37.Tag (So. 23.01.2022)
Mara National Reserve
86km
Im Safarizelt haben wir eine angenehme und vor allem trockene Nacht verbracht. Das Dachzelt ist dagegen von innen klitschnass. Die Schlafsäcke hatten wir schon gestern Abend in Sicherheit gebracht und im Küchengebäude zum trocknen aufgehängt. Bettlaken und Kopfkissenbezüge geben wir heute Morgen beim Laundryservice der Lodge ab; dann sind sie heute Abend sauber und trocken.
Das Wetter zeigt sich mit bedecktem Himmel, aber trocken. Wir haben noch die Hoffnung auf Wetterbesserung.
Wir fahren über das Talek Gate in den südlichen Teil des Reserve. Schnell müssen wir feststellen, dass die Plains nahezu unbefahrbar sind. Hier steht an vielen Stellen noch das Wasser auf den weiten Flächen und man läuft entweder Gefahr im Schlamm zu versinken und sich festzufahren, oder schlittert unkontrollierbar über den Black Cotton Soil. Die Gräben und Bäche sind sowieso unpassierbar.
Auf die Tierwelt kann ich mich dabei nur am Rande konzentrieren. Wenn Hyänen über die weiten Flächen laufen, sind sie natürlich nicht zu übersehen und Giraffen sind sowieso immer gut zu entdecken.
Wir beschließen in den hügeligen östlichen Teil der Mara zu fahren und hoffen das dort das Wasser schneller abfließt. Tatsächlich ist die Region in weiten Teilen besser zu befahren, was auch daran liegt, dass es hier nur selten Black Cotton Soil gibt und der Boden meistens aus Sand besteht.
Wir sind nicht die Einzigen, die es aufgrund des Wetters in diese Region verschlagen hat. Südlich der Signpost Corner sehen wir eine größere Gruppe Fahrzeuge beieinanderstehen. Bei so vielen Fahrzeugen erwarten wir eine spektakuläre Sichtung und beschließen auch mal vorbeizuschauen. Obwohl Luftlinie maximal einen Kilometer entfernt, zieht sich der Weg aufgrund der vielen unpassierbaren Bäche und Gräben. Wir sind gezwungen erhebliche Umwege fahren. Endlich angekommen müssen wir feststellen, dass es sich bei der Sichtung lediglich um 3 tief im Gebüsch versteckte, schlafende Löwinnen handelt. Dafür halten wir nicht einmal an.
Südlichen der Ngama Hills fahren wir in ein schönes weites Tal Richtung Osten und biegen dann nach Süden in Richtung Main Road ab, da noch weiter Richtung Osten zahlreiche Rinderherden zu sehen sind. Zwischenzeitlich zeigt sich sogar kurz die Sonne. Da sieht die Welt gleich viel freundlicher aus.
Kurz vor Erreichen der Main Road finden wir einen schönen Baum für die Mittagspause. Kaum sind wir mit dem Essen fertig kommt aber ein Schauer auf uns zu und wir können gerade noch rechtzeitig alles wegräumen, bevor es anfängt zu schütten. Einmal ungestört Mittagspause zu machen wäre auch mal wieder nett.
Wir warten den Schauer im Wagen ab, und starten danach noch einmal auf Gamedrive. Es dauert dann aber nicht lange und der nächste Schauer hat uns erreicht, welcher dann nahtlos in einen anhaltenden Landregen übergeht, der sich über die gesamte Mara erstreckt.
Wir sind aufgrund des Wetters sehr frustriert. Seit einer Woche diktiert der Regen mehr oder weniger unseren Urlaub. Inzwischen sind wir so weit, dass wir uns fragen, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, die Reise wie geplant fortzusetzen, sollte es so regnerisch bleiben. Ausführlich checken wir die Wetterberichte, die zu unserer großen Freude einheitlich ab morgen trockenes Wetter für die ganze nächste Woche vorhersagen. Das ist gut für die Moral. Wir beschließen den Rest des Urlaubs in der Mara zu verbringen.
Heute soll es aber erst gegen Abend besser werden, so dass wir entscheiden den Gamedrive zu beenden und auf der Mainroad zurück nach Talek zu fahren.
Unterwegs stehen wir dann aber doch noch lange neben einem großen Elefantenbullen, der sich von dem Wetter und uns nicht im Geringsten stören lässt und das frische Gras genießt.
Zum Abend hin hört der Regen wie angekündigt auf und wir können im trockenen das Zelt aufbauen und wieder einrichten.
Am Lagerfeuer koche ich dann Nudeln mit Auberginenbolognese.