THEMA: Papa mal wieder in Kenia
21 Jan 2014 19:12 #322241
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Zwischendurch hatte ich auch Kontakt zu einem deutschen Ehepaar, zu zwei Engländern und zu drei Holländern. Allesamt wollten in den Amboseli. Und alle Fahrer, genau wie Juma, weigerten sich zurückzufahren. Das sei ein Umweg von 100 Kilometern. Irgendwann müsse der Wasserspiegel ja mal sinken.

Und zu guter Letzt gesellte sich noch ein sehr schick gekleideter Einheimischer zu mir. Stellte sich vor und fragte nach meinem Namen und nach meiner Herkunft. Als er Deutschland hörte, fragte er: Was hältst Du von An-geee-la Merkel? Er sagte nicht ‚An-sche-la’. Sondern ‚An-geee-la’. Und das hier?!

Als ich ihn auf seine schicken Klamotten ansprach stellte er sich als Mitarbeiter der Regierung vor. Er versuchte mir zu erklären, was er sei. So ganz habe ich das nicht kapiert. Er muss so etwas Ähnliches wie ein Regierungspräsident (wenn es so etwas in Kenia gibt) sein.

Nach einer Viertelstunde verabschiedete er sich, schwang sich auf sein Motorrad und brauste davon.







Gegen 11 Uhr versuchte der erste Wagen die Durchfahrt. Es klappte. Dann fuhr der zweite Wagen. Als das auch klappte, schubste Juma mich in den Wagen. Ich fragte ihn, ob er sicher sei, dass es funktioniert. Er verneinte. Es käme auf einen Versuch an. Der Kalaschnikowträger stieg auch bei uns ein und Juma quälte sich durch die Wassermassen. Kurz vor dem anderen Ufer rutschte der Wagen dann doch einige Zentimeter bedrohlich zur Seite weg. Da konnte man die ganze Kraft des Wassers noch erahnen. Aber Juma brachte den Wagen sicher ans andere Ufer und erhielt vom KWS Ranger und von mir ordentlichen Beifall.



Dann fuhren wir zum Kimana Gate. Wer schon mal in Kenia war und meint, dass er Probleme mit den Beachboys hatte, weil diese zu aufdringlich waren, der soll sich mal 10 Minuten am Kimana Gate aufhalten. Wie die Furien kamen 12 bis 15 Weiber auf mich zugestürmt. „Papa kaufen! Papa Holzfigur! Papa Tuch! Papa Kette! Papa Speer! Papa, Papa, Papa!“ Das war schon widerlich. Aber wer mich kennt, der weiß woher der Ausdruck ‚sturer Westfale’ kommt. Hapana, nix gekauft.

Im Amboseli setzten wir unseren Begleitschutz auf halber Strecke irgendwo an einer KWS Station ab und erreichten gegen 13.30 Uhr die Ol Tukai Lodge.












Ich genoss mein Mittagessen. Anschließend wurde mir Haus 37 zugeteilt. Mein Gott, welche Unterkunft! Bei den Unterkünften hatte ich dieses Jahr wirklich ein gutes Händchen!

Eigentlich war auch die Ol Tukai Lodge viel zu groß und zu vornehm. 80 Zimmer! Und was für welche. Total geschmackvoll eingerichtet. Ja gut, wenn man schon den Hauch von Luxus geboten bekommt dann nimmt man ihn auch.












Zum nächsten Drive um 15.30 Uhr überbrachte mir Juma eine Nachricht, die mich explodieren ließ. Mein Flug vom Amboseli in die Masai Mara am morgigen Tag sei gecancelt. Er müsse mich nach Nairobi bringen. Ich kochte vor Wut und glaubte ihm kein Wort. Ich dachte wirklich an Verar….. von Jonathan und Peter. Dachte, sie hätten mich die Safari buchen lassen obwohl sie wussten, dass der Flieger nicht geht.

Ich versuchte die Module herunterzufahren. Juma konnte ja nichts dafür. Aber bei meiner Laune war der ganze Park sowieso nur schei….Keine Tiere, dafür Wolken. Kein Kilimanjaro. Alles Mist.

Ich verkürzte den Gamedrive um eine gute Stunde weil es mittlerweile wieder regnete. Ich hatte die Schnauze voll und verzog mich an die Bar. Diese Elefantenherde in den Flaschen, die taten richtig gut!







Kurz vor dem Abendessen kam Juma zu mir und teilte mir mit, dass Peter gleich anrufen würde. Kurz darauf klingelte Jumas Handy. Er reichte es mir und ich hatte Peter am Ohr. Peter entschuldigte sich tausendmal und erklärte, dass ursprünglich noch 5 Leute mit mir morgen in die Masai Mara fliegen sollten. Diese 5 Personen hätten aber aus nicht bekannten Gründen die Safari nicht angetreten und niemand wusste, wo sie stecken. Und für mich allein, also nur für eine Person, würde die Maschine im Amboseli nicht zwischenlanden.

Das leuchtete mir ein. Geglaubt habe ich das trotzdem nicht so ganz. Es blieb ein kleiner, bitterer Beigeschmack. Trotzdem habe ich es Peter hoch angerechnet, dass er angerufen und mich informiert hat. Sein Verhalten hat eigentlich gezeigt, dass es sich hier um ein seriöses Unternehmen und nicht um einen Krauter handelt. Ein Wald- und Wiesensafariunternehmen hätte sich bestimmt nicht gemeldet.

Fazit:
Park: Der Amboseli ist das totale Gegenteil zum Tsavo. Fast flach wie ein Teller. Kilometerweite Fernsicht. Kaum Buschwerk. Tolle Sicht auf den Kilimanjaro (wenn er mal nicht in Wolken gehüllt ist).

Unterkunft: Eingezäuntes Camp. 80 Zimmer, 120 Angestellte. Also für meinen Geschmack zu groß. Ansonsten sehr stilvoll gebaut. Lobby, Bar, Speisesaal und Zimmer sehr geschmackvoll eingerichtet. Zimmer mit Bad, Dusche, WC, Sitzecke, Stromanschluss. Sauber. Freundliche Mitarbeiter und reichhaltiges und gutes Essen in Buffetform.

Aufenthaltsdauer: Eine Nacht hat voll gereicht. Leute, die den Amboseli lieben, können hier auch gern zwei oder drei Nächte verbleiben.
Letzte Änderung: 21 Jan 2014 19:29 von Papa Kenia.
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22 Jan 2014 18:00 #322469
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Tag 5

Lebewohl Amboseli! So schnell siehst du mich nicht wieder. Ich war jetzt zum dritten Mal hier. Und vermutlich auf lange Sicht zum letzten Mal. Der Park ist einfach nicht nach meinem Geschmack.

Vielleicht hätte ich anders geredet, wenn der gestrige Tag anders verlaufen wäre. Ist er aber nicht. So hieß es für Juma und mich zu einer unchristlichen Zeit um vier Uhr aufstehen. 4.15 Uhr war Abfahrt.

Normalerweise macht das Tor zum Park erst um 6 Uhr auf. Juma hatte gestern noch telefoniert und erreicht, dass das Tor bereits um 5 Uhr für uns geöffnet wird. Nach einigem Suchen fanden wir diese Person auch, die uns genauso verschlafen wie wir es waren das Gate öffnete.

Jetzt ging es über die Hauptstraße nach Nairobi. Es regnete. Es regnet eigentlich immer in Afrika. Wieso eigentlich?

Kurz vor acht Uhr erreichten wir Nairobi. Halb Neun standen wir noch auf der gleichen Stelle. Na ja, fast. Big traffic. Der helle Wahnsinn. Es regnete übrigens nicht mehr. Die Sonne schien. Und irgendwie erreichten wir dann doch noch den Flughafen. Juma versuchte der Dame am Schalter von Mombasa Air Safari klarzumachen, dass ich ursprünglich vom Amboseli aus fliegen wollte/sollte. Und dass ich daher keinerlei Buchungsbestätigung oder ähnliches hätte. Peter hätte den Flug gestern telefonisch umgebucht. Die Frau kramte in ihren Unterlagen und zog tatsächlich ein Blatt Papier hervor auf dem ‚Amboseli’ stand. Darunter stand mein Name und die Namen von 5 weiteren Personen.

Im Nu verschwand bei mir auch der bittere Beigeschmack. Die Frau wies mich an, in die Wartehalle zu gehen. Ich verabschiedete mich von Juma; gab ihm ein ordentliches Trinkgeld und setzte mich zu anderen Wartenden in die Wartehalle.

Es ist immer wieder verwunderlich wie organisiert Afrika ist. Ich hatte keine Buchungsbestätigung. Ich hatte kein Flugticket. Ich hatte eigentlich gar nichts. Dafür hatte der Pilot einen Zettel mit 9 Namen. Ich wurde beim Vornamen aufgerufen und zur kleinen Maschine vor der Abflughalle gelotst.

Um 9.45 Uhr begann dann doch noch das Abenteuer Masai Mara für mich. Ich hatte schon daran gezweifelt. Aber jetzt saß ich in der kleinen Maschine. Von den 12 Sitzplätzen waren nur 9 belegt. Die Maschine hob ab und landete viertel vor elf auf dem Keekorok Airstrip. Dann ging es wieder in die Luft um 10 Minuten später auf dem Musiara Airstrip zu landen. Dieser Airstrip scheint ausschließlich für Gäste des Governors’ Camp zu sein.











Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass es inzwischen wieder regnete.

Aber was soll’s? Wenn es ein paar Tage vor Weihnachten im Libanon seit Jahrzehnten erstmalig mal wieder richtig heftig schneit; wenn in Deutschland zu Weihnachten aufgrund der Temperaturen wieder gegrillt werden kann, dann kann das Wetter in Afrika auch mal verrückt spielen. Die kleine Regenzeit hat sich da wohl um einige Wochen nach hinten verschoben. Auf nichts ist mehr Verlass.

Ein Fahrer des Camps holte mich am Flieger ab Der war trotz der gefühlten 25 Grad eingepackt wie ein Eskimo. Schneit es hier auch mal ab und zu? Auf dem Weg zum Camp sah ich die ersten Topiantilopen. Nach gut zehn Minuten kamen wir im Camp an. Die nächsten drei Nächte war das Governors’ Camp mein Zuhause.

Nach der freundlichen Begrüßung wurde mir Zelt 32 zugeteilt. Zum ersten Mal seit ich unterwegs war packte ich meine Tasche vollends aus. Bisher hatte ich nur immer nach Tastsinn die Sachen aus der Tasche gefischt, die ich gerade brauchte.

Das Zelt: Hallo! Zwei Doppelbetten und zwei Einzelbetten? Hatte ich noch Mitbewohner? Natürlich nicht. Dieses Zelt war ganz nach meinem Geschmack. Und die Lage sowieso.














Die Anlage ist ganz schön weitläufig. Die Zelte 1 bis 28 stehen am Mara River, 29 bis 37 liegen an der offenen Savannenseite. Das Camp ist nicht eingezäunt. Und es ist das erste Camp, wo ich Wachleute mit Gewehren gesehen habe.

Es gibt ein im Winkel gebautes Hauptzelt, wo die Mahlzeiten eingenommen werden. Bei gutem Wetter wird das Mittagessen unter freiem Himmel serviert.

Dann ist da noch eine Bar mit diversen Sitzgelegenheiten sowie ein Freisitz nur wenige Meter vom Mara River entfernt. Von hier aus kann man hervorragend die Hippos beobachten.

Um 13 Uhr wurde im besagten Hauptzelt zu Mittag gegessen. Es waren einige Safarigäste da. Aber wie sich herausstellte waren es alles Engländer bzw. Schotten.

Was sich aber für mich für die nächsten zwei Tage als äußerst angenehm erwies. Zu den Gamedrives wurden gleichsprachige Nationalitäten in ein Fahrzeug gepackt. Da ich der einzige deutschsprachige war, hatte ich zwei Tage lang das Fahrzeug mit Fahrer für mich allein.

Nach dem äußerst leckeren und reichhaltigen Mittagessen konnte ich noch bis zum Drive um 15.30 Uhr chillen.

Der Himmel riss so langsam auf und es hörte auf zu regnen.














Dann traf ich meinen Fahrer. Ich solle ihn beim Nachnamen nennen. Sein Vorname sei unaussprechlich. ‚Ntuala’ ist aber auch nicht gerade zungenfreundlich.

Wir waren noch keine 10 Minuten unterwegs, da hielten wir neben einem Prachtburschen von Löwen. Es folgten im Laufe des Nachmittags Elefanten, Büffel, Zebras, zwei Löwinnen. Wir kamen an einen Tümpel mit Hippos vorbei. Kurz vor 18 Uhr, wir waren schon auf dem Rückweg, stießen wir noch mal auf fünf Löwinnen.

















Für heute war ich platt und froh endlich zu duschen. Kopf freikriegen, Abendessen, Bier trinken, mit Schotten unterhalten und dann früh ins Bett. Nachts wurde ich ein paar Mal vom Schmatzen der Hippos geweckt. Die mussten direkt vor meinem Zelt gegrast haben. Aber ich war zu müde um noch mal aufzustehen.
Letzte Änderung: 22 Jan 2014 18:17 von Papa Kenia.
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23 Jan 2014 18:34 #322718
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Tag 6

Bereits gestern Abend wurde ich nach den Wünschen für den heutigen Tag gefragt. Das Governors’ bietet drei Pirschfahrten pro Tag an. Von 6.30 bis 8 Uhr. Und von 9.30 bis 11 Uhr. Die dritte ist dann nachmittags von 15.30 bis 18 Uhr.

Wer will, kann aber auch das Frühstück als Picknick mitnehmen und unterwegs in freier Natur genießen. Dann werden die morgendlichen Fahrten zusammengelegt und man hat die Möglichkeit von 6.30 Uhr bis 11 Uhr oder 11..30 Uhr auf Tour zu gehen.

Diese Option habe ich natürlich gewählt.

Um sechs Uhr kratzte es an meiner Zeltwand. „Good morning! It’s 6 o’clock. Wake up! Here is your coffee!“

Der Zimmerboy kam bis an mein Bett und brachte frischen Kaffee und Plätzchen.
Schnell unter die Dusche. Kaffee und Plätzchen genießen und dann zum Parkplatz vorm Eingang zum Governors’. Auf dem Weg dorthin kam mir der Campmanager Dave entgegen, der sich gestern Abend schon vorgestellt hatte und der mich jetzt freundlich grüßte. Er deutete auf die frischen Spuren im Gras. ‚Wir hatten heute Nacht Hippobesuch’.

Normalerweise schlafen Menschen morgens gerne mal aus. Aber wenn es auf Pirschfahrt geht, sind eigenartigerweise alle überpünktlich.

Jeder Gast hat für die Dauer seines Aufenthaltes einen bestimmten Fahrer. Trinkgeldtechnisch ist das sehr gut gedacht.

Ntuala und ich begrüßten uns und ich nahm im Fahrzeug mit meinem Fotogeraffel in der hintersten Reihe Platz. Und dann ging es los. Zum Fotografieren war es noch zu dunkel. Gegen hab acht kam die Sonne richtig durch die Wolken und erzeugte ein irres Fotolicht. Die Landschaft sah wie ein Gemälde aus.

Wir trafen auf Giraffen, Schakale, zwei Löwen, Topiantilopen und Familie Strauß.















Auf unserer Tour kamen wir am Mara River vorbei, wo wir gegen 9 Uhr unser Frühstück einnahmen. Auf der anderen Seite des Flusses stauten sich Zebras. Ntuala meinte, dass es ein paar Hundert sein müssten. Und es rückten immer mehr nach. Aber kein Tier begann mit dem Überqueren des Flusses. Nach gut einer Stunde setzten wir dann aber die Fahrt fort.








Die nächsten Fotomotive waren dann ein Rudel Löwinnen, ein Warzenschwein und eine Hyäne. Gegen 11.30 kamen wir wieder im Camp an. Bis zum Mittagessen um 13 Uhr hatte ich noch Gelegenheit zum Fotografieren.










Heute war unter freien Himmel für das Mittagessen gedeckt. So wie jeder Gast seinen Fahrer hatte, so hatte er auch bei Tisch zwei Bedienstete für die Dauer des Aufenthaltes. Meine beiden hießen Tony und Moses. Moses war der Sympathischere; er war nämlich für den Alkohol zuständig.

Tony brachte nur die Suppe und den Nachtisch sowie Kaffee. Salat und warme Speisen gab es in Form von Selbstbedienung am Buffet

Bis zur nächsten Pirschfahrt konnte ich noch mal bei einem Tusker von der kleinen Terrasse meines Zeltes aus diesen traumhaften Blick in die Weite genießen.

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass ich heute das Wort ‚Regen“ noch nicht erwähnt habe. Warum auch? Es regnete nämlich nicht mehr. Heute nicht. Morgen nicht. Und übermorgen auch nicht! Ja wie geil ist das denn????








Am Nachmittag sahen wir dann Topis und Impala, Giraffen sowie Löwinnen mit Nachwuchs. Wir fuhren durch ziemlich unwegsames Gelände












Das Highlight des Nachmittags waren aber zwei Geparde. Auf dem Rückweg begegneten uns noch Schakale, Hyänen und Löwen.


















Zum Abendessen war wieder für mich allein gedeckt. Aber alle Engländer und auch die schottischen Gäste luden mich an ihre Tische ein. Jeder wollte den Deutschen gern an seinem Tisch haben. Was ich aber dankend ablehnte. Denn so toll ist mein Englisch auf wieder nicht. Mir reicht’s wenn ich tagsüber mit euch klarkomme!

Heute war Grillabend. Das Fleisch konnte man sich aussuchen und von den Köchen bruzzeln lassen. Alles weitere konnte man sich vom Buffet nehmen. Dieses Essen war einfach genial.

Was aber noch genialer war: In rund zehn bis fünfzehn Metern Entfernung liefen Hippo-Mama und Hippo-Baby durch das Camp. Die Wachleute leuchteten ständig die Gegend ab. Schwenkten dabei aber unaufhörlich die Taschenlampen, so dass der Lichtstrahl ständig wanderte und die Hippos nicht vollends geblendet wurden.

Dieses Szenario war einfach unglaublich.

Die Tiere verhielten sich friedlich. Und die Menschen auch. Alle Gäste waren diszipliniert ruhig. Niemand gackert, quietschte, lachte. Und niemand benutzte den Blitz seiner Kamera. Geht doch!!

Gegen 21 Uhr nahm ich auf meiner Veranda Platz, starrte in den wolkenlosen Nachthimmel, zählte Sterne und genoss einfach nur die himmlische Ruhe. Wir hatten Vollmond. Kurz vor 22 Uhr krabbelte ich dann müde ins Bett um kurz vor Mitternacht durch ein Geräusch, das ich zunächst nicht zuordnen konnte, geweckt zu werden. Da wir wie bereits erwähnt Vollmond hatten, konnte ich keine zehn Meter von meinem Zelt entfernt einen Elefanten erblicken, der sich die Äste und Blätter vom Baum neben meinem Zelt runterpflückte.

Selig schlief ich anschließend wieder ein.
Letzte Änderung: 23 Jan 2014 18:54 von Papa Kenia.
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24 Jan 2014 19:01 #322938
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Tag 7

Der Tag begann wie der vorherige. Punkt sechs Uhr klopfte es wieder an meine Zeltwand. „Good Morning, Sir. Here is your coffee.“

Duschen, Plätzchen essen, Kaffee trinken, Fototasche schnappen und dann wieder zum Parkplatz.

Vorm Zelt konnte ich sehen, dass der Elefant ganze Arbeit geleistet hat. Hier lagen jede Menge Äste und Blätter auf dem Boden. Und ein Riesenhaufen Elefantendung.

Der Tagesablauf sah vor dass wir wieder unterwegs frühstückten.

Als erstes sahen wir heute Morgen 12 Löwinnen, die sich voll auf ihr Fressen konzentrierten. Sie starrten fasziniert auf zwei Warzenschweine. Aber keine der Löwinnen erhob sich. Faule Bande!

Dann stießen wir auf ein Rudel Hyänen. 17 an der Zahl. Der Nachwuchs badete in einem Tümpel.

Gegen Neun Uhr gab es wieder unter freiem Himmel auf einer Anhöhe ein Picknickfrühstück.


















Anschließend stießen wir wieder auf einen Gepard. Vermutlich einer der beiden von gestern. Er hatte ein Impala gesichtet und wendete seinen Blick nicht ab. Zwischen Impala und Gepard lag aber ein Hindernis in Form eines Wasserlaufes. Der Gepard schritt ein ziemliches Stück in beide Richtungen ab um so die schmalste Stelle zu finden. Dann setzte er an und übersprang die Wasserfurt. Durch den Strauchbewuchs bekamen wir dann leider nicht mehr mit, was sich danach auf der anderen Seite abspielte.

Auf dem Rückweg kamen wir noch mal an einem kleinen Hippopool vorbei. Die Hippos waren an Land und gerade auf dem Weg ins Wasser.
















Gut eine Stunde vor dem Mittagessen waren wir wieder im Camp.











Für das Mittagessen war wieder unter freiem Himmel gedeckt. Heute hörte ich zum ersten Mal seit zwei Tagen wieder deutsche Stimmen. Ich stellte mich als Landsmann vor. Und wir redeten über Gott und die Welt, über Safari und Tiere. Und zur Nachmittagspirschfahrt teilten wir drei uns dann ein Auto. Aber auch bei drei Personen ist im Fahrzeug ausreichend Platz vorhanden.

Wir sahen die üblichen Verdächtigen und hielten heute verständlicherweise bei jedem Tier an. Schließlich hatten die zwei Mitfahrer noch einigen Nachholbedarf. Es gab dann also Giraffen, Zebras, Paviane, Elefanten, Büffel und einen Kronenkranich zu sehen. Kurz vor dem Camp stießen wir auf dem Rückweg noch mal auf Löwen.













Wie jeden Abend so ging auch heute der äußerst sympathische Camp-Manager Dave an jeden Tisch um alle Gäste persönlich zu begrüßen und nach deren Tageserlebnissen zu fragen.

Heute war für uns drei Deutsche gemeinsam ein Tisch gedeckt. Die beiden waren angenehme Gesprächspartner. Ab 20 Uhr gab es dann Abendessen. Gegen 20.30 Uhr kamen dann Hippo-Mama und Hippo-Baby wieder aus dem Wasser um wenige Meter von uns entfernt Richtung Savanne zu laufen. Von da kam dann Gegenverkehr in Form eines Elefanten, der zum Fluss runter ging um zu saufen.

Wer das nicht mit eigenen Augen gesehen hat, der glaubt es nicht. Es ist unglaublich! Unfassbar!
Letzte Änderung: 24 Jan 2014 19:18 von Papa Kenia.
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26 Jan 2014 09:43 #323113
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Tag 8 und damit letzter Tag

Die letzten Stunden laufen. Heute ließ ich mich eine Viertelstunde eher wecken.
Gestern Abend hatte ich nach dem Ablauf und Auschecken am heutigen Tage gefragt. Auch wusste ich ja gar nicht, wann ich zurückflog. Und ob ich überhaupt zurückflog. Ich hatte ja kein Ticket. Ich hatte ja gar nichts. Vielleicht vergisst man mich hier auch!

Also aufstehen. duschen, frühstücken, Tasche packen. Die Reisetasche sollte ich im Zelt stehen lassen. Und dann wieder Richtung Parkplatz am Eingang.

Es war heute Morgen sehr diesig und dunstig. Wir sahen Elefanten. Ein Hippo, das vor den ersten Sonnenstrahlen in seinen Tümpel flüchtete.

Wir sahen einen Sekretär. Eine Löwin mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Anscheinend genoss sie die ersten Sonnenstrahlen.

Warzenschweine, Impala und 6 halbwüchsige Löwinnen die herumbalgten, kreuzten unseren Weg.

Da auch die beiden Neulinge mit der Picknickvariante einverstanden waren, fuhren wir heute zum Frühstück noch mal zum Mara River runter.

Wir konnten Krokodile und Hippos sehen. Zebras am anderen Ufer warteten bereits auf uns. Aber es waren bei weitem nicht so viele wie am Vortag und wiederum gab es kein Crossing.

Dann folgte auf dem Rückweg eine letzte Begegnung mit einer Giraffe.

















Kurz vor 12 Uhr waren wir wieder im Camp angekommen. Ich wollte schnell noch mal in mein Zelt und mich frisch machen. Ich dachte mir auch nichts dabei dass der Reißverschluss vom Zelt hochgezogen war. Trat also ein. Und da lag dann aber eine Inderin in meinem Bett. Ich entschuldigte mich. Erklärte ihr die Situation. Und machte mich dann vom Acker.

Meine Tasche fand ich dann an der Rezeption wieder.

Dann genoss ich im Beisein der beiden Deutschen noch ein letztes Mittagessen und ein letztes Tusker. Plötzlich wurde ich von Moses aus meinen Gedanken gerissen: „Ihr Pilot wartet!“ - Hört sich total toll an!

Es folgte eine kurze Verabschiedung von allen. Schnell noch Trinkgelder verteilen. Anschließend fuhr uns Ntuala zum Airstrip. Der Pilot erklärte mir, dass die Flugroute sich ein bisschen geändert hätte. Es gäbe eine Zwischenlandung am Keekorok Aistrip; dann eine Zwischenlandung in Malindi wo die Maschine getankt werden sollte. Anschließend sollte es dann nach Ukunda weitergehen. So wurden aus den ursprünglich geplanten zwei Stunden Rückflug drei Stunden.










Fazit:
Park: Die Masai Mara hat 1000 Gesichter. 1000 wundervolle Gesichter. Alle paar Kilometer ändert sich das Landschaftsbild. Flache Steppe, hügelige Landschaften, Flüsse und Hippopools - all das macht die Masai Mara zu einem Traumerlebnis. Aber Vorsicht! Die Masai Mara kann süchtig machen!

Unterkunft: Governors’ Camp
Das Camp ist meines Wissens das älteste Camp in der Masai Mara. Die Lage ist traumhaft. Es ist nicht eingezäunt. Daher muss mit Tierbesuch im Camp gerechnet werden. Es gibt Zelte zur Savanne hin. Die Mehrzahl liegt jedoch am Mara River entlang. Die Zelte sind groß, sauber und zweckmäßig eingerichtet. In meinem Zelt hatte ich vier Betten, Nachttisch, Lampe, Hocker, Sekretär mit Stuhl, Garderobe und Stromanschluss (Strom aber nur stundenweise verfügbar). Im hinteren Teil ist, durch eine Zeltwand abgetrennt, das Bad mit Dusche, WC, Waschtisch und Ablagemöglichkeiten. Freundliche Mitarbeiter. Abwechslungsreiches und schmackhaftes Essen.

Aufenthaltdauer: Mindestens drei Nächte bis maximal so lange die Kohle reicht!!


Das war es für dieses Mal.

LG
Papa Kenia


Reisebericht: 2012 – Ich bin dann mal in der Masai Mara
Reisebericht: 2011 – Kurzer Reisebericht Masai Mara
Reisebericht: 2010 – Noch mal Kenia
Letzte Änderung: 26 Jan 2014 09:47 von Papa Kenia.
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