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30 Mai 2025 09:55
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Liebe Foris
Seit Januar war ich nicht mehr in der Wildnis. In der Zeitung wurde berichtet, wie ein 14-jähriges Mädchen von einer Löwin an der Grenze zum Nairobi Nationalpark getötet wurde. Es war ein ganz blödes Zusammentreffen bei der Toilette…. David Mascal, der von den Einheimischen Simba oder Baba Simba (Löwe) genannt wird, kenne ich seit vielen Jahren. Er bringt Lichter an Bomas (Masai Behausung und Viehpferch) an. Und diese Blinklichter halten Löwen, Leoparden und Tüpfelhyänen erfolgreich ab. Auch Nickson Parmisa traf ich vor vielen Jahren, als er uns zu jungen Löwen führte. Er ist Maasai und lebt am Rande des Nairobi Nationalparkes. Er ist nun befördert worden und ist Chef über einige Landteile. Die Conservancy in der etliche Bomas sind, ist in Blöcke unterteil und jeder Block hat einen Community Ranger. Also dachte ich mir, warum nicht etwas der Natur und der Gemeinschaft zurück geben, da ich ja von den Wildtieren in meinem Beruf abhängig bin. Aber auch von den Leuten, die die Tiere ausserhalb des Parkes dulden. Ich nahm mit David Mascal Kontakt auf und rief dann Nickson an, um zu wissen, wann er Zeit hätte. Auch Onesmus, ein Gold KPSGA Guide mit dem ich zusammenarbeite, musste seine Teilnahme bestätigen. Fazit, es wurde der 24. Mai bestimmt. Da ich auf der ganz anderen Seite von Nairobi wohne, nicht mehr Auto fahre und ca. 3 Stunden dorthin brauche, entschied ich, ein Zimmer in der Masai Lodge zu buchen. Somit konnte mich mein Fahrer Joseph am Freitag hinfahren. Bei der Bank im Einkaufszentrum ging es recht zügig. Doch bald waren wir in stehendem Stau Richtung Nairobi. Nicht normal an einem Freitag Nachmittag um die Zeit. Unfall? Demonstrationen? Schritt für Schritt ging es vorwärts bis wir nach ca. 1.5 Stunden kurz vor Nairobi, wo die Autobahn sich teil, die Überreste des Unfalles sahen. Ich weiss, warum ich nicht mehr selber fahre…. Von hier ging es relativ zügig Richtung Rongai. Dort zweigt die Strasse links ab. Oh Schreck, was haben die hier für Villen hingebaut! Mauern und Schneidezäune als Sicherheit. Die miese Holperstrasse passt da natürlich nicht. Bei der Schranke sage ich, wir fahren zur Masai Lodge und wurden sofort durch gelassen. Am Empfang wollten sie nichts von einem Zimmer wissen, also rufe ich Joseph an, er soll warten. Doch siehe da, das Zimmer wurde gefunden. Eigentlich wollte ich schlafen und schaffe das auch für 30 Minuten bevor David ankam. Es war ein so tolles Gespräch unter Tierfreunden, die die Zusammenhänge zwischen Mensch und Tier kennen. Da brauchte es keine Erklärungen, nur tolle Geschichten und ein Gefühl, verstanden zu werden. Das Abendessen war gut, Buffet. Der Restaurant Manager, ein Maasai von Narok ist extrem aufmerksam – wow. Was ich Zuhause nie schaffen würde – ich schlief um 21.00 Uhr. In der Nacht wachte ich mal auf und dann kam 06.30 – aufstehen. So ein Luxus so viel an einem Stück zu schlafen. Na ja, wenn man Hunde hat, die falsch programmiert sind, klappt das mit dem Schlafen nicht immer so gut. Kamera kommt natürlich mit und die Augen schwärmen aus, um Vögel zu finden. Es sind viele da, nur sind die Vögel nicht in der Position wie ich es will. Nur der Senegalbrillenvogel / African Yellow White-Eye ist ein bisschen kooperativ. Die anderen fressen hinter den Blättern die Früchte des Ficus benjamina, der aus Asien und Australien eingeführt wurde und hier zu riesigen Bäumen heranwächst. Der Lodgemanager ist auch Maasai und kennt David gut. Die beiden haben Projekte im Sinn. Ich drücke die Daumen, dass sie es schaffen werden. Mit David fahre ich los und treffen auf Onesmus. Dann über recht holprige Pisten durch Dörfer und vorbei an kleinen Dukas / Läden. Den Helfer von David laden wir irgendwo auf. Ich habe schon so ziemlich die Orientierung verloren. Nickson ruft an, wo wir denn seien. Wir sind Afrikanisch pünktlich…. Die Strasse geht runter und irgendwo im Nirgendwo steht eine grosse, prächtige Kirche. Das ist der Treffpunkt. Ich steige zu Onesmus um und er braucht mal den 4x4, um eine steile, felsige Passage zu überwinden. Und schon sind wir da. Ein noch recht junges Kalb ist angebunden an einem Baum. Es lässt sich nicht anfassen…. Drum rum liegen 10 leere Mineralwasserplastikflaschen. Ob das Kalb die getrunken hat? Das Haus ist Wellblech und Stein. Die Toilette ist neu und gemauert. Wie so oft, geht die Tür nach innen auf, was gefährlich ist, da sich Schlangen hinter der Tür aufhalten könnten und man sich dann mit der Schlange einsperrt. Kann sehr schlecht ausgehen. Onesmus übersetzt das für mich und was sie draus machen, werden wir vielleicht mal erfahren. Wir sind nahe an der Südgrenze des Nairobi Nationalparkes. Ein Ranger tut seine Arbeit und schaut mit dem Fernglas, ob sich nicht irgendwo etwas anbahnt und er intervenieren müsste. David, Nickson im roten T-Shirt und die beiden Ranger schauen sich die Boma an. Wo bringen wir am besten die Lichter an? David fängt danach gleich an, seine Ausrüstung auszupacken. Man sieht schon, dass er Erfahrung hat und schon alles fein säuberlich vorbereitete. Nickson musste an ein Männertreffen, wir machen alleine weiter. |
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30 Mai 2025 10:39
#707232
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Das Gebiet ist ein Schutzgebiet, das in verschiedene Blöcke unterteilt ist. Nickson hat ein paar dieser Blöcke unter sich. Er weiss sehr viel über Wildtiere und auch Pflanzen. Er ist streng und will, dass die Anwohner sich an Regeln halten. Unter anderem will auch er, dass das extrem schädliche Parthenium hysterophorus ausgerissen wird. Es ist leider weit verbreitet und da die Vögel die Samen mögen oder Erde zum Strassenbau von wo anders benutzt wird, hat es sich schon wie ein Lauffeuer ausgebreitet. Kein Säugetier in Kenia frisst es, nicht mal Ziegen! Bei kleinen Kindern löst es Reizungen aus. Bei mir zuhause werden alle gleich ausgerissen, mein Gärtner weiss das.
David verlegt die Kabel im Boden. In der Zwischenzeit schauen Onesmus und ich Schmetterlinge und Pflanzen an und versuchen diese zu bestimmen. Wenn man allerdings nicht ständig übt, entschwinden die Namen. Es braucht dann den Computer und Bücher, um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Zudem habe ich meine Dateien angelegt und das hilft auch oft beim Bestimmen. African Grass Blue / Bläuling Painted Lady / Distelfalter Es zeigt sich auch hier, wo einheimische Wildpflanzen gedeihen, ist die Insektenwelt in Ordnung - das gilt nicht nur fuer Kenia! Die ganze Installation dauert ca. 3 Stunden. Danach testet David die Installation. Die Glühbirne leuchtet auch auf, was natürlich bei dem grellen Tageslicht nicht sichtbar ist. Die Installation besteht aus einer Batterie, die durch die Solarzelle aufgeladen wird. Sie ist programmiert, bei Tag zu laden und nachts die Energie abzugeben. Auf der Batterie ist ein Autoblinkerschalter montiert, der verantwortlich ist, dass die Lichter auch blinken. Die Glühbirne wird an einer beweglichen Plastikröhre befestigt, so dass die nicht bricht, wenn neugierige Kinder damit spielen. Um zu vermeiden, dass Wasser zu den Knüpfstellen gelangt, verwendet David Post-it Kit, dieses gummiartige Zeugs, mit dem man Zettel an der Wand ankleben kann. Es wird noch einen Video geben, aber leider auf Englisch, da David kein Deutsch spricht. Das Team - David Mascall, Onesmus und ich Von hier aus hat man auch einen tollen Blick auf die Ngong Berge. Als wir fertig sind, fährt David voraus und Onesmus mit mir hinten nach. Diese Route ist kürzer. Bald sind wir in dem chaotischen Rongai und warten kurz auf Joseph. Danach geht es nach hause und ich schlafe promt im Auto ein. Ich erwache, als Joseph beim Supermarkt anhält. Es war ein toller Tag und diese Aktion werde ich wohl wiederholen. Doch erst geht es am 14.6. auf eine 3-wöchige Safari mit Schweizer Freunden. Anfang 90iger Jahre waren wir zusammen in Brasilien – der abenteuerlichsten Reise, die ich je machte. Da gab es noch keine Lodgen, sondern nur Hängematten im Nirgendwo…. Danach liegt eine recht hektische Saison vor mir, aber ich freu mich drauf. Liebe Grüsse aus der Sonne Elvira |
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