THEMA: Reisebericht: Picco hüpft vom Kili zur Mara
23 Feb 2015 18:44 #374687
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Oben: Und auch die Älteren sind noch Kinder, aber auch noch immer Säufer!



Oben: Zwei Flaschen dieses Elefanten-Spezial-Milch-Mix müssen pro Eli reichen...



Oben: Der Genuss ist offensichtlich! :-D



Oben: Nach dem Trinken wird auch hier rumgerannt, aber auch etwas gröber miteinander umgegangen.



Oben: Kleine Rangelei...



Oben: Ist schon ein spezielles Gefühl so nah an den Elis zu sein...muss man erlebt haben!



Oben: Nach beinahe einer Stunde gehen auch die grösseren Elis wieder zurück...Ende der Vorstellung!

Fazit: Es hat sich gelohnt, meine ursprünglichen Bedenken und mein dies etwas belächeln waren beide fehl am Platz!
Muss man mal erlebt haben!!!
Es geht zurück zur Lodge, wo ein Tisch am Bach 'open air' gedeckt ist, diesmal esse ich alleine.
Wie immer schmeckt es vorzüglich!
Es ist nicht 'haut cuisinne', aber doch recht gut!
Nach dem Essen gehts ins Zelt, packen, denn meine Zeit im Nairobi National Park geht zu Ende!
Durch eine Verwechslung seitens des Managers wollen sie mich viel zu früh zum Flughafen bringen, ich werde beinahe gestresst, und erst nach dem Packen schau ich mir das Flugticket nochmals an...um zu realisieren dass ich zwei Stunden später als der Manager meinte abfliege...
Nach dieser kleinen Aufklärung bleib ich noch etwas auf der Terasse sitzen, mache mir Notizen und schau mir Fotos an...
Da ich alle Getränke inklusive hatte brauch ich nur noch Geld für die Tippbox, woraus alle Bediensteten ausser dem Driverguide ihren Anteil bekommen.
Dem Driverguide geb ich pro Tag 15$, was sicher seinen sehr guten Leistungen angemessen ist.
Er fährt mich zum Gate wo mich dann ein anderer Fahrer übernehmen wird.
Da Andrew und ich etliche Stunden nur zu zweit unterwegs waren haben wir natürlich auch einige interessante Gespräche
auch ausserhalb des Themas 'Safari' geführt.
Entsprechend ist auch die Verabschiedung wie von einem Freund!
Schön!
Der neue Fahrer heisst Oliver und ist sehr interessiert am Leben in Europa und was Europäer nach Kenya zieht!
Wie sich herausstellt interessiert ihn vor allem wie Kenya in Europa wahrgenommen wird, da er wissen will wovor
Touristen zurückschrecken und was sie wieder nach Kenya ziehen könnte.
Obwohl es Montag nachmittag ist stehen wir nicht in einem Stau, es hat erstaunlich wenig Verkehr!
Kurz vor dem Flughafen erfolgt dann eine Terrorismuskontrolle, bei der jeder, aber wirklich jeder aussteigen und sich abtasten lassen muss.
Auch die Fahrzeuge werden begutachtet, auch mit Unterbodenspiegeln...
Am Flughafen gibts das übliche Prozedere mit dem Gepäck, dem Billet und dem Handgepäck.
Eine Karte für das Verlassen Kenya's muss ich nicht ausfüllen, war auch schon anders...
Da ich total inklusive Handgepäck nur 30kg plus eine Kamera und einen Laptop mitnehmen darf (erstaunliche Gepäckvorschriften!!!) und etwas mehr Gewicht dabei habe schau ich mir recht genau an ob und wie die Gewichte überprüft werden.
Beim Einchecken zeigt meine Tasche etwas über 24 kg an, mein Handgepäck hat etwas mehr als 9kg, das wird aber
dort nicht gemessen!
Nach der Handgepäcksontrolle gehts zum Gate, wo dann eine Handgepäckswaage steht...
Aber ich habe Glück, meines wird nicht gewogen, andere teilweise schon, vor allem die grossen Handgepäckstücke.
Offensichtlich denkt man hier dass gross zwangsläufig schwer ist und klein zwangsläufig leicht...
Ha!!!
Hab Euch erwischt!
Ich hab klein und schwer, da staunt Ihr, hä??? :-D
Der Flieger ist beinahe voll, wir heben bald mal ab und fliegen die meiste Zeit in den Wolken umher, erst kurz vor dem
Kilimanjaro reisst die Wolkendecke etwas auf, genau rechtzeitig!
Leider sind die Fenster sehr dreckig und stark zerkratzt...
Jetzt erst fällt mir ein dass ich ja nicht links (auf der Kilimanjaro-Seite) sondern rechts (auf der Ol Doinyo Lengai-Seite) sitzen und eben den Ol Doinyo Lengai fotografieren wollte...
Zum Glück erst jetzt, denn den Ol Doinyo Lengai hätt ich im Wolkenmeer schlicht nicht sehen können!



Oben: Der Kili...da rauf will ich!!!

Am Flughafen Kilimanjaro werden wir noch auf dem Weg vom Flugzeug ins Gebäude auf unsere Gelbfieberimfungen geprüft,
anschliessend gehts zu einem Arzt der zwei, drei Fragen stellt und jedem einen Fragebogen zu Ebola in die Hand drückt.
Da ich recht schnell gegangen bin komm ich als erster durch all die Kontrollen und nach dem Ausfüllen der Visaformullare
als dritter am Visaschalter an.
Sehr schnell, schneller als je zuvor (...aber offenbar zu schnell für meinen Kugelschreiber, denn der 'überlebt' die Aktion nicht...) komm ich zur Gepäckausgabe, wo meine Tasche schon daherkommt!
Das ist Timing!!!
Dann raus aus dem Gebäude und schon steht da mein Fahrer Zacherias da und begrüsst mich auf deutsch!
Ich staune!
Er hat das offenbar in Arusha gelernt, er ist echt gut zu verstehen, ein sympatischer Kerl.
Das Auto ist auch schön ausgestattet...ok, schön ist anders, aber er hat es immerhin versucht zu verschönern!
Und schöner als im Original ist's alleweil!
Die Fahrt nach Moshi zum 'Mountain Inn' dauert und dauert, wir müssen durch Moshi durch und erst am Ende der Stadt
liegt die Lodge auf der linken Seite an einer Nebenstrasse.
Es ist etwa 20:00 Uhr, also waren wir mehr als eineinviertel Stunden unterwegs...
Nach der Eintragung ins Buch führt man mich zu meinem Zimmer, wo ich mein Gepäck hinstelle und gleich rauf zum
Restaurant gehe, da man mir schon gesagt hat dass Axel da auf Bianca, Lucy und mich wartet.
Natürlich wird erst mal einiges geredet und erzählt, er war ja die Tage vorher mit Lazaro von Mashoka Tours (klick mich), mit dem und seinem Chef Sikoyo wir im Sommer 2014 im Süden Tansania's unterwegs waren, einige Tage in der Ndutu-Region.
Ebenfalls ein empfehlenswerter Touroperator!
Wir erzählen und reden und trinken ein, zwei Bier...
Aber Bianca und Lucien haben Verspätung!
Sie hätten eigentlich kurz nach mir landen müssen, ich hab mich schon gewundert dass wir am Flughafen nicht auf sie gewartet haben...
...zum Glück haben wir das nicht!!!
Um 22:00 gibt uns die Küche die letzte Chance etwas zu essen, was wir auch tun.
Und es schmeckt!
Ich hab zwar keine Ahnung mehr was es war...aber als ich es ass war es mir bewusst ;-)
Um 23:00 Uhr macht auch die Bar zu, vorher bestellen wir noch vier Kilimanjaro-Biere, damit wir alle vier miteinander anstossen können!
Kurz danach erscheinen die Beiden endlich, die Freude über das Wiedersehen, nachdem wir uns im Piemonte zur Urlaubsbesprechung
getroffen haben (zumindest offiziell war das der Grund...), war gross, wir haben viel gelacht!!!
So um Mitternacht gehts langsam in Richtung Bett, gute Nacht!
Letzte Änderung: 23 Feb 2015 19:21 von picco.
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24 Feb 2015 07:06 #374710
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Tag 4: Besuche, Pool und... ...REGEN!!!

Kein Flugzeug, kein Löwe, kein Baumschliefer, nicht mal ein Leiser...
Bin ich noch in Afrika?
Ein Blick auf's iPhone sagt mir dass ichs hätte aufladen müssen um zu wissen wie spät es ist...GRMPFL!!!
OK, ein Blick aus dem Fenster zeigt dass es draussen noch dunkel ist...und ich ohne Brille oder Linsen nichts sehe...
Aber es muss am Morgen sein...
...hoff ich...
Ab aufs Klo und anschliessend unter die Dusche!
Augen montieren und Zähne putzen, Computer einschalten und feststellen dass es halb sieben ist...
Also Fotos sichten, einige löschen, wenige bearbeiten, einige für den Reisebericht auswählen...Notizen machen...
...bis kurz vor acht, denn um acht treffen wir uns zum Frühstück!
Obwohl ich pünktlich bin bin ich der Letzte!
Dass diese Luxemburger und die Deutschen immer so überpünktlich sein müssen...tststs...
Ich hol mir am kleinen Büffet meinen Africafe und Cornflakes, Axel nimmt sich so ein sehr spezielles Ding, das sich neben die Cornflakes ans Büffet gelegt hat...
...so eine Art 'Trockenstaubpressbrot' odrr so...
Axel schauts an, wir anderen schauen uns (grinsend) an, er beisst rein...
...und eine dichte Staubwolke verlässt seinen Mund! :-D
:-D Bianca's Kommentar: 'Das ist gar nicht mal sooo lecker!' :-D

:-D BRÜLL UND SCHENKELKLOPF!!! :-D

Bald werden wir gefragt wie wir die Eier haben wollen...
...und nachdem wir alle sofort unsere Wünsche geäussert haben erklärt der Kellner was es denn für Eier gibt...
Und alle von uns gewünschten Eierzubereitungsarten sind auch in der Aufzählung dabei...
...hmmm...
...grins...
...wir wiederholen unsere Bestellung...
...und der Kellner nimmt die Bestellung auf!
Herrliche Situation!
Im Nachhinein sind wir dann zum Schluss gekommen dass er seinen Job gut machen wollte und wir mit unserer sofortigen Auswahl ihm einen Teil seiner Vorstellung weggenommen haben...und damit seinen Stolz!!!
Hmmm...abhaken unter 'Afrika'...
Dann kommen die Früchte!
Und der Kellner...
Und er fragt uns was das für Früchte sind!?!
...hmmm...
Bianca beantwortet es, nennt die Ananas aber 'Ananas' statt 'Pinnaple'...was vom Kellner natürlich berichtigt wird!
Toll, sein Stolz ist wieder hergestellt und niemand hat wirklich sein Gesicht verloren...
Herrlich! :-D
Irgendwann kommen auch unsere Spanish Omelettes (oder was auch immer bestellt wurde) mit Würstchen...
...die nicht nur niemand bestellt hat sondern auch niemand wirklich geniessen konnte...niemand ausser unser Axel...
Wir habens noch nicht realisiert zu dem Zeitpunkt, aber wir werdens auf dieser Reise noch mehrmals bemerken: Axel isst alles!!!
Haltet Eure Arme, Beine, Rucksäcke und Kameras zusammen, verteidigt die Teller, Axel ist da und er isst alles, ALLES!!!
Odrr so... ;-)
Nach dem Frühstück geh ich in den Lodgeeigenen Curioshop, denn ich habe zwar die Trinkblase, aber einen nicht dazu passenden Schlauch eingepackt!
Und ohne Trinkblase ist's blöd...
Imerhin ist der Schlauch geeignet um ihn auf normale PET-Flaschen zu schrauben, also hab ich sicher ein Trinksystem, wenn auch ein nicht Optimales!
Wie unoptimal es ist sollten wir noch merken...
In den Curioshop geh ich weil mir Lodgebedienstete gesagt haben dass man dort alles was man am Berg braucht kaufen kann...
Aber die Auswahl lässt zu wünschen übrig, die Preise sind sehr gut...für den Verkäufer!
Eine Trinkblase hats nicht, aber wenigstens mehrere neue Flaschen mit breiter Einfüllöffnung, wie ich eine als Pissflasche dabei habe...die hab ich damals in Lukla (Nepal) für 1$ gekauft, hier wollen sie pro Flasche 20$!!!
Und nein, nicht als Kaufpreis, sondern als Wochenmietpreis!!!
Eine 1-Liter-Aluflasche würde 10$ Miete pro Woche kosten...
Nix da, ohne mich!!!
Ich geh zur Bar und kaufe mir 3 1,5-Literflaschen Wasser, die sind nun zusammen mit dem Schlauch mein Trinksystem!
Anschliessend geht's mal probepacken, denn wir dürfen gemäss Ausschreibung unseres Veranstalters AT-Reisen in Leipzig (klick mich) je 11kg Gepäck einem Porter geben und den Rest selbst tragen.
Uiuiui, das wird knapp!!!
Am Mt.Everest durften wir 15kg den Portern geben...das war schon knapp!
Also alles sortieren in 'muss dabei sein', 'sollte dabei sein', 'brauchts nicht' und dann mal alles in die Tasche, die Wertsachen (Flugticket, Pass, Geld) in die Hose, die staub- und spritzwassergeschützte Kamera und das gleich geschützte Objektiv (14-50mm, KB-Aequivalent wäre 28-100mm) in die Bauchhalterung (das ist eine Halterung für Flaschen, Kameras usw, nicht
für den Bauch...tststs...), das Wasser, die Regenjacke, die Regenhose und die histaminarmen Esswaren und Medis in den Rucksack zusammen mit zwei Flaschen Wasser und dann alles mal an die Gepäckwaage gehängt...
Und umgepackt!!!
Weitere 2,5kg wandern in den Rucksack...
Nach mehrmaligen Umpacken wiegt mein Rucksack inkl. 3 Liter Wasser 8,2kg, meine Kamera mit Ersatzakku und Bauchhalterung um die 800Gramm reicht da als Gegengewicht nicht wirklich aus...
Meine Tasche bringt 11,2kg auf die Waage, Bianca's inkl. einem 1kg-Glas Nutella 12,75kg, Lucien ist mit 12,2kg dabei und Axel?
Er bringts mit seinen nicht in jedem Detail hochmodernen und somit etwas schwereren Ausrüstung auf 15,6kg...
Was bin ich froh hab ich damals für den Everest alles neu und mit Augenmerk auf 'leicht' eingekauft!!!
Uns erreicht die Nachricht dass um 20:00 Uhr die Leute von Kilimanjaro Active Tours (KAT) in Moshi (klick mich), der örtlichen Vertretung von AT-Reisen, kommen werden um uns für den morgigen ersten Tag der Kilibesteigung zu briefen.
Wir sitzen etwas im Restaurant rum und quatschen, der Tag ist als Erholtag vorgesehen, wir unternehmen nichts sondern wollen am Pool bleiben und etwas die Sonne auf die Haut bruzzeln lassen.
Aber die Sonne will nicht mit uns bruzzeln, ihre Absage kommt in Form von Regentropfen runter...
Nicht nett!
Es ist Mittag, wir bestellen das Essen, das bei uns allen ein Hamburger (oder so was ähnliches) ist, lecker!
Kaum sind wir mit dem Mittagessen fertig kommt eine hübsche Frau auf uns zu und setzt sich nachdem Axel sie stürmisch begrüsst hat zu uns an den Tisch, es ist Jessica, eine der Mitarbeiterinnen von Sikoyo...was nichts anderes heisst als dass entweder Johannes (in einigen Foren als 'Bongolander' unterwegs), der soweit ich mich erinnern kann der allererste war der mir je in einem Forum zum Thema Afrika geantwortet hat oder Sikojo, mit dem wir im Sommer in Südtansania unterwegs waren, gleich um die Ecke kommt...
Auf jeden Fall freu ich mich!!!
Und es ist...
...TATATAAAA-A-A-A-A-A...
...Aminiel Mbise, genannt Sikoyo!!!
Die Begrüssung ist natürlich herzlich!
Wir sitzen eine Weile zusammen und freuen uns den jeweils anderen zu sehen, nach etwa einer Stunden müssen die Beiden jedoch wieder in Richtung Usa River.
Schön wars!
Anschliessend füllen wir die von mir aus Nairobi mitgebrachten Einreise- und Visaformullare aus, damit wir nach dem Berg problemlos nach Kenya einreisen können.



Oben: Formullare ausfüllen...vorsorglich...und nein, auch wenns so aussieht: Lucy singt keine Arie dazu!

Plötzlich sagt Bianca 'Das ist doch Isa?!?'...
Wir schauen hin und da kommen drei Typen auf uns zu, einer davon ist Isa, der Chef von Kilimanjaro Active Tours (KAT) in Moshi (klick mich)...
Na ja, auch das ist Afrika, erst heist's er kommt um 20:00, dann steht er schon um 13:00 da...normalerweise erwartet man's eher umgekehrt!
Mit dem sehr gut deutsch sprechenden Isa sind auch unsere zwei Guides Mohamed und Augusto gekommen.
OK, dann machen wir das Briefing halt jetzt!
Passt!
Isa schlägt vor dass wir den Aklimatisationstag als variablen Tag nehmen und ihn nur einsetzen wenn jemand Probleme hat, was wir gut finden, zumal Isa auch sagt dass sie das nie so machen wie AT-Reisen uns das vorgeschlagen hat...
Na ja...für uns passt's so besser, Flexibilität ist immer besser als fixe Vorgaben...
Und wenn wir den Tag nicht benötigen können wir den doch sehr extremen Abstieg vom Krater auf 5700m.ü.M. bis zum Gate auf rund 1800m.ü.M. auf zwei Tage aufsplitten, was auch kein Nachteil ist!
Da wir eine Toilette und entsprechend einen zusätlichen Träger dabei haben können wir etwas mehr als die 11kg pro Nase mitnehmen, passt auch perfekt!
Nachdem die Drei uns verlassen haben gehen wir wieder packen, ich hau noch etwa 1kg Dinge, die wie Akkupack usw. in die Tasche, der Rest bleibt wie es ist.
Den restlichen Tag verbingen wir schlafend oder im Restaurant, das Abendessen schmeckt Bianca und mir in Form eines Fischcurry's, bei Axel und Lucy aber in Form eines Steak's die mit nicht ganz überzeugenden Geschmack für schlechte Gefühle im Verdauungstrackt sorgen...
Axel verlässt uns um 21:15Uhr, wir gehen auch schon kurz darauf ins Bett...denn der morgige Tag wird anstrengend!
Gute Nacht!
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24 Feb 2015 20:24 #374794
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Tag 5: Der Berg ruuuuuuuft!!!

Ich bin wach!
Ich schaue auf's iPhone, es ist Mitternacht!
Keine Spur mehr von Müdigkeit, nichts...
Wohl zu nervös...
Nach einiger Zeit rumliegn und kurz vor dem Wiedereinschlafen trifft eine neue Gruppe Touristen ein...
...solche von der Sorte 'Ich bin alleine auf der Welt'...
Ein Riesenlärm!!!
Autotüren werden zugeschlagen, es wird gerufen, alles wird lautstark kommentiert, von Flüstern oder zumindest vom leise
sprechen haben die Idioten noch nie was gehört!!!
Und nein, es sind keine Jugendlichen, sondern eine Familie!!!
Genau die hätten eine Freude an uns wenn wir Lärmen würden...
Nun bin ich definitiv wieder wach, an Schlaf ist nicht mehr zu denken!
Also werden Fotos gesichtet, gegebenenfalls bearbeitet oder zugeschnitten, für den Reisebericht ausgewählt...
Um 07:30 gibts Frühstück, bis dahin hab ich alle bisherigen Fotos fertig...
Auch die anderen Drei haben sich generft über die lauten neuen Gäste...geschlafen hat niemand wirklich gut...
Noch den letzten Africafe, denn um 09:00 werden wir abgeholt!
Davor jedoch zeigt sich uns unser Hügelchen im schönsten Licht!



Oben: Weiter entfernt als es aussieht...das Hügelchen namens Kilimanjaro bzw. sein höchster Gipfel, der Kibo, 5895m hoch



Oben: Unsere Truppe, von links nach recht: Gepäck, Axel, Lucy, Bianca und ich...der ich offensichtlich ein paar meiner
100kg loswerden sollte... :-(


Um 09:00 Uhr erscheint wieder Zacherias, der mich ja schon vom Flughafen abholte, und wir düsen los in Richtung des Office von
Kilimanjaro Active Tours, wo ich mir noch 1,5 WC-Rollen mitnehmen darf, und schon bald geht's in Richtung des 'Machame Gate'
wo wir um etwa um halb elf ankommen.
Während die Guides, der Koch und die Träger langsam eintreffen und das Gepäck verteilt wird warten wir vier im Wartesaal...
...wo noch eine weitere Truppe wartet...
Schweizer, eine aus Zürich, der Rest aus Uri...und nicht ansatzweise an einem Gespräch interessiert, sie wollen offenbar
unter sich bleiben...
OK, sollen sie.
Sie wirken auf mich wie ein Hobby-Wanderverein...kräftige Waden, die ganze Kleidung...ich vermute dass die zu schnell
hochgehen werden, halt im üblichen Wandertempo...
Wir bekommen unsere Lunchbox und packen sie ein, einige Male noch aufs Klo bevor wir endlich von unserem Guide zur Anmeldung
gerufen werden.
Jeder muss sich da eintragen, es dauert natürlich etwas, wir sind ja in Afrika!
'Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit', dieses afrikanische Sprichwort passt perfekt! ;-)
Wir machen noch einige Fotos, sprechen dafür Ulrike und Dan an, die uns gerne fotografieren.
Die beiden werden wir täglich wieder sehen, nette, sympatische Leute!!!



Oben: Die Angaben zu den Entfernungen, wobei die Laufzeiten eher zu überbieten sind wenn man sich gut aklimatisieren will.
Also auf keinen Fall schneller rauf!!!
Gestartet sind wir am Morgen in Moshi übrigens auf 846müM und befinden uns jetzt schon auf 1800müM.




Oben: Das Tor, vor dem die 'freien' Träger auf einen Job hoffen und links das Büro wo man sich einträgt.



Oben: Auch Wildlife hats zu bieten: Weissnackenrabe, auch Geierrabe (Corvus albicollis) genannt.
RIESENVIECHER!!!




Oben: Die Träger bei der Gepäckwaage.

Wir werden langsam ungeduldig, wir sind die Letzten, es ist schon 12:20 und wir stehen noch immer rum...
Also gehen wir rauf zum Guide, der dann unsere Trinksysteme sehen will und verlangt dass wir alle PET-Flaschen
auspacken und hier entsorgen...
Upps...
Nun dürfte klar sein weshalb mein Trinksystem mit auf die PET-Flaschen geschraubtem Trinkschlauch nicht ganz
optimal ist...denn seit Anfang 2015 sind PET-Flaschen am Kilimanjaro komplett verboten!!!
Haben wir nicht gewusst, hat uns niemand mitgeteilt!
Na ja...
Ich verspreche unserem Guide Mohamed dass niemand meine Flaschen zu Gesicht bekommt, auch im Camp nicht!
So kann ich doch mit Trinksystem rauf...illegal!
Wir gehen um 12:24 Uhr los und schon eine Minute später entdecken wir den ersten (und einzigen) Affen!



Oben: Es reichte nur für ein 'Beweisbild'...Affe im Kilimanjaro National Park!



Oben: Und schon sind wir am Startingpoint, jetzt wirds ernst!!!

Am Startingpoint stehen noch Ranger rum die den Inhalt des Rucksackes eines Touristen durchsuchen, ich bin echt froh dass die
beiden beschäftigt sind und latsche gemütlich und unauffällig an denen vorbei... ;-)
Nicht dass die mir noch mein Trinksystem wegnehmen!!!
Aber ums vorweg zu nehmen: Ich habe auf der ganzen Tour meist aus der vorne am Rucksack per Karabinerhaken befestigten
Aluflasche getrunken und diese zwischendurch aufgefüllt, schmeckt einfach besser, auch wenn es etwas umständlicher ist
als aus dem Trinksystem.
Der Weg ist breit, die Steigung steigt im Moment noch sehr zurückhaltend, wir gehen trotzdem jetzt schon sehr, sehr langsam.
Es ist eher mit einem langsamen Spaziergang zu vergleichen, zumindest im Moment.



Oben: rechts unser Guide Agusto, in der Mitte Lucy und links Bianca...es lohnt sich in den Wald zu schauen!
Wunderschön!




Oben: Farne und Flechten...die Umwandlung von 'normalen Wald' zum 'Zauberwald' beginnt schon hier um die 2000müM.
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25 Feb 2015 17:04 #374900
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Oben: Es wuchert im Gewucher...



Oben: Impatiens kilimanjari - Kilimandscharo-Springkraut...Eine nur am Kili wachsende Pflanze, die lieber springt als hüpft...
... Natürlich nicht!!!
Zumindest der Teil mit dem Springen, der Anfang stimmt schon...ich meine aber dass die Pflanze auch Elefantenkraut odrr so genannt wird, weil die Blüte von der Seite wie ein Elefantenkopf mit Rüssel aussieht...ohne Gewähr!


Es geht immer weiter in den Wald hinein, nach kurzer Zeit wird der breite Weg durch einen schmalen ersetzt, wer noch seinen
'Angst-Bisi' (Schweizerdeutsch für 'Angst-Pisse') loswerden muss kann auch kurz im dastehenden Toilettenhäuschen eine
Pause einlegen...wird so kurz nach dem Gate wohl kaum wer machen...
Der Weg wird nicht nur schmaler sondern gleichzeitig auch steiler, die ersten Stufen sind noch wenige cm hoch, man kann
wirklich noch gut spazieren!
Das grösste Problem ist dass man nicht zu schnell geht, aber unsere beiden Guides achten sehr auf ein tiefes Tempo und machen dabei einen guten Job!
So hab ich das erstmals am Mt. Everest BC kennengelernt, als mein Guide jenes Tages ganz langsam, Fuss vor Fuss setzend
vor mir ging...
So spart man nicht nur Energie, man passt sich auch besser der Höhe an als wenn man dauernd mit Puls 150 oder so raufgeht!



Oben: Der Weg wird schmaler, der Wald dichter...



Oben: Wie im Traum...Wald mit Flechten...



Oben: Irgendwie unwirklich! Und so schön!

Am Wegesrand sehen wir wunderschöne Pflanzen, dank des Tempos einer lahmenden Weinbergschnecke auf Baldrian können wir auch schön die Vegetation um uns herum betrachten...es lohnt sich!



Oben: Feuerball-Lilie (Fireball Lily, Scadoxus multiflorus)...brennt trotz des Namens nicht von selbst...



Oben: Es grünt so grün...

Und dann kommt er und macht dem Namen des Regenwaldes alle Ehre: Der Regen!
Auch hier regnets von oben auf uns herab, nicht anders als in Europa oder sonstwo, und auch hier recht nass.
Schnell die Regenjacke montiert und den Schutzbezug des Rucksackes so gut es geht drüber geworfen und schon losgegrinst, denn meine Mitreisenden sehen in ihren farbigen Ponchos irgendwie wie Schneewitchens entlaufene Zwerge aus...
Dagegen ist meine Regenjacke modisch betrachtet ja ein echtes Highligt! :-D
Und wie es so ist mit dem Regen und dem Regenschutz: Kaum hat man den Regenschutz montiert lässt der Regen nach...



Oben: Zwergenmarsch im Phantasiewald?



Oben: Der Weg wird langsam etwas 'wilder', man muss teilweise schon die Füsse anheben um nicht zu stolpern.
Aber es ist noch immer ein Spaziergang...




Oben: Die Sonne verwandelt den Regenwald in einen Märchenwald...
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26 Feb 2015 11:38 #374979
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Oben: Einfach nur WAU!!!
Live und in Natura noch um einiges WAUer!!!


Der Weg wird zu einem Trampelpfad, es wird steiler und steiler, wir sind nun schon beinahe 5 Stunden unterwegs, als
beinahe plötzlich der Wald sich lichtet und durch Wiesen und Buschwerk ersetzt wird...



Oben: Fackellilie (Kniphofia), auch Raketenblume genannt...Version Orange



Oben: Fackellilie (Kniphofia), auch Raketenblume genannt...Version Gelb



Oben: Fackellilie (Kniphofia), auch Raketenblume genannt...Version Rot



Oben: Ankunft im Machame-Camp auf 3039müM (gemäss meinem GPS)



Oben: Weissnacken oder Geierrabe, Corvus albicollis...nicht scheu und RIESIG!!!



Oben: Unser Camp im Aufbau, hinten rechts das Klo-Zelt und im Vordergrund das Klo...kein Porta-Potty, aber eine Nachahmung!
Das grüne Steilwandzelt hinten links ist unser Essenszelt, das hellgrüne im Vordergrund ist mein Zelt, die beiden orangen
werden von Bianca & Lucien sowie Axel beschlafen.
Links neben dem Klo die Schale mit der Seife, auf dem Klo die Utensilien um sich zu waschen.


Nach der Ankunft müssen wir uns erst in der Hütte ins Buch eintragen, jeder Einzelne!
Dann gehts erst mal runter zum Camp, das sich noch im Aufbau befindet, und da es schon 18:00Uhr ist und wir noch den Aklimatisationsspaziergang machen wollen gehts ohne grosse Pause und ohne Rucksäcke, aber mit Elan weiter rauf!
Kleine Erklärung für Flachlandindianer: Um sich besser zu aklimatisieren steigt man etwa 100 Höhenmeter höher hinauf und macht da etwas Pause, so 15-30 Minuten oder länger, je länger je besser, und dann steigt man ab zum Schlafplatz.
Ein Spruch den man immer wieder hört ist 'hike high, sleep low', also wandere hoch, schlafe tief...so aklimatisiert
man sich am Besten!
Aber noch viel mehr hört man 'pole-pole', was in Suaheli etwa 'gemütlich/langsam' bedeutet...und genau so sollte man den
Berg rauf gehen: L A N G S A M !
Wir gehen also los, am Ende des Camps finden wir die Schweizer, die nicht reden wollten, wieder, ich grüsse, einige
grüssen zurück, und schon wirds steil.
Richtig steil!
Aber noch immer gut zu begehen...
Wir gehen wieder durch lichten Wald und Busch, erreichen eine kleine Lichtung und nach der wird aus dem Spaziergang eine
Wanderung!
Denn es geht nun über Stock und Stein!
Grosse Felsbrocken liegen rum, der Weg führt über einen alten ausgewaschenen Lavafluss steil aufwärts, noch steiler als
vorhin schon!
Naturstufen von 50cm Höhe und mehr...und der Untergrund ist vom Regen her noch glitschig!
Und schon kommt die erste Kraxelpartie...nach der wir die Pause machen!
Gemäss GPS sind wir nun auf 3117müM., also 'nur' 70m höher als das Camp.
Somit sind wir heute von 846müM. in Moshi bis auf 3117müM. gefahren/gewandert, also hat unser Organismus 2'271m Anstieg zu verkraften!
Das ist etwas mehr als die sonst empfohlenen maximal 500-800 Höhenmeter (je nach Quelle)...minim mehr...
Geht aber allen gut! :-D
Und immerhin: wir sind 1317 Höhenmeter selbst raufgestiegen! :-D
Und ich dopple nochmals nach: Wir sind nun schon in einer Höhe die die meisten Menschen im Leben nie erreichen, höher als die höchste asphaltierte Strasse der Alpen, höher als der höchste Berg Deutschlands...jetzt schon, am ersten Tag!
Auch auf unseren Schlafplatz auf 3047müM trifft das Meiste zu, das liegt auch 1247m höher als das Gate!
Auf die angegebenen 11km vom Machame Gate zum Machame Camp (die liegen auf der Machame-Route, die wir
gewählt haben...jaja, so ist's!) sind das also im Schnitt 11,33% Steigung.
Alpenstrassen haben selten mehr als 8%, die Meisten weniger als 5% Steigung.
Aber auf den ersten Tag an der Machame-Route trifft das Wort 'Spaziergang', das von vielen für den Kilimanjaro verwendet wird, noch zu.
Schon auf den Teil den wir zur Aklimatisierung hoch sind aber definitiv nicht mehr!



Oben: Der Blick zurück lässt die Steilheit nicht mal erahnen, man sieht höchstens wie glitschig es ist!



Oben: Ausblick während des Aklimatisierungsaufstiegs...hier sieht man die Steilheit des Weges am unteren Bildrand etwas besser...



Oben: Blick von oben auf die erste Kraxelstelle der Tour...



Oben: Und so gehts weiter rauf...

Wir aber gehen im Halbdunkeln wieder runter, da wir keine Stirnlampen dabei haben.
Auf halbem Weg kommen uns Ulrike und Dan entgegen, die wir unten am Gate und immer wieder mal auf dem Weg getroffen haben.
Unten im Camp angekommen ist's schon recht dunkel, wir werden schon bald ins Essenszelt gerufen.

Das Essen am Berg ist halt...na ja...essbar, ein Genuss ist es nicht obwohl der Koch einen guten Job macht!
Aber in der Kürze der Zeit mit den Möglichkeiten die er hat kann man kein Essen erwarten das einem das Gefühl gibt
'Gott im Piemonte' zu sein...
...vieleicht wie 'Gott in Frankreich', aber sicher nicht wie 'Gott im Piemonte'!
;-)
Da wir so spät angekommen sind haben wir die Zelte noch nicht wirklich eingerichtet, erst die Taschen liegen drinn...
Nun noch eine kurze Erklärung der Bedienung des Klo's und schon gehts ins Zelt, Matrazze aufpumpen, sich einrichten usw.
Nach etwas rumstehen in der Kälte und plaudern gehts schon früh ab in den mollig warmen Schlafsack, gute Nacht!
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26 Feb 2015 20:26 #375096
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  • picco am 23 Feb 2015 18:44
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Tag 6: Der Spaziergang wird zum Hiking

Es ist kalt!!!
Kein Wunder, meine nackten Schultern sind nicht im Schlafsack, ich hab vergessen den Schlafsack oben per Kordel zu schliessen...
Depp!
Ein Blick auf's iPhone sagt mir dass es kurz nach Mitternacht ist...
Um zu merken dass die Blase drückt benötige ich das iPhone aber nicht, nun kommt schon die Pissflasche zu ihrem ersten
Einsatz!
Zum Glück hab ich die dabei!
Es muss um den Gefrierpunkt sein, vieleicht etwas darüber, auf jeden Fall kalt!
Also lümmel ich mich nach vollendeter Befüllung der Pissflasche wieder in meinen Schlafsack, schliesse ihn nun auch bei den
Schultern und versuch zu schlafen...
...01:00 Uhr...
...02:00 Uhr...
...03:00 Uhr...
...04:11 Uhr...
...05:26 Uhr...
...ich versuchs noch immer erfolglos, es ist zwischenzeitlich 06:30 Uhr.
Na ja, etwa 3 Stunden hab ich ja vor Mitternacht schon geschlafen, immerhin!
Ich sitz auf, zieh mich an und husche auf's Klo, putz die Zähne...anschliessend pack ich mein Zeug zusammen, denn um
07:30 Uhr gibt's Frühstück!
Und was gibts zum Frühstück am Berg???
Ja, Porridge!!!
Und was hass ich abgrundtief???
Ja, Porridge!!!
Trotzdem nehm ich zwei Suppenlöffel davon, denn so schrecklich es auch schmeckt, zusammen mit Milo, einer Art Kakaopulver, ist es essbar...von geniessbar schreibe ich absichtlich nicht!!!
Man kann von Porridge halten was man will, aber es gibt Energie wie kaum was anderes, und zwar lang anhaltend!
Nur drum stopf ich den fürchterlichen Schleim in mich rein und würg es runter...
Obs gut gemacht ist?
Keine Ahnung!
Insofern kann ich bis anhin nicht mal was über die Qualitäten des Kochs sagen...
Zum Schutz des Kochs muss ich noch sagen: Wir haben auch Omelette, Toast und Würstchen bekommen...und Nutella hatte Bianca dabei...
Wobei Würstchen in Tansania schon was für die echt harten Kerle ist...oder für Axel, denn der isst ja alles!!!
;-)



Oben: Unser Guide Augusto wurde aus seinem Zelt gestellt, meiner Tasche gings auch nicht anders...

Wir stehen noch etwas rum und welches Berglein seh ich da hinter mir?
Nein, nicht das Matterhorn... :-/
DEN KIBO NATÜRLICH!!!
Und das wolkenlos im schönsten Sonnenschein!!!



Oben: Kibo, der Wolkenlose!!! 2848m höher als wir sind...

Während die Crew das Camp abbricht gehen wir um 08:30 Uhr los, heute führt uns Mohamed an.
Und er führt uns zwar langsam an, aber viel schneller könnt ich nicht auf Dauer!
Von dem her passt's doch ganz gut!
Es ist wieder die Strecke die wir gestern abend schon zur Aklimatisation gegangen sind, steil und glitschig, wenn auch nicht mehr so glitschig wie gestern!
Auf der linken Seite sehen wir immer wieder den 4562m hohen Mt. Meru und den 3962m hohen Shira Ridge, einen der drei Berge des Kilimanjaro-Massivs!



Oben: Der Shira...ein ziemlich wild aussehender Rest eines Vulkans...



Oben: Wie man sieht gehts steil aufwärts, steiler als es auf der Foto aussieht!!!



Oben: Hier machen wir nach 50 Minuten eine kleine Rast, um die Porter vorbei zu lassen...



Oben: Ausblick vom Rastplatz: Rechts der Shira halb hinter Wolken, etwas links davon im Dunst kaum zu sehen der Mt. Meru und etwas links der Mitte erkennt man noch so knapp die letzten Zelte des Machame-Camps.



Oben: Natürlich muss noch ein Gruppenbild gemacht werden...alle noch fit!!! :-D



Oben: Blick hinunter zu den aufsteigenden Portern...hier sieht man auch mal wie steil es ist!

Nachdem unsere Porter uns überholt haben um das Camp vor uns aufzubauen...
...Moment...
...mussten wir denn dort warten weil es nachher keine Überholmöglichkeit mehr gab oder was???
Hmm...
...sind auch wir weitergestiegen!
Und es wurde wieder etwas flacher, aber schon schnell wieder steil...richtig steil!!!
Die Landschaft verändert sich, die Büsche verschwinden allmälich und plötzlich sehen wir in einem Tal neben uns die
für die ostafrikanische Hochgebirgswelt so typischen Riesen-Senecien...
Wir sind also im Bereich des KIlis angekommen der mich nebst dem Gipfel und dem Krater am meisten gereizt hat!!!



Oben: Riesen-Senecien...noch nicht ganz so riesig wie weiter oben, aber schon eindrücklich!!!
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