12. Februar -
Ab in den Sumpf
George versichert sich kurz vor Abfahrt noch einmal, dass der gestrige Regenfall uns keinen Strich durch die Rechnung macht, aber in der Marsh Area blieb es wohl trocken. Diese war ebenfalls jetzt sehr lange nicht wirklich befahrbar, was man sich leicht ausmalen kann, wenn man sieht, wie nass hier in der Talek Gegend der Boden wird nach einem kurzen Regen. Trotzdem steht der Marsh natürlich wieder auf unserer Wunsch-Liste und wir freuen uns sehr, dass es doch noch klappt. Außerdem bitte ich George, heute ein bisschen zu birdern. Um 6:15 Uhr verlassen wir das Camp und crossen den Talek. Es herrscht eine unheimlich mystische Morgenstimmung, denn der Nebel will noch nicht so recht der Sonne weichen.
Das ist übrigens der Chinese Hill, nach dem das Chinese Rudel benannt ist.
Wir stoppen an einer Stelle des Mara Flusses, die bis vor etwa vier Jahren sehr populär war für die Gnuwanderungen. Hier wurden einige Dokus gedreht, aber seit ein paar Jahren nehmen die Tiere einen anderen Weg, keiner weiß, warum.
Auf dem Weg zur Marsh Area kommt George meiner Bitte nach und hält für ein paar Vögel. Lange währt dieses Versprechen leider nicht, denn George ist eben kein Birder, er mag einfach die großen Tiere lieber, aber das ist uns ja bewusst.
Okay, das hier ist kein Vogel, aber auch im Sumpf zu finden.
Wir erreichen den wunderschönen Wald, der hier am Mara steht, den ich so liebe.
Es dauert natürlich auch nicht lange, bis wir auf die ersten Elefanten treffen und ich habe immer noch mein Wunsch-Bild im Kopf, Elefanten IM Wald zu fotografieren.
Die Chancen stehen gut, denn George fährt mit uns nun in ein saftgrünes Stück Wald, wo ich tatsächlich meine Bilder bekomme und ich liebe sie!
Er fährt ein Stück weiter, denn er möchte uns einen neuen Frühstückplatz zeigen. Der Weg dorthin ist recht schmal und Petra und ich überlegen schon, was nun wäre, wenn eine Herde Elefanten hier unseren Weg kreuzt - ganz einfach - Elefanten haben immer Vorfahrt!
Diese Dickhäuter haben soeben den Fluss durchquert, was wir leider verpasst haben. George wartet noch einen Moment, denn der schmale Weg, den er jetzt runter zum Fluss nehmen muss, erlaubt es ihm nicht, einfach so den Rückwärtsgang einzulegen, sollte noch ein Nachzügler kommen. Warum kennen wir dieses wunderschöne Fleckchen hier noch gar nicht? Bevor wir uns ans Frühstück machen, muss ich erstmal ein paar Bilder knipsen, so schön ist es hier!
Während wir es uns schmecken lassen, deutet George in die Ferne ans andere Ufer und meint, da käme noch eine Elefantenherde, die bald genau hier den Fluss durchqueren würde. Sollen wir auf sie warten? - Ja aber selbstverständlich! Es vergehen eineinhalb Stunden, bis die kleine Herde sich gegenüber am Ufer endlich zeigt. Die Sonne brennt heute unheimlich und ich Schlaumeier vergesse, meine Beine einzucremen. Wir sitzen vor dem Auto, das wenigstens ein bisschen Schatten spendet und warten weitere 30 Minuten. George erlaubt uns, uns am Ufer zu positionieren als es endlich los geht. Als die Elefanten allerdings gerade mitten im Fluss sind, gibt er uns das Zeichen, sofort ins Auto zu kommen, dem wir natürlich unverzüglich nachkommen. Die Elefanten wurden durch uns wohl kurz nervös und George ist da sehr bedacht.
Als sie dann in den Büschen verschwinden, freuen wir uns über diese tolle Sichtung sehr, sind aber auch heilfroh, endlich nicht mehr in der Sonne ausharren zu müssen. Wir warten aber trotzdem noch kurz, ob die Giraffen sich auch entscheiden, auf die andere Seite zu ziehen.
Man hätte schon drauf wetten können, sie tun es nicht. Giraffen zählen zu den vorsichtigsten Tieren überhaupt und wenn sie heute noch unbedingt crossen wollen, wird es wohl den ganzen Tag dauern, bis sie es endlich tun.
Fortsetzung folgt!