Liebe Foris
Vom 24. – 31.7. weilte ich in der Masai Mara mit dem Ziel die Gnuwanderung zu beobachten. Mein Gast war ein älterer Herr, der sich nebst den Herden und anderen Tieren, Flussdurchquerungen wünschte. Es waren spannende Tage mit etlichen Highlights.
Doch wir sahen auch noch anderes….
Am 23.7. zog ich im Hotel Rudi ein und schlief sehr früh. Ich war recht ausgelaugt von sehr vielen Bürostunden. Ich genoss es einfach, zumal ich auch mein Zimmer mit dem kleinen Balkon bekam. Mein Gast kam lange nach Mitternacht an.
Am 24.7. frühstückten wir zusammen und fuhren mit meinem Fahrer Joseph los. Es sind nun 23.5 Jahre seit wir angefangen haben zusammenzuarbeiten. Wir kommen gut durch, da es Sonntag ist und nicht zu viele Lastwagen auf der Strasse waren.
Beim Sekenani Gate checkte ich mit den vorbezahlten Tickets ein. Nun verlangen sie sogar den Pass oder Identitätskarten. Sie machte einen Fehler, aber ich sah ihn nicht…..
Kurz nachdem wir auf die Strasse zum Talek Gate abgebogen waren, fanden wir die 3 Gepardenbrüder. Vor etwa 6 Jahren hatten sich 3 Gepardenbrüdern mit 2 anderen nicht verwandten Gepardenmännchen zusammengetan. Als Koalition regierten sie ein grosses Territorium und waren die Attraktion in der Masai Mara. Anfang 2022 trennte sich ein Männchen von der Gruppe. Er hatte eine Hode in einem Kampf verloren und somit auch seine Führerposition. Er schloss sich mit einem jüngeren Männchen zusammen, wurde aber später wahrscheinlich von seinen Ex-Kumpanen getötet. Nicht viel Zeit später wurde ein weiterer tot gefunden, von Löwen getötet. Nun sahen wir also die 3 und wir hielten nur kurz, denn es ging zum Mittagessen. Ende der Woche vernahm, ich dass ein weiterer Gepardenkater tot gefunden war. Er hatte keine Verletzungen und Untersuchungen sind noch am Laufen. Das war die erste Information, um zu vertuschen, dass er von einem Maasai Speer erstochen wurde. Traurig, dass der Stamm, der immer wieder sagt, dass sie in Harmonie mit Wildtieren leben, den Tourismus, der ihnen auch Geld einbringt (zer-)stören. Zum Schutz der Maasai, muss auch erwähnt werden, dass etliche unter ihnen Wildtiere schützen. Nun sind sie von den herrlichen 5 – Tano Bora auf Mbili Bora (2) geschrumpft. Ob sie weiterhin das Territorium halten können, wird sich zeigen.
Wir kommen im Camp an und werden von Peter und Gerdi herzlich begrüsst. Kurz Zelte beziehen. Was für eine Ueberraschung, ich bekam das Buschzelt mit Dusche und Toilette! Freut mich natürlich sehr, obwohl ich auch nachts mit Taschenlampe rumspazieren kann, um die Toilette zu benutzen.
Die Spaghetti Bolognaise auf der Terrasse schmecken. Bevor es auf Pirsch geht, wandere ich rum und finde dabei diese Schwarzbein-Seidenspinne (Trichonephila fenestra). Nicht so einfach mit dem Licht aus der falschen Richtung und den vielen goldenen Fäden, das grosse Weibchen scharf zu bekommen. Sie sind zwar gross, aber harmlos und mit vielen Arten in den Tropen verbreitet. Die Männchen sind winzig.
Am späteren Nachmittag geht es auf die erste kurze Pirsch. Zebras und Gnus sind nahebei und ziehen durch das goldige, hohe Hafergras.
Da wir ohne Funk arbeiten, hilft das Sprechen mit anderen Fahrern. Doch die etlichen Autos bei einem grossen Baum sehen wir auch von Weitem. Eine Leopardin verspeist ihre Impala Beute. Wir schauen ihr eine Weile zu und dann ist es Zeit, den Heimweg zu starten. Aber nicht ohne nochmals Zebras und diesmal im Abendlicht aufzunehmen.
Duschen und das leckere Abendessen geniessen. Der Schlaf im Busch ist der herrlichste!
25.7. Frühstück ist um 06.00 Uhr und um 07.00 sind wir schon durch das Talek Tor. Der Fehler, den sie gestern am Eingang machten, zieht sich, denn jeder schaut auf die mit Kugelschreiber geänderte Anzahl Tage. Doch die Berechnungen stimmen.
Topis sind schon beim Frühsport und rangeln sich
Wo viele Autos stehen, ist nicht die gratis Eisdiele, sondern Katzen. Unser Gast sieht nun zum 1. Mal eine Löwenpaarung, wenn auch verdeckt vom hohen Gras. Dann gehen sie zusammen ein Stück und pflatsch liegen sie wieder flach bis sie sich nach ca. 20 Minuten wieder paaren. Das geht nun ein paar Tage lang. Es heisst, dass es 3.000 Paarungen benötigt für einen Löwen, der 1 Jahr alt wird, zu zeugen. Nicht jede Paarungssitzung führt zur Trächtigkeit. Die Jungensterblichkeit ist leider sehr hoch.
Wer einmal von der Sucht Vögel zu fotografieren befallen ist, kann es einfach nicht lassen. Vor allem wenn es Arten oder Unterarten sind, die mir für die neue Webseite noch fehlen. Die Rotnackenlerche hat einige Unterarten und eine davon kommt in der Masai Mara vor. Der Graumantelwürger in einigermassen anständiger Pose ist nicht so leicht. Also wieder versuchen.
Wir schauen kurz beim Platz vorbei, wo wir gestern die Leopardin hatten. Aber nichts ist zu sehen. Wenn man einen Ueberblick über den Aufenthaltsort von Herden bekommen will, fährt man auf den Lookout. Dann kann man entscheiden, wohin man fahren will oder sollte.
Wir entscheiden uns für eine Stelle, wo Hoffnung besteht, dass Gnus und Zebras durch den Mara Fluss durchgehen werden. Man sieht, der Mara Fluss hat extrem wenig Wasser, so ähnlich wie der Rhein in Europa. Nilpferde können den Gnus gefährlich werden. Ich habe mal gesehen und noch mit Papierbildern festgehalten, wie ein Nilpferd ein Gnu packt und wegwirft. Mit den grossen Zähnen hinterlässt das böse Wunden.
Wir stehen nun also am Fluss (11.06 Uhr), Gnus sind da und so sind auch einige Zebras. Das Spiel des Hin und Her beginnt. Leider stören auch einige unqualifizierte Fahrer und veranlassen die Gnus vermehrt dem Fluss auf und ab zu spazieren. Hin, da stehen, wieder weg, wieder ans Ufer und wieder weg. Gruppen schliessen sich zusammen, teilen sich wieder und ziehen in verschiedene Richtungen. Einige bleiben stehen, andere laufen. So ziehen sich die Minuten, die zu Stunden werden. Wenn Autos ruhig stehen und nicht in der Ein- und Aussteigschneise stehen, stört das die Gnus nicht. Aber es gibt immer wieder solche, die zu nah ranfahren und nicht leise sein können.
Es ist nun 14.26 und wir schauen uns den Leopardenkater an, der unten am anderen Ufer ruht und wohl auch auf Beute hofft.
Nun haben wir Hunger und suchen uns ein schönes Plätzen – die Spannung und das vergebliche Warten, zehrten. Unser Gast hat sich das nicht so kompliziert vorgestellt. So denken viele…. Während wir essen, beobachten wir Gnus. Nur 2 weitere Autos sind in der Nähe und verhalten sich absolut toll. Entfernt, etwas verdeckt und ruhig. Und nun sehen wir die erste Flussdurchquerung, die ich nur auf Film habe. Setze irgendwann die Clips zusammen und poste den Link.
Auf dem Heimweg finden wir die Tieransammlung. Etwas, was typisch Masai Mara ist.
Es ist kurz nach 16.00 und nach dem vielen Sitzen, muss ich mich bewegen. Das Licht mit dem dunklen Himmel ist toll und die Weisstirnspinte reizen mich mein Glück zu versuchen.
Um 19.00 Uhr, also schon im Dunkeln kommen Zebras an den Talek Fluss, gleich vor dem Aruba Mara Camp. Es gibt Gerdi’s spezielle Gerichte und sie schmecken toll.
Gute Nacht