Kapitel 10 Hard working day!
Eigentlich soll es heute schon um 5 Uhr losgehen, aber die Frühstücks- und Lunchpakete sind noch nicht fertig gepackt. Kein Problem - no hurry in Africa oder auch Pole Pole. Hätten wir gewusst, was das für ein langer Tag werden sollte, hätten wir vielleicht noch einen extra Kaffee getrunken.
Mit 10 Minuten Verspätung ruckeln wir los und hätten den Moment nach einigen Kilometern kaum besser abpassen können! 20 Minuten vor Sonnenaufgang bieten uns einige Elefanten und Büffel einen wunderschönen Anblick in die Morgenröte
Guten Morgen Masai Mara!
Da wir heute wieder am Sand River unterwegs sein werden, mussten wir zuvor einiges an Strecke gut machen. Nur wenige Minuten nach dieser wundervollen Morgenstimmung begegnen wir zwei Paschas, von denen einer ein Halsband trägt. Dies bleibt das einzige besenderte Tier, das wir hier sehen.
Inklusive Schmalzlocke
Danach wird ein junger Kampfadler (?) in seinem Baum langsam wach, während wir auf der anderen Seite des Flusslaufs noch zwei Löwinnen in den Büschen beobachten, die aber kein schönes Fotomotiv abgeben.
Tja, und dann ist es soweit. Wir dürfen noch einmal Queen Lorian treffen, die nach unserer Reise leider im Kampf mit einem anderen Leoparden tödlich verletzt wurde. Auf dem Bild, wo sie tot aufgefunden wurde, erkannte man sogar noch die Wunde, die auf diesen Bildern hier noch frisch zu sein schien.
Wir verbringen eine gute halbe Stunde mit ihr, bis sie sich etwas zurück zieht. Begleitet von Warnrufen der Kuckucks und anderer Vögel.
Etwas abseits im Baum hängt noch ihr halber Reedbock. Von Roho ist heute allerdings nichts zu sehen.
Auf den weiten Grasebenen beobachten wir eine Schaar Mangusten, die auf der Hut zu sein scheint. Immer wieder formieren sie sich, stoppen und beobachten die Umgebung.
Wir genießen die Sichtungen rund um den Lookout mit Elands, Hyänen und Vögeln, aber George scheint sehr konzentriert zu sein. Was er wohl jetzt wieder ausheckt?
Gleitaar
UFO Nr. 1
UFO Nr. 2 (auch ein Kuckuck?)
Plötzlich entdecken wir zwei graue Riesen und können kaum unseren Augen trauen! Eine Rhino Mama mit Kalb! Was für ein Glück! George ist auch ganz aus dem Häuschen und funkt sofort seine besten Freunde in der Nähe an.
Wir begleiten sie ein Stück und man könnte meinen, die Mama wäre bereits mit dem nächsten Kalb trächtig. Könnte tatsächlich hinkommen, da dieses Kalb bereits ein gutes Alter erreicht hat. Irgendwann verschwinden sie in den Büschen und wir bleiben noch einen Moment, bis Georges Kollegen kommen, um ihnen zu zeigen, wo sich Mutter und Kalb gerade aufhalten. Da hatten wir wirklich großes Glück, denn momentan sind sie nicht mehr zu sehen.
So, jetzt können wir aber getrost frühstücken, es ist immerhin schon 9:15 Uhr und uns knurren gehörig die Mägen. Aber Moment... Wir haben jetzt nicht wirklich alle Big 5 schon vor dem Frühstück gefunden???
"George, you are totally crazy!"
Der lacht sich eins ins Hemdchen und scheint sehr zufrieden.
Am Sand River mit Blick auf eine Herde Flusspferde machen wir nun Rast. Während des Frühstücks fällt mir eine Hippo Mama mit sehr kleinem Kalb auf. George bestätigt mir, dass dieses Kalb wohl ganz frisch zu sein scheint und sie mit ihm die ersten Tauchübungen macht - wow
Weiter geht es durch die wundervolle Landschaft. Besonders Petra gefällt es um den Sand River super super gut!
Wir entdecken einen Gaukler mit Beute auf dem Boden, aber als wir uns ein wenig nähern, hebt er sofort ab. Wir finden einen Schildkrötenkadaver, den er sich hat schmecken lassen. Sobald wir weg sind, wird er weiter fressen.
Ein wunderschön leuchtender Amethystglanzstar zieht meine Aufmerksamtkeit auf sich, lässt sich aber nur schwer knipsen.
Hier tippe ich auf einen Raubadler, bin mir aber nicht sicher.
Und wieder ist es ein junger Elefantenbulle, der uns zeigt, wie man ein ausgiebiges Schlammbad nimmt.
Dabei nerven ihn immer wieder zwei Glanzstare , die er mit Matsch vollspritzen will. Als er aber eine Ladung vollepulle in seinem Mund entleert, entfleucht Klaudia und mir gleichzeitig ein angewidertes "wähh" und George muss so herzlich lachen
Da es heute sehr schnell sehr heiß wird, beschließen wir, im Schatten einiger Bäume noch eine Pre-Lunch Pause abzuhalten. Diese Stelle hat auch etwas sehr Schönes und man kann sich ein wenig die Füße vertreten. Immerhin sitzen wir schon über 6 Stunden im Auto.
Um den Sand River herum finden sich immer wieder kleine Kanäle mit fast stehendem Gewässer. Diese Atmosphäre gefällt mir besonders gut. Viele Zebras sind hier unterwegs. Warum sie am Wasser so unruhig sind, werden wir später noch herausfinden.
Überhaupt begegnen wir heute vielen Elefanten!
George hat schon ein schönes Plätzchen für die Mittagspause ausgemacht, allerdings herrscht davor erstmal ein kleiner Roadblock.
Aber man hat von hier aus einen tollen Blick auf das fast trockene Flussbett, in dem zwei Büffel malerisch vor einem großen Baum stehen.
So, jetzt aber ein Stück zurücksetzen und den Roadblock umfahren. Leider ist auch unser Lunch Platz schon besetzt von dem Rest der Gruppe. Egal, dann essen wir halt erstmal im Auto - Hauptsache Schatten. Während sich der junge Elefantenbulle seinen Hintern am Baum schubbert, ertönt in meinem Kopf die Melodie "Probier's mal mit Gemütlichkeit..."
Als die Elefanten weiterziehen gibt George das Okay zum Aussteigen. Hier befindet sich in den Büschen eine Feuerstelle und man darf hier campen. Ein paar Glanzstare und ein Frankolin leisten uns Gesellschaft.
Fortsetzung folgt - nicht nur wir brauchen einen Lunch