THEMA: Kenia/Tansania 2013 - "African Savannah"
06 Aug 2013 07:48 #299038
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  • Bebbl am 06 Aug 2013 07:48
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Tag 2 – 29.5.2013 Nairobi – Massai Mara NP – African Savannah

Früh um 6 Uhr klingelte der Wecker und wir machten uns auf den Weg in Kenias berühmtesten Nationalpark, die Massai Mara. Träge wühlten wir uns durch den morgendlichen Berufsverkehr Nairobis. :sick:

Es dauerte mindestens 1,5 Stunden bis wir die Ausläufer und das Chaos der Millionenstadt hinter uns ließen. Währenddessen beschnupperten wir uns und tauschten unsere Namen aus. Mit mir fuhr ein Ehepaar aus der Nähe Hannovers (Hugo und Inge) sowie ein etwa gleichaltriges Ehepaar aus Dortmund (Gabi und Wolfgang). Vervollständigt wurde unsere Gruppe von einer Mittdreißigerin chinesischer Herkunft (Lisa, oder so ähnlich), die meine Geduld im Laufe der Reise noch arg strapazieren sollte. :angry: :angry:

Die Strecke zur Massai Mara hat es wirklich in sich. Wir machten eine kurze Pause am Rift Valley mit den üblichen Holzschnitzmitbringselverkaufsständen. Danach folgte der anstrengenste Teil dieser Fahrt. Die Sonne knallte ins Auto, unsere Lisa verhängte die Scheiben mit Seiten aus irgendeiner chinesischen Frauenzeitschrift und jammerte über die Hitze und die Sonne. Haaaaaaallooooo! Geht´s noch? Wir sind in Afrika! Da musste ich das erstemal den Kopf schütteln. Nicht das Letztemal. Leider!

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Rift Valley

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Wildhund?

Während wir über die Piste polterten versuchten wir uns die Zeit mit Anekdoten aus unseren vergangen Urlauben die Zeit zu vertreiben. So stellten wir fest, dass wir alle nicht das erste Mal in Afrika waren. Was wohl nicht für Lisa galt, denn sie hörte ich immer wieder, während sie mit ihrer Kamera zum Fenster hinaus filmte, chinesisch murmeln. Alles was ich verstand war immer wieder eingestreutes Denglish „African Savannah“, „Sebra“, „Knuantilob“ und „Dschiraaaff“. Diese Dauerfilmerei entlockte mir wieder ein leichtes Kopfschütteln. Ich meine, wer guckt sich 4 Stunden lang die Einöde neben einer afrikanischen Straße an? :unsure: :unsure:

Gegen 14:00 Uhr erreichten wir die Sentrim Mara Lodge und wurden mit den üblichen lauwarmen Lappen und einem Erfrischungsgetränk empfangen. Jeder nahm seinen Schlüssel in Empfang und wunderte sich über die angehängte Trillerpfeiffe. Dann hieß es aufs Zimmer und kurz verschnaufen, denn um 16:00 Uhr ging es schon weiter zur ersten Safari in der Massai Mara.

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Sentrim Mara Lodge

Gespannt wie ein Flitzebogen standen alle kurz vor 16:00 Uhr bereit und so starteten wir mit 4 Fahrzeugen zu unserer ersten Beobachtungsfahrt. Wie bei jeder ersten Safari, hielten wir bei jedem Impala, Zebra oder Gazelle und erfreuten uns an den Tieren. Es gab auch sehr viel zu sehen obwohl die Migration sich ja noch im Westen der Serengeti befand, hielten sich viele Zebras, Kaffernbüffel, Giraffen, Topis und Impalas in den weiten Ebenen auf.

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Impala

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Topi

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Dschiraff

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Dik Dik

Unser Fahrer Daniel überzeugte durch immenses Fachwissen und einem guten Auge … trotzdem keine Wildhunde! Aber ich werde weiter nerven… :angry:
Fragen unsererseits wurden fachkundig beantwortet und mit einem lässigen „Jaja“ abgeschlossen. Ich habe ihn erst später augenzwinkernd aufgeklärt, was „Jaja“ in Deutschland eigentlich bedeutet ;) :P

Die Massai Mara präsentierte sich Ende Mai mit sehr hohem, ausgetrocknetem Gras. Die Tierherden konzentrierten sich an Stellen, an denen es noch genügend grünes Gras gab.

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06 Aug 2013 07:53 #299039
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  • Bebbl am 06 Aug 2013 07:48
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... Fortsetzung

Als wir uns bei leicht einsetzender Dunkelheit schon wieder auf der Rückfahrt zur Lodge befanden, legte unserer Fahrer unvermittelt eine Vollbremsung ein, wendete in Schuhmacher Manier das Fahrzeug und „raste“ mit Maximalgeschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung die Piste entlang. Es wartete das Highlight des Tages … ein träge hinter dem Busch liegender Löwenpascha. Natürlich waren wir alle begeistert, obwohl er sehr weit weg und hinter dem Busch versteckt kein gutes Motiv abgab. Dazu kam, wie üblich in Afrika, die rasand eintretende Dunkelheit. Lichtschalter lässt grüßen! ;)

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Schade, bei eintretender Dunkelheit

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Sundowner

Dennoch waren wir für den ersten Safaritag zufrieden… In der Lodge angekommen entdeckte ich einen Hinweiszettel neben der Rezeption: „Leopard Sighting in Lodge“ … aha, daher als die Trillerpfeiffe und das Begleiten der Lodgemitarbeiter zum Zimmer. Lustig waren nur die Verhaltenshinweise: nicht wegrennen, nicht im Busch verstecken, nicht anschreien etc. einfach nur groß machen … alles schön und gut, aber mal ehrlich, bei wem ist nicht der erste Reflex zu rennen, wenn plötzlich ein Leopard vor einem steht ;-). Nun gut, wir hoffen das Beste…
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht wie nahe wir einem Leoparden noch kommen würden... :S

Am Abend zeigte sich für mich zum ersten mal der Vorteil einer so großen Reisegruppe. Man kann sich immer wieder zu anderen Menschen setzen und die Leute, die einem nicht ganz so zusagen einfach meiden. Im Laufe der Reise und mit zunehmenden kennenlernen der einzelnen Personen werde ich das noch sehr zu schätzen wissen. :whistle: :whistle:
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06 Aug 2013 07:59 #299040
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Yes, Andy - es geht loooohos! Wie schön, dass ich in meinen wohlverdienten Ferien schon morgens was zum Lesen serviert bekomme - danke! :)

Klar musste ich gleich über die Parallele Lisa = Achim lachen, tja, mit der Geduld ist das so eine Sache - manchmal wird sie arg strapaziert.... :evil: :whistle:

Und nun her mit dem Leoparden :woohoo: !!! (soviel zum Thema "Geduld und Bele")

LG Bele
Letzte Änderung: 06 Aug 2013 07:59 von Champagner.
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06 Aug 2013 08:03 #299042
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Hallo Bebbl,

vielen Dank für´s Einstellen Deines Berichtes.
Die Sonne knallte ins Auto, unsere Lisa verhängte die Scheiben mit Seiten aus irgendeiner chinesischen Frauenzeitschrift und jammerte über die Hitze und die Sonne. Haaaaaaallooooo! Geht´s noch? Wir sind in Afrika! Da musste ich das erstemal den Kopf schütteln.
Und an dieser Stelle habe ich doch gleich ein Déjà-vu. Mit einer "Lisa" hatten wir 2012 auch zu kämpfen... :evil: :evil: :evil:

Freue mich auf die Fortsetzung.

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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06 Aug 2013 08:26 #299043
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Tag 3 – 30.5.2013 Massai Mara NP – On the Catwalk

„Sie verbringen einen ganzen Tag in der Massai Mara“ versprach uns die Inhaltsangabe des Reiseverlaufs. Nun gut, jeder weiß, ein ganzer Tag bedeutet eine Morgen und eine Nachmittagssafari … eigentlich schade weil ich persönlich den Tag lieber irgendwo in der Savanne (auch wenn es nichts zu sehen gibt) verbringe als am Pool. :whistle:

Schon früh um 7:00 Uhr ging es los. Gleich hinter der Lodge überquerte eine riesige Büffelherde die Straße und zwang uns zu einem längeren Stopp. Aber bei diesen schönen Motiven blieben wir gerne stehen.

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So süß!

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Die Tiersichtungen an diesem Tag mehrten sich. Elefanten, Thompson Gazellen, Elen Antilopen, Dik Diks und die üblichen Verdächtigen Zebras, Impalas, Warzenschweine, Topis … aber keine einziges Gnu. Nicht ein Einziges! Schon seltsam, wenn man bedenkt, dass sich nur 2 Monate später die Ebenen vor lauter Tieren sich schwarz färben werden. B) B)

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Senegal-Kibitz?

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Kronenkranich ... immer zu zweit ... jaja (!)

To be continued...
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06 Aug 2013 08:33 #299045
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Fortsetzung ... on the Catwalk

Dann sahen wir von weitem mehrere Autos stehen … logisch, da musste was Besonderes sein. Da man von weitem nichts Großes (Nashorn, Elefant) erkennen konnte, musste es sich um Katzen handeln. Und tatsächlich bei unserer Ankunft fanden wir Löwenmännchen vor. Zuerst sah man nur einen im hohen Gras liegen, dann zwei … ein Drittes, ein Viertes und schließlich hob ein fünfter Pascha den Kopf. Es waren also 5 ausgewachsene (faule) Löwenmännchen die sich da im hohen Gras versteckten und ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgingen. Wir blieben einige Zeit dort stehen und beobachteten als sich jedoch die Anzahl der Fahrzeuge und dadurch auch die Geräuschkulisse rapide erhöhte und die Löwen keinerlei Anstalten machten sich zu bewegen entschlossen wir uns weiterzufahren… was heißt wir, es war dann doch mehr oder weniger unser Fahrer Daniel.

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Wir fuhren darauf zu einer Flussbiegung an einem Hippo-Pool und machten eine Pause (wie so ziemlich alle anderen auch). Schnell füllte sich der Rastplatz mit unzähligen Fahrzeugen. :evil:
Als wir die Platz verliessen fuhren wieder in Richtung der Löwen und konnten bereits von weitem erkennen (wir waren allerdings noch sehr weit weg), dass die Löwen sich in den Schatten eines Baumes verzogen … der letzte Pascha hatte gerade seinen schleppenden, „ich brech gleich zusammen“ Gang in Angriff genommen. Jetzt lagen alle Fünf unter einem Baum umringt von ca. 20 Autos die ständig hin und her fuhren. Ich fand´s net wirklich berauschend, wie die Guides die Löwen bedrängten und irgendwie taten sie mir leid. Plötzlich legte unser Fahrer hektisch den Gang ein und holperte mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit durch das Gras weg von den Löwen. :dry:

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Wir wurden im Fahrzeug herumgeschleudert wie Flummis und Inge stieß sich sogar den Kopf blutig. Erst auf dem Weg reduzierte der Guide wieder die Geschwindigkeit in Normalbereich und fuhr langsam weiter. Was war das? Wir schauten uns alle gegenseitig fragend an. Die Ranger waren auf dem Weg, so die trockene Antwort von Daniel, und es ist verboten ins Gras zu fahren. Anscheinend sprechen die Ranger bei solchen Vergehen (zu Recht) drastische Strafen aus, die sogar die Existenzen der Guides gefährden können. Wir wussten das nicht … und alles nur, weil er uns die bestmögliche Position zum Fotografieren verschaffen wollte. :whistle: :whistle:

Zufrieden und begeistert von unserer ersten richtigen Löwensichtung, nicht wissend dass sie uns auf unserer Reise ein ständiger Begleiter werden würden, machten wir uns auf den Rückweg zur Lodge. Dabei kamen wir durch eine Senke in der sich ein riesiger Giraffenkindergarten niedergelassen hatte. Mindestens 30 (!) „Dschiraaaff“ hielten sich dort dichtbeinander auf. Ein beeindruckendes Bild, dass auf einem Foto gar nicht wirkt. Leider!

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Unterwegs konnten die, die wollten, noch ein Besuch in einem Massaidorf unternehmen. Ich bin zwar kein Freund solcher gestellten Kulturkapriolen, habe aber, da alle von unserem Fahrzeug mitmachten auch teilgenommen. Es war so, wie es wahrscheinlich jeder Afrikareisende bereits erlebt hat. Gehüpfe, zeigen der Hütte, bettelnde Kinder, die auf Kommando weinen können und die üblichen Verkaúfsstände. Das Einzige, was ich noch nicht gesehen hatte war das Anschiessen der Kühe zur Blutgewinnung. Einige Briten fanden´s interessant und ließen sich das ganze Spektakel lautgröhlend einige Schilling kosten. Getrunken wurde auch … ich habe dankend abgelehnt!

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Zurück in der Lodge gab es Mittagessen und um 16:00 ging es auch schon weiter. Da wir erst um 13:30 zurückkamen, blieb nicht viel Zeit um großartig zu entspannen. Dazu blieb sowieso sehr wenig Zeit. Für mich war das OK, aber andere der Reisegruppen fanden´s net so berauschend (Lisa „African Savannah“). Verpassen wollte allerdings auch keiner was…

To be continued (Ohje)...
Letzte Änderung: 13 Aug 2013 09:42 von Bebbl.
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