Tag 2
Nachts hörte ich den Regen auf das Dach prasseln. ‚Das kann ja heiter werden‘ schoss mir so durch den Kopf.
Um sechs Uhr stand ich auf. Es hatte Gott sei Dank aufgehört zu regnen und ich stiefelte Richtung Haupthaus zum Frühstück, wo die kenianische Familie schon am Tisch saß.
Kurze Zeit später erschienen noch zwei Franzosen. Die beiden waren gestern Abend noch recht spät mit einem Safarifahrzeug nebst Fahrer aus Nairobi gekommen und wollten heute aber lieber die Kenntnisse eines Camp-Fahrers in Anspruch nehmen.
Mit diesen beiden teilte ich mir heute also das Fahrzeug. Beide sprachen schlecht englisch und so wurde es eine ‚Gestiktour‘. Spaß hatten wir trotzdem.
Kurz vor halb acht saßen wir im Landcruiser und James fuhr mit uns Richtung Oloololo Gate.
Zum Fotografieren war es noch zu dunkel. Die Fotomotive ließen aber auch auf sich warten. Daher war das mit den Lichtverhältnissen nicht ganz so dramatisch.
Büffel & Co., Impala, Perlhühner und Wasserböcke würde ich wohl noch genug zu sehen bekommen.
Gegen halb neun sichteten wir dann die beiden ersten Löwenjungen. Die beiden warteten wohl auf Mama.
Ab 10 Uhr klarte der Himmel dann auf. Durch Wolkenlücken kamen die ersten Sonnenstrahlen! Die Wärme tat richtig gut!
Während der Fahrt meine James: ‚Heute fahren wir nach Tansania! Habt ihr eure Ausweise dabei?‘ Das mit den Ausweisen war natürlich ein Scherz. Das mit Tansania nicht. 12 Uhr mittags erreichten wir die Grenze nach Tansania. Wo ein einsamer Grenzstein die Grenze zwischen den beiden Ländern markierte.
Auf der Weiterfahrt sahen wir eine kleine Gruppe Zebras sowie einige Hyänen.
Anschließend machten wir es uns unter einem der ‚picnic trees‘ gemütlich. Nachdem Tisch und Stühle aufgebaut und wir uns das Essen schmecken ließen, meinte James so beiläufig ‚wir werden beobachtet‘.
Er zeigte auf einen Punkt in rund 400 Metern Entfernung. Da konnte man eine Löwenmähne erahnen. Ich habe einfach geglaubt was die anderen erzählt haben. Erkannt hatte ich mit meinen alten, europäischen Augen überhaupt nichts!
Wir verkürzten die Mittagspause, luden alle Sachen wieder ins Auto und fuhren Richtung Löwe. Löwenbesichtigung ist wichtiger als essen.
Einige Meter hinter dem vor uns ausgemachten Löwen lag noch ein zweiter. Als sich die beiden hinlegten und keine Anstalten mehr machten sich zu bewegen, fuhren wir weiter.
Wir sahen noch eine Gepardin. James meinte, dass diese 4 Babys hat. Aber die waren wegen des hohen Grasbewuchses leider sehr schlecht auszumachen.
Endlich! Es gibt sie doch noch! E-LE-FAN-TEN!! Juhuuu!!! Und bei der ersten Sichtung sofort mehr als bei meinem letzten Mara-Aufenthalt zusammen.
Und einige andere der üblichen Verdächtigen.
Gegen 16 Uhr waren wir dann wieder im Camp. Hier genoss ich erst mal ein Tusker. Und stellte fest, dass die Tiersichtungen für den ersten Tag ganz zufriedenstellend waren. Den gestrigen Tag hatte ich bereits abgehakt.
Nach einem leckeren Abendessen rief mein Bett wieder recht früh nach mir!
- Fortsetzung folgt -
Liebe Grüße
Papa Kenia