6. Februar -
So kennt und liebt man die Mara Fortsetzung
Weiter geht die Fahrt und wir bitten George, dorthin zu fahren, wo auch mal abseits der Katzen ein paar Huftiere anzutreffen sind, da diese gerade sehr rar sind. George wäre nicht George, wenn er nicht genau wüsste, was wir gerade gerne sehen würden. Auf einer großen Grasebene findet sich neben einigen Thomson Gazellen eine riesige Herde Grant Gazellen - meine Favoriten. Ich freue mich sehr!
Das war aber noch nicht alles. Auf einer weiteren Ebene, wo das Gras nicht mehr so hoch ist, kommen wir uns vor, wie in einer Oase. Eland, Thommys, Wasserböcke, Hartebeester, Topis, Warzenschweine... Und dann teilweise auch noch mit so wunderschönen Hintergründen.
Wir fahren ein wenig am Talek entlang und George zeigt uns zwei Crossing Punkte, die mittlerweile durch den Regen nicht mehr passierbar sind.
Kurz vor dem Rekero Crossing finden wir noch die drei
Sankai Brüder, die vollgefressen im dichten Busch liegen. Wir wundern uns, wie sie sich mit diesen Bäuchen überhaupt noch dort rein schaffen konnten, sie müssen kurz vorm Platzen sein.
Danach geht es durch den Talek und wir suchen ein wenig das Revier von Bahati ab. Hoffnung keimt auf als wir ein anderes Fahrzeug an einem der Büsche sehen, aber es ist "nur" ein Gepard, der sich hier ausruht und den wir noch nicht mal richtig zu Gesicht bekommen. Wir entscheiden uns, hier in der Nähe eine Lunch Pause zu machen.
Danach geht es dieses Jahr erstmals auch durch den Olare, dessen Durchfahrt gerade von einem Bagger "repariert" wird. Das gibt Petra gleich ein besseres Gefühl - kann uns doch im Notfall direkt jemand retten, sollten wir stecken bleiben. Wir fahren nun zum Lorian Camp, das wir uns gerne mal ansehen wollten. Es liegt in einem kleinen Wald und direkt am Rande des Olare. Es gefällt uns hier wirklich gut, uns wird sogar Kaffee und Kuchen angeboten und die indischen Besitzer sind sehr gastfreundlich. Leider habe ich null komma null Bilder gemacht.
Auf der Weiterfahrt merken wir plötzlich, wie George Gas gibt. Seinem Fahrstil nach zu urteilen, dürfte es spannend werden. Mitten in der Mittagshitze treffen wir tatsächlich endlich auf
Bahati, die Königin des Talek Flusses, die wir die letzten beiden Urlaube vergeblich gesucht hatten. (Und nochmal: Ich hätte mich über jeden anderen Leo genauso gefreut und nicht nur, weil es sich genau um diese Leopardin handelt). Zugegeben, es ist schon cool, sie endlich mal live zu sehen, nachdem man sie in ein paar Folgen der Serie "Big Cat Tales" bereits verfolgen konnte.
Sie befindet sich tatsächlich im Jagdmodus und wir sind mit nur einem weiteren Fahrzeug hier. Die Chancen stehen gut als sie sich an eine Impalaherde anpirscht.
Wie gebannt beobachten wir in sicherer Entfernung die Situation und drücken vor allem wegen ihrer beiden Cubs die Daumen, dass sie Erfolg haben wird. Dann geht wie immer alles ganz schnell! Sie sprintet los, die Impalaherde schreckt auf und alle sind in den Büschen verschwunden. Wir warten noch kurz und fahren dann in ihre Richtung. Jetzt geht die Suche los. Die Sichtung hat sich mittlerweile definitiv herum gesprochen und weitere Autos rollen an. Immerhin erst jetzt, sodass keiner die Jagd stören konnte. Alle Guides suchen ewig lange die Büsche ab, aber Bahati ist verschwunden. Irgendwann entdeckt sie jemand am Flussufer und sie überquert den Talek. Ihre Jagd war somit leider misslungen.
Das Gebiet, in das sie nun verschwindet, ist für Autos nicht passierbar und alle geben auf. Es war trotzdem eine schöne Begegnung und auch auf dem Heimweg zum Camp werden wir nicht enttäuscht.
Die Sankai Boys haben sich mittlerweile - wie auch immer - aus den Büschen geschleppt, nur um im hohen Gras weiter ihr Food-Koma zu bewältigen.
Was uns aber bisher jeden Abend enttäuscht hat, ist der Sonnenuntergang. Werden wir wenigstens einen schönen erleben diesmal? Jeden Abend verschwand die Sonne bisher in einer dichten Wolkendecke. Um 19 Uhr sind wir zurück im Camp, machen uns frisch und trinken einen Absacker am Lagerfeuer. Heute ist mir ausnahmsweise mal nach einem Bier, davon ist aber nur eins kalt, weil Petra abends immer eins trinkt. Okay, dann wieder Gin Tonic, immerhin nicht gefroren.
Zum Abendessen gibt es eine leckere Butternusssuppe. Suppen kann der Koch hier definitiv, man schmeckt immer deutlich, was drin ist. Dann gibt es noch Gemüse und Bolognese mit Reis - Nudeln waren gerade aus, hat man zu spät festgestellt - That's Africa...
Lala Salama!