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12. Februar - Ab in den Sumpf
George versichert sich kurz vor Abfahrt noch einmal, dass der gestrige Regenfall uns keinen Strich durch die Rechnung macht, aber in der Marsh Area blieb es wohl trocken. Diese war ebenfalls jetzt sehr lange nicht wirklich befahrbar, was man sich leicht ausmalen kann, wenn man sieht, wie nass hier in der Talek Gegend der Boden wird nach einem kurzen Regen. Trotzdem steht der Marsh natürlich wieder auf unserer Wunsch-Liste und wir freuen uns sehr, dass es doch noch klappt. Außerdem bitte ich George, heute ein bisschen zu birdern. Um 6:15 Uhr verlassen wir das Camp und crossen den Talek. Es herrscht eine unheimlich mystische Morgenstimmung, denn der Nebel will noch nicht so recht der Sonne weichen. Das ist übrigens der Chinese Hill, nach dem das Chinese Rudel benannt ist. Wir stoppen an einer Stelle des Mara Flusses, die bis vor etwa vier Jahren sehr populär war für die Gnuwanderungen. Hier wurden einige Dokus gedreht, aber seit ein paar Jahren nehmen die Tiere einen anderen Weg, keiner weiß, warum. Auf dem Weg zur Marsh Area kommt George meiner Bitte nach und hält für ein paar Vögel. Lange währt dieses Versprechen leider nicht, denn George ist eben kein Birder, er mag einfach die großen Tiere lieber, aber das ist uns ja bewusst. Okay, das hier ist kein Vogel, aber auch im Sumpf zu finden. Wir erreichen den wunderschönen Wald, der hier am Mara steht, den ich so liebe. Es dauert natürlich auch nicht lange, bis wir auf die ersten Elefanten treffen und ich habe immer noch mein Wunsch-Bild im Kopf, Elefanten IM Wald zu fotografieren. Die Chancen stehen gut, denn George fährt mit uns nun in ein saftgrünes Stück Wald, wo ich tatsächlich meine Bilder bekomme und ich liebe sie! Er fährt ein Stück weiter, denn er möchte uns einen neuen Frühstückplatz zeigen. Der Weg dorthin ist recht schmal und Petra und ich überlegen schon, was nun wäre, wenn eine Herde Elefanten hier unseren Weg kreuzt - ganz einfach - Elefanten haben immer Vorfahrt! Diese Dickhäuter haben soeben den Fluss durchquert, was wir leider verpasst haben. George wartet noch einen Moment, denn der schmale Weg, den er jetzt runter zum Fluss nehmen muss, erlaubt es ihm nicht, einfach so den Rückwärtsgang einzulegen, sollte noch ein Nachzügler kommen. Warum kennen wir dieses wunderschöne Fleckchen hier noch gar nicht? Bevor wir uns ans Frühstück machen, muss ich erstmal ein paar Bilder knipsen, so schön ist es hier! Während wir es uns schmecken lassen, deutet George in die Ferne ans andere Ufer und meint, da käme noch eine Elefantenherde, die bald genau hier den Fluss durchqueren würde. Sollen wir auf sie warten? - Ja aber selbstverständlich! Es vergehen eineinhalb Stunden, bis die kleine Herde sich gegenüber am Ufer endlich zeigt. Die Sonne brennt heute unheimlich und ich Schlaumeier vergesse, meine Beine einzucremen. Wir sitzen vor dem Auto, das wenigstens ein bisschen Schatten spendet und warten weitere 30 Minuten. George erlaubt uns, uns am Ufer zu positionieren als es endlich los geht. Als die Elefanten allerdings gerade mitten im Fluss sind, gibt er uns das Zeichen, sofort ins Auto zu kommen, dem wir natürlich unverzüglich nachkommen. Die Elefanten wurden durch uns wohl kurz nervös und George ist da sehr bedacht. Als sie dann in den Büschen verschwinden, freuen wir uns über diese tolle Sichtung sehr, sind aber auch heilfroh, endlich nicht mehr in der Sonne ausharren zu müssen. Wir warten aber trotzdem noch kurz, ob die Giraffen sich auch entscheiden, auf die andere Seite zu ziehen. Man hätte schon drauf wetten können, sie tun es nicht. Giraffen zählen zu den vorsichtigsten Tieren überhaupt und wenn sie heute noch unbedingt crossen wollen, wird es wohl den ganzen Tag dauern, bis sie es endlich tun. Fortsetzung folgt! |
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12. Februar - Ab in den Sumpf Fortsetzung
Wir nehmen also den steilen Weg zurück in den Wald und treffen dort auf einen Elefantenbullen, der so mächtig ist, dass sogar George einen heiden Respekt hat und ihn nicht nahe ans Auto lässt. Diese Begegnung ist nach Voortrekker in Namibia die eindrücklichste Begegnung mit einem solchen Riesen. Er strahlt Weisheit und Lebenserfahrung aus und ihn umgibt eine ganz besondere Ära. Er macht sich auf den Weg zum Fluss und wir fahren somit doch nochmal zurück, um ihn vielleicht auch crossen zu sehen. Er entscheidet sich aber schnell für eine Stelle, die für uns nicht wirklich zugänglich ist und so erwischen wir ihn nur von hinten. Wir verlassen diesen wunderschönen Ort. Zurück in der Paradise Area finden wir um die Mittagszeit einen Giraffenkadaver, der vom gleichnamigen Paradise Pride, gerissen wurde. Aber außer ein paar fetten, zufriedenen Löwen in den umliegenden Büschen gibt es hier erstmal nichts zu sehen. Also suchen wir uns erstmal einen schönen Schattenplatz am Mara Fluss mit Blick auf den Chinese Hill für eine ausgiebige Lunch-Pause. Auf der anderen Seite tut es uns ein großes Krokodil gleich und hält seine Mittagsruhe. Auch ich lasse mich auf einer Massaidecke nieder und halte ein Powernap. Nach eineinhalb Stunden fahren wir wieder zum Rudel. Alle vier Six Pack Males sind tatsächlich hier, wenn auch verteilt auf alle möglichen Büsche. Namensgebend bestand dieses Bündnis mal aus sechs Löwen, von denen nur noch vier übrig sind: Kibogoyo, Kiok, Chongo und Koshoke. Diese dominieren neben diesem Rudel momentan auch noch das Marsh Rudel. Chongo kann man gut an seiner dunklen Mähne, vor allem aber an seinem fehlenden rechten Auge erkennen. Wir positionieren uns am Giraffenkadaver und warten in der heißen Sonne. Heute wird die Hitze fast unerträglich und ich bin kurz davor zu sagen, dass ich es nicht mehr aushalte. Dann aber kommt endlich Bewegung in die Sache. Zuerst nähert sich Kibogoyo dem Kadaver und frisst ein paar Happen. Eines der Cubs leistet ihm Gesellschaft. Zugegeben, ich habe schon weitaus hübschere Löwenmänner gesehen, aber sein Gesicht erzählt auch irgendwo seine Geschichte. Die vielen Konflikte und Kämpfe haben mit den Jahren ihre Spuren hinterlassen. Es sieht außerdem so aus, als wäre ihm zuletzt auch mal die Mähne rasiert worden. Dazu habe ich aber keine Infos gefunden. Bereits nach wenigen Minuten passt wohl kein Happen mehr rein und er läuft genau auf uns zu. Als er sich direkt hinter unserem Auto im Schatten eines Strauchs niederlässt, traue ich mich kaum noch zu atmen. George weiß, dass wir uns angemessen verhalten und sieht hier daher auch keine Notwendigkeit, weg zu fahren. Kibogoyo schenkt uns einen eindringlichen Blick und setzt dann sein Fresskoma fort. Kurz darauf hat Chongo seinen Auftritt und scheint etwas mehr Platz im Bauch zu haben als Kiok. Er frisst einige Zeit zusammen mit dem Cub am Riss und macht ihm zwischendurch immer mal wieder klar, wer hier der Boss ist. Als das Cub ihm beim Fressen zu nahme kommt, setzt es schon mal einen ordentlichen Prankenhieb. Das Kleine läuft dann lieber wieder zurück zu Mama an die Milchbar. Auch Chongo ist irgendwann wieder satt und verzieht sich in den nächsten Busch. Eine Löwin lässt sich nun die Rest schmecken und George möchte langsam gerne aufbrechen, um noch früh genug durch das Rekero Crossing zu kommen. Mit jedem Auto, das auf der anderen Seite des Crossings die Böschung rauf fährt, sind deren Spurrillen mehr und mehr ausgefahren. George schafft es mit Leichtigkeit und wir warten auf das nächste Auto, das vielleicht Hilfe gebrauchen könnte. Wir finden es toll, wie hier aufeinander geachtet wird. Das andere Auto fährt sich aber zunächst extrem blöd auf der anderen Seite fest und kommt weder vor noch zurück. George kann hier nicht helfen, denn im Fluss stehend kann er niemanden abschleppen. Er versucht von unserer Seite aus, dem Fahrer zu erklären, was er machen soll, aber auch das bringt nichts. Ein anderes Auto versucht, ihn rückwärts raus zu ziehen, aber scheitert. Also bleibt nur noch Anschieben, was dann auch funktioniert. Ich komme mir ein bisschen bescheuert vor, wie ich da mit meinem Handy stehe und filme, aber es ist für alle Beteiligten in Ordnung. Außerdem ist es ja eher so, dass wir einfach fasziniert davon sind, was die Fahrer mit ihren Autos hier leisten können. Beide schaffen es dann auch ohne Hilfe, die Böschung hinauf zu fahren. Von außen sieht das immer noch holpriger aus als wenn man selbst drin sitzt. Um 19 Uhr sind wir zurück im Camp und stoßen erstmal auf diesen tollen Tag an. Das Abendessen ist heute besonders lecker. Allen voran die Suppe, die jeden Tag wechselt und immer klasse schmeckt und dann zum Hauptgang Rindfleisch mit Kartoffelpüree und Gemüse. Zurück im Zelt merke ich mehr und mehr, wie ich mir ein linkes Knie extrem verbrannt habe beim Warten am Fluss heute Morgen. Der Schmerz zieht sogar in den Muskel rein und ich kühle es mit einem nassen Handtuch. Das ist mir auch noch nie passiert... Lala Salama! |
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13. Februar - Entspannt am Mara entlang
Unser letzter voller Tag in der Mara bricht an. Bereits heute macht sich beim Aufstehen etwas Wehmut breit. Aber auch die Aussicht, bald wieder mehr Schlaf zu bekommen. Doch in Afrika steht man ja gerne in aller Herrgottsfrüh auf - nicht auszudenken, was man hier morgens verpassen würde und Schlaf wird sowieso überbewertet. Der Morgen startet beim Rekero Pride, wo mittlerweile alle Cubs bis auf eins verstorben sind, da das Rudel kaum Nahrung findet. Schon komisch, die Sankai Boys lagen drei Tage im Fresskoma und ließen es sich gut gehen und ihr Rudel hungert. Ob sie so gute Anführer sind? Auch sind sie ja kaum beim Rudel anzutreffen. Ganz anders sind da die Black Rock Boys vom Rongai Pride, die nun endlich Beute gemacht haben, wie mir George jetzt weitergeben kann. Unglaublich, das Rudel hat einfach zwei Wochen gehungert. Aber zurück zum Rekero Pride. Das letzte verbliebende Cub wird nun von allen Löwinnen liebevoll umsorgt. Was mir nie klar war - innerhalb eines Rudels säugen alle Löwenmütter alle Cubs. George fragt uns etwas und ich verstehe es so, ob wir noch nach einem Serval suchen sollen. Ich verneine, da die Aussichten in dem hohen Gras doch eher mau sind und wir gerade enorm diese friedliche Morgenstimmung beim Rudel genießen. George lässt nicht locker und dann verstehe ich auch, warum. Sein Kollege hat den einen Serval gefunden, der sich von Autos nicht stören lässt und wir gute Chancen auf eine schöne Sichtung hätten. Außerdem ist es ein Katzensprung bis dorthin - ja natürlich, dann los! Die Kleinkatze hält sich ganz schön nah am Rudel auf und streift durchs hohe Gras. Aber ab und zu haben wir das Glück und er zeigt sich in voller Pracht! Was für ein Glück! Und die Autos stören ihn einfach null. Wir sind aber nur mit zwei Autos an ihm dran. Ich bin sehr glücklich mit den Aufnahmen. Leider erscheint dann ein Auto mit lauten Kindern und die Katze nimmt sofort Reißaus - sehr schade. Wir kehren noch einmal zurück zum Rudel, wo das Kleine jetzt in Spiellaune ist, aber leider keinen Spielkameraden mehr hat. Die Löwinnen sind da weniger zu animieren. Petra überkommt die Müdigkeit und trotz dieser tollen Sichtung drehe ich mich irgendwann um und sie schläft einfach ![]() Wir kommen nun an einem toten Baum vorbei, wo einige Autos stehen. Was mag da sein? Achja, in Zeiten von diesem hohen Gras sind selbst Mangusten eine seltene Sichtung und wir beobachten die Familie ein wenig. Danach erwische ich sogar noch einen Vogel im Flug. Um 9 Uhr ist es Zeit für unser letztes Busch-Frühstück. Jetzt überkommt uns erst recht der Wehmut, denn das ist einfach die schönste Art zu frühstücken und seinen Kaffee zu trinken. Fortsetzung folgt! |
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13. Februar - Entspannt am Mara entlang Fortsetzung
Ohne ein wirkliches Ziel fahren wir weiter und beobachten nun einen interessanten, wohl nicht ganz ernsten Kampf zwischen zwei Giraffenbullen. Drumherum wuseln ein paar Paviane, die sich partout niemals fotografieren lassen wollen. Dann aber entsteht ein Bild, das zwar nicht besonders hübsch ist, aber uns immer wieder zum Lachen bringt. Nach dem Motto: Wo gibt's Stress? Aus der Ferne kann man die Affen immerhin noch ganz gut erwischen. Und ich bekomme endlich ein paar Nahaufnahmen eines Madenhackers an einer Giraffe. Auf dem Weg Richtung Lookout begegnen uns nur wenige Tiere. Unter einem Baum stehen einige Autos und der Grund dafür ist schnell ausgemacht. Die beiden Lookout Males Olchore und Kijana bei einem ausgiebigen Morgenschläfchen. Auch heute ist es wieder sehr heiß und die Sonne brennt ganz schön. Mein verbranntes Knie schmerzt immer noch. Wir fahren nun sehr lange am Mara entlang, was anscheinend eine gut frequentierte Route ist, denn hier sind einige andere auch unterwegs. Wir suchen uns einen schönen Schattenplatz am Ufer mit Blick auf die Hippos und ich birdere ein wenig. Danach fahren wir nur eine kleine Schleife und entscheiden uns, doch wieder hierhin zurückzukehren und eine Lunchpause einzulegen. Diesen kleinen Klapphocker hatten wir von Zuhasue mitgebracht, weil ich zu klein bin, um richtig aus dem Dach des Cruisers herauszuschauen und es stellte sich als die beste Idee überhaupt heraus! Und zu Mittag hat Petra auch einen Sitzplatz - schön dekadent vor einem großen Haufen Elefantensch**ße ![]() Freunde von uns, die einen Tag nach uns ankommen sollen, werden mit dem Hocker auch ihre Freude haben, den nehmen wir nämlich nicht wieder mit heim. Nun geht es wieder auf den Rückweg, der erstmal nicht sehr ergiebig ist, was Tiersichtungen betrifft. Wäre mir aber auch zu heiß heute... Als wir uns in Lulukas Revier befinden, hat jemand einen Leoparden im Busch ausgemacht und wir haben Glück, es hat sich noch nicht wirklich herum gesprochen. Allerdings handelt es sich mal wieder um Lorgogol, den fleißigsten Leopard der Mara, den wir vorgestern noch über 30 Kilometer weiter weg getroffen haben. Aber es dauert nicht lange, bis die Sichtung die Runde gemacht hat, denn wir befinden uns hier wieder an der Hauptstraße zwischen dem Lookout und einem Gate. Einen schlafenden Leo im Busch zu beobachten ist für uns momentan weniger interessant und so lassen wir allen anderen den Vortritt und hängen das Auto erstmal mit Massaidecken gegen die Sonne ab. Wenn Lorgogol sich in Bewegung setzen würde, würden wir das schon mitbekommen. Und so vergeht über eine Stunde und die meisten Autos sind nun in den Camps für eine Mittagspause. Das ist der große Vorteil, wenn man seinen Lunch dabei hat und nicht an die Rückkehr ins Camp gebunden ist. Der Leo-Mann beginnt sich nun langsam zu putzen - DAS Zeichen, dass hier gleich etwas passiert. Er erhebt sich und schaut sich erstmal ein wenig um. George fährt ein Stück die Hauptstraße entlang in der Hoffnung, er würde diese Richtung nehmen. Leider tut er das nicht, also fahren wir ihm wieder entgegen. Das geschieht auch alles ohne Gedrängel, denn es sind nur zwei andere Autos hier. Einmal bekommen wir noch die Chance, ihn in voller Pracht bewundern zu dürfen, dann verschwindet er im hohen Gras und ist quasi unsichtbar. Wir positionieren uns so, dass zumindest George ihn noch sieht und warten. George warnt uns vor, gleich würden alle möglichen Autos aus ihrer Mittagspause hier angefahren kommen. Wir schauen mal und können ja dann immer noch entscheiden, ob wir bleiben oder nicht. Mehr und mehr bildet sich nun eine Traube an Fahrzeugen um die Stelle, in der er im hohen Gras ruht. Ein paar Mal noch erhebt er sich und schaut sich um, nur um sich dann geschwind wieder ins kühlende Gras zu legen. Selbst ihm scheint es heute zu warm zu sein. Übrigens frage ich mich echt, was manche für Schlammschlachten hinter sich haben. Dann passiert es plötzlich und ein Auto bleibt richtig blöd an Georges Auto hängen, obwohl genug Platz gewesen wäre. Es kracht ganz schön laut und der andere Fahrer hat das Gitter über dem einen Scheinwerfer abgerissen. George bleibt erstmal ruhig, es ist kein Massai Fahrer, den er kennt. In der Mara ist es so, dass wenn so etwas passiert, jeder auf seinem Schaden sitzen bleibt. Ärgerlich genug, aber George erwartet wenigstens mal eine Entschuldigung. Hier sieht man, wo das andere Auto an uns hängen blieb. Als der Fahrer dann auch noch einfach wegfährt, reicht es George. Er fragt, ob es für uns okay ist, wenn wir hinterher fahren und wir sind damit einverstanden. Auf der Hauptstraße stellt er den Fahrer dann zur Rede, der seinen eigenen Schaden erst jetzt begutachtet und dieser wohl schon Strafe genug ist, denn er ist Angestellter und das Auto gehört ihm nicht. Die beiden wechseln noch ein paar Worte und die Sache ist geklärt. Es ist nun an der Zeit, nach einem Motiv in der Abendstimmung Ausschau zu halten. Leider zieht sich der Himmel mehr und mehr zu und wir durften in den ganzen zwei Wochen nicht einen tollen Sonnenuntergang bewundern. Wir sind schwer zu enttäuschen im Urlaub, aber darüber sind wir tatsächlich ein wenig traurig. Aber dank der Wetterverhältnisse erleben wir diesen wundervollen Moment! Wir beschließen, dass dies ein wunderbarer Abschluss dieses Tages ist und fahren schon früher zurück ins Camp. So haben wir etwas Zeit, vor dem Abendessen schon einmal ein wenig zu packen und danach genehmige ich mir einen doppelten Gin Tonic, der auch endlich richtig zischt - Prost! Wir stoßen an auf zwei wundervolle Wochen in der Masai Mara und können es kaum glauben, dass die Zeit nun schon fast vorbei ist. Immerhin bleibt uns noch ein letzter Morgen. Mal schauen, wie die Mara uns verabschieden wird ![]() Lala Salama! |
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Letzte Änderung: 13 Aug 2024 17:24 von Flash2010.
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Als Erstes möchte ich mich entschuldigen, dass ich hier so plötzlich keine Zeit mehr fand. Es hat mich die ganze Zeit gewurmt, im Bericht keinen Abschluss zu haben, daher folgt dieser nun endlich nach einer Ewigkeit der Abstinenz, in der ich nur sporadisch ins Forum geschaut habe.
________________________________________________________ 14. Februar - Goodbye Da ist er nun, unser letzter Morgen in Kenia. Ein letztes Mal verlassen wir pünktlich um 6 Uhr das Camp. Noch in der Dunkelheit bemerkt George, dass ein paar Antilopen sehr unruhig sind und Warnlaute ausstoßen. Dem gehen wir natürlich auf den Grund. Der Verursacher ist schnell gefunden, denn direkt auf einem der Wege finden wir Sankai Bruder Nummer 1. Bis die Sonne aufgeht, dauert es noch ein wenig und so hoffen wir, dass er bis dahin liegen bleibt, denn noch ist an Fotografieren mit meiner Kamera nicht zu denken. Es kommt aber noch viel besser, denn was jetzt folgt, lässt sich zwar nicht in Bildern festhalten (okay, zumindest auf einem Handyvideo), dieser Moment soll ein Herzensmoment werden - und das für uns ganz alleine. Plötzlich erscheinen nacheinander seine beiden anderen Brüder und die Begrüßung der drei könnte einen glatt zu Tränen rühren. Lemoniko, Lenchada und Kiliya beweisen, dass auch Löwenmänner einfach nur große Schmusekater sein können. Hier ein paar Screenshots. Ein Moment, der nur wenige Minuten andauert, bis sie sich auf den Weg in Richtung Büsche machen. Na, die sind wirklich empfindlich mit Tageslicht und noch bevor die Sonne überhaupt aufgeht im dichten Geäst verschwunden. Ihr Rudel, der Rekero Pride, ist heute gar nicht so weit entfernt und so schauen wir nun bei ihnen vorbei. Die Löwinnen sind allerdings ebenfalls in ihren letzten Zügen der Aktivität für die nächsten Stunden und die Hälfte von ihnen ist bereits in einem großen Busch verschwunden. Nach und nach folgen ihnen die restlichen Löwinnen, bis auf eine. Sie bleibt uns noch eine Weile erhalten. Was für ein schöner Abschluss des letzten Safari-Morgens. Auf dem Rückweg zum Camp treffen wir aber noch auf ein paar übliche Verdächtige. Zurück im Camp bekommen wir unser erstes und einziges Frühstück an einem richtigen Tisch. Der Koch hat sich alle Mühe gegeben, aber trotzdem schmeckt es von der Motorhaube des Cruisers und im Stehen einfach immer besser ![]() Ursprünglich sollten wir vom Airstrip in der Olare Orok Conservancy fliegen, da hätten wir noch eine gute Strecke hinter uns bringen müssen. Der Flug wurde aber auf den nahegelegenen Airstrip am Olare Fluss verlegt. George hatte sich im Vorfeld extra nochmal erkundigt, dass auch alles klar geht. Wir sagen "Goodbye" und machen uns auf den Weg. In der Ferne sehen wir eine große Autoansammlung. Das Rongai Rudel hat endlich Beute gemacht! Schade, dass wir keine Zeit mehr haben. Am Airstrip angekommen geht alles schneller als gedacht und der Flieger landet früher als erwartet. Genau deswegen sollte man immer früh genug dort sein, keine Ahnung, ob sie lange auf uns gewartet hätten. Die Maschine wird noch voll getankt und nun verabschieden wir uns noch von George. Wir fallen uns in die Arme und hoffen inständig, dass das nicht das letzte Mal war, dass wir uns sehen. Wir heben ab und dürfen nun die Mara noch einmal in ihrer vollen grünen Pracht bewundern. Nach zwei Zwischenlandungen im Triangle und beim Gouveners Camp geht es in Richtung Nairobi. Irgendwann fallen uns die Augen zu und der Flug vergeht im Nu. Am kleinen Wilson Airport geht wie immer alles ganz schnell und Dominic erwartet uns bereits. Um ein wenig Zeit totzuschlagen steuern wir diesmal auch wieder das Craft Center an, wo man ganz entspannt bummeln kann. Draußen im tollen Garten des Hauses trinken wir noch etwas und ich bewundere eine der riesigen Monsteras, die die Bäume hinauf ranken und sogar Früchte tragen. Dann wird es langsam Zeit, uns zum Flughafen zu begeben. Vorher tankt Dominic noch das Auto als wir vor uns einfach DAS entdecken ![]() Dank des fertigen Nairobi Expressways dauert die Fahrt zum Flughafen jetzt nur noch wenige Minuten. Wir verabschieden uns auch schweren Herzens von Dominic und müssen nun noch eine ganze Weile warten, bis wir unser Gepäck los werden dürfen. Danach checken wir uns wieder in der Lounge ein und entspannen noch ein wenig bei leckerem Essen und ein paar Drinks. Viel früher als gedacht wird zum Boarding aufgerufen und nochmals das Handgepäck gecheckt. Die Halle ist krachend voll und man findet kaum noch einen Platz, bis das Boarding tatsächlich mal beginnt. Umso erleichterter sind wir, als wir wieder Frankfurter Boden unter den Füßen haben und nach einer gefühlten Ewigkeit unser Gepäck bekommen. Nachdem ich mir einen überteuerten Milchkaffee geholt habe, bin ich auch wieder milde gestimmt und unser Taxi sammelt uns ein. Die Katzen freuen sich, dass die richtige Dosenöffnerin endlich wieder da ist und auch im Stall herrscht später große Freude. Das war es nun - eine wundervolle Zeit voller unvergesslicher Momente, an die man ein Leben lang zurückdenken kann. Wir sind unendlich dankbar, dies erlebt haben zu dürfen. _____________________________________________ Auch an euch alle ein großes Dankeschön - besser spät als nie - für's Durchhalten, Mitfiebern, den Austausch und euer ganzes Feedback. Auch wenn ich momentan kaum Zeit finde, hier mal in Ruhe zu stöbern, bin ich sehr froh, dass es dieses Forum gibt! |
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Letzte Änderung: 24 Jan 2025 15:37 von Flash2010.
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