THEMA: Cats, Kills ... und Corona - Massai Mara März 2021
07 Jul 2021 08:23 #620482
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  • Bebbl am 07 Jul 2021 08:23
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Immer wieder trafen wir während des Urlaubs auf den Sohn des Inhabers einer Lodge (ich weiß leider nicht mehr welche es war). Der war zwar erst 15, sah aber aus wie 25 und fuhr auch professionell mit dem Geländewagen. Von ihm erfuhr William, dass sich in einer bestimmten Area (die ich leider auch nicht mehr weiß) ein Nashorn herumtreiben würde. Selbst gesehen hatte er es nicht sondern auch nur gehört.
Kurzerhand entschieden wir uns da mal vorbeizugucken, denn das Nashorn fehlte uns noch um unsere Big 5 zu komplettieren. Nicht, dass das mein Bestreben war ... aber Nashörner faszinierten mich schon immer und die kriegt man ja auch sehr selten zu Gesicht. Mal sehen ob uns das hier gelingen wird.

Zuerst fuhren wir aber durch ein Gebiet wo es nur so von Tse Tse Fliegen wimmelte. Da brach mal kurz das Chaos in unserem Fahrzeug aus, denn diese Viecher war plötzlich überall. William versuchte ständig mit seinem Cappy welche zu erwischen und auch versuchte mit meinem Schlappen in der Hand mir die nervigen Insekten vom Hals zu halten. So kämpften wir uns wildschlagend in Richtung Triangle...

Tiere hatten wir, außer dem Überfallkommando der Tse Tse schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Die Savanne war wie ausgestorben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir die Dickhäuter finden würden, da das Gelände auch völlig unübersichtlich war.

William fuhr auf eine kleine Anhöhe und spähte mit dem Fernglas in die Gegend. Er meinte, wenn du keine Ahnung hast wo etwas zu finden ist, dann such dir ne Erhebung und suche von dort aus. Aber er konnte leider nichts entdecken. Nichts. Absolut Nichts. Es schienen keine Tiere unterwegs zu sein. Naja, es war ja auch schon Nachmittag und die Hitze war mittlerweile auch nicht zu verachten.

Wir suchten weiter. Am Anfang suchte ich noch mit aber ich konnte sowieso nichts erkennen, daher gab ich schnell auf.
Als wir wieder auf einer kleinen Anhöhe standen gab mir William das Fernglas und sagte ich solle durchschauen. Er wies mir die Richtung und ich schaute angestrengt durch das Vergrößerungsglas. Und dann sah ich ... nichts!
William erklärte mir auf was ich achten solle ... dort waren 2 schwarze Punkte. Aha! ... ja gut... plötzlich fingen diese beiden kleinen schwarzen Dots an sich leicht zu bewegen. Und dann konnte ich, als ich mich konzentrierte, tatsächlich erkennen, dass es zwei Nashörner waren, die an einem Hang standen. Wahnsinn! Für mich waren sie sogar mit dem Fernglas fast nicht zu erkennen.

Langsam fuhren wir in die Richtung der beiden Hornträger. Hielten aber Anfangs noch einen gehörigen Abstand. William hatte gehörigen Respekt, da uns das Tier fixierte. Es war ein Mutter mit ihrem schon recht großen Nachwuchs. Wir hielten Abstand, damit sich das Tier an uns gewöhnen konnte.

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Die Beiden standen einfach da und beobachteten uns wie wir sie beobachteten. Weit und breit war niemand zu sehen und so mussten wir nicht mit dem Auto für eine bessere Position herumkurven. Wir konnten einfach abwarten und den Moment genießen. Auch William freute sich sehr, denn es war für ihn auch nicht alltäglich Nashörner zu beobachten. Er erzählte mir eine Geschichte, die ihm sein Vater erzählte, als es noch sehr sehr viel Nashörner in den Mara gab. Zu jener Zeit konnte man sie noch überall entdecken und es war nichts Besonderes einen der Dickhäuter zu entdecken.

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Nach einer gewissen Zeit hatte sich die Mutter an uns gewöhnt und wir konnten tatsächlich noch etwas näher an den grauen Riesen heranfahren. Allerdings positionierte William das Fahrzeug hinter einem kleinen Hügel mit einem Busch, so dass das Tier bei einem Angriff nicht direkt auf uns zulaufen konnte. Man weiß ja nie wie sich Nashörner mit Nachwuchs verhielten. Aber die Beiden schienen relativ entspannt...

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Aber irgendwann wurden es ihnen wohl zu heiß, denn sie zogen sich langsam aber sicher in den Busch zurück. Wir fanden sie zwar nochmal zurückgezogen tief im Gestrüpp, entschieden uns dann aber die Beiden in Ruhe zu lassen und unseren Rückweg anzutreten. Wir hatten ja auch noch eine ziemliche Strecke vor uns.

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Wieder mussten wir durch das Tse Tse verseuchte Gebiet fahren und wieder wehrten wir uns mit Händen und Füßen (und Cappy) gegen die Bisse der Mini Draculas. Überall klebten mittlerweile die Leichen der erschlagenen Insekten. Unser Fahrzeug wurde währenddessen die ganze Zeit von Schwalben verfolgt, die Jagd auf aufgescheuchte Insekten und auch auf die Tse Tse machten. Sie flogen mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit neben und um unser Fahrzeug herum. Trotz 1 oder 2 Bissen überstanden wir aber auch dieses Gebiet und kehrten zur Lodge zurück.
Am Abend erfuhr ich von Gerdi, der Inhaberin der Aruba Mara Lodge, dass die Bundesregierung zwingend einen PCR Test vor der Rückreise, also mit Betreten des Flugzeugs einforderte. Und zwar genau ab dem Tag an dem ich nach Hause fliegen werde. Na Bravo, dachte ich ... hätte es nicht einen Tag später sein können? Wir überlegten, wie und wo wir den anstehenden Test durchführen könnten. Gerdi wollte ich einer befreundeten Lodge anfragen, die Tests durchführte. Sie war sich sicher, dass ich den Test dort durchführen konnte und er wäre auch nicht teurer wie in Nairobi oder später in Deutschland. Sie würde dort anfragen und mir am nächsten Tag Bescheid sagen. Die Fahrt zur Lodge könnten wir als Game Drive durchführen, so dass wir eigentlich keinerlei Nachteile haben würden. Ich war froh, dass Gerdi dass alles regeln konnte und wir das auch in meiner Muttersprache besprechen konnten. Das macht eine solche Diskussion wesentlich einfacher. Zufrieden, dass alles geregelt werden konnte verzog ich mich in mein Bett nichtsahnend, dass alles anders kommen würde...

:laugh: :laugh: Sorry, der musste jetzt mal wieder sein :laugh: :laugh:
Letzte Änderung: 07 Jul 2021 12:10 von Bebbl.
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12 Jul 2021 07:35 #620837
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  • Bebbl am 07 Jul 2021 08:23
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Tag 8

Am heutigen Tag wollten wir versuchen die 5 Muskeetiere zu finden. Überhaupt hatten wir noch nicht so sehr viele Geparden gesehen.
William hatte etwas im Buschfunk gehört und so fuhren wir heute nicht durch das Talek Gate in die Mara ein sondern in verließen das Dorf Talek in nördlicher Richtung in Richtung der Paradise Plains.
Es war schon komisch anzusehen, wie wir immer wieder junge Menschen in Richtung Dorf laufen sahen und nur wenige Meter weiter Hyänen durch den Busch streiften. Ich dachte so bei mir, was das für einen Aufstand in Deutschland hervorrufen würde.
Vorbei am Riverside Camp und am Mara Intrepids Camp fuhren wir in die Paradise Plains.
Zuerst suchten wir entlang kleiner Nebenflüsse des Maras nach Leoparden. Die 5 Geparden konnten wir leider nicht entdecken obwohl es hier durchaus mehr Beutetiere hatte. Aber keine der gefleckten Katzen, weder Leo noch Gepard, waren aufzufinden.
Nur ein paar Hyänen ließen sich blicken.

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Zwischendurch lichtete ich noch ein paar Vögel ab. Leider muss ich zugeben, und das haben sicherlich einige schon gemerkt, bin ich kein wirklicher Birder.

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Der Tag war nicht sehr ausgiebig. Je mehr wir uns wieder südlich orientierten, desto weniger Tiere waren unterwegs. Wir hielten uns Richtung Aussichtspunkt.
Zuvor entdeckten wir einige Giraffen, die auf einen bestimmten Punkt starrten. Wir vermuteten, dass dort ein Raubtier ist und so beobachteten wir die Langhälse ausgiebig.

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Wir konnten allerdings nicht entdecken und die Giraffen entspannten sich auch wieder. So fuhren wir weiter. Wir wollten an den Mara River zum Hippo Pool.
Unterwegs trafen wir auf der Straße diese selten gesehene gepanzerte Schönheit.

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Und auch der freundliche Rüsselträger aus der Nachbarschaft mitsamt Nachwuchs war unterwegs.

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Am Mara River angekommen, stellten wir das Auto ab und liefen einige Meter am Fluss entlang. Ich war verwundert, da man ja normalerweise nicht aussteigen darf aber William meinte das sei kein Problem.
Selbst die Hippo Pools waren nur spärlich besetzt und Touristen waren schon gar keine unterwegs. Es war bereits Mittag und wir hatten bisher nur ein einziges anderes Fahrzeug gesehen.
Die Flusspferde waren auch nicht wirklich motiviert uns eine Show zu bieten und lungerten ebenso wie die anwesenden Krokodile im feuchten Nass.

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Eines der Dickhäuter wollte dann aber doch sein Territorium gegen uns verteidigen und zeigte mit Wasserplantschen, dass ihn unsere Anwesenheit nervte.

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Und dann war der Tag auch schon zu Ende. heute war ein sehr ruhiger Tag. Aber auch solche Tage muss es geben und so ließen wir es langsam angehen ... ohne Hektik und Highlightjagdstress.

Nachdem wir am Abend ins Camp zurückkamen erklärte mir Gerdi, dass Kenyatta ab Montag Nairobi komplett abriegeln wolle. Dies bedeutete, dass man nach 12 Uhr nicht mehr nach Nairobi hinein- oder hinauskommen würde. Daher empfahl sie mir bereits am Sonntag wieder nach Nairobi zurückzufahren. Dadurch verlor ich 2 Tage in der Mara und heute war mein letzter ganzer Tag in der Mara. Wir entschieden uns für einen morgendlichen Game Drive am nächste Tag und anschließender Rückreise nach Nairobi. Ich packte also schon am Abend meine Koffer, so dass wir diese nach dem Game Drive nur noch einladen mussten und sofort nach Narok losfahren konnten. Das war sehr ärgerlich ... 2 ganze Tage, die ich jetzt quasi sinnlos im Hotel in Nairobi verbringen musste. Aber so ist das Reisen in Zeiten von Corona. Man muss mit unvorhersehbaren Dingen rechnen ...
Letzte Änderung: 12 Jul 2021 07:50 von Bebbl.
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22 Jul 2021 09:37 #621547
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  • Bebbl am 07 Jul 2021 08:23
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Tag 9

So, dann bringen wir das Ganze mal zu Ende. Der letzte Tag brach an und ich konnte nur einen Vormittags Game Drive machen. William wollte noch einmal versuchen die 5 Musketiere zu finden. Es war schon seltsam ... 2017 trafen wir sie fast jeden Tag und dieses Mal noch nicht einmal. Zusammen waren sie aber noch, das konnte mir William bestätigen.

Als aller erstes entdeckten wir aber im feuchten Gras einen Serval, der sich auf der Jagd befand. Das Tier war durch die morgendliche Feuchtigkeit völlig durchnässt und auch scheu.

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Wir waren zuerst 1 Stunde mit ihm alleine wobei wir eine Begegnung zwischen dem Serval und einer Hyäne beobachten konnten. Es kam aber glücklicherweise zu keiner Interaktion, da sich die Katze sofort versteckte. Dann kamen weitere Autos und wir entschieden uns auch weiterzufahren.

Dieses Mal hatten wir Glück denn nicht weit vom Talek Gate lagen die 5 Gepardenkumpels im Gras und ruhten sich aus.

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Komischerweise gab es hier den totalen Verkehrsstau. Vermutlich waren alle in der Mara befindlichen Fahrzeuge an diesem Hotspot anwesend. Die Geparden schien das allerdings nicht zu interessieren. Ich denke sie sind es gewohnt, da sie ja eine wirkliche Attraktion in der Mara sind.


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Allerdings so richtige Bewegung kam in die Katzen nicht. Dann machte ein Fahrer William darauf aufmerksam, dass sein reifen Luft verlieren würde. Wir verließen die Geparden also und fuhren ein Stück weiter um den reifen zu wechseln. Dabei half uns der Sohn der Lodge, der uns auf die Nashörner aufmerksam machte. Ihn trafen wir wirklich ständig während unserer Reise.

nach dem Reifenwechsel fuhren wir zurück zu den Highspeedjägern. William vermutete, dass sie noch jagen würden.

In einer kleinen Senke weit entfernt versammelten sich viele Topis und die 5 Musketiere waren bekannt als erfolgreiche Topijäger. Sie hatten wenige Tage zuvor schon einmal ein Topi erlegt, wie uns erzählte wurde.
Dann erhoben sich die Fünf und setzten sich tatsächlich in Bewegung.

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Immer wieder stoppten sie und scannten die Savanne. Die Topis hatten sie allerdings noch nicht entdeckt, liefen jedoch unbewusst genau in diese Richtung.

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Dann legten sich an einem nicht einsehbaren Bereich wieder nieder. Viele Fahrzeuge fuhren zu den Topis und warteten dort in der Hoffnung, dass die Geparden weiter dorthin wandern würden. Zwischenzeitlich waren auch die Ranger angekommen, die sich bezahlen ließen wenn man zu den Geparden fahren wollte. Wir warten sicherlich 2 Stunden in denen sich nichts tat und die Geparden irgendwo im hohen Gras das taten was Katzen eben so tun.

Ich konnte währendessen einige Kronenkraniche beobachten.

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Als es dann langsam aber sicher zu spät wurde gaben wir auf und entschieden zurückzufahren in Richtung Lodge bzw. direkt nach Narok. Das war ja auch noch eine ganz schöne Strecke ... und danach ging es ja noch nach Nairobi.
Verabschiedet wurden wir von einem Straßenrudel, Straußenschwarm, Straußenherde? Wie sagt man da eigentlich? :laugh:


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Letzte Änderung: 22 Jul 2021 09:41 von Bebbl.
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24 Jul 2021 22:18 #621657
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  • Bebbl am 07 Jul 2021 08:23
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Nach der Rückreise nach Nairobi, die ereignislos blieb checkte ich wieder im Hotel ein, in dem ich auch schon in der ersten Nacht war.
Beim Aufstieg am Rift Valley konnte ich mit dem Handy einen tollen Sonnewolkendurchbruch fotografieren. Leider nur in der Fahrt, da wir schon spät dran waren.

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Am nächsten Morgen kam der von wecam organisierte Arzt in mein Hotel und nahm den Abstrich für den PCR Test.
Während ich tagsüber meine Bilder sortierte kam das Ergebnis am späten Abend.

Auch den nächste Tag verbrachte ich im Hotel und fuhr gegen Abend zum Flughafen. Dort war das absolute Chaos. Durch den kurzfristigen Lockdown verließen viele Touristen fluchtartig das Land. Und die zwingend notwendigen PCR Tests und das Einscannen erforderte ebenso seine Zeit. Aber das habe ich ja alles schon zu Beginn des Reiseberichts beschrieben.

Fazit:
Der März ist wegen dem hohen Gras eindeutige eine schwierige Reisezeit für Fotografen. Allerdings ist es auch eine Zeit wo sich der Tourismus in Grenzen hält. Bei dieser Reise war die Touristendichte aufgrund von Corona inflationär niedrig.

Das Aruba Camp kann ich wieder uneingeschränkt weiterempfehlen.

Ich hoffe ihr hattet Spaß an dem Bericht...
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