THEMA: Cats&Kills in der Mara - Mom&Daughter auf Abwegen
12 Dez 2021 19:11 #632181
  • Flash2010
  • Flash2010s Avatar
  • Beiträge: 1373
  • Dank erhalten: 3951
  • Flash2010 am 12 Dez 2021 19:11
  • Flash2010s Avatar
Kapitel 4 Fortsetzung

Im Anschluss an die ausgiebige Lunch-Pause finden wir uns an der Stelle wieder, wo wir heute Morgen Roho, Sohn von Lorian, gefunden haben. Hä? Also sind wir quasi in einem großen Kreis gefahren? Meine Orientierung finde ich wohl erst in Deutschland wieder. Aber eine Sache möchte ich hier mal anmerken: Wir sind heute stundenlang alleine unterwegs, ohne einem anderen Auto zu begegnen und erleben eine herrliche Idylle in dieser wunderschönen Gegend!

Wir suchen Roho nun von der gegenüberliegenden Seite des kleinen Wasserlaufs, denn er hat seinen Platz von heute Morgen geräumt. Gerade als George sagt, "there he is", sage ich auch wie aus der Pistole geschossen "Flecken!!". Ich bin verwirrt als George noch einige Meter weiter fährt, denn ich habe unten im Graben Flecken liegen sehen und dachte eigentlich, er meinte die Gleichen. Roho entdecken wir gegenüber im Dickicht und ich versuche, George zu erklären, wo ich noch Flecken gesehen habe und dass ich mir zu 95% sicher bin. Wir setzen noch einmal zurück, aber tatsächlich habe ich's mir doch nur eingebildet. Von Lorian ist weiterhin keine Spur. Jetzt müssen wir zunächst eine geeignete Stelle finden, wo George den Landi durch's Wasser bringen kann. Als wir uns Roho nähern, sehe ich doch noch "meine" Flecken unten am Wasser! Aber ein Leo ist ausgeschlossen. Selbst George muss das Fernglas benutzen und "das Ding" stellt sich als schlafende Hyäne heraus. Naja, ich beharre drauf, dass ich mit Flecken zumindest nicht falsch lag und George lobt mich nun das erste Mal für meine guten Augen :D

So, jetzt aber muss er überlegen, wie er uns bugsiert, damit wir nochmal einen guten Blick auf Roho werfen können. Kaum eine Chance, aber die Bilder, die dabei entstehen, gefallen mir sehr gut mit dem Buschwerk.









Der Himmel wird nun von dicken Wolken überdeckt. Kaum zu glauben, dass wir vor 2 Stunden noch geschwitzt haben. Das könnte doch noch unsere Chance auf Nashörner erhöhen! Plötzlich erleben wir unseren ersten afrikanischen Regen und ich bin einfach nur begeistert! Wie schnell das Wetter umschwingt, erkennt man an diesen beiden Bildern, dessen Akteur wir seit einigen Hügeln nun verfolgen :D

Auf dem zweiten Bild sieht man, dass ich immer noch nicht die richtigen Einstellungen der Kamera für mich gefunden habe.

Raubadler




Und endlich erwische ich auch mal meinen ersten Madenhacker auf einem kontrastreichen Büffel.





Die Suche nach Rhinos hält an und George steuert den Landi nun durch dichtes Buschwerk. "Last chance now", raunt er uns zu. Der Regen war kurz, aber heftig und hinterlässt seine Spuren. Als wir gerade eine sehr matschige Stelle passieren, entdecke ich links von uns einen grauen, großen Lehmhügel, der sich tatsächlich als Spitzmaulnashorn herausstellt! Ich habe es gerade ausgesprochen, da bleibt der Landi stecken. Aber null problemo, George läuft einmal ums Auto herum, stellt etwas an den Reifen (mir fällt der Begriff gerade partout nicht ein) und wir flutschen aus dem Matsch. Der Rhinobulle allerdings gewährt uns nur einen kurzen Auftritt und wirkt eher schüchtern. Wir verfolgen ihn noch ein kleines Stück durch den Busch, kriegen aber keine freie Sicht mehr. Egal, wir sind mehr als zufrieden!











Jetzt ist auch George erleichtert, dass er seine Mindestanforderungen für heute erfüllt hat. Aber er wäre nicht George, würde da nicht noch eine Zugabe erfolgen. Oder zwei? Oder drei? Es fängt wieder an zu regnen und ich schieße eins meiner Lieblingsbilder der Reise, ein tolles Topi-Portrait.





Bei einer letzten kurzen Pause beobachten wir etwas weiter entfernt einige Elefanten. In mir raunt es... Geoooorge, wenn ich noch ein Elefantenbild knipsen könnte, hätte ich auch bilder technisch 5 von 5 für heute zusammen :D Gesagt, getan, auch wenn Petra meint, es wäre doch mal gut für heute. Leider sind die Elefanten in dichtes Buschwerk gezogen, bis wir sie erreichen und das hier kommt dabei heraus, zumindest bildlich alle 5 heute abgelichtet zu haben :D wunderschöne Fokussetzung...



Was sagte ich eben? George sei nicht George..... Wenn nicht noch etwas Wundervolles folgen würde! Wir begegnen nun einer fünfköpfigen Elefantenfamilie in der offenen Grassavanne, aber haben nur Augen für den kleinsten Spross. Laut George nicht älter als acht Wochen. Wir stellen den Moter ab und beobachten Mama und Kalb neben unserem Auto.









Sie bringt uns so viel Vertrauen entgegen, dass sie mit ihrem Kleinen direkt vor uns den Weg überquert und es nicht von uns abschirmt. Als sie langsam weiter wandern, bin ich sehr gerührt von diesem Moment und der Ehre, die uns hier zu teil wurde.



So, das Soll wäre hiermit mehr als erfüllt! Haha, falsch gedacht. In der nächsten Senke treffen wir auf die nächste kleine Elefantenfamilie. Alle sind irgendwie in ständiger Bewegung und als wir uns nähern, erkennen wir auch den Grund! Ein irrwitziges Elefantenkalb hält hier die Büffel gewaltig auf Trab! Dies soll zu dem lustigsten Moment des Urlaubs werden! Wir alle vier kriegen uns kaum ein vor Lachen, sogar George, während das Kalb wohl denkt, es sei ein großer Tusker und kann hier alle herumschubsen. Das aller witzigste daran ist aber, dass die Büffel sich nicht trauen, irgendeine Art von Gegenwehr zu zeigen, denn dann hat der kleine "Kevin" direkt seine Mama und Tanten im Rücken. Ein unfassbar tolles Schauspiel! Und ein unvergesslicher Moment, denn die Freude durch vier zu teilen, ist nochmals schöner!

























Nach etwa 10 Minuten ist das Spektakel vorüber und Mama und Tante haben anscheinend keine Lust mehr. So, JETZT können wir aber zurück ins Camp. Denkste... Na gut, schauen wir nochmal am Termiten-Schakalbau vorbei, deren Bewohner gestern und heute Morgen zu schüchtern waren. Siehe da, jetzt zeigen sich die Kleinen.









Irgendwie haben wir nicht das Gefühl, dass George das Camp jetzt ansteuert. Wir begegnen einer kleinen Autoansammlung und schnell ist klar, dass wir uns wieder im Gebiet von Fig und Faulo befinden. Der Sohnemann liegt sogar recht gut erkennbar im Gras.





Mama Fig hat sich in einen dichten Busch verzogen, aber ein Beweisfoto muss sein :)



Mittlerweile ist die Sonne wahrscheinlich fast untergegangen, wir können es leider nicht erkennen. Um 18:45 Uhr erreichen wir im Starkregen unser Camp. In der Ferne gewittert es gewaltig und wir warten noch kurz im Auto. Einer der Angestellten bringt uns Regenschirme, was für ein Service! Mit George verabreden wir uns für morgen früh, 5:30 Uhr.

Auf dem schmalen Steinpfad zum Zelt kreuzt ein großer, schwarzer Skorpion unseren Weg! Dem ist es wohl unter seinem Stein zu nass geworden. Fasziniert muss ich sofort drauf halten und Petra erstarrt ein wenig. Der war aber auch bestimmt 15 cm lang! Unser Roomboy Simon kommt vorbei und fragt Petra freundlich "How are you?" - alles was sie rauskriegt, ist "...there's a Skorpion." Er "kümmert" sich darum, was nicht in meinem Sinne ist, aber ich möchte hier niemanden zu etwas ermahnen. Immerhin kann Petra jetzt besser schlafen, sagt sie. "Naja, was meinste, unter wie vielen Steinen hier noch welche sitzen?" - Ehrlichkeit kann ich :D



An unserem Zelt sehen wir dann zumindest noch, wo vor einer halben Stunde die Sonne unterging und Blitze erhellen den wolkenbedeckten Himmel in der Ferne.





Morgen erwartet uns der spannendste Tag der Reise und Kenia zeigt uns eindrucksvoll den "Circle of Life" :woohoo:
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

Linksammlung zu den letzten Reiseberichten und Filmen
Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 13 Dez 2021 10:02 von Flash2010.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, Fluchtmann, Topobär, maddy, Lotusblume, rofro, Yawa, picco, KarstenB und weitere 10
13 Dez 2021 18:14 #632273
  • Flash2010
  • Flash2010s Avatar
  • Beiträge: 1373
  • Dank erhalten: 3951
  • Flash2010 am 12 Dez 2021 19:11
  • Flash2010s Avatar
Kapitel 5 Circle of Life

Pünktlich um 5:30 Uhr haben wir unseren ersten (bzw. Petra ihren zweiten) Kaffee geschlürft und stapfen noch etwas verschlafen zu unserem Cruiser :) Mittlerweile hat sich eine Sitzordnung eingespielt, mit der wir alle drei glücklich sind und nicht abwechseln müssen. Klaudia nimmt den Profiplatz ein, nämlich vorne neben George. So muss er halt immer schauen, dass er das Auto jedes Mal richtig positioniert. Das macht er aber mit Leichtigkeit! Dahinter sitze ich und kann immer mal schnell nach rechts auf den Sitz wechseln, wenn etwas vorbeiläuft oder -fliegt, was Klaudia nicht fotografieren möchte. Hinter mir nimmt Petra Platz. Der perfekte Platz, um all unseren Kram zu verräumen und zu organisieren (wer uns schon etwas länger verfolgt, wird wissen, wie gerne die Mutti räumt) :D

So, jetzt aber wieder zum wichtigen Teil! Mal wieder würden wir wohl die Hand vor Augen nicht sehen, aber George hat ein ganz eindeutiges Ziel. Dieses liegt gar nicht so weit entfernt vom Camp und wir erreichen schon bald eine Hügelkette, die ich ab heute als perfekte Orientierung abspeichern kann, da sie sehr markant aussieht. Hier ist der Topi Pride sesshaft und genau dieses Löwenrudel suchen wir jetzt.



Die Dämmerung setzt ganz leicht ein und schon haben wir sie gefunden! Moment - wir trauen unseren Augen kaum..... Wie viele Löwen sind das bitte? :woohoo:

Ich lasse mal Bilder sprechen und ihr könnt selbst mal versuchen zu zählen :) (Sorry, bei dieser Bilderflut kann ich mich kaum entscheiden...)











Immer wieder mahne ich mich selbst und auch Petra dazu, die Kamera auch mal Nebensache sein zu lassen und einfach nur diesen Anblick zu genießen. Viel Zeit bleibt uns mit den Kleinen nicht, denn schon als die Sonne geradeso aufgegangen ist, setzen die Löwinnen sich langsam in Bewegung. Sie werden in den Hügeln verschwinden und wir haben heute großes Glück, dass sie mit den Kleinen die Deckung verlassen haben.

















Übrigens finden sich hier 5 Löwinnen mit 11 kleinen Cubs verschiedenen Alters zusammen! Wow! Als die Meute sich in Bewegung setzt, sind wir vollends verzückt.

Plötzlich erscheint eine Hyäne am Horizont und eine der Löwinnen setzt zum Scheinangriff an. Der Gegner nimmt lieber schnell reißaus, aber die kleinen erhalten wohl das Kommando, eng zusammen zu bleiben. So ein interessantes Zusammenspiel!













Als die Gefahr gebannt ist, tollen sie wieder vergnügt herum und machen das, was Löwenbabys am besten können. Zusammen spielen und das Angreifen üben. Man weiß teilweise gar nicht, wo man hinschauen oder fotografieren soll :D





























20 Minuten nach Sonnenaufgang haben sie nun fast die Büsche erreicht und wir geben George das Zeichen, dass es nun gut sei. Ein paar Autos folgen ihnen noch weiter, aber wir sind glücklich und "satt".

George scheint sich heute nicht weit vom Camp entfernen zu wollen, warum nur? Wir machen zwar heute keine Ganztagestour, aber wir drehen nun um und fahren schon wieder in die Richtung aus der wir gekommen sind.







Dieser Geier-Baum dient übrigens auch super zur Orientierung!


Zum genau richtigen Zeitpunkt erreichen wir den Schakalbau von unserem ersten Tag, denn die Elterntiere waren erfolgreich auf der Jagd. Die Kleinen können die Ankunft von Mama Schakal kaum erwarten und das Gewusel geht los. Sie würgt ihnen ihr Frühstück heraus und erst nachdem die Bande gefressen hat, wird sich beschnuppert und begrüßt - bis Papa Schakal kommt! Man, die haben vielleicht einen Kohldampf! Ein wirklich tolles Schauspiel, das wir so auch noch nicht erlebt haben.











Kurz darauf begegnen wir noch einem Gleitaar und ich habe heute einige von Klaudias tollen Tipps zum Fotografieren umgesetzt. Damit klappt dann auch der Abflug!







So, nun knurren aber auch langsam unsere Mägen, aber wir halten zum Frühstück an gar keinem schönen Platz. Im Gegenteil, nämlich mit Blick auf eine große Autoansammlung etwa ein oder zwei Kilometer weiter. Während George die "Tischdecke" ausbreitet, frage ich, was es da vorne denn Spannendes gibt. "Cheetahs", antwortet er ganz beiläufig. Ääääh ja. Da sind Cheetahs und wir sollen jetzt hier in Ruhe frühstücken?! Ich nehme es mal so hin und auch Petra ist nicht wirklich in Aufbruchsstimmung. Klaudia kennt George schon zu gut um zu wissen, dass wir längst dort wären, würde etwas Aufregendes passieren. Vermutlich liegen sie also nur herum.

Wir lassen uns unser Frühstück schmecken, aber trotzdem muss ich immer wieder in die Ferne starren. Die Autos bewegen sich immer weiter. Etwas in mir möchte unbedingt wissen, was da los ist, aber ich vertraue George. Irgendwann packen wir zusammen und kommen wieder an den Schakalen vorbei. Hier hat sich tatsächlich eine Hyäne angeschlichen und anscheinend etwas von der Fütterung gewittert. Jetzt beginnt ebenfalls ein tolles Schauspiel, denn die Schakal-Eltern schlagen die Hyäne mutig in die Flucht. Hier entstehen nur die beiden Bilder, denn den Rest habe ich gefilmt.





Jetzt eeendlich bewegen wir uns in die Richtung der vielen Autos und wir erstarren fast als George sagt, dass wir hier gleich einen Jagdversuch beobachten werden! Die Autos haben sich allesamt verteilt und ich horche, was die Guides drumherum sagen. Mal höre ich, man solle auf die Springböcke achten, dann aber meint George, ich solle das vordere Impala anvisieren. Meine Güte, ist das spannend! Meine Kamera läuft im Dauervideo, um nichts zu verpassen. Dann! Innerhalb von Sekunden passiert es und ich halte geistesgegenwärtig voll drauf!

Hier ist die Welt noch in Ordnung.


Diese Bilder zeigen Videoausschnitte, daher die schlechte Qualität. Zu Filmen war die richtige Entscheidung. Petra kam leider nicht hinterher.

















Ob die Jagd erfolgreich war, verrate ich euch im nächsten Kapitel :P
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

Linksammlung zu den letzten Reiseberichten und Filmen
Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 14 Dez 2021 06:37 von Flash2010.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, casimodo, Fluchtmann, ANNICK, maddy, bayern schorsch, Lotusblume, picco, KarstenB und weitere 11
18 Dez 2021 18:51 #632625
  • Flash2010
  • Flash2010s Avatar
  • Beiträge: 1373
  • Dank erhalten: 3951
  • Flash2010 am 12 Dez 2021 19:11
  • Flash2010s Avatar
Kapitel 5 Fortsetzung

Kaum hat George "Hold on" ausgesprochen, startet er auch schon den Motor und ich muss mich jetzt mit aller Kraft mit einem Arm festhalten, denn ich stehe ja auf den Sitzen und habe in der anderen Hand die Kamera. Die Gepardin ist nämlich jetzt aus unserem Sichtfeld verschwunden, aber nur wenige Sekunden später erleben wir den Todeskampf des Impalas hautnah mit.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir in diesem Moment nicht nahe ging. Vielleicht dadurch, dass ich die ganze Zeit gefilmt habe, vielleicht aber auch deswegen, weil die Gepardin ihre Jungen ernähren muss. Es handelt sich hier um Neema mit ihren 3 Halbwüchsigen. Eine tolle Mama und erfolgreiche Jägerin! Das Impala startet noch einen letzten Versuch, zu entkommen, aber gegen 4 Geparde hat es keine Chance - seht selbst!





















Nach einer Weile schleift Neema den Kadaver zu ein paar Büschen, die etwas Schatten bieten. Uns bietet diese Position auch gute Lichtverhältnisse, denn die Sonne scheint zumindest kurz vor Mittag heute sehr grell. Die meisten Autos sind nach der erfolgreichen Jagd bereits wieder aufgebrochen, aber ich möchte am liebsten ALLES sehen. Ich frage die anderen, ob es okay wäre, hierzubleiben, bis sie fertig gefressen haben und alle sind einverstanden. Teilweise finden sich neben uns nur noch zwei weitere Autos bei dieser Sichtung.









Die Geparden machen sich zuerst am Hinterleib des Tieres zu schaffen und an den Innereien. Dann arbeiten sie sich langsam nach vorne durch.









Natürlich wird so viel gefressen, wie nur in die Bäuche passt und Neema beobachtet immer wachsam die Umgebung. Langsam finden sich einige Geier ein, aber von Hyänen ist zum Glück noch nichts zu sehen. George erklärt uns, dass sie den Magen erst ganz am Schluss öffnen, denn dieser Geruch ist dann so stark, dass auf jeden Fall Hyänen davon angezogen werden. Immer wieder wechselt einer zwischen Schatten und Mahlzeit. Fressen strengt schon ganz schön an.

















Immer mehr Geier landen rechts von unserem Auto und warten geduldig, bis die Großkatzen Kleinkatzen (Danke Picco!) satt sind. Wir zählen um die 70. Jetzt wird es spannend, denn hinter uns taucht plötzlich eine Hyäne auf. Aber so schnell wie sie erschien, so schnell verschwindet sie auch wieder. George meint, sie sieht durch unser Auto nicht, dass Geparde die Beute erlegt haben und sie denkt vielleicht, es wären Löwen, gegen die sie alleine keine Chance hätte.

Am Anfang dachte ich, wir würden hier bestimmt noch mindestens 3 Stunden stehen. Nix da - nach guten zwei Stunden nehmen die Geparde ihren letzten Happen, ruhen sich kurz im Schatten aus und entfernen sich dann vom Impala, das kaum noch als solches zu erkennen ist.

Hier ist der letzte Bissen getan









Vorsichtig wagen sich die Geier vor zum Kadaver, um dann sofort hektisch wieder weg zu flattern. Bah, das stinkt ja wie in einem riesigen Vogelkäfig :sick: Jetzt aber sind sie sicher, dass die Katzen nicht mehr umdrehen werden und das Gezanke um die besten Stücke beginnt! Was für ein Anblick - und welch eine Geräuschkulisse!













Zu guter Letzt sind nach wenigen Minuten lediglich die Knochen übrig und jetzt hat die Hyäne ihren Auftritt. Sie schleift das Skelett weg und so schnell wurde ein Leben ausgelöscht ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Wir sind wahrlich fasziniert von diesem Spektakel. In dem ewigen Kreis, in dem jedes Tier seine Aufgabe besitzt.









Dieses Erlebnis kann nichts mehr toppen und so entscheiden wir uns, schon um 11:30 Uhr wieder ins Camp zu fahren. Glücklich, überwältigt, immer noch angespannt. Wir nutzen die Zeit im Camp für einen entspannten Lunch und müssen das alles erstmal setzen lassen. Kann man um diese Uhrzeit eigentlich schon Hochprozentigen bestellen? :D Wir verkneifen es uns und heben es für heute Abend auf.


Der Nachmittag ist schnell erzählt, weiter geht es diesmal erst um 16:00 Uhr- was soll den Morgen schon noch toppen? Beim Sichten der Bilder stelle ich zuhause fest, dass wir an diesem Tag unseren Fokus eigentlich nur auf Katzen gelegt hatten. Naja, immerhin diese beiden Sekretäre haben es vor die Linse geschafft.





Ist das sowas wie eine weibliche Gackeltrappe? Männliche Schwarzbauchtrappe - danke Konni :)



Nach kurzer Suche stoßen wir erneut auf Großkatzen. Acht Mitglieder des Moniko Prides faulenzen hier im Gras während sich der Himmel langsam wieder verdunkelt. Ein paar Tropfen Regen fallen. Schon wieder kein Sonnenuntergang zu erwarten :(



















Wir fahren noch etwas umher ohne ein bestimmtes Ziel. Ein kurzer Funkspruch, George in Aufregung! Was kommt denn jetzt schon wieder? Auf jeden Fall hat er es sehr eilig! Nach ein paar Hügeln sehen wir ein Zebra rennen, dem einige Autos folgen. Kurz darauf entdecken wir eine Hyäne, die es jagt! Ich habe zuerst die Vermutung, sie treibt es vielleicht in Richtung ihres Clans. Eine zweite Hyäne galoppiert hinterher, Spannung! Alleine können sie das Zebra definitiv nicht zur Strecke bringen, George vermutet daher, dass sie es wohl verletzen wollen. Irgendwann verlieren wir zwischen den Büschen allerdings den Anschluss und das war es auch schon, das Zebra entkommt. Ich habe davon keine Bilder machen können, aber verlinke euch gerne mal eine Aufnahme eines Fotografen, den George gut kennt und den wir einige Male getroffen haben.

www.facebook.com/plu..._text=true&width=500








Zum Abschluss des Tages werden wir wieder Zeugen von Georges Adleraugen. Keine Ahnung, aus wie viel hundert Metern Entfernung er diese zwei Löwinnen schon wieder aufgespürt hat.







In der Abenddämmerung sind wir zurück im Camp und genehmigen uns einen doppelten Gin Tonic zur Feier des Tages. Morgen steht etwas Besonderes auf dem Programm, worauf wir uns sehr freuen. Wir werden Georges Familie und die Community besuchen. Viele Frauen wollen sich bei uns für die Unterstützung während der schlimmsten Pandemie-Zeit bedanken.

Lala Salama!
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

Linksammlung zu den letzten Reiseberichten und Filmen
Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 19 Dez 2021 13:48 von Flash2010.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tina76, tigris, Fluchtmann, ANNICK, Topobär, picco, KarstenB, Klaudi, strassenkind, Daxiang und weitere 4
27 Dez 2021 11:04 #633186
  • Flash2010
  • Flash2010s Avatar
  • Beiträge: 1373
  • Dank erhalten: 3951
  • Flash2010 am 12 Dez 2021 19:11
  • Flash2010s Avatar
Kapitel 6 Baba Yetu

Um kurz nach 5 Uhr trinken wir unseren ersten Kaffee bzw. Petra ihren zweiten und werden langsam wach. Pünktlich um 5:30 Uhr starten wir zu einem weiteren aufregenden Tag! Heute liegt der Fokus nicht zu 100% auf der Tierbeobachtung.

Zunächst aber steuert George die Löwenberge des Topi Prides an, diese erkennt man gerade so im schwachen Morgenlicht. Es wird langsam mal Zeit für richtige Löwenmännchen! Und genau wie George es geplant hat, treffen wir auf einen der Salas Boys, der sich flach auf dem Boden liegend noch keinen Zentimeter rührt.



Fahren wir gerade wirklich weiter? Mein Vertrauen in George wird mal wieder auf die Probe gestellt, da läuft (oder eher springt) uns plötzlich ein Serval über den Weg! Klaudia kann gerade noch ein Beweisfoto schießen, da ist er auch schon wieder im hohen Gras verschwunden. Petra und ich haben ihn immerhin kurz sehen können. Die Kleinkatze flüchtet vor unserem Auto und als noch zwei weitere angefahren kommen, ist alles vorbei. Ohje, wenn die alle so scheu sind, wie soll man sie jemals schön beobachten oder gar fotografieren können?

Der Trost ist aber, dass der Pascha jetzt langsam wach wird. Tja, noch nicht einmal sonntags kann man hier ausschlafen. Die wärmende Sonne geht langsam auf und plötzlich schaut er uns direkt an.









George weiß, dass er nun in die Büsche ziehen wird und positioniert uns so, dass wir wunderschöne Gegenlichtaufnahmen von ihm machen können. Er schreitet den Hügel hinauf, an zwei Impalas vorbei, die schnell reißaus nehmen und ist noch bevor die Sonne richtig am Himmel steht verschwunden.





Wir fahren nun wieder etwas zurück ins Tal als ich eine Gazelle entdecke, die mir wie ein Hybrid erscheint, bis George uns darauf bringt, dass dies eine Grant Gazelle ist! Die hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm und muss sagen, dass diese meine Lieblingsgazellen werden könnten. Sie sind einfach wunderschön!



Ein Stück weiter sehen wir ein Auto halten und können auch schnell den Grund dafür ausmachen: Gepard - juhu!











Eine junge, noch namenlose Gepardin streift hier umher und wird gleich den kleinen Fluss durchqueren. Wir kommen ihr zuvor und warten auf der anderen Seite auf sie. Zum Glück führt der Fluss kaum Wasser und sie muss sich ihre Pfoten nicht nass machen, um auf die andere Seite zu gelangen.









Dann spricht George auf einmal davon, dass sie sich gerade eine Mahlzeit ausgucken würde. Was, schon wieder eine Jagd? Jetzt sind wir endgültig wach :woohoo: Wir fahren den Hügel hinauf und haben so nun einen guten Blick auf die Gepardin und vor allem ihre potentielle Beute.



Na, wer findet die Gepardin?


Und da ist das Ganze auch schon wieder vorbei. Wegen einer Hyäne in weiter Entfernung unternimmt sie wohl doch keinen Jagdversuch und geht auch nicht mehr in Deckung. Zu groß wäre das Risiko, die Beute direkt wieder an diese Schmarotzer zu verlieren (Spaß, Hyänen erlegen mind. 80% ihrer Beute selbst). Die Antilopen entdecken sie und warnen sich nun gegenseitig. Sie verschwindet in der Ferne.







Wenige Kilometer weiter ist der Boden wieder weitaus grüner. Faszinierend, wie schnell sich hier die Landschaft ändert. Zwei Hyänen wechseln sich ab, einen abgenagten Gnuschädel zu schleppen und sind beide schon kurz vorm Platzen mit ihren dicken Bäuchen.















Jetzt melden sich auch langsam unsere Bäuche und um 8:30 Uhr halten wir an einem wunderschönen Plätzchen am Talekfluss. George meint zu Petra: "Only for you!" - sie denkt, er hat gehalten, dass sie schöne Bilder machen kann, aber wir halten hier, weil sie so gerne am Gewässer Pause macht. George hat schon alles abgecheckt und den Platz für sicher erklärt, sodass wir aussteigen können. Gegenüber liegen Krokodile, die die Morgensonne genießen.











Nachdem der Hunger gestillt ist, beobachte ich auf der anderen Flussseite im Schatten einen Vogel, den ich noch nicht kenne. Klaudia fragt ihre schlaue Vogel-App und es ist ein junger Hagadasch Ibis. Danke Konni :) Welcher genau habe ich leider vergessen.



Plötzlich taucht ein Flusspferdbulle im Wasser auf, der frisch und stark verwundet ist. Die Wunden sind noch ganz pink.





Und ein Zwergspint erweist mir endlich auch mal wieder die Ehre :)





Die Weiterfahrt bietet uns noch ein paar übliche Verdächtige inklusive Riesentrappen. Ich weiß nicht. Ich persönlich finde diese Vögel einfach hochnäsig :D Man muss ja auch nicht alle Tiere toll finden.





Jetzt geht es aber zu Georges Familie und der Communitiy, worauf wir uns schon sehr freuen! Da heute Sonntag ist, wird es einen Gottesdienst geben und der Pfarrer ist extra aus Talek gekommen. Als wir ankommen, erwarten uns einige Massaifrauen schon freudestrahlend. Die Spenden kamen vor allem ihnen zugute und sie möchten sich alle bedanken.



Danach wird ein Gottesdienst gehalten und George erzählt uns, dass sie auch durch unsere Spenden noch ein paar Stühle für die Kirche kaufen konnten, die die Männer für uns hier in den Schatten gebracht haben. Wir nehmen Platz und der Pfarrer hält eine Rede in Landessprache, die Geoge nach und nach übersetzt. Gerade die Zeilen, dass keiner Hunger leiden musste in der schweren Zeit, rühren uns zu Tränen. Nach der kurzen Predigt wird gesungen und getanzt. Als Dank legen uns die Frauen jetzt Decken und selbstgemachten Schmuck um. Da stehen wir nun, die drei weißen Massai :)







Mit Georges Familie und den anderen Männern trinken wir nun eine Tasse Massai Tee. Dieser wird mit Milch aufgekocht und es kommt viel Zucker dran. Gewöhnungsbedürftig, aber nicht unangenehm. Jetzt verteilen wir die Gastgeschenke. Petras Chef hat ihr für Georges Kinder Rucksäcke mitgegeben, in wir Stifte gepackt haben und jedem einen Pullover, die wir leider viel zu groß gekauft haben. Aber die Kinderaugen strahlen und besonders der Kleinste trägt seinen neuen Rucksack mit ganz viel Stolz!







George und der Pfarrer zeigen uns noch die Kirche, die hier traditionell in grün gestrichen ist. Das soll fruchtbaren Boden signalisieren. Hier wurde letztes Jahr auch Weihnachten gefeiert, wo uns George einige Bilder geschickt hatte. Aber nicht nur Gottesdienste werden hier gehalten, sondern eine kleine Ecke dient als Kindergarten und Vorschule mit einer kleinen Tafel und kleinen Bänken. Als Fenster wurde einfach ein Loch ins Blech gesägt und hätte sie Material und Werkzeug, hätte Petra ihnen am liebsten direkt ein richtiges Fenster gebaut.







Wir verabschieden uns herzlich. Keine 300 Meter weiter halten wir bei einem toten Gnu. George vermutet, dass das ein Löwe war und wir bekommen Gänsehaut. Ja, hier lebt es sich ganz anders mit wilden Tieren als wir es aus Namibia kennen.



Die Mittagspause im Camp tut gut, um die Eindrücke sacken zu lassen. Wir lassen uns unseren Lunch schmecken und haben tatsächlich noch ein Stündchen Zeit zum relaxen.



Fortsetzung folgt!
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

Linksammlung zu den letzten Reiseberichten und Filmen
Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 28 Dez 2021 15:01 von Flash2010.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, ANNICK, Topobär, rofro, picco, KarstenB, Daxiang, Paiguai, CuF, Malbec und weitere 4
29 Dez 2021 19:30 #633371
  • Flash2010
  • Flash2010s Avatar
  • Beiträge: 1373
  • Dank erhalten: 3951
  • Flash2010 am 12 Dez 2021 19:11
  • Flash2010s Avatar
Kapitel 6 Fortsetzung

Gemütlich lassen wir es heute Nachmittag angehen und ich knipse einige Vögel, bei deren Bestimmung ich natürlich wieder nicht glänzen kann. Dafür aber die liebe Konni Daxiang - herzlichen Dank :)

UFO Nr. 1 Dreifarben-Glanzstar


UFO Nr. 2 Coqui-Frankolin


UFO Nr. 3 Negerralle




Dreibandregenpfeifer - richtig? - Richtig B)


UFO Nr. 4 Spornkiebitz


Und wieder ein junger Hagadasch Ibis, dessen Gefieder wunderschön in der Sonne schimmert. Kommt auf der Kamera leider gar nicht so rüber.




Habe ich schon mal erwähnt, dass ich die Augenfarbe von Zebras in der Sonne liebe?








An einem kleinen Becken eines Flusslaufs erleben wir nun die letzten Minuten eines Gnus, das von einem Krokodil festgehalten wird. Das Wasser ist nicht tief genug, dass das Reptil es in die Tiefe ziehen und ertränken kann, also wartet es einfach, bis das Gnu immer schwächer wird. Diese Szene geht uns schon etwas näher. Immer wieder dringt Wasser in die Nase des Gnus und es fällt ihm zusehends schwerer, den Kopf über Wasser zu halten. Ich filme die letzten Sekunden des Tieres, entscheide aber sofort, diese Aufnahme nicht für meinen Film zu verwenden.







Jetzt heißt es Warten. Das Krokodil erscheint immer mal wieder an der Wasseroberfläche um Luft zu holen, aber der Kampf kostete es auch viel Kraft. Als sich eine ganze Weile nichts tut, ist George sicher, dass es in den nächsten Stunden nicht fressen wird.





Wir fahren weiter und treffen auf einige Giraffen. Als wir uns einer von ihnen von hinten nähern, entstehen die mitunter witzigsten Fotos des Urlaubs, nämlich wie ein Madenhacker eine Weiterbildung zum Proktologen-Vogel ausübt.

























Eine große Herde Gnus steht angespannt auf der gegenüberliegenden Flussseite. Wir nehmen an, der Grund dafür sei die Hyäne, aber George meint, sie würden gleich crossen :woohoo:





Wow, wie cool, ein exklusives Crossing außerhalb der Saison! Zugegeben, der Flusslauf ist nicht tief, aber als die Herde sich in Bewegung setzt, ist es ein unheimlich beeindruckendes Bild! Leider entstehen hier nur diese beiden Bilder, denn ich bin mit Filmen beschäftigt und Petra ist kurzzeitig mit ihrem Equipment überfordert :laugh:





Nach wenigen Sekunden ist das Spektakel vorbei und die Gnus ziehen malerisch durch die Grassavanne. Sorry, hier konnte ich mich nicht entscheiden, da Gnus in der Abendsonne einfach so fotogen sind!













So, und dann ist es endlich soweit! Unser erster richtiger Sonnenuntergang erwartet uns und George sucht uns ein schönes Plätzchen. Wir werden bei ein paar Elands fündig und schießen die Fotos, die wir uns so sehr gewünscht hatten!











Als wir bereits denken, auf dem Heimweg zu sein, präsentiert uns George noch einmal die acht Löwen vom Vortag, den Moniko Pride. Die Sonne ist zwar schon untergegangen, aber es hat noch genug Licht, um die Hübschen im malerischen Licht einzufangen.





Ob sie mir zuzwinkert? Ich denke ja nicht, dass dies das gleichebedeutet, wie wenn meine Katzen so etwas tun :cheer:










Hier steckt jemand gerade im Zahnwechsel!






Es ist bereits dunkel als wir das Camp erreichen. Die Lagerfeuer brennen schon und wir bestellen uns etwas zum Anstoßen. Wenn wir zu dem Zeitpunkt bereits wüssten, was uns morgen für ein straffer Tag erwartet... Ohje! Auf jeden Fall wird der Satz fallen: "Bitte jetzt nichts mehr Spektakuläres!"

Lala Salama!
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

Linksammlung zu den letzten Reiseberichten und Filmen
Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 02 Jan 2022 18:17 von Flash2010.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, casimodo, Fluchtmann, ANNICK, Topobär, picco, Graskop, Daxiang, Malbec und weitere 5
02 Jan 2022 17:55 #633627
  • Flash2010
  • Flash2010s Avatar
  • Beiträge: 1373
  • Dank erhalten: 3951
  • Flash2010 am 12 Dez 2021 19:11
  • Flash2010s Avatar
Kapitel 7 What a busy day!

Wie immer ist die Nacht kurz und wir brechen heute um 5:25 Uhr zu der nächsten Ganztagestour auf. Noch sind wir recht verschlafen und lassen uns von George durch die Dunkelheit schunkeln. Aber natürlich dauert es nicht lange, bis die Mara uns wieder einen ihrer Höhepunkte präsentiert. Noch vor Sonnenaufgang treffen wir auf Löwenmann Olope und zwei seiner Damen. George erklärt uns, dass dieser Löwe sehr aggressiv sein kann, auch gegen Autos, aber vor allem dann, wenn er gerade in Honeymoon Stimmung ist.

Das Licht reicht geradeso aus für ein erstes Foto vor Sonnenaufgang.



Dann endlich strahlt ihm die Sonne ins Gesicht und es dauert nicht lange, bis er sich erhebt.















George bringt uns wieder so in Position, dass wir ihn im Gegenlicht fotografieren können, allerdings bin ich mit meinen Ergebnissen nicht soo sonderlich zufrieden.







Jetzt heißt es, Geduld und Ausdauer aufzubringen. Denn nachdem er sich wieder niedergelassen hat, passiert fast eine ganze Stunde nichts. Auch seine Damen liegen wieder flach.







Doch nach und nach beginnen die Katzen zu gähnen, ein Zeichen für Aktivität, wie wir gelernt haben. Die Damen machen den ersten Schritt und nun schreitet auch der Pascha persönlich los. Wahrscheinlich werden sie sich nun ein schönes buschiges Plätzchen im Schatten suchen. Allerdings sind die nächsten Büsche recht weit entfernt, also bekommen wir tolle Gelegenheiten, eins der schönsten Löwenmännchen der Mara zu bewundern. Ich denke, er weiß um seine Pracht.









Eine meiner Lieblingsaufnahmen!
















Es vergeht etwa eine halbe Stunde, da erleben wir unser nächstes Highlight! Leopardin Luluka, Tochter von Lorian, erweist uns die Ehre! Sie befindet sich gerade auf der anderen Flussseite und streunt umher.





Plötzlich setzt sie ihren Fokus auf eine kleine Pumba Familie und George ist in heller Aufregung - wir natürlich auch! Mittlerweile haben sich noch einige Autos hier angesammelt und George weiß wieder als erster, was zu tun ist: Nämlich zur nächsten Durchfahrtsmöglichkeit "düsen" (mehr als die erlaubten 40 km/h sind meist gar nicht möglich, aber es kam uns immer so schnell vor)! Die anderen erkennen, was er vor hat und folgen uns. George wählt eine recht steile Durchfahrt, die er gekonnt meistert, wo alle anderen hinter uns einige Zeit brauchen. Wir erreichen die Stelle, wo Luluka spähte, aber leider unternimmt sie keinen Jagdversuch und wir verlieren sie aus den Augen.

Urplötzlich springt allerdings ein anderer Leopard genau neben uns die Böschung hinauf! Damit hat noch nicht mal George gerechnet! Es handelt sich um das Männchen Lorgogol, der Luluka anscheinend stalked, weil sie rollig ist. Das Ganze dauert nur wenige Sekunden, aber ich kann ihn noch fotografieren, ehe er im dichten Buschwerk verschwindet. George sagt, er sieht ziemlich hungry aus.







Leider können wir keinen weiteren Blick auf ihn erhaschen. Trotzdem ein tolles Erlebnis! Dieser Kragen von männlichen Leoparden ist schon sehr beeindruckend. Dafür taucht vor uns aber Luluka wieder auf, aber nur um direkt wieder in der Böschung zu verschwinden.



Einige Meter weiter haben wir einen guten Blick auf sie, wie sie einen Reedbock ins Visier nimmt. Es sieht vielversprechend aus, aber die Antilope bemerkt sie zu früh.





Heute sind Ranger in der Gegend, die den Funk abhören und da sich hier sehr viele Autos mittlerweile versammelt haben, tauchen sie bald auf und erledigen ihren Job.

Für uns geht es nur ein Stückchen weiter zu einem schönen Baum für ein Frühstück neben einer großen Büffelherde. Als wir ausgepackt haben, deutet George nach oben auf den Hügel, dass dort ein Löwe marschiert. Jetzt frühstücken wir hier umgeben von drei der Großen Fünf!



Nachdem alle satt sind, fahren wir in die Richtung des Nomaden Männchens, das George so nebenbei entdeckt hat. Es hat sich im Schatten eines Busches flach hingelegt und wird so schnell keinerlei Interaktion zeigen.





Etwas weiter sehen wir einige Autos um einen anderen Busch herum stehen und steuern diesen an. Soweit kommen wir aber gar nicht, denn plötzlich ist George ganz aus dem Häuschen!

Fortsetzung folgt :whistle:

Ich muss diesen Tag in drei Teile teilen, da einfach viel zu viel passiert ist...
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

Linksammlung zu den letzten Reiseberichten und Filmen
Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 03 Jan 2022 06:29 von Flash2010.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, Fluchtmann, ANNICK, maddy, picco, KarstenB, Klaudi, Daxiang, Grosi, Malbec und weitere 6
Powered by Kunena Forum