24.3. Es schlief sich trotz viel Warm sehr angenehm in der Hütte. Ausgeschlafen bestaune ich den herrlichen Morgen und schaue wie die Sonne hochkommt. Die Temperaturen sind angenehm und die Vögel munter. Also pirschen… und aufs Frühstück warten. Wir nehmen es gemütlich und fahren so um 9 Uhr los. Durch die Chalbi Wüste und strikt auf der Piste. Es muss vor nicht langer Zeit geregnet haben. Als ich mal austreteten musste, trat ich neben der Piste auf die Kruste und diese gab sofort nach. Nur ja nicht mit einem Auto versuchen….
Viele abgestorbene Bäume (keine Ahnung was für welche), ein salzverträgliches Gebüsch und ach, die Mesquite Bäume sind auch schon hier. Durch NGO’s und der Regierung aus dem südöstlichen Amerika eingeführt, vermehrt und verbreitet sich der Baum rasend schnell. Seine tiefen Wurzeln saugen anderen Pflanzen das Grundwasser weg. Niemand mach denen den Garaus. Der Berg im Hintergrund ist ebenfalls eines der wenigen Wasserauffanggebiete hier im Norden.
Daniel erzählt, dass eine Japanische Firma untesucht hat, ob man das Gebiet landwirtschaftlich nutzen könnte. Deren Antwort war nein. Auch wenn man salzfreie Erde hintragen würde und bewässern, würde das Salz durch Osmose hochdringen und in kurzer Zeit wäre auch die neue Erde wieder versalzen. Und bisher gibt es kein Getreide, das auf Salzböden wächst. Ein kleiner Vulkanhügel zeigt die Richtung nach North Horr. Ansonsten hat es kaum was, woran man sich orientieren könnte. An North Horr fahren wir nur vorbei.
Sobald es irgendwo Wasser an der Oberfläche hat, findet man Dromdare beim Trinken. Die frechen Braunnnackenraben bekommen so einen Hochsitz. Scheinbar kommt diese Art Palme mit dem hiesigen Boden zurecht. Diese Oasen sind auch wichtig für die Zugvögel. Teichwasserläufer, Schafstelze und andere vielen mir schon an anderen Oasen auf.
Ein nicht schöner Anblick, der uns leider noch in Form von Ziegen, Schafen und Rindern begegnen wird. Die Regierung hat in einigen Gegenden gegen Entgeld Nutztiere abgekauft, doch wenn man die Pastoralisten kennt, weiss man, dass verkaufen nur im alleräussersten Notfall eine Lösung für die ist. Es kommen immer alle möglichen Ausreden, warum nicht.
Nur hartgesottene Pflanzen haben in dieser Gegend eine Chance. Einer davon ist der Boscia, ein Kaperngewächs und dessen Früchte man essen kann.
Irgendwo taucht ein Dorf auf. Es muss hier in der Nähe Wasser haben…
Daniel stoppt und schaut mich an – die Heuglinstrappe. Obwohl ich aussteige, gelingt mir kein gutes Bild. Ich verlor sie auch gleich aus den Augen. Aber immerhin gesehen –ein Vogel der oben auf meiner Wunschliste stand.
Wir verlassen die Chalbi Wüste und kommen ins Gebiet der Turkana. Auf einmal ist es blau vor uns – der Turkana See!
Wenn auch die Vegetation hier arg spärlich ist, so wandelt sich das Landschaftsbild und die Gesteinsformen doch ständig.
Der Mt. Kulal ist der Wasserspender der Gegend. Von hier aus wird Wasser, das natürlich heiss ist, nach Loiyangalani geleitet.
Und da taucht Loiyangalani vor uns auf, also fast am Ziel des heutigen Tages. Es ist früher Nachmittag.