THEMA: Breakfast with Honeymooners–Dinner with Lion Cubs
25 Mär 2017 17:01 #468968
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Die off-beat Pride liegt noch immer faul im Gestrüpp, kurzzeitig werden sie von einer Herde Büffel aufgescheucht. Die Büffel ziehen als Sieger weiter und von den Löwen ist nur ein einziges Tier frei zu sehen. Immer wieder kommt mal einer der Löwen zum Vorschein und verschwindet wieder. Es geschieht nichts Aufregendes und so finde ich es, um ehrlich zu sein, ein wenig langweilig und frage mich warum wir hier herumstehen. Es wird immer dunkler und es rührt sich immer noch nicht viel. George fragt, ob wir unseren Sundowner



im Auto trinken wollen - ja das ist eine gute Ansage. Kaum haben wir unseren Gin Tonic bzw. unseren Wein in der Hand, kommen aus dem Gestrüpp nicht ein paar Löwen, sondern ganz viele Löwen heraus. Ich zähle 16 (das ist ungefähr die Hälfte der Gruppe) und zwar direkt vor und um uns herum. Da wird begrüßt, geschleckt und aneinandergeschmiegt, gestreckt und gegähnt. Ist das großartig.

Video: Off-Beat Pride

Zu spät, um die Löwen auf einem Bild zu haben, versuche ich zu fotografieren und schaffe zu meinem Erstaunen passable Aufnahmen.



Dann geschieht etwas sehr merkwürdiges. Ich kenne es bisher nicht anders, Löwen sehen einem im Wagen sobald und solange man sich bewegt, mustern einen dann kurz und verlieren sehr schnell das Interesse. Zwei junge Männchen sind aber völlig anders drauf. Als ich sie filme, mustert mich einer bereits sehr intensiv, allerdings noch relativ kurz.
Video: junge Löwen der off-Beat Pride
Später stehen sie plötzlich direkt am Wagen, auf der Seite meines Mannes in eindeutig erst neugieriger, dann angespannter Haltung. George startet den Wagen, was die Zwei nicht beeindruckt, George fährt rückwärts, die Zwei stehen nun plötzlich neben mir und fixieren mich, obwohl ich mich nicht rühre, dazu nehmen sie inzwischen eine eindeutige Sprunghaltung an. Mir ist sehr mulmig zu Mute. George hat nun den Wagen in Position gebracht und fährt schnell los. Keiner sagt ein Wort. Wir haben schon jede Menge Löwen gesehen, bisher hatte keiner so reagiert. Ich muss an die Unfälle im Gauteng Lion Parks denken. Die Löwen in Mara North kennen Menschen, bisher fürchten sie sie, weil sie lange gejagt wurden und die Scheu vor Menschen (außerhalb von einem Auto) an die Nachkommen weitergeben. Ich frage mich nur, wann kommt ein junger Löwe auf die Idee doch mal etwas „Neues“ auszuprobieren. Wir sind noch immer sehr nachdenklich, als wir kurz nach sieben im Camp ankommen.
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26 Mär 2017 14:55 #469056
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Tag 7:
Die heutige Planung sieht eine Ganztagestour in den Nationalpark vor. Normalerweise fährt man eine große Runde, bis zum Mara Fluss um die großen Krokodile und Nilpferde zu bestaunen. Aber soweit werden wir nicht kommen. Wir nehmen die landschaftlich schöne Strecke durch den Leopard Gorge und mein Mann entdeckt im Augenwinkel zwei Löwen auf der Kante, wenige Augenblicke später hören wir Ihr markerschütterndes Gebrüll, das sind mehr als zwei Löwen! George schafft es einen Abhang über viele Felsbrocken hochzufahren, dabei bin ich froh nicht nach hinten rausfallen zu können. Oben erkennen wir den Grund für das Gebrüll. Über 35 Tüpfelhyänen sind von den sieben Junglöwen, die sich vor ein paar Monaten von der off-beat Pride getrennt haben, nicht besonders erbaut, aber sie haben natürlich mächtigen Respekt. Allerdings sind auch die Löwen mit der zahlenmäßigen Übermacht der Hyänen etwas überfordert. Die Hyänen haben ihre Schwänze hoch erhoben und gespreizt und einigen trieft der Sabber aus dem Maul. Leider ist es uns weder mit Fotos noch mit Video gelungen die ganze Dramatik einzufangen.













Die Löwen und Hyänen fetzen sich erst richtig, als fast alle in der Schlucht sind, wir aber oben stehen.



Video: Hyänen gegen Löwen

Zwei Löwen werden kurzzeitig auf einen Baum gejagt! Es ist ein Spektakel, das wir eine Stunde verfolgen. Am Schluss trollen sich die Löwen, und legen sich eine Weile auf ein kleines Hügelchen.









Nur einer nascht noch am saftigen Gras und die Hyänen beruhigen sich langsam wieder.



Am NP Gate erhält George einen Tipp über drei Leoparden und die zwei Jungtiere entdecken wir tatsächlich in einem Baum. Einer versteckt sich gleich so gut, dass ihn niemand mehr entdeckt. Der Andere klettert erst ziemlich unbeholfen nach oben,







hüpft zweimal hin und her und zieht dann doch den Weg nach unten vor.



Er strolcht durchs Gras und trinkt,





bevor er sich hinter eine Böschung legt und wir nur noch ab und zu seinen Kopf sehen können. Er putzt sich und hat keine Lust mehr für uns zu modeln.

Zeit fürs Frühstück, an einem herrlichen Plätzchen,








nur den Obstsalat hätte ich vielleicht nicht essen sollen.
Letzte Änderung: 26 Mär 2017 14:59 von sphinx.
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27 Mär 2017 19:50 #469209
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Jetzt „müssen“ Geparde gefunden werden. Auch hier hat George einen Tipp bekommen, aber die zwei Burschen sind verschwunden. Georges „Berufsehre“ ist erwacht und wir düsen hin und her.
Dann wird via Kicheche Camp Funk ein „Baumleopard“ gemeldet. Wir wollen aber erst einmal Büffel, Gnus



und eine Geierparty dokumentieren. Die Vögel werden gerade von einer Hyäne aufgemischt und eines meiner Lieblingsbilder „Hyäne mit Rippchen“ entsteht.







Unser nächster Stopp ist unter einem herrlichen Baum, auf dem eine furchtbar faule Leopardin liegt.



Sie scheint genervt von den fünf Safariwägen unter Ihrem Schlafast.



Was für ein Glück die drei Kicheche-Wägen bekommen einen Funkspruch, sie müssen zum Mittagessen pünktlich im Camp sein. Auch der 4. Wagen fährt weiter und so stehen wir alleine da. Das finden wir schon viel besser. Leopoldine rührt sich nur nicht mehr. Sie ratzt oder träumt von saftigen Antilopen. Mit Mühe, kann ich meinen Mann davon überzeugen, dass sich die Katze schon noch einmal bewegen wird. George nutzt die Zeit um SMS zu schreiben, bei seiner Tochter steht ein Schulwechsel an und das ist alles noch nicht in trockenen Tüchern.
Nach einer halben Stunde mustert Leopoldine tatsächlich die Antilopen in der Nähe recht interessiert.



Aber dann hält sie doch wieder ein Nickerchen





und ungeduldige Menschen müssen weiter und so wird es nichts mit einem Bild von einem Leoparden, der einen Baum hinunterklettert…… Aber wer weiß, ob sie in unserer Gegenwart heruntergekommen wäre. Zumindest ist sie verschwunden, als wir später nach einmal nach ihr sehen. Stattdessen streichen dort eine Löwin und ein Büffel herum.

Wir freuen uns über die Landschaft, die hier auch etwas grüner ist und plötzlich ist George sehr aufgeregt. Er verrät aber nichts und sucht. Wir entdecken drei Löwen, für die wird aber nicht gehalten - heee??? Kurz denke ich, George will nur den Wagen für uns in Position bringen - nein er fährt weiter und ich bin so perplex, dass ich nicht einmal protestiere und wir für ein Bild schon viel zu weit weg sind. Dann endlich ist George zufrieden, er präsentiert uns nicht nur irgendwelche Geparde, sondern die berühmte Maleika mit Ihren momentanen Kindern, die nicht einmal 3m neben der Straße im Schatten liegen.





Dieses Tier ist wunderschön



und hat ihre Schönheit auch an Ihre Nachkommen weitergegeben.



Wie man allerdings so kläglich, wie ein hoffnungsloses Elend, dreinschauen kann, ist ein Rätsel.





Aber es geht ja auch anders.



Ein wenig Blut am Maul zeigt eine kürzlich zurückliegende Mahlzeit an, aber die drei sind dennoch hungrig. Eine Thomson schafft es gerade noch einmal davon zu kommen. Und so kommen die drei wieder zum Busch zurück.





Letzte Änderung: 27 Mär 2017 19:54 von sphinx.
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28 Mär 2017 19:54 #469349
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Da gerade keine Antilopen in der Nähe sind und die Geparden hechelnd im Schatten liegen, schlägt Georg eine Mittagspause vor. Wir fahren gute 200m weg und futtern leckere Hühnerbeine vom Abendessen. Wir können die Geparde mit dem Fernglas mühsam sehen und hoffen natürlich auf eine Jagd. Plötzlich fängt mein Bauch an zu krampfen. Erst glaube ich, dass es wieder vergeht, dann allerdings bitte ich Georg um einen stilles Plätzchen. Ziemlich weiß um die Nase steige ich wieder in den Wagen und setze mich ausnahmsweise auf einen der vorderen Sitze. Zum Glück erhole ich mich sehr schnell. Trotzdem machen wir uns auf den Rückweg. Wir freuen uns im Nationalpark wesentlich mehr Antilopen, vor allem Gnus zu sehen als in Mara North.



Wir entdecken drei kleine herumtollende Warzenschweine, die allerdings scheinbar keine Eltern haben.



Da ich mir inzwischen wieder gut geht, fährt George noch eine Runde um den „Wald“ des EPCs. Wir finden unsere Löwenbabys erneut.















Einige Meter weiter sucht eine große Pavianherde nach Futter und im herrlichsten Licht entdecken wir Zebras und Antilopen, die sich, sobald der Wagen steht, leider sofort von uns abwenden. Nur zwei Zebras wagen noch einen kurzen Blick.





Perfektes Fotolicht, aber die Schauspieler spielen nicht mit.
Letzte Änderung: 28 Mär 2017 19:56 von sphinx.
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30 Mär 2017 21:08 #469554
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Tag 8:
Der heutige Tag führte zum Titel des Reiseberichtes. Ich hoffe Ihr könnt noch Löwen sehen.
George versucht zunächst eine Löwenmutter mit vier älteren Jungtieren aufzufinden. Dort wo sie gesehen wurden, sind sie nicht mehr und das Gelände ist so steil, voller Felsen und Gestrüpp, dass George aufgibt und wieder zu „unseren“ Löwenbabys fährt. Wir sind diesmal nicht alleine, aber am längsten! Die Löwen sind im dichten Gebüsch nur sehr schlecht zu sehen. Ständig kommt ein neues Fahrzeug, fährt aber immer schnell weiter - wir bleiben! Die zwei Männer sehen es an meinem Blick, heute wird ausgeharrt. Meiner Meinung nach werden die Babys irgendwann zum Spielen aus dem Gebüsch rauskommen und bestimmt wollen sie wieder ans Wasser. Und als kein anderes Fahrzeug mehr kommt, kommen die Drei tatsächlich aus dem Busch. George schaut mich an und meint „Die Löwen mögen Dich“.

















Video: kleiner Löwe groß im Anschleichen

Video: spielende Löwenkinder

Und zum Wasserloch geht es auch noch und wir begleiten sie auf dem Weg dahin.















Erneut schmachtet mein Mann und ich die kleinen Rabauken an,



die meiste Zeit allerdings mit dem Fernglas. So entstehen in den 40 Minuten, in denen wir die Drei ein weiteres Mal beobachten dürfen, mit beiden Kameras zusammen nur 150 Bilder. Für das was wir da sehen dürfen erstaunlich wenige. Mein Mann meint übrigens dazu später, ich solle mal über die niedrige Serienbildgeschwindigkeit unserer Kamera nachdenken. :huh: ;)
Letzte Änderung: 30 Mär 2017 21:14 von sphinx.
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30 Mär 2017 21:20 #469557
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Die folgenden Bilder stammen von einer Szene, von der ich bereits ganz am Anfang eine Serie gezeigt habe. Bei diesen Fotos sieht man aber die gesamte Szene und auch das zweite Jungtier, dass sehr aufmerksam Mutter und Geschwisterchen beobachtete.











Nach ausgiebigen Trinken der Mutter und Herumtollen der Kleinen, verschwinden die Drei zur Siesta im Gebüsch – ich hätte den ganzen Tag mit Ihnen verbringen können. Leider sehen wir sie heute das letzte Mal.
Letzte Änderung: 30 Mär 2017 21:22 von sphinx.
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