20.03.
Hoch sollst du leben! Fortsetzung
Am Himmel braut sich schon wieder ordentlich was zusammen! Wir kehren nach dem Lunch zurück zu
M'Bili Bora, denn Raubkatzen nutzen sehr gerne den Regen als natürliches Hilfsmittel für einen Jagdversuch, das wissen wir mittlerweile. Als wir die beiden erreichen fängt es auch schon an zu tröpfeln und tatsächlich starten sie auch einen Jagdversuch! Leider bemerken die Topis sie schnell und entkommen um ein Leichtes. Ich weiß gar nicht, ob die beiden zu zweit noch ein Topi erlegen könnten. Zu fünft haben die Brüder ja sogar Gnus zur Strecke gebracht!
Bei Madame Petra muss George erstmal das Fenster zu machen, es regnet ein wenig rein. Jennie und ich sind da härter im Nehmen, schützen mit Handtüchern unsere Kameras, werden selbst ziemlich nass bei dem ganzen Spektakel, aber die Bilder können sich sehen lassen! Man hat das Gefühl, die beiden Katzen passen ihre Miene dem schlechten Wetter an, begeistert sieht jedenfalls anders aus
Als es aber nach langer Zeit nicht zu weiteren Jagdversuchen kommt, entscheiden wir uns, weiter zu fahren. Die Sitze des Cruisers sind ebenfalls ganz schön nass geworden und Jennie und ich werden so schnell auch nicht trocken. Aber Hauptsache die Kameras sind es! Auf der Weiterfahrt finden wir drei noch junge männliche Löwen, über die ich mich sehr freue, denn es sind alte Bekannte! Etwas größer, etwas reifer und etwas hübscher als 2021 an unserem ersten Safari-Tag: Die drei
Sankai Boys Lemoniko, Kiliya und Lechada. Sie stammen vom
Moniko Breakaway Pride (Breakaway bedeutet, dass das Rudel sich aufgrund der Größe einmal geteilt hat) und wurden 2019 geboren. Leider ist nur Lemoniko bereit für ein paar Bilder, die beiden anderen liegen im Fresskoma
Sie haben einen stattlichen Eland erlegt.
Bei ihm kann man deutlich sehen, wer der Vater war: Nämlich
Jesse 2! Er hat seine markanten Gene hervorragend weiteregegeben.
Hier ist absolut keine Action mehr zu erwarten, also setzen wir die Fahrt fort. Die Wege dieser Gegend sind wie geflutet und eine bestimmte Situation zeigt uns mal wieder, dass das hier alles nicht ungefährlich ist - und eben nicht wegen der Tiere. Zum Glück ist George so ein guter Fahrer, dem wir auch wirklich vertrauen können.
Er hier hat sich über die Dusche bestimmt gefreut.
Etwa eine halbe Stunde später treffen wir wieder auf das wunderschöne
Fig Tree Rudel. Aber auch hier tun die Löwen das, was sie am besten können: sich ausruhen
ein paar schöne Bilder können wir dennoch ergattern.
Den Abschluss machen wir heute im "Brennpunkt" und das Spektakel, was sich uns hier bietet ist definitiv RTL2 reif
Wir rätseln einige Zeit, was die Hyänen da mit sich herumtragen, bis wir irgendwann erkennen können, dass es sich um eine bereits stark verweste Manguste handelt, die schon gar kein Fell mehr besitzt. Die Hyänen klauen sich gegenseitig die Manguste, wälzen sich darauf, kotzen irgendwo hin und andere wälzen sich dann im Erbrochenen... Ja, ich mag sie immer noch - auch wenn's zunehmend schwerer fällt.
Nein, so einen unappetitlichen Abschluss nehmen wir nicht hin. Also verabschiedet uns die Natur noch mit einem deutlich friedlicherem Anblick! Still und leise denke ich mir in solchen Momenten immer, dass uns da oben jemand begleitet, der leider nicht mehr hier unten bei uns sein kann und das die Art ist, mal "Hallo" zu sagen.
Zurück im Camp würden wir uns am liebsten erstmal im Zelt mit einer warmen Dusche aufwärmen, wäre das nicht eine halbe Weltreise bis an die Zelte. Also wärmen wir uns lieber von innen mit einem verspäteten Sundowner und gehen zum Abendessen. Nach dem Dessert hören wir auf einmal den traditionellen kenianischen Massai-Gesang und Petra meint zu Jennie, das machen sie, wenn jemand am nächsten Tag abreist. Ich fahre fort mit "...oder wenn jemand Geburtstag hat!"
Petra schaut mich mit großen Augen an und ich meine nur, ob sie denn bescheuert wäre, wenn sie denkt, ich lasse das einfach so stehen
Die ganze Mannschaft singt um unseren Tisch herum und nach dem traditionellen Gesang stimmt Grace noch ein Geburtstagslied an. Spätestens da brechen bei Petra und mir die Dämme und Jennie ist so lieb und filmt alles danke!
Alle gratulieren ihr und schneiden die Torte an ehe ich sie fotografieren kann. Anscheinend ist es auch Tradition, das Geburtstagskind zu füttern
Nachdem Petra sich ausgiebig bei allen bedankt hat, lassen wir uns den leckeren Kuchen schmecken und schenken den Rest Ben und seinen Kolleginnen und Kollegen. Was für ein schöner Geburtstag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Lala Salama!
Gefahrene Kilometer: 93