13. Februar -
Entspannt am Mara entlang Fortsetzung
Ohne ein wirkliches Ziel fahren wir weiter und beobachten nun einen interessanten, wohl nicht ganz ernsten Kampf zwischen zwei Giraffenbullen.
Drumherum wuseln ein paar Paviane, die sich partout niemals fotografieren lassen wollen. Dann aber entsteht ein Bild, das zwar nicht besonders hübsch ist, aber uns immer wieder zum Lachen bringt. Nach dem Motto: Wo gibt's Stress?
Aus der Ferne kann man die Affen immerhin noch ganz gut erwischen.
Und ich bekomme endlich ein paar Nahaufnahmen eines Madenhackers an einer Giraffe.
Auf dem Weg Richtung Lookout begegnen uns nur wenige Tiere.
Unter einem Baum stehen einige Autos und der Grund dafür ist schnell ausgemacht. Die beiden Lookout Males
Olchore und Kijana bei einem ausgiebigen Morgenschläfchen.
Auch heute ist es wieder sehr heiß und die Sonne brennt ganz schön. Mein verbranntes Knie schmerzt immer noch. Wir fahren nun sehr lange am Mara entlang, was anscheinend eine gut frequentierte Route ist, denn hier sind einige andere auch unterwegs. Wir suchen uns einen schönen Schattenplatz am Ufer mit Blick auf die Hippos und ich birdere ein wenig.
Danach fahren wir nur eine kleine Schleife und entscheiden uns, doch wieder hierhin zurückzukehren und eine Lunchpause einzulegen. Diesen kleinen Klapphocker hatten wir von Zuhasue mitgebracht, weil ich zu klein bin, um richtig aus dem Dach des Cruisers herauszuschauen und es stellte sich als die beste Idee überhaupt heraus! Und zu Mittag hat Petra auch einen Sitzplatz - schön dekadent vor einem großen Haufen Elefantensch**ße
Freunde von uns, die einen Tag nach uns ankommen sollen, werden mit dem Hocker auch ihre Freude haben, den nehmen wir nämlich nicht wieder mit heim.
Nun geht es wieder auf den Rückweg, der erstmal nicht sehr ergiebig ist, was Tiersichtungen betrifft. Wäre mir aber auch zu heiß heute...
Als wir uns in Lulukas Revier befinden, hat jemand einen Leoparden im Busch ausgemacht und wir haben Glück, es hat sich noch nicht wirklich herum gesprochen. Allerdings handelt es sich mal wieder um
Lorgogol, den fleißigsten Leopard der Mara, den wir vorgestern noch über 30 Kilometer weiter weg getroffen haben.
Aber es dauert nicht lange, bis die Sichtung die Runde gemacht hat, denn wir befinden uns hier wieder an der Hauptstraße zwischen dem Lookout und einem Gate. Einen schlafenden Leo im Busch zu beobachten ist für uns momentan weniger interessant und so lassen wir allen anderen den Vortritt und hängen das Auto erstmal mit Massaidecken gegen die Sonne ab. Wenn Lorgogol sich in Bewegung setzen würde, würden wir das schon mitbekommen.
Und so vergeht über eine Stunde und die meisten Autos sind nun in den Camps für eine Mittagspause. Das ist der große Vorteil, wenn man seinen Lunch dabei hat und nicht an die Rückkehr ins Camp gebunden ist. Der Leo-Mann beginnt sich nun langsam zu putzen - DAS Zeichen, dass hier gleich etwas passiert. Er erhebt sich und schaut sich erstmal ein wenig um. George fährt ein Stück die Hauptstraße entlang in der Hoffnung, er würde diese Richtung nehmen.
Leider tut er das nicht, also fahren wir ihm wieder entgegen. Das geschieht auch alles ohne Gedrängel, denn es sind nur zwei andere Autos hier. Einmal bekommen wir noch die Chance, ihn in voller Pracht bewundern zu dürfen, dann verschwindet er im hohen Gras und ist quasi unsichtbar.
Wir positionieren uns so, dass zumindest George ihn noch sieht und warten. George warnt uns vor, gleich würden alle möglichen Autos aus ihrer Mittagspause hier angefahren kommen. Wir schauen mal und können ja dann immer noch entscheiden, ob wir bleiben oder nicht. Mehr und mehr bildet sich nun eine Traube an Fahrzeugen um die Stelle, in der er im hohen Gras ruht. Ein paar Mal noch erhebt er sich und schaut sich um, nur um sich dann geschwind wieder ins kühlende Gras zu legen. Selbst ihm scheint es heute zu warm zu sein.
Übrigens frage ich mich echt, was manche für Schlammschlachten hinter sich haben.
Dann passiert es plötzlich und ein Auto bleibt richtig blöd an Georges Auto hängen, obwohl genug Platz gewesen wäre. Es kracht ganz schön laut und der andere Fahrer hat das Gitter über dem einen Scheinwerfer abgerissen. George bleibt erstmal ruhig, es ist kein Massai Fahrer, den er kennt. In der Mara ist es so, dass wenn so etwas passiert, jeder auf seinem Schaden sitzen bleibt. Ärgerlich genug, aber George erwartet wenigstens mal eine Entschuldigung. Hier sieht man, wo das andere Auto an uns hängen blieb.
Als der Fahrer dann auch noch einfach wegfährt, reicht es George. Er fragt, ob es für uns okay ist, wenn wir hinterher fahren und wir sind damit einverstanden. Auf der Hauptstraße stellt er den Fahrer dann zur Rede, der seinen eigenen Schaden erst jetzt begutachtet und dieser wohl schon Strafe genug ist, denn er ist Angestellter und das Auto gehört ihm nicht. Die beiden wechseln noch ein paar Worte und die Sache ist geklärt.
Es ist nun an der Zeit, nach einem Motiv in der Abendstimmung Ausschau zu halten. Leider zieht sich der Himmel mehr und mehr zu und wir durften in den ganzen zwei Wochen nicht einen tollen Sonnenuntergang bewundern. Wir sind schwer zu enttäuschen im Urlaub, aber darüber sind wir tatsächlich ein wenig traurig.
Aber dank der Wetterverhältnisse erleben wir diesen wundervollen Moment!
Wir beschließen, dass dies ein wunderbarer Abschluss dieses Tages ist und fahren schon früher zurück ins Camp. So haben wir etwas Zeit, vor dem Abendessen schon einmal ein wenig zu packen und danach genehmige ich mir einen doppelten Gin Tonic, der auch endlich richtig zischt - Prost! Wir stoßen an auf zwei wundervolle Wochen in der Masai Mara und können es kaum glauben, dass die Zeit nun schon fast vorbei ist. Immerhin bleibt uns noch ein letzter Morgen. Mal schauen, wie die Mara uns verabschieden wird
Lala Salama!