THEMA: Afrika in Zeiten von Corona, Oktober 2020
20 Nov 2020 22:35 #599301
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  • udo_h am 20 Nov 2020 22:35
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Hallo,

vor unserem diesjährigen Haupturlaub habe ich auch hier im Forum aber auch sonst im Internet zu recherchieren versucht wie es derzeit ist nach Afrika zu reisen und was einen erwartet. Doch die Meldungen waren extrem dünn. Ich will jetzt nicht über gut oder schlecht diskutieren in dieser Zeit zu reisen, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber für diejenigen die es interessiert möchte ich einen Bericht abgeben wie wir es empfunden haben, was wir erlebt und was wir erfahren haben. Abgesehen davon ist es nach fünf Jahren wieder einmal Zeit für eine Reportage in diesem Forum. Eigentlich sollten wir derzeit in Äthiopien sein. Doch dass das nicht klappen wird war bereits Ende September klar. Also haben wir uns um eine Alternative gekümmert. Es gab die Frage: „Welches Land lässt uns unter welchen Bedingungen rein wo man auch hin kommt?“ sowie: „Wann und von wo kommen wir unter welchen Randbedingungen wieder zurück?“. Für die erste Frage half uns eine schweizer Website gut weiter. Da bezüglich November bereits geänderte Einreiseregeln diskutiert wurden und auch in Hinblick auf das Zielgebiet haben wir dann den Urlaub auf die letzten beiden Oktoberwochen vorverlegt. Das kam mir auch im Beruf entgegen da eine wichtige Besprechung verschoben wurde und nun genau in den gebuchten Urlaub fiel. Da die gebuchte Äthiopien – Reise ohnehin vom Veranstalter storniert wurde und auch die Flüge von Lufthansa/Ethiopian stornierbar waren (es waren Meilentickets, abgesehen davon wurden wir umgebucht) hatten wir von der Seite kein Problem.
Was sich abgezeichnet hat ist dass die Seychellen, Kenia und Tansania Personen aus Deutschland und Österreich ins Land lassen. Da es einen Direktflug von Victoria nach Nairobi gibt entschieden wir uns für die Kombination mit Kenia. In Tansania waren wir auch bereits vor einigen Jahren und meine Frau war noch nicht in Kenia.
Wir kontaktierten dann wieder unseren Reiseveranstalter und er war bereit uns unseren Wunsch in Form einer Pauschalreise zu verkaufen. Bei den Flügen reservierten wir die Qatar Airways Freitag Nachmittag von Frankfurt über Doha nach Victoria/Seychellen, die Kenia Airways nach Nairobi und wieder die Qatar zurück nach Frankfurt. Zehn Tage vor Abflug verschwand dann der Flug auf die Seychellen aus den Systemen. Die Alternative war dann die Emirates. Am Freitag war das Ticket dann aber astronomisch teuer, also flogen wir am Samstag. Donnerstag ging bei mir dienstlich nicht bzw. ich hätte aufgrund einer Dienstreise nicht den COVID Test für die Einreise auf die Seychellen zum richtigen Zeitpunkt machen können. Und in der Schweiz gab es kein Labor dass eine entsprechende Terminzusage gemacht hätte. Eine Woche vor Abflug machten wir dann alles fix. Abflug am 17.10. und Ankunft am 18.10. auf den Seychellen. Am 23.10. weiter nach Nairobi, Nächtigung und am nächsten Tag dann beginnt die Runde mit zwei Nächten Samburu NP, zwei Nächten Lake Nakuru und zwei Nächten in der Masai Mara. Dann zurück nach Nairobi und Rückflug am 30.10. via Dubai so dass wir am 31.10. – dem Samstag – zurück sind so dass wir gemäß den damals veröffentlichten Richtlinien mit einem COVID Test der längeren Quarantäne noch entkommen können. Wir haben die Rundreise in Kenia einfach als Baustein als Privatreise gebucht. Für längere Recherchen bezüglich der Lodges etc. war keine Zeit mehr. Die Recherche und Organisation der Tests war nicht ohne, denn wir brauchten in Summe vier Tests: Einen bei Abreise max. 72 Stunden alten für Health Clearence für die Seychellen, einen bei Abreise max. 96 Stunden alten für dieselbe Clearence für Kenia, einen max. 96 Stunden alten fürs Einsteigen in den Flieger nach Hause und dann eben den bei der Einreise.
Anreise:
In der Woche vor der Abreise kam ich am Mittwoch Abend aus der Schweiz zurück, am Donnerstag um 7 Uhr standen wir dann am Flughafen in Frankfurt beim Testzentrum, dann ging es ins Büro. Der Test mit Auswertung nach 12 Stunden war dann in 6 Stunden da, die Wartezeit und die Probennahme haben ca. 20 Minuten gedauert. Die Seychellen sagen dann nach dem Hochladen der Daten am Portal der Behörden die Bearbeitung binnen drei Stunden zu. Wir hatten alles spät Abends nach einer Bearbeitungszeit von 11 Minuten! Am Freitag nach der letzten Videokonferenz und am Samstag war dann Koffer packen angesagt. Gegen 13 Uhr fuhren wir auf den Flughafen. Prompt waren wir fast zu knapp dran – die Emirates sperrt trotz Internet – Checkin 75 Minuten vor Abflug die Gepäckannahme zu. Wir flogen das erste Mal Emirates. Das Boarding begann 45min. vor Abflug – lange haben wir nicht am Gate gewartet. Lounge gibt es derzeit für Emirates – Passagiere in Frankfurt keine. Schließlich fliegt man im Terminal 1 ab, und die Lufthansa öffnet ihre Lounges für die Emirates offensichtlich nicht. Maskenpflicht herrscht ja im ganzen Flughafen und auch an Bord außer beim Essen und Trinken. Die Crew trägt Maske, Schild und Schutzanzug über der Uniform und der Service ist reduziert. So gibt es einen Covid – Amenity Kit statt dem üblichen.



Das Essen kam auf einem Tablett und nicht Gang für Gang, es war aber trotzdem sehr gut. Die Business Class war auf dem Flug zu etwa 40% gebucht. Die ECO war ca. halb voll. Da wir das erste Mal in Dubai umsteigen kann ich nichts zum üblichen Treiben sagen, aber es ist sicher weniger los als normal. Am Flughafen ist Maskenpflicht und wohl auch Handschuhpflicht. Das war mir nicht bewusst und prompt bekomme ich den nächsten Covid – Amenity Kit in die Hand gedrückt. Nach der zügigen Sicherheitskontrolle gehen wir in die Lounge die ein reduziertes/umgestelltes Servicekonzept bietet. Aber so weit alles in Ordnung. Pünktlich sind wir zum Boarding auf die Seychellen am Gate und wir sind wieder fast die letzten. In unserer Kabine ist der Flug zu ca. ¼ gefüllt. In die ECO habe ich nicht geschaut. Komisch war dass wir um 2 Uhr kurz nach dem Start das Frühstück bekommen haben und nicht vor der Landung. Hätten wir es gewusst hätten wir was gesagt. Dann haben wir etwas geschlafen und sind bei Sonnenaufgang wieder aufgewacht. Der Anflug auf Victoria war schön und wir hatten das Gefühl anzukommen.







Am Flughafen selbst war so gut wie gar nichts los. Da wir bei den ersten waren die ausgestiegen sind waren wir auch schnell und problemlos durch die Gesundheitskontrolle an der Fieber gemessen wurde und unsere Clearence geprüft wurde. Alles in Ordnung und auch das Gepäck kam schnell. Unsere Abholung hat auch schon gewartet und 20min. später waren wir in unserem Hotel im Nordwesten von Mahe. Wir haben uns für das Hilton Nortolme Resort entschieden. Auch im Auto und in den mehr oder weniger geschlossenen Bereichen im Hotel ist Maskenpflicht. Sie wird von den Gästen recht gut und dem Personal lückenlos eingehalten. Beim Betreten des Hotelgeländes und immer in der Früh beim Frühstück wurde Fieber gemessen.
Grundsätzlich wurden die Seychellen weitestgehend vom Corona-Virus verschont, von den zum jetzigen Zeitpunkt ca. 150 Fällen waren lt. Infos vor Ort an die 100 Seeleute aus Somalia die hat dort an Land gegangen sind und aufgefallen sind. Kurz vor unserer Abreise wurden die Seychellen dann auch von der Risikoland – Liste genommen nachdem sie kurz nachdem sie angekündigt haben Deutsche vielleicht ins Land lassen zu wollen auf die Liste genommen wurden.
Da wir bereits vor 8 Uhr ins Hotel gekommen sind mussten wir natürlich auf unser Zimmer warten bekamen es aber bereits vor 10 Uhr was wirklich ein guter Service vom Hotel war.
Von den Seychellen berichte ich in der nächsten Folge. Ich hoffe es interessiert!

udo_h
Letzte Änderung: 21 Nov 2020 08:51 von udo_h. Begründung: Reisebericht - Button angeklickt
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21 Nov 2020 08:54 #599312
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Hallo Salome,

wird gemacht! Zum Setup: Ich bin Österreicher, meine Frau Deutsche und wir leben in Hessen. Somit gelten für uns die hessischen Regelungen.

udo_h
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22 Nov 2020 10:21 #599374
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Weiter geht es auf den

Seychellen

Teil 1:

Vorweg ein Nachtrag: Unsere Gesundheitsfreigabe zur Einreise auf die Seychellen und der dazu gehörende Covid – Test wurden bereits beim Checkin in Frankfurt und beim Boarding in Dubai kontrolliert. Wir waren gut vorbereitet und hatten im Prinzip eine dicke Mappe mit allen Unterlagen stets griffbereit im Handgepäck. Das ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je.

Wir hatten einen Bungalow am Meer aber ohne Pool gebucht und das Ganze mit Halbpension. Der Bungalow war sehr schön, mit einer großen Terrasse zum Meer. Als Willkommensgruß stand etwas Obst, Süßes und eine Flasche Rotwein im Zimmer. Nun war es Zeit „herunter zu kommen“. Ich habe mich gleich einmal um das Tauchen gekümmert und über die Rezeption Kontakt mit der Tauchbasis aufgenommen die ich mir im Internet herausgesucht habe. Das Hotel an sich war gut gefüllt, wenn auch nicht ausgebucht. Beim Checkin mussten wir auch klarstellen dass wir zwar mit dem Flug aus Dubai gekommen sind aber dort nur umgestiegen sind. Denn Reisende aus Großbritannien, Frankreich und Dubai dürfen zwar einreisen (mit den Formalien), aber dürfen das Hotel fünf Tage nicht verlassen und müssen dann einen weiteren Covid – Test machen. Für uns galt das aber nicht.
Das Hotel ist eine sehr schöne nicht große Bungalow - Anlage am Hang gelegen mit einem kleinen aber schönen Strand. Es ist keiner von den sonst bekannten großen „Schinken“ oder großen Anlagen. Mit einer Ausnahme (kommt gleich) war es nie überfüllt oder überlaufen. Aufgrund des sehr schönen Bungalows samt der Terrasse haben wir uns auch eher dort aufgehalten – und viele anderen Hotelgäste haben es wohl auch so gemacht. Zum Strand oder zum Pool sind wir nur zum Baden gegangen.

Hier ein Blick von unserer Terrasse:


Und der Blick vom Restaurantbereich auf den Strand:


Am Abend war das Service katastrophal. Es gab erst keine Sitzplätze in der Bar, und um 19:30, als das Abendessen beginnen sollte war das Restaurant bereits bis auf den letzten Platz gefüllt. Wir bekamen dann nach 21 Uhr einen Platz und irgendwann vor 22 Uhr kamen dann Vorspeise und Hauptgericht gleichzeitig. Letzteres war dann schon eiskalt. Es gab dann ein eindeutiges Gespräch mit der Food&Beverage Managerin. Die Getränke des Abends gingen auf das Haus und wir hatten unsere Tischreservierung für den Rest des Aufenthaltes. Meine Vermutung ist dass viele Gäste bis zum späteren Abend im Hotel geblieben sind und noch gegessen haben obwohl sie bereits die Zimmer räumen mussten weil der (volle) Flieger der Edelweiss aus Zürich zwar am Vormittag gegen 10 Uhr gelandet ist aber erst nachts um 2 Uhr wieder zurück geflogen ist. Auch die Emirates flog erst am Abend zurück und die British Airways die eine Stunde nach uns gelandet ist flog gar erst am nächsten Tag nach London zurück. Das hat man im Hotel nicht gewusst/bedacht und war darauf völlig unvorbereitet. Während unseres Aufenthaltes war auch das normale Restaurant wegen Renovierung geschlossen.

Am nächsten Tag wollte ich tauchen gehen und um 8:30 war Abholung am Hotel. Eine typische Zeit dafür. Frühstück gab es ab 7:30 – kein Problem sollte man denken. Die ersten Teller und Getränke kamen nach 8 Uhr und als ich los musste saß mein Schatz noch vor einigen gut gefüllten Tellern … . Wir haben auch an den restlichen Tagen gemerkt dass um 7:30 die Küche aufgesperrt wird und einmal der Herd eingeschaltet und die Kaffeemaschine geputzt wird. Denn auch der Kaffee hat über eine halbe Stunde gedauert. So langsam der Service am ersten Tag und beim Frühstück war so gut war, die Qualität des Essens war ausgezeichnet. Beim Frühstück wurde auch jeden Tag Fieber gemessen.

Im Auto zur Tauchbasis wieder Maskenpflicht und auf der Basis wieder Fieber messen. Dann der übliche Checkin und die Ausrüstungsausgabe. Auf der Tauchbasis ist wesentlich weniger los als sonst: Es gab nur eine Ausfahrt mit zwei Tauchgängen und wir waren nur zu fünft. Heute standen zwei Tauchgänge am Plan: Beim „Lighthouse“ und bei zwei versenkten Frachtkähnen. Die Tauchgänge waren aber sehr schön. Man muss sich aber bewusst sein dass die Mahe eine felsige Insel ist und daher keine großen bunten Riffe hat sondern die Tauchplätze eher einen felsigen bzw. einen Sandgrund mit kleineren Riffen bzw. Bewuchs haben. Die Sicht war teilweise 7-8m, teilweise aber auch nur 3-4m. Das Wasser war auch sehr reich an Plankton und Schwebstoffen – gut für die Fische! Die Wassertemperatur war durchgehend 27-29 Grad, auch auf 20 Metern Tiefe.

Nun aber zu den ersten Tierbeobachtungen dieser Reise:
Hier ein paar Eindrücke (Es sind Bilder die ich aus den Filmen heraus gemacht habe):
Ein Oktopus macht sich davon:


Ein Steinfisch:


Eine Muräne:


Ein Seestern:


Das Highlight zum Schluss: Eine Schildkröte:


Weiter geht es in der nächsten Folge mit dem nächsten Covid – Test, der Inselrundfahrt und weiteren Unterwasserbildern.

udo_h
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26 Nov 2020 21:45 #599825
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Seychellen

Teil 2:

Am Dienstag ist dann wieder einmal Testtag. In dem Hotel ist es sehr gut organisiert. Man meldet sich an und bekommt einen Termin bei der täglich ins Hotel kommenden Krankenschwester. Man kann die Testkosten auch auf die Zimmerrechnung schreiben lassen. Wir haben aber bar bezahlt – Karten werden nicht genommen. Dazu waren wir am Vorabend zu Fuß in Beau Vallon. Der erste Bankomat hat unsere Kreditkarten nicht genommen, der zweite Versuch bei der ABSA war dann erfolgreich. Auffallend ist auch eine Denomination die ich sonst noch nie in der Hand gehabt habe: Es gibt eine 25 Rupien Note! Zurück gehen wir dann über den bekannten Beau Vallon Beach. Er ist ziemlich leer - wenige Touristen, fast nur Einheimische. Wir haben uns auch erkundigt welche Sightseeing Optionen wir haben. Die Inselrundfahrt der örtlichen Agentur war schweineteuer, der Bus darf derzeit nur von einheimischen benutzt werden. Also haben wir uns einen Mietwagen genommen, den haben wir problemlos über das Hotel gebucht.

Nach dem Abstrich für den Corona-Test haben wir gefrühstückt und den Leihwagen übernommen. Wir haben einen kleinen Koreaner bekommen, mehr braucht man auf der Insel auch nicht. Wir sind dann erst Richtung Nordspitze gefahren.


Dann geht es an der Westseite nach Süden.


Wir genießen die Schönen Ausblicke. An der Takamaka – Destillerie hängt ein Schild dass Besuche nicht möglich sind und auch der Direktverkauf geschlossen ist. Verständlich in Zeiten wie diesen in der Lebensmittelproduktion.




Nett sind auch die Wahlplakate an dieser Palme


Wir nähern uns dem Süden der Insel und wollen zur Police Bay. Wir fahren so weit es geht. Dann sehen wir eine Kette und etwas von Militär und Durchgangsverbot. Komisch im Internet steht doch man kann … . Also fahren wir zurück zu einem Stand um zu fragen. Meine Frau steigt aus, da kommen die drei Hunde von dem Standbesitzer und schon ist es passiert. Ein Hund schnappt zu, die Hose meiner Frau ist gerissen und sie blutet! Der Standbesitzer hat es gar nicht so schnell realisiert was passiert ist. In Zeiten wie diesen hat man aber stets Desinfektionsmittel mit. Das ist der Glücksfall! Der Besitzer sagt uns dann dass es auf den Seychellen keine Tollwut gibt und meine Frau ist Tetanus geimpft. Sie kommt also recht glimpflich davon mit einer zerrissenen Hose und einem einige cm langen tiefen Kratzer. Pflaster bekommen wir vom Standbesitzer. Er erklärt uns dann noch dass wir über die Kette steigen und dann links gehen sollen. Die Schilder sind für den Militärstützpunkt rechts. Wir kommen dann doch noch zur Police Bay.


An der Ostseite geht es wieder nach Norden. Über die Sans Soucis Road queren wir die Insel nach Victoria. Die Straße führ mitten durch die Berge aber meist durch Wald. Besondere Ausblicke gibt es eher nicht. Erst über Victoria hat man einen Blick auf die Stadt.


Wir sind relativ spät dran, eine kurze Stadtbesichtigung geht sich aber dennoch aus. Wir beginnen am National History Museum.


Das Liberty Haus mit der Uhr in der Mitte der Straßenkreuzung


Die Kirche der unbefleckten Empfängnis


Und das dazu gehörende Pfarrhaus


Da es nach 17 Uhr ist ist in der Stadt gerade so richtig Rushhour und die Polizei regelt den Stau. Unterwegs gehen wir auch am Office der Kenya Airways vorbei. Wir fahren dann zurück zum Hotel und tanken dann unterwegs noch das Auto voll.
Am nächsten Tag ist dann wieder tauchen angesagt. Die ersten Versuche bezüglich Tauchplatz nördlich der Insel scheitern an zu starker Strömung. Ich schaffe es noch nach vorne zur Ankerleine doch mir kommt keiner nach. Auch in 9m Tiefe kann ich mich kaum dran halten und beschließe nachdem keiner der anderen Taucher in Sicht kommt aufzusteigen. Ein junges Pärchen dass gerade einmal ein paar Tauchgänge hat kann sich gerade noch an der Leine am Boot festhalten. Wir brechen ab. Blöderweise verliere ich beim Kampf mich am Boot zu halten eine Flosse. Jetzt hab ich nur noch eine und die andere ist irgendwo Plastikmüll im Meer. Gut dass es noch eine Reserve gibt im Boot. Die nächsten beiden Tauchplätze sind dann OK. Der Versuch im Norden war aber angesichts der Strömung gerade mit Neulingen mehr als grenzwertig und nicht in Ordnung.

Jetzt ein paar Bilder, wir beginnen mit eine Fisch mit QR-Code


Vor den beiden versenkten Frachtkähnen


Ein Strahlenfeuerfisch


Nett war der Rochen zum Schluss


Als unsere Covid – Tests kamen waren beide erwartungsgemäß negativ. Aber auf meiner Bescheinigung stand Udo Osterreich, wobei letzteres meine Staatsbürgerschaft, nicht unser Nachname ist! Also bin ich an die Rezeption. Man verspricht es zu klären und die Bescheinigung zu korrigieren.

Am nächsten Tag geht es in den Marine Park, wir beginnen mit netten Korallen


Einem knallgelben Blowfish


Einem Hummer unterm Stein


Und bei der Flucht unter einen anderen Stein


Zum Abschluss sehen wir dann noch eine Schildkröte




Den schönsten Anblick hatte ich aber bereits beim ersten Tauchgang. Mein Schatz hat bereits einen Tauchkurs erfolgreich abgebrochen – der Kopf unter Wasser und atmen können ist für jemanden der als Kind fast ertrunken ist schwierig. Aber hier hat sie es wieder versucht und auf der Basis gab es einen super Tauchlehrer der es mit Zeit, Geduld und Ruhe hingebracht hat ihr die Angst zu nehmen. Und dann kamen die beiden uns unterwegs entgegen. Das war toll. Und sie hat dann auch gleich einen zweiten Tauchgang gemacht bei dem sie dann auch drei Schildkröten und einen kleinen Hai gesehen hat. Zum Vergleich: Ich hatte eine Schildkröte und keinen Hai!
Zurück im Hotel war mein Zertifikat noch immer nicht geändert. Aber ohne das Zertifikat kann man den QR-Code für Kenia nicht beantragen!

Doch von der Reise nach Kenia berichte ich in der nächsten Folge.

udo_h
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28 Nov 2020 21:21 #599997
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Hallo,

bevor es weiter geht nach Kenia möchte ich noch einmal die Tauchgänge Revue passieren lassen:

Der erste Tauchgang, beim „Lighthouse“:


Der zweite Tauchgang, bei den „Twin Barges“:


Der dritte Tauchgang, bei „Lilo“:


Der vierte Tauchgang, bei den „Twin Barges“:


Der fünfte Tauchgang, im Marine Nationalpark:


Der sechste Tauchgang, wieder beim „Lighthouse“:


Und wer nur die Zusammenfassung anschauen will:


Aber nun zur Weiterreise. Wir hatten ja noch das Problem mit meinem Corona-Test. Einige Gänge zur Rezeption und einige Telefonate später hatte ich dann am Abend mein korrigiertes Zertifikat. Nun sollte es ja weiter gehen – nicht ganz. Denn der Flug der Kenya Airways von den Seychellen nach Victoria auf den wir gebucht waren hat seit August noch nie stattgefunden. Unser Reiseveranstalter in Deutschland hat auch versucht herauszufinden ob der Flug am nächsten Tag geht und hat widersprüchliche Aussagen bekommen. Buchbar war der Flug nicht mehr aber ich bekam eine email mit der Einladung zum Check In. Das hat dann auch geklappt, aber es gab nie Meldung die Bordkarte gibt es am Flughafen. Unser Reiseveranstalter hat keine Umbuchung hinbekommen und daher einmal sicherheitshalber Flüge auf der Ethiopian via Addis Abeba für den nächsten Tag reserviert. Die Mehrkosten hätte für den Fall dass sich die Kenya Airways stur stellt hätte er tragen müssen. Nun fiel mir das Büro der Kenya Airways in Victoria ein an dem wir vorbei gegangen sind. Bei einem meiner Gänge zur Rezeption wegen dem Corona - Zertifikat habe ich gebeten ob man nicht dort nachfragen kann ob der Flug aus Nairobi morgen kommt. Der Anruf der Rezeption ergab dass der Flug nicht kommt und ob wir auf die Ethiopian umgebucht werden wollen. Klar! So haben wir vor Ort das hingebracht was unserem Veranstalter über Nairobi nicht gelungen ist. Als wir wenige Minuten später die Buchungsbestätigung hatten und eingecheckt haben waren wir alle etwas erleichtert. Auch hier war die Rezeption im Hotel super und erfolgreich. An der Stelle muss ich auch sagen dass es uns vor der Abreise völlig klar war dass wir uns bei Reisen in der Zeit auch mehr denn je um unsere Sachen kümmern müssen. Dies war auch klar mit dem Reiseveranstalter und unserem Reisebüro besprochen. Wir hätten uns auch klarerweise an den Mehrkosten von über 1.500€ für den Flug über Addis Abeba beteiligt. Doch so hat es die Kenya Airways die uns ja auch die Tickets verkauft hat. Da Kenia die Regel hat dass Passagiere die zwei Reihen vor oder hinter einem Passagier saßen der später Covid – Positiv getestet wird auch in Quarantäne müssen haben wir auch für den 3-Stunden Flug die Business Class gebucht um eben in einer Reihe sitzen zu können die vielleicht keine zwei Reihen vor sich hat und eben auch weniger Passagiere hat und somit über die Statistik das Risiko zu reduzieren – auch wenn es einige 100 € Aufpreis waren. Mit dem korrekten Covid – Zertifikat und den Sitzen im Flieger von Addis nach Nairobi konnten wir nun auch den QR-Code für die Einreise nach Kenia beantragen. Der kommt gleich am Ende der Schritte auf der entsprechenden kenianischen Website. Unser Flug am nächsten Tag ging dann 45min. früher als die Kenya Airways. Doch statt kurz nach 20 Uhr sollten wir erst um 1:30 in der Nacht ankommen.
Die Abholung zum Flughafen war pünktlich und ich habe am Weg noch schnell an einem Supermarkt eine Dose Seybrew Bier für einen Freund mitgenommen. Am Flughafen wurde beim Checkin dann auch gleich unser QR Code für die Einreise nach Kenia geprüft. Sonst war am Flughafen praktisch nichts los und auch für unseren Flug wurde es nicht wuselig. Die Emirates für den Abendflug stand am Vorfeld und nur einige Twin Otter der Air Seychelles starteten und landeten für den Verkehr zwischen den Inseln. Das Boarding für unseren Flug begann überpünktlich. Im Großen und Ganzen wurden Masken getragen und die Abstandsregeln so halbwegs beachtet. Grundsätzlich hatten wir den Eindruck dass das Thema Covid auf den Seychellen gut gemanaged wird ernst genommen wird.

Unser Flug nach Addis ist jedenfalls 15min. vor Plan gestartet und mit fast einer Stunde Verfrühung gelandet. In der Business Class weniger als halb voll, in der Eco hat es ähnlich ausgesehen. Der Flughafen in Addis ist nach wie vor kein Renommee und der angeblich neue Terminal ist eher ein Anbau. Die aus vergangenen Aufenthalten bekannte Lounge ist geschlossen, eine neue ist ein riesiger gefliester Raum mit blanken Tischen und Stühlen sowie einem Buffet auf einer Seite. Keine Grünpflanze und auch sonst nichts was den Schall etwas bricht. Entsprechend laut war es auch. Der neu gebaute Terminalteil wurde sehr offensichtlich von Chinesen gebaut, er sah schon irgendwie zwischen noch nicht fertig und schon verbraucht aus.

Nett fand ich den Hinweis auf der Flughafentoilette dass man sich bei offensichtlich schmutzigen Händen selbige waschen soll.


Am Flughafen in Addis hatten wir was die Corona – Regeln betrifft nicht immer ein so gutes Gefühl, und es waren auch aber nicht nur die Europäer die dazu beigetragen haben.

Zum Weiterflug hatte der Flieger eine Vorfeldposition. Beim Boarding wieder die Kontrolle des QR Codes für Kenia. Der Flug war pünktlich und wir sind auch wieder mit dem Bus zum Terminal gebracht worden. Dort gab es dann die Kontrolle des QR Codes und einmal Fieber messen. Dann ab zur Passkontrolle. Wir haben uns unsere Visa bereits zu Hause online besorgt und entsprechend schnell waren wir bei der Gepäckausgabe. Auch dort ging es flott und wir waren bald draußen bei unserer Abholung. Dennoch hat es bis 2:45 gedauert bis wir im Hotel das relativ flughafennahe war im Bett waren. Abholung um 7:00 Uhr!

udo_h
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13 Dez 2020 19:34 #601245
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Kenia

Teil 1

Sonntags um 6:45 waren wir beim Frühstück. Es gab gerade einmal etwas Süßgebäck und Kaffee am „Buffett“. Aber uns war ohnehin eher nach Schlaf als nach Frühstück. Wir trafen dann unseren Fahrer – Frank. Nach sinnlosem Blabla von einem Typen der Agentur ging es dann los. Ich muss sagen dass wir mit Frank richtig Glück hatten. Wie uns der Herr von der Agentur gesagt hat einer der erfahrensten Fahrer den sie haben weil derzeit nichts los ist. Im Auto war Maskenpflicht – kein Problem für uns. Um die Uhrzeit Sonntags waren die Straßen von Nairobi leer und wir waren bald am Weg Richtung Mt. Kenya. Schnell kamen wir ins Gespräch mit unserem Fahrer und natürlich war Corona ein Thema. Er hat uns erzählt dass in Kenya die Städte, im Prinzip Nairobi und Mombasa betroffen waren und die Leute am Land teilweise gar nicht verstehen worum es geht weil es dort auch weit und breit keine Fälle gab. Wenn man sich ansieht dass die Leute dort einen nicht unwesentlichen Anteil im Freien sind und eher weniger Mobilität vorhanden ist – nicht unlogisch. Und abgesehen davon gab es einen langen und strikten Lockdown am Anfang der Pandemie.
Es war uns bewusst dass wir am Anfang der kleinen Regenzeit unterwegs sein werden, doch dieses Jahr hat sie bereits sehr früh begonnen – Ende September. Unser erstes Ziel - der Samburu NP – ist zwar trockener ans die später besuchten Parks, doch auch im Samburu sollte der Regen die Tage ankommen. Es ist aber die kleine Regenzeit, das heißt für Europäer wechselhaftes Wetter aber noch immer eine Chance auf Sonne.

Die Fahrt am Mt. Kenya vorbei nach Norden durch die verschiedenen Landschaften und Vegetationszonen hat uns sehr gut gefallen. Leider hat sich der Berg hinter Wolken versteckt.

In der landwirtschaftlich geprägten Gegend werden die Pflanzen neben der Straße verkauft


Und die Produkte ebenfalls


Dann ging es über den Äquator


Dann gab es die erste Tiersichtung bzw. einen „African Roadblock“


Und endlich waren wir auch im Samburu Nationalpark


Das Empfangskomitee


Am frühen Nachmittag waren wir im Elephant´s Bedroom Camp. Eines von nur zwei offenen Camps im Samburu NP. Auch unser Fahrer hatte wie er uns erzählt hat seine letzte Tour im März gehabt bevor wir Ende Oktober gekommen sind. Auch nach unserer Tour hatte er noch nichts. Dadurch dass nur wenige Camps offen waren war unser Camp gut gefüllt – sicher zu mehr als zur Hälfte. Bei der Ankunft hieß es Hände waschen und unser Gepäck wurde mit irgendeiner Flüssigkeit zur Desinfektion abgespritzt. Doch wir kamen nicht viel weiter als bis zum Restaurantbereich. Das Camp ist bekannt dafür dass es von Elefanten besucht wird. Und er war auch schon da – zwischen dem offenen Bereich von Restaurant/Deck und dem Fluß ist er durch spaziert und hat sich denn gemütlich an einer Palme gerieben. Dass neben der Palme gerade die Tische zum Mittagessen gedeckt waren hat ihn wenig interessiert. Auf dem erhöhten Bereich des Restaurants/Deck/Lounge Bereich, wie auch immer man den Bereich nennen mag waren wir sicher und wir haben ihn nicht weiter gekümmert. Einige Minuten später hat sich der Dickhäuter dann durch die Zelte durch verkrümelt.



Dann gingen wir in unser Zelt und es gab was zu Mittag. Danach haben wir uns zur ersten Pirschfahrt auf gemacht. Auffallen in dem Park sind abgesehen von der schönen Landschaft die Vielzahl an Elefanten und Giraffen. Von der ersten Nachmittagspirsch ist aber nur ein Foto von einem Frankolinchen im Beitrag, das Wetter wurde schnell bewölkt und regnerisch.



Am nächsten Tag ging es in der Früh los und wir sind nach etwas Gebäck und Kaffee gleich los. Das Wetter war wieder schön. Aus dem Grund haben wir auch nach dem Frühstück eine Vormittagspirsch gemacht, wir wollten

Das Camp liegt auch schön am Fluss


Diese zwei Piepmätze eröffnen den Tierbilder - Reigen


Wie bereits beschrieben hat der Park eine kräftige Population der sehr schön gezeichneten Somali – Giraffen


Dikdiks haben wir auch recht viele gesehen. Aber zum Fotografieren waren sie oft zu schnell weg


Elefanten gibt es auch reichlich – oft mit einer eher rötlichen Haut


Und ein Impala im Morgenlicht als „Quotengazelle“


Weiter geht es mit zwei Giraffenfotos




Wieder einem Elefanten


Und Giraffengazellen oder auch Langhalsgazellen genannt


Ein Pärchen Somali – Strauße (erkennbar an dem blauen Hals des Männchens) samt einer ziemlichen Kinderschaar.


Elefanten kuscheln bei der Mittagspause


Zebras trotten herum


Typisch Afrika eben! Auch immer wieder gesehen sind die Schweinchen die mit in die Höhe gerecktem Schwanz davonlaufen. Unser Fahrer hatte dafür die Bezeichnung „Kenya Express“ auf Lager. DIE Bezeichnung werden wir wohl immer mit der Reise verbinden!


Zurück im Camp konnten wir dann erst nicht vom Parkplatz zum Zelt gehen … .


Die Nachmittagspirsch fiel dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser!


Wir haben es uns dann im Zelt gemütlich gemacht. Dabei haben die Äffchen auch ihren Teil zur Unterhaltung beigetragen. Sie haben sich auch auf den Bereich zwischen Innenzelt und äußerem Zeltdach bzw. auf unsere Terrasse die auch überdacht war zurückgezogen um so dem Regen zu entkommen. Und dabei ging es nicht nur ruhig und harmonisch zu!

Unter dem Strich war das Camp nett und angenehm und der Samburu NP wirklich sehenswert. Dass wir keine Kätzchen gesehen haben hat nicht gestört. Wir haben auch aus vielen Gesprächen mitgenommen dass man froh ist aus dem Lockdown heraus wieder Gäste empfangen zu können und Arbeit zu haben. Denn Kurzarbeitsgeld oder Ähnliches gibt es nicht – nichts zu Arbeiten heißt kein Einkommen! Wir hatten nicht das Gefühl dass die Pandemie in dem Bereich leicht genommen wird und man muss ja auch ehrlich sein – man ist die meiste Zeit im Freien unterwegs, wie auch die Landbevölkerung generell. Das generelle Verständnis für Corona außerhalb der Städte ist auch gering. Denn wohl auch aufgrund des sich überwiegend im Freien abspielenden Lebens ist Corona hier ganz weit weg und vielerorts unbekannt.

Für uns ging es dann am nächsten Tag weiter an den Lake Nakuru.

udo_h
Letzte Änderung: 13 Dez 2020 19:36 von udo_h. Begründung: falschen Bildlink korrigiert
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