THEMA: DREI MONATE LANG KREUZ UND QUER DURCH KENIA
13 Feb 2016 20:26 #419210
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  • Mzeekenya am 13 Feb 2016 20:26
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Hallo Foris...
...wieder mal ein Lebenszeichen aus Kenia; diesmal aus Nakuru. Drei volle Wochen Safari in den Westen des Landes mit Besuchen der Mara, der Loita Hills (grossartig), Homa Bays, Kisumus, des Kakamega Forest, und des Mount Elgon Nationalparks.
Es wird langsam Zeit, die Reisen zu beschreiben und zu bebildern. Ab Montag habe ich dazu genau eine Woche Zeit. Danach gehts in den Norden, nach Maralal, South Horr, Loyangalani, North Horr und von dort nach Marasabit, Isiolo und zurück nach Nanyuki, wo ich eine ruhige und gemütliche Bleibe habe.
Bis bald und Gruss.
Mzeekenya

Abend bei Ewaso Ngiro
Letzte Änderung: 17 Feb 2016 19:36 von Mzeekenya.
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15 Feb 2016 16:10 #419453
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Also Christa, dann machen wir weiter. Allerdings: ob ich's hier, in meinem Cottage in Nanyuki, eine volle Woche aushalte, wage ich zu bezweifeln. Ich bin gerade mal 24 Stunde hier und "es" juckt mich bereits wieder im Hintern, im Gasfuss, im Foto-Auslöse-Finger oder sonstwo.
Ich gehe feste davon aus, dass der grössere Teil meiner Berichte erst in der Schweiz geschrieben wird - nicht zuletzt, weil ich heute aus den drei Monaten vier gemacht habe, meinen Rückflug also um einen Monat verschoben habe - und mir fest vorgenommen habe, die zusätzliche Zeit reisend und nicht sitzend zu verbringen.

Fast endlos lange Tage

Wie bereits bemerkt, gibt es bei Game drives immer ein frühes Aufstehen, aber anders, als meinen Gruppenreise-Freunden, serviert mir niemand Kaffee oder Tee. Ein Schluck Wasser oder zwei, ein Blick nach Osten und dann den LC vorglühen und hoffen, dass sich die beiden Batterien nachts nicht entladen haben...




Dann so schnell wie's erlaubt ist, einige schöne Akazien, ansteuern und als Vordergrund vorsehen. Und zwanzig Minuten oder so darauf warten, dass die Sonne über den niederen Hügeln aufgeht, das Gras golden aufscheinen lässt und die Bäume als Scherenschnitte in den schnell heller werdenden Himmel zeichnet.
Gestern habe ich die Plains kreuz und quer durchfahren und gehofft, Geparden zu finden, die hier Grantgazellen oder junge Beisa-Oryx jagen. Leider vergeblich. Ausser einigen Somalistraussen (diese Art hat blaue Beine und einen blauen Hals, im Gegensatz zu den Massaistraussen, die rote Beine und einen roten Hals haben), Grantgazellen, wenige Generuks oder Giraffengazellen und noch weniger Grevy-Zebras, gab's nichts Aufregendes zu beobachten. Seit Jahren habe ich in den beiden Parks, Buffalo Springs und Samburu, keine grossen Ansammlungen dieser schönsten Zebraart, von der es nur gerade noch 2 500 Exemplare geben soll, gesehen. Früher waren 50, 60 Tiere keine Seltenheit.

Grantgazellen-Bock im Buschland.


Gerenuk oder Giraffengazellen kommen, sofern notwendig,
Monate, sogar Jahre, ohne Wasser aus!


Männlicher Somalistrauss, noch nicht in Balzstimmung.


Grevy-Zebra Stute mit Fohlen.


Fohlen des Grevy-Zebras.


Auch die Anubis-Paviane halten sich gern in den Plains auf, in
denen sie eine gute Über- und Weitsicht haben und Raubkatzen wie Löwen, Geparden und Leoparden schon von weitem sehen. Die wehrhaften Männchen gehen dann schreiend und tobend auf die
Feinde zu und selbst die Löwen halten der geballten Kraft von zehn, zwölf und mehr ausgewachsenen Pavianen nicht stand. Ein ungeheuer eindrückliches Schauspiel, das ich vor Jahren einmal im Samburu beobachten konnte.

Herr und Frau Anubis-Pavian auf dem Weg zur Sippe.


Anhang:
Letzte Änderung: 15 Feb 2016 18:18 von Mzeekenya.
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15 Feb 2016 16:38 #419461
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Ich mag das Buffalo Springs Reservat lieber als das Samburu. Es hat weitere Plains, weniger Touristen (da nur zwei Lodges: das Ashnil Camp und die Samburu Simba Lodge. Die dritte, die Samburu Serena Lodge, wurde vor einigen Jahren vom hoch gehenden Uaso Nyiro River total weg geschwemmt und nicht mehr aufgebaut).
Neben den weiten Plains mit vielen Huftieren, ist das grosse Becken, die Niederung, die zum Uaso Nyiro hinunter führt, das zweite Grossbiotop. In der Regenzeit, ab April bis Mai/Juni (oder gar nicht...), sind viele Tracks nicht mehr befahrbar. Vor längerer Zeit bin ich mit Edi, der einen Unimog fuhr, und meinem LandCruiser im Morast stecken geblieben und wir mussten eine Nacht draussen, am Ufer des rauschenden Flusses verbringen - immer in Erwartung, dass noch mehr Wasser aus den Hügeln kommt und uns weg schwemmt. Zum Glück passierte nichts und den Unimog hebelten wir am nächsten Tag mit der Seilwinde aus dem gut knietiefen Morast.

durchfahren oder umdrehen?


es hat geklappt... natürlich bin ich zuerst zu Fuss und mit einem
Stock durch das Wasser gelaufen und habe die Tiefe und den Untergrund gecheckt.


Doumpalmen säumen viele Flussufer im tropischen Afrika.


In etwas höheren Lagen mit weniger Niederschlägen besteht
die Vegetation überwiegend aus Dornbüschen und -akazien.


Auch in Kenia relativ selten: Kopf loser Sperbergeier.


Flusspferde leben in einem ausgedehnten Sumpf im niedrigeren Teil des Parks, kommen allerdings meistens nur nachts ans Land.
Letzte Änderung: 15 Feb 2016 18:21 von Mzeekenya.
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15 Feb 2016 17:32 #419487
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Der Nacktmull ist ein Nagetier, das ausgewachsen zehn bis 15 cm lang wird, ausser einigen Tasthaaren vollständig nackt ist, in Kolonien unter der Erdoberfläche lebt und zur Unterordnung der Stachelschwein-Verwandten zählt. Er hat zwei obere, sehr lange und scharfe, Schneidezähne, mit denen er Gänge in die härteste afrikanische Erde gräbt, für die wir fast einen Meissel benötigen würden.
Ganz besonders erwähnenswert ist, dass Nacktmulle offenbar völlig schmerzunempfindlich sind! Und man hat bei Nacktmullen noch nie festgestellt, dass sie, wie alle anderen Säugetiere, Krebs bekommen können! Ausserdem altern sie sehr langsam und werden rund zehn mal so alt wie gleich grosse Mäuse und andere kleine Nagetiere.
Wie gesagt: man sieht die Tiere so gut wie nie, hingegen sehr oft ihre typischen Sandhaufen z.B. mitten auf der Strasse.



Am späteren Nachmittag fahre ich meistens zum Uaso Nyiro hinunter, denn das ist die Zeit, wenn die Elefanten nach ausgiebiger Futteraufname in den Galeriewäldern und ufernahem Busch zum Wasser gehen, 50, 100 und mehr Liter aufnehmen und sich, nachdem der Durst gestillt ist, im Fluss vergnügen, herum toben, sich gegenseitig anspritzen und sich offensichtlich amüsieren, spielen und vergnügen.





Letzte Änderung: 15 Feb 2016 17:51 von Mzeekenya.
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15 Feb 2016 19:02 #419511
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Hoi Elvira,
danke für dein Post.
Ja, eine Weile lang hat es so ausgesehen, als hätte ich ein Abo auf Polizeikontrollen. Die letzten drei Wochen war's aber besser. Allerdings wollten die "Blauen" mich zwei Mal stoppen, aber da direkt hinter mir einmal ein Matatu fuhr und einmal ein LKW ging ich davon aus, dass die Police nicht mich meinte (natürlich meinte sie mich!) und bin fröhlich winkend weiter gefahren. Heute, mit den Mobilephones, besteht allerdings immer das Risiko, dass man am nächsten Policeblock aufgehalten wird und dann eine gute Ausrede braucht, um straflos weiterfahren zu können. Mein Freund und Taxifahrer Felix hat mir ein probates Mittel verraten, wie man die Polizisten "weich" bekommt: 400, 500 ksh in den Aschenbecher klemmen, so, dass die Hälfte rausschaut. Es gibt keinen Gesetzeshüter, der diesem Angriff auf seine Moral widerstehen kann.
Bogoria: ich habs dem Warden erzählt, wie das an Weihnachten aussah und er meinte, "da müsste man was unternehmen". Ja, müsste man...
Die grösste Unverschämtheit fand ich, als ich mich im "Bogoria Spa" nach den Campingpreisen erkundigte. Das Mädchen meinte arschkalt "2500 ksh" - und fügte dann bei, "plus supplement of 2500 ksh because its Christmas".
Hahahaa - fast 50 EU dafür, dass es auf der Campsite nicht mal ein Scheisshäuschen gibt!
Koch du ruhig Ugali und Sukuma Wicki - ich zehre solange von meinen "american muscles" (das ist der Ring über dem
Gürtel :ohmy: ). Schönen Abend. Bin gespannt, wann wir uns mal über den Weg laufen - so gross ist Kenia wirklich nicht, dass das nicht früher oder später passiert. Und hier ein Bild aus den Loita hills - leider mit meinem LC.
Mzeekenya


Letzte Änderung: 15 Feb 2016 19:22 von Mzeekenya.
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16 Feb 2016 09:41 #419594
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Ja, verwende die Bilder ruhig - allerdings zweifle ich daran, dass sie was bewirken werden. Aber ist mir schnurz - da bin ich eh nicht so schnell wieder.
Wegen des Eintritts: da habe ich nicht einmal gefragt. Und was Schweinepreise betrifft: auf Rusinga war ich in einer Lodge, in der von day guests für den Lunch 70 US$ und für das Dinner 60 US$ verlangt wurden...
Die haben einen sitzen. Ist es da verwunderlich, dass die Lodge fast total leer war. Nur zwei deutsche Familien von irgend einer dubiosen Religionsgemeinschaft (gemäss Aufschrift am teuren 4x4). Wahrscheinlich bezahlten sie den Aufenthalt mit Spendengeldern. Den Leuten (ich meine den Spendern) ist nicht zu helfen!
Mzeekenya

PS. ich trinke keinen Kaffee, aber Kenia hat ja auch vorzüglichen Schwarzen Tee.
Letzte Änderung: 16 Feb 2016 09:43 von Mzeekenya.
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