THEMA: Kenia 2022: Amboseli, Tsavo und den Kili im Blick
14 Jun 2022 18:25 #645272
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  • Beatnick am 14 Jun 2022 18:25
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picco schrieb:
Versteh ich nicht wie man etwas so falsch verstehen kann. Habs nun in der Reiseberichtübersicht angepasst...

Versteh' einer die Menschen... Es ist, wie es ist. Vielen Dank fürs Anpassen! Und jetzt fahren wir dann gleich mal weiter - untenrum ;).

Liebe Grüße!
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14 Jun 2022 19:11 #645274
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6./7.1. Von Hamburg ins Reich der Elefanten

Ich habe bei der Partnerwahl gut aufgepasst und mit Thomas jemanden an meiner Seite, der mir Behördenkram so gut es eben geht vom Leib hält. Dafür bin ich ihm nicht nur sehr dankbar, es ist auch definitiv besser für alle Beteiligten. Geduld ist nicht gerade meine Stärke. Ich weiß also nicht mehr genau, wann, wo und wie wir irgendwelche Papiere befüllen und hochladen mussten, erinnere mich aber noch gut an den etwas chaotisch ablaufenden und dadurch tendenziell langwierigen PCR-Test am Vortag unserer Abreise. Am Ende zählen aber ohnehin nur die Ergebnisse, und die lauten beide negativ.

Zum ersten Mal in meinem Leben fliege ich Business, die Investition vieler angesammelter Meilen lohnt sich schon allein deshalb, weil deutlich mehr Platz zwischen uns und den nächsten Passagieren ist. In Corona-Zeiten ein nicht zu verachtender Vorteil. Aber auch sonst. Um es kurz zu machen: Einmal so geflogen, möchte ich eigentlich nichts anderes mehr; werde allerdings auf diesen nicht gerade erschwinglichen Luxus aus monetären Gründen weitgehend verzichten müssen. Festzuhalten bleibt: Noch nie ging es mir im Flieger so gut. Einfach herrlich, die Beine komplett hochlegen und wie in einem Bett schlafen zu können.



Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in unserer ersten Nacht in Kenia gedanklich sämtliche Schäfchen Norddeutschlands zählen muss, bis ich endlich mühsam ins Reich der Träume gleite. Dabei hat bis dato alles geklappt wie am Schnürchen. Die Lufthansa bringt uns nicht nur komfortabel, sondern auch sicher ans Ziel, in Nairobi bekommen wir schnell unser Gepäck und werden ebenso zügig vom wartenden Agentur-Mitarbeiter im Hotel abgeliefert, das nur um die Ecke und noch auf dem Gelände des Airports liegt. Das haben wir schon beim letzten Mal sehr zu schätzen gewusst, denn nach der ohnehin späten Ankunft gegen 21.15 Uhr sind wir froh, schon um kurz nach 22 Uhr im Hotel zu sein. Ankommen und abschalten. Was mir allerdings nicht recht gelingen will.

Vielleicht ist auch nur die Vorfreude so groß. Geschadet hat mir der Schlafmangel jedenfalls nicht, als wir am Morgen zum frühen (und guten) Frühstück hinuntergehen. Die Euphorie steigt weiter, als wir wie verabredet um 7.30 Uhr das Hotel verlassen. Vor der Tür wartet schon Livingstone - ein vertrauter Anblick, und die Wiedersehensfreude ist riesig. Auch der Toyota Landcruiser ist derselbe wie beim letzten Mal, mitsamt der Bohnensäckchen, von denen weiterhin eins fehlt. Wir hatten es im September in der Mara verloren. Dafür wurde der Haltegriff unter dem Dach ersetzt, den ich trotz meiner nicht gerade übermäßig robusten Konstitution bei einer Flussdurchquerung zerbrochen hatte.

Diese flüchtige Bestandsaufnahme dauert gerade einmal wenige Sekunden, alles vertrautes Terrain, kein großes Palaver, es kann losgehen.

Rund 300 Kilometer sind es bis zum Amboseli, wir kommen gut voran auf perfekter Asphaltstraße und je weiter wir uns von Nairobi entfernen, desto spärlicher wird der Verkehr. Die Zeit verfliegt während der Fahrt, wir haben uns einiges zu erzählen und sind einfach nur froh, wieder unterwegs zu sein.



Mittags fahren wir durch das Iremito Gate hinein und durchqueren den Park auf dem Weg zu unserer Unterkunft, die direkt hinter dem Kimana Gate weiter südöstlich liegt. Der erste Eindruck: plattes, weites Land, die Vielfalt dieser Landschaft wird sich uns erst viel später erschließen.

"Amboseli" ist ein Wort der Massai und bedeutet "Salzstaub". Tatsächlich wirbelt der Wind unentwegt weiße Staubwolken auf und treibt sie vor sich her, mit Tüchern und Jacken versuchen wir bei geöffnetem Hubdach unsere Kameras zu schützen - eine Sisyphusarbeit. Dank einiger ergiebiger Regenfälle während der kleinen Regenzeit ist es aber auch vielerorts richtig grün, und Livingstone freut sich sehr über den ungewohnten Anblick.







Ein anderer Blick bleibt uns verwehrt. Ich halte angestrengt Ausschau nach dem Kilimanjaro, doch er hüllt sich in dichte Wolken. Wir hoffen, dass wir irgendwann Glück haben und den schneebedeckten Gipfel des legendären Kibo zu Gesicht bekommen werden. Die Jahreszeit soll angeblich günstig dafür sein und wir haben extra ein paar Tage Zeit mitgebracht. Livingstone vertröstet uns auf den Abend und den frühen Morgen. Dann stehen die Chancen am Besten.

Am Ende eines staubigen Weges biegen wir ab, nur noch ein lichter Akazienwald trennt uns von den Hängen des Kilimanjaro, den wir in der Ferne erahnen können. Der Amboseli ist indes nicht nur wegen des Kili, sondern auch wegen seiner großen Elefantenherden berühmt, und gleich zum Auftakt macht er seinem Ruf alle Ehre.





Mich beeindrucken besonders die langen, aber auch eleganten Stoßzähne der grauen Riesen.



Wir sind auf Anhieb im Safarimodus und würden am liebsten gleich weitermachen, doch Livingstone tritt sanft, aber bestimmt die Euphoriebremse: erst einmal einchecken, Mittag essen und später kommen wir wieder.



Wir rollen durch das Kimana Gate aus dem Park, biegen direkt wieder rechts ab und sind nach fünf Minuten auf einer unglaublichen Holperpiste beim Kibo Safari Camp angekommen, das direkt am Rand des Nationalparks liegt.

Es gibt sicher schickere und auch intimere Unterkünfte als diese. Doch es gefällt uns in diesem Camp, das seine Größe gut zu kaschieren weiß und mit seinem vielen Grün sehr naturnah wirkt.





Unsere Unterkunft, ein festes Zelt mit eigenem Bad im Anbau, liegt zentral und dennoch sehr ruhig am Ende eines Weges und ist nicht nur geräumig, sondern auch tipp topp in Schuss. Sehr zu schätzen wissen wir zudem den riesigen Wasserspender auf dem Schreibtisch, an dem auch wir unsere Wasserflaschen für unterwegs füllen. Sehr praktisch.

Vor allem die vielen Vögel und ihr unentwegtes Konzert haben es uns angetan und nach einem schnellen Mittagessen im Open-Air-Restaurant gehen wir direkt auf die Pirsch. Der Pool sieht verlockend aus, doch nutzen werden wir ihn nicht. Irgendwie kommen wir immer zu nix auf Safari B) .







Gegen 16 Uhr rumpeln wir über die löchrige Zufahrtsstraße die kurze Strecke zum Gate und freuen uns wie die Kinder auf den ersten richtigen Gamedrive. Ein Gefühl, dass sich das offenbar nie abnutzt. Sehr weit fahren müssen wir nicht. Schon kommen uns riesige Elefantenherden entgegen.







Eine Gruppe nach der anderen zieht an uns vorbei, manchmal regelrecht auf Tuchfühlung und dabei völlig entspannt: Die Elefanten im Amboseli sind nicht bejagt worden und kennen keine Scheu.





Wir sind ganz erschlagen von den Massen, die durch die weite Steppenlandschaft von Weitem sichtbar auf uns zurollen, eine Herde folgt auf die andere. Ein Schauspiel, das sich täglich wiederholt: Morgens ziehen die Tiere von den Hängen des Kilimanjaro und aus umliegenden Gebieten zu den Sümpfen im Amboseli, abends geht es retour.





Was für ein Schauspiel! Das immer besser wird, als sich dann auch noch der Kibo zeigt. Livingszone macht uns darauf aufmerksam, wir hätten es im Elefantenrausch doch glatt verpasst.



Beinahe kommen sich die mächtigen Tiere mit Löwen ins Gehege, die sich aus dem hohen Gras schälen und direkt an der Elefantenautobahn häuslich niederlassen. Fast schon eine Provokation.







Doch die Elis gehen ihr souverän aus dem Weg.



Während sich die Jungtiere Scharmützel mit den Elefanten liefern, geht es bei den Erwachsenen gleich um die Ecke gelassen zu.





Zwei Löwenkater genießen die Abendsonne, trinken zwischendurch aus dem Wassergraben direkt vor unserem Auto und sind einfach herrlich anzusehen in der grandiosen Kulisse des Kilimanjaro.









Als der sich langsam wieder in Wolken hüllt, müssen auch wir verschwinden. Am Gate geht es streng zu. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es heraus, in Hochstimmung nach diesen ersten tollen und auch etwas unverhofften Erlebnissen.





Nach einer Pizza aus dem Steinofen falle ich wie ein Stein ins Bett, eine Hyäne singt mich in den Schlaf. Die norddeutschen Schäfchen können mir gestohlen bleiben. Zumindest für den Moment.
Letzte Änderung: 15 Jun 2022 07:12 von Beatnick.
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15 Jun 2022 03:24 #645281
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  • Sadie am 15 Jun 2022 03:24
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Liebe Betti-Berti,
Ich bin auch sehr gerne mit auf eurer zweiten Kenya tour, nicht zuletzt wegen deinem tollen Erzählen und den fantastischen Bildern, aber auch weil ich die Gegend im September selber gesehen habe. Ich weiß jetzt genau wo ihr die Löwen gesehen habt, unsere waren leider weit weg von der Straße, damals. Auch kenne ich die “Holperpiste” die zu eurem Camp führt bestens, da wir gerade ein Stückchen weiter auch nach links abgebogen sind um das Kimana Community camp zu erreichen.
Für uns waren die vielen Flamingos eine totale Überraschung und auch wir haben die vielen Elephanten Herden sehr genossen, vor allem wenn sie dann dutzendweise durch den deichten See marschierten. So schön. Ich freue mich schon auf mehr! Danke dir.
Liebe Grüsse aus dem heissen Florida von Katrin
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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17 Jun 2022 09:53 #645376
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Sadie schrieb:
Ich bin auch sehr gerne mit auf eurer zweiten Kenya tour, nicht zuletzt wegen deinem tollen Erzählen und den fantastischen Bildern, aber auch weil ich die Gegend im September selber gesehen habe.

Hello Katrin, ich hatte offen gestanden gehofft, dass du auch wieder zusteigst. :) Ich freue mich! Da du zu einer etwas anderen Jahreszeit dort warst, sind deine Eindrücke und Ergänzungen bestimmt wie bei Beate sehr spannend. Es geht auch bald weiter. Liebe Grüße aus Hamburg!
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17 Jun 2022 12:01 #645380
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ELEFANTENRAUSCH

Liebe Bettina

Auf deinen Bericht freue ich riesig.................und er hat genau so begonnen wie ich Amboseli liebe. ELEFANTENRAUSCH !! Besser könnte man das Gefühl bei den Begegnungen mit diesen wunderbaren Riesen nicht bezeichnen. Genau wie du sah ich noch nie so viele entspannte Elefanten nahe an mir vorbeiziehen zusammen mit den vielen kleinen Elefäntli.

Tsavo wird Neuland für mich sein..............ich bin gespannt.

Liebs Grüessli
Judith
Letzte Änderung: 17 Jun 2022 12:07 von Malbec.
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17 Jun 2022 13:39 #645386
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  • Beatnick am 14 Jun 2022 18:25
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Malbec schrieb:
Auf deinen Bericht freue ich riesig.................und er hat genau so begonnen wie ich Amboseli liebe. ELEFANTENRAUSCH !!

Hallo Judith, ich freue mich sehr, dass du auch wieder an Bord bist! Ja, Elefantenrausch, so ist es. Und damit geht es dann auch später direkt weiter... :)

Liebe Grüße,
Betti
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