THEMA: Reisebericht: Ostafrika 2007/2008
20 Apr 2009 13:43 #98482
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 20 Apr 2009 13:43
  • Topobärs Avatar
9.Tag: Masai Mara - Lake Naivasha

Am Frühstückstisch herrschte eine leicht gedrückte Stimmung aufgrund der bevorstehenden Abreise. Uns allen war klar: So ein Camp erleben wir so schnell nicht wieder.

Unsere Guides gaben uns noch einige Tips zur Routenplanung, sagten aber auch vorher, dass sich derzeit nicht sehr viele Tiere in der östlichen Mara befinden.

[bild: 113586]

Direkt am Camp galt es zunächst wieder den Talek River zu durchqueren. Für mich sind Wasser-Durchfahrten immer das Salz in der Suppe bei Offroad-Fahrten.

Der Osten der Mara weist deutlich weniger Baum- und Buschbewuchs auf, man fährt über riesige Grasebenen. Da das Gebiet zu dieser Jahreszeit touristisch nicht so interessant ist, sind viele untergeordnete Pisten gesperrt, damit sie nicht kaputt gefahren werden.

Unser Highlight bei der Tierbeobachtung war dann mal wieder ein Serval. Bislang hatten wir bei allen Afrikareisen zusammen nur einmal eine dieser kleinen gefleckten Katzen gesehen und jetzt hier in der Mara schon zum zweiten mal (und es sollten noch einige Sichtungen in diesem Urlaub folgen).

Wir verließen die Mara durch das Sekenani Gate, der Hauptzufahrt aus Nairobi. War früher diese Hauptzufahrt von Nairobi über Narok in die Mara eine üble Piste, welche die Besucher auf eine harte Bewährungsprobe stellte, ist hier in den letzten Jahren einiges geschehen. Die Strecke lässt sich jetzt ganz passabel fahren, da hatten wir erheblich schlechtere Strecken in Kenia.

Wir kamen gut voran und erreichten bereits am frühen Nachmittag unsere nächste Unterkunft, die Crater Lake Lodge in der Nähe des Lake Naivasha. Auf den letzten Kilometern wurden wir im allgegenwärtigen Bulldust aber noch kräftig eingestaubt.

Die Crater Lake Lodge befindet sich im Inneren eines alten Vulkankraters, dessen Grund von einem See bedeckt ist. Mit dem Fahrzeug kommt man nur bis an den Kraterrand, von dort aus geht es zu Fuß auf langen Treppenwegen hinunter zur Lodge. Man gut, dass wir hier nicht unser Gepäck selbst tragen mussten.

Von den Zeltunterkünften aus hatte man einen schönen Blick auf den See.

[bild: 113580]

Nach einem kurzen Imbiss machten wir noch eine Wanderung um den See. Wir waren gut 1 1/2 Stunden unterwegs und genossen nach der vielen Sitzerei im Auto die Bewegung. Außer Wasservögel und Colobus-Affen sahen wir allerdings keine Tiere.

[bild: 113577]

Crater Lake Lodge:

Die Lage dieser Lodge im inneren des Kraters, direkt am See ist sehr schön. Die Unterkünfte bestehen aus 10 Zelten mit daran anschließendem gemauerten Bad. Vom offenen Restaurant hat man einen schönen Blick auf den See. Die Lodge soll ein Paradies für Ornitologen sein, was ich mangels Kenntnis aber nicht beurteilen kann.

Die Unterkünfte sind schon arg in die Jahre gekommen. Es müsste mal einiges renoviert werden. Als Krönung verpasste uns der elektische Warmwasserbereiter der Dusche in unregelmäßigen Abständen kräftige Stromschläge. Das Essen im Restaurant war nur mittelmäßig. Während der Komfort also nicht mit den anderen guten Zeltcamps mithalten konnte, tat dies der Preis durchaus. Somit wies die Crater Lake Lodge das schlechteste Preis-Leistungsverhältnis unserer Reise auf.

[bild: 113583]
Letzte Änderung: 20 Apr 2009 13:50 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
27 Apr 2009 11:36 #99369
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 20 Apr 2009 13:43
  • Topobärs Avatar
10.Tag: Aberdare Nationalpark

Die östliche Begrenzung des Rift Valley wird im Bereich des Lake Naivasha von der Aberdare Range gebildet, dessen Hochgebirgsbereiche über ca. 2000m Höhe den Aberdare Nationalpark bilden; unser Ziel für den heutigen Tag.

Um möglichst viel Zeit für diesen Ausflug zu haben, sind wir morgens die ersten am Frühstücksbuffet.

Zunächst gilt es, den Lake Naivasha weiter zu umrunden, da unsere Unterkunft am Westufer liegt. Nachdem wir gestern von Süden her zur Crater Lake Lodge gelangt sind, entscheiden wir und heute für den Weg am Nordufer entlang. Dies ist die schönere, aber auch schlechtere Strecke.

Nachdem wir den See dann verlassen haben, geht es durch ländliche Gegenden zum Ostrand des Rift Valley. Wir passieren viele kleine Dörfer, die Gegend ist kleinbäuerlich intensiv genutzt. Die Orientierung ist nicht leicht, da Schilder Mangelware sind. Häufig müssen wir uns durchfragen. Die Straßen sind knüppelharte Laterit-Wellblechpisten.

Unser Ziel haben wir schon die ganze Zeit über im Blick. Mit einem gewaltigen dunkelgrünen Steilhang überragt die Aberdare Range das Tal. Dort hindurch führt die Straße in den Nationalpark. Seit unserem letzten Besuch wurde sie geteert und lässt sich jetzt sehr einfach fahren.

Mit Beginn des Hanges verschwinden auch die Felder. Als Puffer ist der Nationalpark von den großen Kiefernwäldern eines Forrest Reserves umgeben. Wo diese in den typischen ostafrikanischen Bergregenwald übergehen beginnt der Nationalpark. Es schließen sich noch zwei weitere Vegetationszonen an: Zunächst riesige Bambuswälder und als der Steihang plötzlich und unvermittelt in die Hochebene übergeht, ersteckt sich vor uns eine Moor- und Heidelandschaft, die stark an das schottische Hochland erinnert. Hier am Beginn der Hochebene steht auch das Mutobio Gate, wo wir unseren Eintritt entrichten müssen.

[bild: 113739]

Wir befinden uns deutlich über 3000m, die Luft ist sehr klar und es ist ziemlich kalt. Im Osten zeigt sich der Mount Kenya; so früh noch ohne Wolken.

Unser Plan ist eine Rundtour im Nationalpark. Zunächst wollen wir auf der Hochebene bleibend so weit wie möglich nach Norden, um von dort zum im Nordosten des Parks gelegenen Wandare Gate zu gelangen. Diese Stecke ist sehr einsam und oftmals unpassierbar. Die Ranger meinten, es sei derzeit theoretisch möglich, aber sehr schwierig. Vom Wandare Gate soll es dann durch die tiefer gelegenen Bergregenwälder zum Ruhuruini Gate und dann über die Hochebene zurück zum Mutobio Gate gehen.

Unser erstes Ziel auf der Hochebene waren die Karuru Falls. Ein riesiger Wasserfall der in drei Stufen über 270m von der Hochebene ins Tal fällt. Man erreicht die Oberkante der Fälle in einem gemütlichen kurzen Spaziergang. Am Ziel angekommen erwarten einen zwei schöne Aussichtsplattformen, bei deren Betreten man allerdings schwindelfrei sein sollte.

Ich bin gerade in Afrika immer dankbar, wenn man mal ein Paar Schritte zu Fuß machen kann. Man sitzt hier viel zu viel im Auto. Hier im Aberdare NP kamen im laufe des Tages noch einige weitere Spaziergänge hinzu, überwiegend zu Wasserfällen, die es hier reichlich gibt.

Nach dem Verlassen der Hauptpiste wurde es dann spannend. Der Weg war gar nicht mal so schlecht, man konnte ihm aber ansehen, dass hier nur alle Woche mal ein Fahrzeug entlang kommt. Die Natur tat ihr möglichstes, den Weg zurück zu erobern. Wir kamen so langsam in tiefere Regionen und erreichten die Regenwaldzone.

[bild: 113748]

Ab dem Wandare Gate wurden die Pisten dann wieder besser erkennbar. Allerdings begann jetzt eine wahre Achterbahnfahrt, da Richtung Ruhuruini Gate zahlreiche tief eingeschnittene Flußtäler gequert werden mussten. Die Strecken waren zum Teil atemberaubend steil und in Verbindung mit dem schlüpfigen feuchten Untergrund war es nicht immer leicht, unsere große Fuhre auf dem Weg zu halten.

Auf einem Bergrücken fand sich ein schöner Picknickplatz, der als Zugabe auch Tierbeobachtungen bot. Eine Bongoantilope graste nur wenige Meter von uns entfernt, ohne sich an uns zu stören.

[bild: 113742]

Ab jetzt folgten zahlreiche Tierbeobachtungen, viel mehr, als wir je in diesem dichten Regenwald erwartet hätten. Wir sahen mehrfach Elefanten, Büffel und Antilopen. Als wir dann schon wieder auf der Rückfahrt waren, saß eine Gruppe Diadem-Meerkatzen im Bereich der dunklen Bambuswälder direkt neben der Piste in den Ästen.

[bild: 113745]

Bei der Abfahrt aus dem Aberdare NP hinunter ins Riftvalley genossen wir noch den Blick auf den sich in der Sonne spiegelnden Lake Naivasha.

Mit dem letzten Licht kamen wir an der Crater Lake Lodge an. Wir waren recht geschafft und gingen nach dem Abendessen recht bald zu Bett. Das heute Sylvester war, ignorierten wir.
Letzte Änderung: 17 Sep 2010 16:28 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
14 Mai 2009 17:18 #100939
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 20 Apr 2009 13:43
  • Topobärs Avatar
11. Tag: Lake Naivasha - Arusha
Für heute stand eine reine Verbindungsetappe an, aber so etwas lässt sich auf einer größeren Reise leider nicht vermeiden.

Da es nicht weit bis Nairobi war, kamen wir zur Rush-hour dort an. Allerdings fehlte heute der Rush. Es waren kaum Fahrzeuge unterwegs, dafür war die Polizeipräsenz auf den Straßen umso größer. Die Erklärung lieferte ein Tankstop, bei dem ich aus den ausliegenden Zeitungen erfuhr, dass es in den vergangenen Nächten zu schweren Ausschreitungen im Nachgang zu den Wahlen gekommen war.

Wir konnte die Stadt aber völlig problemlos und in absoluter Rekordzeit durchqueren.

Die weitere Straße bis Namanga war dann in einem für Kenia sehr gutem Zustand, so dass wir schon vor Mittag den dortigen Grenzübergang nach Tanzania erreichten.

Den üblichen Behördenmarathon konnten wir in zwei Stunden bewältigen, was aber auch nur gelang, weil Kathrin und ich uns aufteilten. Während ich mich um die Immigration kümmerte, erledigte Kathrin den Zoll.

Die Immigration wäre eigentlich recht zügig voran gegangen. Zettel ausfüllen und zusammen mit Pässen und 50US$ pro Person abgeben, dann gibt's recht schnell die Stempel. Leider war direkt vor uns ein großer Overlander angekommen, dessen Insassen jetzt alle einzeln vor mir in der Schlange standen.

Am Zoll gab's die typische afrikanische Bürokratie. Obwohl unser Autovermieter uns eine komplett ausgefüllte Zollerklärung mitgegeben hatte, lies es sich der tansanische Beamte nicht nehmen, diese in Gänze auf ein identisches Formular abzuschreiben. Vielleicht brauchte er dies als Rechtfertigung für die 20US$ Bearbeitungsgebühr.

Die weitere Straße bis Arusha war ebenfalls sehr gut in Schuss und so kamen wir rasch dort an. Unsere Unterkunft, die KIA-Lodge, liegt wie es der Name schon sagt allerdings am ca. 70km entfernten Kilimanscharo International Airport. Das wäre an sich kein Problem, ginge nicht unser morgiger Flug nach Zanzibar vom am anderen Ende Arushas gelegenen Regionalflugplatz.

Zur Ehrenrettung Sunworlds muss allerdings gesagt werden, dass dies auch der einzige Organisationsfehler der gesamten Reise war.

KIA-Lodge:

Große Lodge, die bei Flugreisenden von und ab Kilimanscharo International Airport sehr beliebt ist. Aufgrund des weitläufigen Geländes mit den in schöner Parkanlage verteilten Bungalows fällt die Größe der Lodge allerdings nicht auf.

Sehr guter Service, freundliches Personal und gutes Buffet. Den Geldwechsel sollte man allerdings auf Arusha verschieben, da ein sehr schlechter Kurs geboten wird.

Highlight ist der große auf einem Hügel liegende Pool, von dem aus man einen schönen Blick über die Savanne und auf den Kilimanscharo hat.

[bild: 114128]

[bild: 114125]

Die KIA-Lodge war die Unterkunft mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis unserer Reise.
Letzte Änderung: 14 Mai 2009 17:22 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
26 Mai 2009 14:07 #101846
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 20 Apr 2009 13:43
  • Topobärs Avatar
12.Tag: Arusha - Zanzibar

An diesem Tag begann die dreitägige \"Halbzeitpause\" unserer Reise. Bevor unsere Reise in Tanzania weiter geht, wollten wir ein wenig auf Zanzibar ausspannen.

Da wir am falschen Flugplatz übernachtet hatten, mussten wir auch heute zeitig los, zumal es wieder quer durch Arusha ging.

Für den Inlandsflug nach Zanzibar galt ein Gepäcklimit von 15kg incl. Handgepäck, weshalb wir einen Teil des Gepäcks im Wagen lassen mussten. Da der Parkplatz am Flughafen nicht bewacht war, waren wir gespannt, ob wir unser Fahrzeug bei der Rückkehr unversehrt wiederfinden würden.

[bild: 114871]

Unsere einmotorige Propellermaschine startete pünklich und 1 1/2h später landeten wir zur Mittagszeit auf Zanzibar. Unsere Unterkunft \"Bawe Private Island\" konnten wir schon beim Landeanflug unter uns sehen.

[bild: 114862]

Auf den Shuttle unserer Unterkunft warteten wir allerdings vergebens. Ein Anruf bei Sunworld brachte dann aber schnell Abhilfe. Mit dem Taxi war die Anreise aber noch nicht beendet. Da unsere Unterkunft sich auf einer vorgelagerten Insel befindet, mussten wir noch auf ein Boot umsteigen. Leichter gesagt als getan, denn erstens gab es keinen Steg oder ähnliches und zweites blies ein starker Westwind, der hohe Wellen ans Ufer spülte. Diese Wetterlage ist sehr selten, normalerweise herrscht Ostwind und Bawe liegt im Windschatten von Zanzibar.

Das Anlegen auf Bawe war dann genauso spannend. Hier gab es zwar einen Steg, aber der lag ebenfalls nach Westen und somit voll in der Brandung. Letztendlich fuhren wir mit Schwung direkt auf den Strand.

Den Rest des Tages verdaddelten wir am Pool und am Strand.

[bild: 114865]

Bawe Private Island:

Die auf einer Privatinsel gelegene Unterkunft besteht aus 12 sehr schönen Strandbungalows. Zusätzlich gibt es am Pool noch Bar und Restaurant.

[bild: 114868]

Die Hütten sind alle im Swahili-Stil errichtet und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Vor den Hütten ist eine sehr große überdachte Terasse mit Stühlen und großem Liege-Sofa. Der Blick auf's Meer ist fantastisch, im Hintergrund sieht man die Silhouette von Stonetown.

Das Meer ist am Strand vor den Hütten nicht zum baden geeignet, da es aufgrund des vorgelagerten Atolls sehr flach ist. Auch nach 100m geht einem das Wasser noch nicht einmal bis zum Knie. Es ist aber nicht weit bis zum Anlegesteg, wo man sehr gute Bademöglichkeiten findet.

Die Küche war durch die hier herrschenden indischen und arabischen Einflüsse eine schöne Abwechslung zu den letzten Tagen und von bester Qualität.

Bei Bawe Private Island handelt es sich um eine absolute Top-Unterkunft. Einziges Manko war der deutsche Verwalter. Zum einen war er ständig am reden, und zum anderen behandelte er seine schwarzen Angestellten, wie zu deutschen Kolonialzeiten.
Letzte Änderung: 09 Jun 2009 10:54 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
29 Mai 2009 10:15 #102173
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 20 Apr 2009 13:43
  • Topobärs Avatar
13. Tag: Zanzibar

Neben dem Bedürfnis sich ein wenig von der anstengenden Reise zu erholen, war es auch der Wunsch nach einem kulturellen Ausgleichsprogramm zu Tieren und Landschaft, der uns nach Zanzibar brachte.

So ließen wir uns nach einem gemütlichen Frühstück mit dem Boot nach Stonetown übersetzen. Bei Stonetown handelt es sich um die ehemalige Residenzstadt der Sultane von Oman, die über Jahrhunderte die Herrschaft über Zanzibar innehatten. Meist war hier sogar die Hauptstadt des Reiches und auf der arabischen Halbinsel saß lediglich ein Verwalter. Zanzibar war durch den Gewürz- und Sklavenhandel auch die Quelle des Reichtums, wo hingegen der Oman nur Sand und Wüste zu bieten hatte.

Heute ist die gesamte Altstadt von Stonetown zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. Trotzdem verfällt hier vieles, da in einem Entwicklungsland andere Prioritäten gelten. Seitens Tanzania ist der Zustand Stonetowns somit absolut nachvollziehbar, allerdings verwundert das Verhalten der Unesco, die hier beide Augen zudrücken, Dresden aber wegen einer neuen Brücke den Welterbe-Status entziehen. Da wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen.

Uns gefiel aber der morbide Charme Stonetowns sehr gut. Es war viel autentischer, als wäre alles auf \"Hochglanz\" poliert. Immerhin handelt es sich hier nicht um ein Museum, sondern um eine lebendige Stadt.

[bild: 115083]

Wir gingen kreuz und quer durch das Gassengewirr und genossen die Gerüche der überall zum Verkauf angebotenen Gewürze. Auch Kunsthandwerk wird überall hergestellt und verkauft.

[bild: 115080]

Als die Hitze zur Mittagszeit immer stärker wurde suchten wir den ehemaligen Sultanspalast auf, in dem sich heute das Nationalmuseum Zanzibars befindet. In dem angenehm kühlen Gebäude erhält man einen sehr guten Einblick in alle Bereiche der Swahili-Kultur und von der Dachterasse genießt am eine schönen Blick über die Stadt und das Meer.

[bild: 115086]

Besonders interessant war die Sonderausstellung über die omanische Prinzessin Salme, die Ende des 19.Jahrhunderts einen Hamburger Kaufmann heiratete und in Ihrer Biografie erstmals Einblick in den damaligen Alltag auf der Insel bot.

Den Rest des Tages verbrachten wir auf Bawe Island, wo wir, wie jeden Abend, mit einem Glas Gin-Tonic den Sonnenuntergang genossen.

[bild: 115089]
Letzte Änderung: 29 Mai 2009 10:17 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
09 Jun 2009 11:26 #103612
  • Topobär
  • Topobärs Avatar
  • Beiträge: 5461
  • Dank erhalten: 8843
  • Topobär am 20 Apr 2009 13:43
  • Topobärs Avatar
14.Tag: Zanzibar

Als leidenschaftlicher Hobbykoch freute ich mich schon den ganzen Urlaub auf den heutigen Besuch einer Gewürzplantage. Der Gewürzanbau war neben dem Sklavenhandel die Basis für den Reichtum Zanzibars in früheren Zeiten.

Mit dem Taxi fuhren wir ins Inselinnere. Palmen dominieren das Landschaftsbild. Als wir in einen kleinen Feldweg abbiegen und an einem weiteren Palmenhain anhalten frage ich mich zunächst, wo die Plantage sein soll; dabei stehen wir schon mitten drin. Bei den unter und zwischen den Palmen wachsenden Pflanzen, handelt es sich um die hier kultivierten Gewürze, da hatte ich einfach eine völlig falsche Vorstellung von einer Gewürzplantage.

[bild: 116464]

Die Führung durch die Plantage war sehr informativ. Alle Gewürze wurden uns vom Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung erklärt. Viele Gewürze konnte man in der zu erntenden Rohversion gar nicht identifizieren, teils noch nicht einmal anhand Geruch und Geschmack. Wir bekamen unter anderem Zimt, Nelken, Pfeffer, Ingwer und Kurkuma gezeigt. Darüber hinaus viele lokale Gewürze, die man in Europa überhaupt nicht kennt und die häufig in der lokalen Heilkunde eine wichtige Rolle spielen.

Als Abschiedsgeschenk gab es noch eine frisch vom Baum geholte Kokosnuss zur Erfrischung. Obwohl ich selbst Sportkletterer bin, war ich beeindruckt, wie lässig und ohne Sicherung die Jungs in den Palmen unterwegs sind.

Zum Mittagessen fuhren wir zur vorgelagerten Prison Island.

[bild: 116461]

Neben den Resten des Gefängnisses aus Kolonialzeiten gibt es hier auch Seychellen-Riesenschildkröten zu sehen und zu streicheln.

[bild: 116467]

Den Rest des Tages verbrachten wir relaxt am Strand von Bawe Island. Morgen geht es wieder auf Safari.

[bild: 116470]
Letzte Änderung: 09 Jun 2009 11:27 von Topobär.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.