8./9./10. März
Kenia here we come
Diesmal fieberten wir bereits dem Tag vor dem Abflug entgegen (8.3.), denn schon heute können wir uns als Dreiergespann gemeinsam auf den Urlaub einstimmen. Da Petra und ich näher am Flughafen wohnen und am nächsten Tag in der Früh alles glatt gehen soll, reist Jennie bereits am Mittwoch an und bei leckeren Malawi Shandys und Pizza steigt die Vorfreude mit jeder Minute! Wir haben eine Menge zu bequatschen und die Zeit verfliegt schon jetzt - egal, schlafen können wir auch morgen im Flieger!
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Seit Wochen verfolgen wir immer wieder die Nachrichten und zittern bis zu Letzt, dass es keinen Streik am Flughafen geben wird. Entwarnung - als wir endlich die Koffer los sind, können wir das erste Mal durchatmen. Nach dem wohl teuersten Milchkaffee meines Lebens und einer kleinen Stärkung, stoßen wir nun mit einem breiten Grinsen auf die nächsten zwei Wochen an!
Alle anderen Procedere am Flughafen durchlaufen wir mittlerweile schon routiniert und obwohl wir viel zu früh dran waren (ihr wisst ja, Petra wird zum Drill Instructor, wenn es um Pünktlichkeit geht), warten wir gefühlt nur wenige Minuten am wenig einladenden Gate aufs Boarding. Der Wartebereich liegt im düsteren Erdgeschoss, also ist klar, wir müssen mit dem Bus zur Maschine fahren. Zwischenzeitlich erreicht mich nämlich auch die Nachricht eines Freundes und Flughafenmitarbeiters, dass unser Flieger am Arsch der Welt stehen würde. Keine Ahnung, wie lange wir im viel zu vollen Bus herum tuckern, bis wir ihn endlich erreichen - mein Kumpel hat nicht gelogen - einmal Flughafen-Rundfahrt inklusive.
Wir heben pünktlich ab, genießen ein verhältnismäßig leckeres Essen mit richtigem Besteck und lenken uns ein wenig mit dem Entertainment ab. Schon bald erreichen wir die Alpen, die mit einer wunderschönen Wolkendecke überzogen sind.
Kurz darauf fallen uns bereits die Augen zu. Wieder wache ich geradeso auf, dass ich den Sonnenuntergang erlebe und werde auch diesmal wieder ein wenig sentimental. Von hier oben scheinen zwar alle Sorgen klein, allerdings bilde ich mir ein, man ist auch den Liebsten ganz nah, die uns viel zu früh verlassen mussten.
Pünktlich landen wir in Nairobi und auch hier müssen wir uns in viel zu volle Busse quetschen - nein, wir warten noch kurz und nehmen den Letzten, hier haben wir etwas mehr Platz um uns herum. Der Nachteil: Wir sind bei den Letzten in der Immigration. Wir stehen ewig an, bis wir daraufhin auch endlich unser Gepäck einsammeln und frische Luft schnuppern können. Von Minusgraden ins warme Kenia ist schon eine Umstellung. Vorgestern froren wir noch bei Schnee und Frost und nun schwitzen wir in unseren dicken Pullis.
Unseren Shuttle Service zum Hotel finden wir unter all den Schildern problemlos und die Fahrt durch die leeren und dunklen Straßen Nairobis bringen wir schnell hinter uns. Wir haben uns für diese Nacht im Progressive Park Hotel eingebucht, da uns das Tamarind Tree Hotel ein recht unverschämtes Angebot gemacht hat. Es war uns im Vorfeld wichtig, dass das Hotel bereits in Richtung Narok liegt und wir am nächsten Morgen nicht allzu weit durch die Rush Hour fahren müssen.
Leider gibt es hier keine Bar und man kann auch keine Getränke kaufen - Petras kühles Bier fällt also schon mal flach. Die Zimmer sind okay, allerdings haben Petra und ich lediglich 0,5 l Wasser für uns beide zusammen. Aber Hauptsache ein dicker Fernseher ziert die Wand. Egal, wir wollen eh nur duschen und schlafen, dann geht es morgen früh ja schon wieder weiter.
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Habari za asubuhi Kenia!
Eine recht warme Nacht ging schnell vorbei und als ich gerade dabei bin, meine Sachen zu sortieren, kommt Petra freudestrahlend ins Zimmer und erzählt mir überglücklich, dass George bereits auf uns wartet! Sie war wie immer weit vor mir wach und genoss ihren ersten Kaffee am Morgen als George auf den Hof fuhr und sie sich in die Arme fielen.
Na, dann muss ich doch auch schon mal Hallo sagen und die Begrüßung mit George treibt auch mir ein paar Freudentränchen in die Augen. Es ist als würde man sich schon ewig kennen, ein sehr vertrautet Gefühl. Nach einem übersichtlichen Frühstück, wo es immerhin leckeres Obst gibt, starten wir mit George und seinem Freund und Kollegen Edward zunächst Richtung Narok. Auch diesmal haben wir uns für die Hinfahrt per Auto entschieden.
Nairobi lassen wir hinter uns und George parkt den Wagen am Aussichtspunkt mit Blick auf den unglaublich beeindruckenden Ostafrikanischen Grabenbruch.
Um uns herum besticht die Landschaft vor allem in Einem: Trockenheit. Unsere liebe Freundin Klaudia hat bis vor ein paar Tagen die Mara besucht und uns bereits erzählt, dass es sehr grün sein soll. Davon ist auf dem Weg nach Narok noch nicht viel zu sehen. Nach einem Stopp in einem netten Café und einem für Petra erfolglosen Versuch, Bargeld zu ziehen, geht es weiter Richtung Talek. Wie bereits beim letzten Besuch fahren wir gar nicht durch Talek durch, sondern passieren das erste Gate einer Conservancy, das wir wiedererkennen.
Bis zum Bella Camp ist es allerdings noch ein gutes Stück und so finden wir uns immer mehr im Herzen der Mara ein, die wie versprochen vom Regen schon gut gesegnet wurde. Allerdings zeigen uns die ersten Eindrücke auch, dass momentan viel weniger Wild zu finden ist als bei unserem Besuch im November 2021.
Das Bella Camp liegt direkt am Talek und man kann es von außen, wie die meisten kleinen Camps, nicht sehen. Erst wenn man zwischen den Bäumen einen geschotterten Weg erkennt, weiß man, dass hier unsere Unterkunft liegt. Die Begrüßung fällt unheimlich fröhlich aus und alle singen für uns und schenken uns ihr herzlichstes Lachen!
Zuerst zeigen sie uns unsere Zelte, die nebeneinander liegen, aber dennoch sehr schön im Busch eingebettet sind. Die Zelte sind größer als sie auf der Homepage wirken und wir fühlen uns direkt sehr wohl! Auch die Reißverschlüsse schließen super dicht.
Für ein langes Ankommen bleibt aber erstmal nicht viel Zeit, denn nach einem schnellen Frischmachen erwartet uns schon der Lunch in einer wunderschönen Kulisse. Hier erfahren wir auch, dass wir für alle vier Nächte die einzigen Gäste sein werden. Insgesamt gibt es hier 8 Zelte. Bevor wir aber essen, werfen wir einen Blick auf den Hippo Pool im Talek River, genau unter uns. Die Geräuschkulisse einiger grunzender Hippos begleitet unsere Mittagspause.
Die frischen Salate als Vorspeise schmecken jetzt bei der Hitze besonders gut und auch Hauptgang und Dessert sind super lecker. Man merkt direkt, dass hier mit Liebe gekocht wird. Auch der Chefkoch höchstpersönlich fragt nach jedem Essen, ob's geschmeckt hat. Dass wir ihm sagen, wie sehr wir Knoblauch lieben, wird sich übrigens durch die ganzen vier Tage ziehen
Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet haben, geht es auch schon auf unseren ersten Gamedrive. Wir wollen mal ganz bescheiden anfangen und wünschen uns zwei Leoparden.
Ob das hinhaut? Verrate ich euch im nächsten Kapitel