele hatten wir nirgendwo sonst.
Baobab
Flammenkopf Bartvogel (Red-and-yellow Barbet)
Graukopfliest (Grey-headed Kingfisher)
Waran (Water-monitor Lizzard)
Um 11.50 Uhr erreichen wir den Airstrip und verabschieden uns schweren Herzens von Claude. Obwohl wir nicht so viel „Big Game“ in Lake Manyara gesehen haben, sind wir begeistert von diesem Park und hatten wieder einmal viel Glück mit unserem Guide. Claude war super engagiert und hatte ein enormes Wissen, besonders was die Vögel in Tansania angeht.
Am „Flughafen“ werden wir schon von Shabeni erwartet, der uns nach einem Kaffee zur Ngorongoro Crater Lodge bringen wird. Die Fahrt dauert 1 ½ Stunden und führt über teils abenteuerliche Strasse. Nach der relativen zügigen Anmeldung am Gate zum Nationalpark geht es weiter zum Krater. Auf dem Kraterrand halten wir an dem berühmten Aussichtspunkt, wo sich auch die Grzimek-Gedenktafel befindet. Wir haben einen atemberaubenden Blick in den Krater und freuen uns auf die nächsten zwei Tage.
Blick in den Ngorongoro Krater
Nach kurzer Weiterfahrt werden wir, wie immer, sehr freundlich in der Lodge begrüßt, durch Casim, unserem Guide für die nächsten Tage, und durch Lawrence, dem Lodgemanager der Crater Lodge.
Das Hauptgebäude der Lodge liegt oben auf dem Kraterrand, während die Zimmer etwas weiter unten liegen.
Das Hauptgebäude
Blick auf die Chalets
Die Zimmer selbst sind sehr pompös eingerichtet. Ich habe einmal den Vergleich mit „Disneyland“ gelesen und ganz verkehrt ist dies nicht. Die Lage der Lodge ist wirklich super toll, aber mir ist ehrlich gesagt ein Zeltcamp doch ein wenig lieber. Aber ich weiß, dass diese Lodge bei Amerikanern und Asiaten sehr beliebt ist.
Unser Zimmer
Von außen fügt sich die Lodge sehr schön in die Umgebung ein und bietet eine unbeschreibliche Aussicht in den Krater.
Der Ausblick von unserer Terrasse
Chalets
Außerdem ist der Weg in den und aus dem Krater recht kurz, so dass man die Zeit im Krater zu hundert Prozent ausnutzen kann. Und das ist natürlich ein riesiger Vorteil gegenüber einer Unterkunft außerhalb des Parks. Es gibt aber noch weitere Unterkünfte am Kraterrand, die diesen Vorteil bieten.
Nachdem wir uns unsere Zimmer anschauen und uns kurz frisch machen konnten, geht es zu einem schnellen Lunch bevor wir kurz nach drei zu unserer ersten Fahrt in den Krater aufbrechen.
Frisch gebackenes Brot
Beilagen
Am Eingangstor zum Krater stehen ein paar Massai-Jungs und wollen Ketten und Speere verkaufen. Nachdem wir nichts wollten, fragt mich einer nach einer Flasche Wasser, die ich ihm sofort gebe, denn wir haben davon reichlich. Er trinkt sie sofort aus und versucht sein Glück beim nächsten Auto.
Wir fahren weiter in den Krater. Die Strasse hinunter ist sehr abenteuerlich und wir genießen einfach nur die Aussicht auf dem Weg nach unten. Unser erstes Sighting heute ist ein Augurbussard. Casim wagt eine Prognose. Er sagt, wenn man den Augurbussard von vorne sehen kann, hat man Glück bei der Tiersichtung, sieht man ihn nur von hinten, bedeutet dies eher Pech. Und ratet mal, von welcher Seite wir diesen Vogel sehen:
Augurbussard (Augur Buzzard)
Und Casim sollte Recht behalten mit seiner Vorhersage, denn vor uns liegen zwei wunderbare Tage mit unglaublichem Glück im Krater (zumindest sehen wir das so). Schon nach kurzer Fahrt sehen wir 2 Löffelhunde, einen Goldschakal und etliche Vögel.
Löffelhunde (Bat-eared Fox)
Goldschakal (Golden Jackal)
Und, wir können es kaum glauben, wir sehen sie endlich, die schlanken Jäger der Serengeti. Unsere Suche hat doch noch ein erfolgreiches Ende gefunden. Hier liegt sie fast neben der Straße, eine der beiden Gepardendamen, die es im Krater gibt. Wir sind sehr aufgeregt und können unser Glück kaum fassen. Wir haben schließlich schon etliche Tage nach diesen schönen Katzen gesucht.
Endlich gefunden, ein schönes Model
Weiter geht die Fahrt und wir sehen auch noch, allerdings weit entfernt, unser erstes Spitzmaulnashorn. Inzwischen ist es im Krater sehr leer, denn die meisten Fahrzeuge sind schon auf dem Weg hinaus. Da unsere Lodge auf dem Kraterrand im Nationalpark liegt, können wir die Zeit bis zum Schluss nutzen und fast einsam den Krater genießen. So sehen wir auf der Rückfahrt noch eine Löwin, die die Milchbar für ihre Jungen eröffnet hat ...
Erst ein ...
... dann zwei Junge genießen die Milchbar
... eine Hyäne mit Beute in einem flachen See, im Hintergrund etliche Flamingos ...
Hyäne (und wieder wäre mehr Brennweite super gewesen)
... und als weiteres Highlight einen Serval im hohen Gras.
Serval
Besser geht es einfach nicht, denn wir waren nur ca. 2 ½ Stunden im Krater und haben so viel gesehen. Eigentlich dürften wir am zweiten Tag im Krater nichts mehr sehen, denn wir haben ja schon heute unser Glück „aufgebraucht“.
Um 20.00 Uhr geht es zum Dinner. Auch hier ist es wieder super lecker und wir können hervorragendes Essen genießen.
Hauptgericht 1
Hauptgericht 2
Und nach dem Hauptgang kommt was kommen musste: Der nächste Kuchen und das nächste Ständchen. Wir müssen doch arg lachen, denn es ist inzwischen die dritte „Geburtstagsfeier“, die Christel genießen kann.
Der dritte Geburtstagskuchen mit Ständchen
Auch dieser Tag war sehr aufregend und wir haben viel erlebt. So fallen wir nach dem Essen ins Bett.
Morgen geht es wieder früh los, denn wir wollen zu Öffnung der Gates in den Krater hineinfahren und dort den ganzen Tag verbringen.