Tag 1: Abflug und Ankunft in Nairobi
Übernachtung: Eka Hotel, Nairobi
Oder auch: Die Sache mit der ausufernden Fotoausrüstung…
Ich muss zugeben, für mich war die Reise mit Nicole wirklich ein Sprung ins kalte Wasser (es sei anzumerken, dass das Wagnis für Nicole nicht minder gering war
). Nicht weil ich sie fürchterlich unsympathisch finde – nein, nein, genau das Gegenteil ist der Fall.
Vielmehr ist es so, dass normalerweise auf meinen Reisen immer ich diejenige mit Plan bin, diejenige die alle Fäden in der Hand hält, alle Unterlagen und die weiß wo es wann wie hin geht. Ich bin sozusagen der „Reisekontrolleur“ …
Nicht dieses Mal
– denn irgendwann im Vorfeld schlossen wir folgenden Deal: Nicole kümmert sich um das Organisatorische (was ja so ein bisschen auch auf der Hand lag!) und Steffi um den Reisebericht hinterher (… ich weiß nicht, ob das auch so nahe liegend war, aber
: Ihr dürft nun die Konsequenzen ausbaden…
). Sich mal nicht selbst – vor allem vor Ort - zu kümmern, war völlig neues Terrain für mich und am Anfang bin ich wohl auch fulminant gescheitert
. Denn merke: Wenn man mit jemanden verreist, der von Beruf „Reisetante“ ist, dann ist es vorbei mit dem Kontrolleurdasein – da „darf“ man sich zurücklehnen und „darf“ genießen… sofern man dies eben hinbekommt
….
Der Vorreisezeitraum war insofern davon geprägt, dass Nicole in immer wiederkehrenden Phasen von einer leicht panischen Steffi heimgesucht wurde mit den Worten „Nicooooo???
- Sag mal, haben wir…?“ – was mir ebenso wiederkehrend mit „Alles gut!“ bzw. „Steffi! Wirklich alles gut!“ beschieden wurde! Nein, ich bin nicht paranoid
– nur nicht gewohnt und etwas überfordert damit, dass sich jemand anderes plötzlich um alles kümmert!
Der Service ging tatsächlich so weit, dass Nico irgendwann beschloss die bis dato nicht existierende Datensicherung meiner Fotos im Urlaub zu übernehmen
und Nicoles Göttergatte die perfekte Aufteilung für unserer beiden Fotorücksäcke „erfand“
… tja, für manche Sachen im Leben ist so ein „Rundum-sorglos!“-Service echt praktisch
! Womit wir beim Thema Fotoausrüstung sind!
Manchen hier im Forum wird es vielleicht schon aufgefallen sein
– aber Nicole und ich fotografieren recht gerne
… Und wenn frau etwas gefunden hat, was frau gerne tut, kommt es ja häufig vor, dass frau das Ganze ausbaut, versucht besser zu werden, es noch ein bisschen ausbaut, versucht noch ein bisschen besser zu werden, was wiederum zum erneuten Ausbau führt … und so weiter…
. Irgendwann entlang dieses „Prozesses“
hat frau eine gewisse Menge Ausrüstung angehäuft, bei der sie zuweilen das Bedürfnis überkommt diese in mehr oder entlegene Gebiete der Welt „zu Testzwecken“ zu schleppen
... äh … auszuführen (auch Kameraausstattung hat ein Anrecht darauf Frischluft entfernter Kontinente zu schnuppern
…)… in unserem Fall führte dies jedenfalls zu zwei prall gefüllt Think-Tank-Fotorücksäcke von jeweils etwas über 12 Kilo
…
Der meinige Göttergatte behauptet ja immer, charmant wie er ist
, dass ich mit meinen kurzgewachsenen 1,59m und besagtem ThinkTank-Rucksack am Rücken aussehen würde wir ein Erstklässler auf dem Weg in die Schule
… nunja … dank meiner ebenso charmanten Reisebegleitung, gibt seit dieser Reise nunmehr ein Beweisfoto
, das kommt aber erst später, ich will ja der Erzählung nicht voraus greifen
…
Aufgrund der „etwas“
ausufernden Fotoausrüstung auf beiden Seiten hatten wir auch etwas Bammel wegen Handgepäck im Flugzeug (die Maße passten ja noch, aber beim Gewicht waren beide Rucksäcke fern von Gut und Böse
), aber nach einer kurzen Schreckenssekunde beim Bording des Zubringerfluges in Nürnberg ging letzten Endes alles glatt. Fotoausrüstung samt Foto-Hühner durften an Bord und nach einem kurzen Aufenthalt am Flughafen in Zürich ging es mit der Swiss weiter Richtung Nairobi.
Nachdem ich nach wie vor gewissermaßen arbeitslos war, da Nicole das Reisemanagementzepter fest in der Hand hielt, sie aber gleichzeitig scheinbar kein „Ahm, Nicoooo – saaaag mal – haben wir…?“ mehr hören konnte
, tat sie das einzig Richtige in dieser Situation: Sie drückte mir ihre kleine Kamera in die Hand.
- Und daher von nun an mit Bebilderung –
Unser Maschinchen in Zürich …
Mein erster nicht wirklich gelungener Versuch das Flugdisplay fotografisch festzuhalten
…
..Aussicht aus dem Fenster ging aber
…
… und irgendwann nach vielen mühseligen Versuchen und wildem Gefluche (Nicole dürfte es zu diesem Zeitpunkt bereits stark bereut haben, mir die Kamera in die Hand gedrückt zu haben
) … unser Weg … da wollen wir hin
…
Die Aussicht über die schneebedeckten Berggipfel wich irgendwann einer endlosen Wolkendecke aus weiß …
… und so flogen wir in einem eigentlich ganz entspanntem Flug Kenia entgegen…
Kurz vor der Landung durften wir noch unseren ersten afrikanischen Sonnenuntergang des Urlaubs vom Flieger aus bestaunen
…
… das machte doch gleich richtig Lust auf diesen Urlaub!
…und dann waren wir sozusagen mit der untergehenden Sonne auch schon in Nairobi gelandet. Für Nicole war die Ankunft am Flughafen in Nairobi besonders interessant, kannte sie ihn doch noch vom August 2013 im halb abgebrannten Ausnahmezustand. Davon war nun jedoch kaum noch etwas zu sehen – hätte man mir nicht erzählt, dass der Flughafen kein dreiviertel Jahr zuvor gebrannt hatte – erraten hätte ich dies sicherlich nicht. Alles lief reibungslos und schnell und schon standen wir mit unserem Gepäck beladen vor den Toren des Flughafens und harrten der Dinge, die da in den nächsten zwei Wochen auf uns zu kommen sollten
.
Die Dinge, die da kommen sollten, warteten in Form von Martin auf uns, der sich als unser Guide für die nächsten 12 Tage vorstellte (die letzten vier Nächte, sollten wir mit Wilson, einem Guide vom Kichwa Tembo Tented Camp, den Nicole während ihres Aufenthalts im September 2ß13 sehr zu schätzen gelernt hatte, unterwegs sein). Der erste Eindruck: sehr netter Typ – auch wenn wir wahrscheinlich aufgrund unseres etwas geräderten Zustands nicht mehr ganz zurechnungsfähig waren
. Wahrscheinlich hätten wir in diesem Moment jeden megamäßig toll gefunden, der uns die Fahrt zu unserem Hotel und zu einer Dusche versprochen hätte.
Also schnell Gepäck verladen, in den Wagen gehopst und los ging es. Da das Eka Hotel, unsere Unterkunft für die erste Nacht, nicht weit vom Flughafen entfernt lag, waren wir wenig später bereits am Ziel. Nachdem der Check-In erledigt war, verabschiedeten wir uns von Martin, verabredeten uns für den nächsten Tag um 7.30 Uhr zur Abfahrt und hofften, dass er von den zwei zerknautschten Frauen aus Deutschland mit ihrem überdimensionalen Fotogepäck nicht einen allzu schrägen Eindruck gewonnen hatte.
Die Zimmer im Eka Hotel fanden wir beide für die erste Nacht echt schön.
Die Betten waren gut und das Essen im hauseigenen Restaurant auch lecker
. „Nebenan“ im gleichen Gebäude wäre zwar auch noch ein "Spur" zum Steak- und Burger-Essen gewesen, aber darauf mussten wir gar nicht zurückgreifen, da wir auf Anhieb beim „Chicken Masala“ im Restaurant hängen blieben …
Das Essen …
Und die zwei Protagonistinnen dieser Reise (damit ihr nun auch wisst, mit wem ihr es zu tun habt
) …
Nach dem Essen fielen wir pappsatt und hundemüde ins Bett und träumten von den Safariabenteuern, die uns bevor standen!
Fazit Eka Hotel, Nairobi:
Sehr nettes Business-Hotel in der Nähe zum Flughafen! Für die erste oder letzte Nacht auf jeden Fall zu empfehlen!
Was euch am nächsten Tag erwartet?
- Wir starten in unsere Safari im Samburu!
- Landen im Vogel- und Elefantenparadies
- Treffen auf unkooperative Gerenuks
- … Horst und Helga
…
- …die Gremlins
- … und Tweety (allerdings ohne es zu wissen
)!
Liebe Grüße
Steffi (mit Nicole im Gepäck
)