THEMA: Cats, Kills ... und Corona - Massai Mara März 2021
30 Jun 2021 21:20 #620028
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  • Old Women am 30 Jun 2021 21:20
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Hallo Bebbl,

du schriebst:

Sie war die Ungeduld in Person und motzte am laufenden Band, dass sich das Tier doch endlich mal bewegen solle. Dann war es wieder zu warm, dann war sie durstig ... etc pp... kurz, es war ein dauerndes Gequassel. Dann packten die 4 Männer aus Nairobi auch noch eine Flasche Wein aus. Schnell begann der Alkohol zu wirken und jetzt redete die junge Frau ohne Punkt und Komma ... und ohne Ende :laugh: :laugh:

Tja, so sind wir manchmal, wir Frauen :whistle: . Da hattet ihr ja doppelte Unterhaltung: die tolle Sichtung und dann "Fremdschämen".
Ich glaube, mir wäre der Kragen geplatzt, wenn ich ein Safarifahrzeug mit so einer Dame hätte teilen müssen. In der Masai Mara jetzt im Spätsommer werden wir ein paar Tage das Safarifahrzeug mit 2 lieben Fomis teilen. Die sind die Pirsch gewohnt und werden auch für kleine Tiere halten wollen.
Ein ganz toller Bericht. Meine Vorfreude auf unsere Keniareise wächst mit jedem Kapitel. Hoffentlich kommt nicht noch irgend etwas dazwischen in Form von "Virusmutationsgebiet", "Einreisebeschränkungen", extremer Ausbreitung der Delta Variante etc.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
Letzte Änderung: 30 Jun 2021 21:21 von Old Women.
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01 Jul 2021 07:32 #620048
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  • Bebbl am 01 Jul 2021 07:32
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Old Women schrieb:
Tja, so sind wir manchmal, wir Frauen :whistle: . Da hattet ihr ja doppelte Unterhaltung: die tolle Sichtung und dann "Fremdschämen".
Ich glaube, mir wäre der Kragen geplatzt, wenn ich ein Safarifahrzeug mit so einer Dame hätte teilen müssen. In der Masai Mara jetzt im Spätsommer werden wir ein paar Tage das Safarifahrzeug mit 2 lieben Fomis teilen. Die sind die Pirsch gewohnt und werden auch für kleine Tiere halten wollen.
Ein ganz toller Bericht. Meine Vorfreude auf unsere Keniareise wächst mit jedem Kapitel. Hoffentlich kommt nicht noch irgend etwas dazwischen in Form von "Virusmutationsgebiet", "Einreisebeschränkungen", extremer Ausbreitung der Delta Variante etc.

Herzliche Grüße
Beate

Hallo Beate,

naja, fremdschämen musste ich mich nicht ... habe ich auch nicht gemacht. Ich habe mich nur amüsiert und in mich hineingegrinst. Sie war ja dann als Luluka sich bewegte, auch total begeistert. Und die Beiden waren ja auch, wohlweislich :laugh: , alleine in ihrem Auto. Also war alles im grünen Bereich ... aber, klar, teilen möchte ich mein Fahrzeug mit so jemandem nicht. Wobei ich mir das grundsätzlich schwer vorstelle wenn man jemandem unterwegs ist, der nicht die gleichen Interessen teilt.

Daher könnt ihr froh sein wenn ihr jemanden habt, bei dem es gut klappt und ich wünsche euch viel Spaß und tolle Sichtungen in der Mara. Ich werde voraussichtlich auch Mitte September wieder dort sein.
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07 Jul 2021 08:23 #620482
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  • Bebbl am 01 Jul 2021 07:32
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Immer wieder trafen wir während des Urlaubs auf den Sohn des Inhabers einer Lodge (ich weiß leider nicht mehr welche es war). Der war zwar erst 15, sah aber aus wie 25 und fuhr auch professionell mit dem Geländewagen. Von ihm erfuhr William, dass sich in einer bestimmten Area (die ich leider auch nicht mehr weiß) ein Nashorn herumtreiben würde. Selbst gesehen hatte er es nicht sondern auch nur gehört.
Kurzerhand entschieden wir uns da mal vorbeizugucken, denn das Nashorn fehlte uns noch um unsere Big 5 zu komplettieren. Nicht, dass das mein Bestreben war ... aber Nashörner faszinierten mich schon immer und die kriegt man ja auch sehr selten zu Gesicht. Mal sehen ob uns das hier gelingen wird.

Zuerst fuhren wir aber durch ein Gebiet wo es nur so von Tse Tse Fliegen wimmelte. Da brach mal kurz das Chaos in unserem Fahrzeug aus, denn diese Viecher war plötzlich überall. William versuchte ständig mit seinem Cappy welche zu erwischen und auch versuchte mit meinem Schlappen in der Hand mir die nervigen Insekten vom Hals zu halten. So kämpften wir uns wildschlagend in Richtung Triangle...

Tiere hatten wir, außer dem Überfallkommando der Tse Tse schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Die Savanne war wie ausgestorben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir die Dickhäuter finden würden, da das Gelände auch völlig unübersichtlich war.

William fuhr auf eine kleine Anhöhe und spähte mit dem Fernglas in die Gegend. Er meinte, wenn du keine Ahnung hast wo etwas zu finden ist, dann such dir ne Erhebung und suche von dort aus. Aber er konnte leider nichts entdecken. Nichts. Absolut Nichts. Es schienen keine Tiere unterwegs zu sein. Naja, es war ja auch schon Nachmittag und die Hitze war mittlerweile auch nicht zu verachten.

Wir suchten weiter. Am Anfang suchte ich noch mit aber ich konnte sowieso nichts erkennen, daher gab ich schnell auf.
Als wir wieder auf einer kleinen Anhöhe standen gab mir William das Fernglas und sagte ich solle durchschauen. Er wies mir die Richtung und ich schaute angestrengt durch das Vergrößerungsglas. Und dann sah ich ... nichts!
William erklärte mir auf was ich achten solle ... dort waren 2 schwarze Punkte. Aha! ... ja gut... plötzlich fingen diese beiden kleinen schwarzen Dots an sich leicht zu bewegen. Und dann konnte ich, als ich mich konzentrierte, tatsächlich erkennen, dass es zwei Nashörner waren, die an einem Hang standen. Wahnsinn! Für mich waren sie sogar mit dem Fernglas fast nicht zu erkennen.

Langsam fuhren wir in die Richtung der beiden Hornträger. Hielten aber Anfangs noch einen gehörigen Abstand. William hatte gehörigen Respekt, da uns das Tier fixierte. Es war ein Mutter mit ihrem schon recht großen Nachwuchs. Wir hielten Abstand, damit sich das Tier an uns gewöhnen konnte.

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Die Beiden standen einfach da und beobachteten uns wie wir sie beobachteten. Weit und breit war niemand zu sehen und so mussten wir nicht mit dem Auto für eine bessere Position herumkurven. Wir konnten einfach abwarten und den Moment genießen. Auch William freute sich sehr, denn es war für ihn auch nicht alltäglich Nashörner zu beobachten. Er erzählte mir eine Geschichte, die ihm sein Vater erzählte, als es noch sehr sehr viel Nashörner in den Mara gab. Zu jener Zeit konnte man sie noch überall entdecken und es war nichts Besonderes einen der Dickhäuter zu entdecken.

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Nach einer gewissen Zeit hatte sich die Mutter an uns gewöhnt und wir konnten tatsächlich noch etwas näher an den grauen Riesen heranfahren. Allerdings positionierte William das Fahrzeug hinter einem kleinen Hügel mit einem Busch, so dass das Tier bei einem Angriff nicht direkt auf uns zulaufen konnte. Man weiß ja nie wie sich Nashörner mit Nachwuchs verhielten. Aber die Beiden schienen relativ entspannt...

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Aber irgendwann wurden es ihnen wohl zu heiß, denn sie zogen sich langsam aber sicher in den Busch zurück. Wir fanden sie zwar nochmal zurückgezogen tief im Gestrüpp, entschieden uns dann aber die Beiden in Ruhe zu lassen und unseren Rückweg anzutreten. Wir hatten ja auch noch eine ziemliche Strecke vor uns.

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Wieder mussten wir durch das Tse Tse verseuchte Gebiet fahren und wieder wehrten wir uns mit Händen und Füßen (und Cappy) gegen die Bisse der Mini Draculas. Überall klebten mittlerweile die Leichen der erschlagenen Insekten. Unser Fahrzeug wurde währenddessen die ganze Zeit von Schwalben verfolgt, die Jagd auf aufgescheuchte Insekten und auch auf die Tse Tse machten. Sie flogen mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit neben und um unser Fahrzeug herum. Trotz 1 oder 2 Bissen überstanden wir aber auch dieses Gebiet und kehrten zur Lodge zurück.
Am Abend erfuhr ich von Gerdi, der Inhaberin der Aruba Mara Lodge, dass die Bundesregierung zwingend einen PCR Test vor der Rückreise, also mit Betreten des Flugzeugs einforderte. Und zwar genau ab dem Tag an dem ich nach Hause fliegen werde. Na Bravo, dachte ich ... hätte es nicht einen Tag später sein können? Wir überlegten, wie und wo wir den anstehenden Test durchführen könnten. Gerdi wollte ich einer befreundeten Lodge anfragen, die Tests durchführte. Sie war sich sicher, dass ich den Test dort durchführen konnte und er wäre auch nicht teurer wie in Nairobi oder später in Deutschland. Sie würde dort anfragen und mir am nächsten Tag Bescheid sagen. Die Fahrt zur Lodge könnten wir als Game Drive durchführen, so dass wir eigentlich keinerlei Nachteile haben würden. Ich war froh, dass Gerdi dass alles regeln konnte und wir das auch in meiner Muttersprache besprechen konnten. Das macht eine solche Diskussion wesentlich einfacher. Zufrieden, dass alles geregelt werden konnte verzog ich mich in mein Bett nichtsahnend, dass alles anders kommen würde...

:laugh: :laugh: Sorry, der musste jetzt mal wieder sein :laugh: :laugh:
Letzte Änderung: 07 Jul 2021 12:10 von Bebbl.
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07 Jul 2021 10:36 #620492
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  • picco am 07 Jul 2021 10:36
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Hoi Andy
Bebbl schrieb:
Wahnsinn! Für mich waren sie sogar mit dem Fernglas fast nicht zu erkennen.
Du weisst schon dass es nicht ganz unerheblich ist auf welcher Seite man ins Fernglas schaut, odrr?

:laugh: :laugh: Sorry, der musste jetzt sein :laugh: :laugh:

Danke fürs Weiterschreiben, trotz Cliffhänger...
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07 Jul 2021 12:07 #620504
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:laugh: :laugh: :laugh:

Jetzt wo du´s sagst ... und ich wunder mich noch :evil: :evil:
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12 Jul 2021 07:35 #620837
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Tag 8

Am heutigen Tag wollten wir versuchen die 5 Muskeetiere zu finden. Überhaupt hatten wir noch nicht so sehr viele Geparden gesehen.
William hatte etwas im Buschfunk gehört und so fuhren wir heute nicht durch das Talek Gate in die Mara ein sondern in verließen das Dorf Talek in nördlicher Richtung in Richtung der Paradise Plains.
Es war schon komisch anzusehen, wie wir immer wieder junge Menschen in Richtung Dorf laufen sahen und nur wenige Meter weiter Hyänen durch den Busch streiften. Ich dachte so bei mir, was das für einen Aufstand in Deutschland hervorrufen würde.
Vorbei am Riverside Camp und am Mara Intrepids Camp fuhren wir in die Paradise Plains.
Zuerst suchten wir entlang kleiner Nebenflüsse des Maras nach Leoparden. Die 5 Geparden konnten wir leider nicht entdecken obwohl es hier durchaus mehr Beutetiere hatte. Aber keine der gefleckten Katzen, weder Leo noch Gepard, waren aufzufinden.
Nur ein paar Hyänen ließen sich blicken.

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Zwischendurch lichtete ich noch ein paar Vögel ab. Leider muss ich zugeben, und das haben sicherlich einige schon gemerkt, bin ich kein wirklicher Birder.

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Der Tag war nicht sehr ausgiebig. Je mehr wir uns wieder südlich orientierten, desto weniger Tiere waren unterwegs. Wir hielten uns Richtung Aussichtspunkt.
Zuvor entdeckten wir einige Giraffen, die auf einen bestimmten Punkt starrten. Wir vermuteten, dass dort ein Raubtier ist und so beobachteten wir die Langhälse ausgiebig.

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Wir konnten allerdings nicht entdecken und die Giraffen entspannten sich auch wieder. So fuhren wir weiter. Wir wollten an den Mara River zum Hippo Pool.
Unterwegs trafen wir auf der Straße diese selten gesehene gepanzerte Schönheit.

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Und auch der freundliche Rüsselträger aus der Nachbarschaft mitsamt Nachwuchs war unterwegs.

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Am Mara River angekommen, stellten wir das Auto ab und liefen einige Meter am Fluss entlang. Ich war verwundert, da man ja normalerweise nicht aussteigen darf aber William meinte das sei kein Problem.
Selbst die Hippo Pools waren nur spärlich besetzt und Touristen waren schon gar keine unterwegs. Es war bereits Mittag und wir hatten bisher nur ein einziges anderes Fahrzeug gesehen.
Die Flusspferde waren auch nicht wirklich motiviert uns eine Show zu bieten und lungerten ebenso wie die anwesenden Krokodile im feuchten Nass.

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Eines der Dickhäuter wollte dann aber doch sein Territorium gegen uns verteidigen und zeigte mit Wasserplantschen, dass ihn unsere Anwesenheit nervte.

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Und dann war der Tag auch schon zu Ende. heute war ein sehr ruhiger Tag. Aber auch solche Tage muss es geben und so ließen wir es langsam angehen ... ohne Hektik und Highlightjagdstress.

Nachdem wir am Abend ins Camp zurückkamen erklärte mir Gerdi, dass Kenyatta ab Montag Nairobi komplett abriegeln wolle. Dies bedeutete, dass man nach 12 Uhr nicht mehr nach Nairobi hinein- oder hinauskommen würde. Daher empfahl sie mir bereits am Sonntag wieder nach Nairobi zurückzufahren. Dadurch verlor ich 2 Tage in der Mara und heute war mein letzter ganzer Tag in der Mara. Wir entschieden uns für einen morgendlichen Game Drive am nächste Tag und anschließender Rückreise nach Nairobi. Ich packte also schon am Abend meine Koffer, so dass wir diese nach dem Game Drive nur noch einladen mussten und sofort nach Narok losfahren konnten. Das war sehr ärgerlich ... 2 ganze Tage, die ich jetzt quasi sinnlos im Hotel in Nairobi verbringen musste. Aber so ist das Reisen in Zeiten von Corona. Man muss mit unvorhersehbaren Dingen rechnen ...
Letzte Änderung: 12 Jul 2021 07:50 von Bebbl.
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