Tag 2: Nairobi – Samburu NR
Übernachtung: Samburu Game Lodge
Teil I
Oder auch: Want some banana?!?!
Den ersten richtigen Tag unserer Safari gingen wir seeeeehr entspannt an – so gesehen könnte man sogar behaupten, wir hätten ausgeschlafen: Immerhin holte uns Martin erst um halb acht am Hotel ab
. Das hieß dann selbst mit ausgeprägtem Frühstück Ausschlafrekord für diese Reise.
Hier noch das Eka Hotel von außen...
Pünktlich zur Abfahrt standen wir bereit und wurden von Martin (der eine Nacht geruhsamen Schlafes später immer noch sehr sympathisch schien
) samt Gepäck ins Auto verladen und los ging es Richtung Samburu.
Ich muss zugeben: Neben ein bisschen gegenseitigem Beschnuppern machten wir während der etwas über sechsstündigen Fahrt nicht wirklich viel. Martin horchte uns ein bisschen aus, was wir denn auf der Reise gerne so sehen würden … und war glaube ich recht beruhigt, dass wir keine ellenlange Tiersichtungsbestellung bei ihm aufgaben (soll es tatsächlich alles geben!
). Sehr begeistert war er, dass Nicole ein reges Interesse an der Vogelwelt zeigte … Kurzum: Die grundlegende Chemie schien im Auto zu stimmen – perfekt
! Irgendwann aber hatte die Klimaumstellung (boah, war das heiß hier!
) und das „Geschokele“ im Wagen eine etwas einschläfernde Wirkung auf uns…
Wach wurden wir erst an der Polizeikontrolle in Isiolo, wo Nicole auf eine alte Bekannte traf
. Als Nicole & Co. nämlich 2013 in Richtung Samburu unterwegs waren, wurden sie an genau dieser Stelle von einer Dame, die ihre Kunstgegenstände verkaufen wollte, aber weder in Nicole noch dem Rest ihrer Truppe Abnehmer fand, wüst beschimpft und angeschrien. Nun ja
… besagte Dame hatte ihr Warenspektrum im März 2014 auf Bananen ausgedehnt und an Nicole erinnerte sie sich nicht mehr, was – wenn wir jetzt mal ganz fies sind
- vielleicht daran liegt könnte, dass die Beschimpfungstirade Teil ihrer Verkaufsstrategie ist, die sie bei mehr als einem Touri versucht
. Nicole erinnerte sich aber sehr wohl an die Dame und Martin, dem Nico die Geschichte während der Fahrt schon erzählt hatte, fand es höchst amüsant, dass wir genau in diese Frau wieder hinein liefen. Er ließ es sich auch nicht nehmen und teilte der geschäftstüchtigen Dame auch gleich mit, dass sie hier kein Geschäft zu erwarten hätte nach ihrem Benehmen beim letzten Mal. Verstand die Dame gar nicht
! Sie sei ja jetzt ganz nett und außerdem hätte sie ja heute Bananen dabei
! … Interessante Logik, aber für uns nicht so gaaaaaanz einleuchtend
. Fast wären wir sie damit aber recht schnell losgeworden, hätte Nicole nicht erwähnt, dass sie ja eh keine Bananen möge.
Denn
DAS ging nämlich
GAAAAAR nicht! Keine Bananen mögen
? Völlig unmöglich! Kann nicht sein! Sind doch Bananen!
B A N A N E N! Die arme Frau tat mir ja fast schon leid in ihrem völligen Unverständnis darüber, dass da vor ihr jemand saß, der keine Bananen mochte
! Die wären doch so gut! Und außerdem Bananen!
B A N A N E N! Es folgten fünf – für mich
– sehr amüsante Minuten, in denen Nicole mit vor ihrer Nase baumelnden Bananen und dem immer wieder wiederholenden Mantra „Aber die muss man doch mögen! Das sind Bananen!
B A N A N E N!!!“ von ihrer bisher unentdeckten Liebe zu Bananen überzeugt werden sollte
. Doch es blieb dabei: Keine Bananen für Nicole – und mir wurden sie ja nicht angeboten!
Gegen zwei waren wir endlich im Samburu.
Während Martin die „Einreiseformalitäten“ erledigt waren, machte ich mich schon einmal mit dem „Layout“ des Reservats vertraut …
…die Lebensader des Samburu ist ein Fluss mit – für mich – völlig unaussprechlichem Namen: Uaso Nyiro.
Um‘s vorweg zu nehmen: Landschaftlich ist der Samburu ganz großes Kino
. Aber nicht nur landschaftlich
…
Allerdings: Unser Ziel war nun erst einmal die Unterkunft – die Mägen knurrten und das Outfit der Autorin durfte vornehm als „verstaubten Chic mit leicht zerknautschter Note“ bezeichnet werden
. Vorbei ging es also ohne Halt an unseren ersten Impalas und vorbei ging es auch an unserem ersten Grevy-Zebra. Letztere sollte es hier ja wie Sand am Meer geben, hatte ich irgendwo gelesen, genauso wie die grazil auf zwei Beinen äsenden Gerenuks … nunja
… darf ich noch etwas vorweg nehmen? Die Tiersichtungsfee ist manchmal echt eine eingeschnappte Bitch
, die, wenn man nicht sofort jedes Tier wertschätzt, was einem über den Weg läuft, sofort alle anderen Tiere wegpackt und versteckt
!!! - Es sollte damit das einzige Grevy-Zebra gewesen sein, was wir im Samburu sehen würden – voll unfair
!!! Ja und das mit den Gerenuks – das ist dann eine andere Geschichte…
Nach etwa einer halben Stunde waren wir schließlich in der Samburu Game Lodge angekommen. Nachdem wir uns aus dem Auto gefaltet hatten, verabredeten wir uns mit Martin gegen vier zum Nachmittags-Game Drive. Die Samburu Game Lodge liegt sehr hübsch direkt am Fluss, ist eine der größeren Unterkünfte im Reservat (bei uns höchstens halb ausgelastet, sodass es angenehm ruhig war, was durch das weitläufige Gelände auch noch einmal unterstrichen wurde).
Wir bekamen ein Häuschen im hinteren Teil der Anlage zugeteilt – irgendwer war wohl der Ansicht, dass uns etwas Bewegung zwischen den Pirschfahrten nicht schadet
! Und damit war ich dann auch schon in meinem persönlichen Paradies angekommen!
Nein, nicht im Zimmer – das war zwar auch sehr nett, nein in der Anlage an sich
! Da liefen nämlich Tiere umher
… verschiedene
… und davon mehrere
… hach, Afrika ist schon schön. Während ich in schiere Verzückung ob der Truppen an Vervet Monkeys auf dem Gelände ausbrach (meine Begeisterung für diese Tiere sollte allerdings während des Aufenthaltes noch einen herben Dämpfer erhalten…
), überlegte sich Nico wahrscheinlich schon krampfhaft, wie sie die nächsten zwei Wochen mit der kleinen Quietsche-Steffi neben sich ohne bleibende Schäden überstehen sollte
. Das Quietschen wurde noch größer, als wir am gegenüberliegenden Ufer ein paar Elefanten beim Lunch entdeckten. Uhhh, wie schön
… das musste fotografisch festgehalten werden, die ersten Elis im Urlaub, dann noch so schön als Empfangskomitee auf dem Weg zum Zimmer … also Kamera rausgekramt und Elis dokumentiert…
Und Nico sorgte derweil dafür, dass es nunmehr auch ein Beweisfoto für die Behauptung meines Göttergatten gibt, dass ich mit Fotorucksack wie ein Erstklässler auf dem Weg zum ersten Schultag aussehe
.
Dann waren wir aber endlich mal im Zimmer angekommen, das uns auf Anhieb recht gut gefiel
….
… auch das Bad war schön großzügig
…
Nachdem wir uns kurz frisch gemacht hatten, begaben wir uns zum lecker Lunchbuffet, danach sprang ich noch etwas der Tierwelt vor unserem Zimmer hinterher
… vor unserem Häuschen war nämlich Horst heimisch, der am Anfang schüchtern, sich doch irgendwann dazu durchringen konnte, freundlich in die Kamera zu gucken ...
Ist ja auch ein fescher Kerl, der Horst, oder?
– weiß zufällig jemand, was an Eidechse mir da mit Horst über den Weg gelaufen ist?…
Am Nachbarbaum wohnte weiterhin Helga – vielleicht die Freundin von Horsti?
Dann war es auch schon Zeit für den ersten Game-Drive – was wir dabei sahen, das erfahrt ihr im nächsten Teil.
Liebe Grüße
Steffi (mit Nicole im Schlepptau
)