und weil es heute den ganzen Tag regnet, kam ich sogar noch zu einem zweiten Beitrag ....
28. Dezember
Die Passkontrolle geht schnell und problemlos. Kaum sind wir am Zoll vorbei, werden wir auch schon von einzigen offiziellen Taxiunternehmen in Nairobi angesprochen. Man zeigt uns eine offizielle Preisliste und wir können sicher sein das einzige, beste und höchstoffizielle Angebot für die Fahrt ins Zentrum zu bekommen. Is klar!
Wir lassen den „offiziellen“ Taxi-Nepper stehen und erhandeln uns eine Fahrt für die Hälfte des Preises.
Nach einer knappen Stunde sind wir in unserem Last-Minute Hotel Kivi Milimani angekommen. Okay, es ist ein wenig heruntergekommen und der Fahrstuhl macht merkwürdige Geräusche. Thats Africa, Baby! Wir sind so lange locker, bis wir im Zimmer sind. Das sieht allerdings aus, als hätte meine Oma ausgemistet und das, was nicht mal der Sperrmüll mitnimmt, reingestellt. Sehr vorsichtig inspizieren wir die Räumlichkeiten (wer weiß, ob hier nicht was zusammenbricht) und stellen erleichtert fest, dass sich der vermeintliche Dreck als Patina der letzten 300 Jahre entpuppt. Bene – mit alt aber sauer können wir leben.
Jetzt wollen wir auch noch sauber werden und freuen uns auf eine warme Dusche. Fehlanzeige! Duschwasser eiskalt! Das reicht! Immer noch genervt vom Schlafentzug, tobe ich zur Rezeption,
verlange sofortige Abhilfe und nach einer Stunde und drei verschiedenen Handwerkern bekommen wir dann endlich Warmwasser.
Abends wollen wir uns noch was Gutes tun und beschließen ins Talismann zum Essen zu fahren. Nach zähen Fahrpreisverhandlungen mit dem Taxifahrer, beschließen wir, noch einen kurzen Stopp im Supermarkt einzulegen, um wenigstens etwas Wasser und ein paar Kekse zu kaufen. Vor der Einfahrt zum Supermarkt ist ein riesiger Stau. Ich frage den Taxifahrer, ob denn um diese Zeit in Nairobi alle einkaufen gehen. Er schaut mich an, als sei ich völlig bescheuert.
Der Stau sei jederzeit vor jedem Supermarkt in Nairobi. Denn man wird nur nach einer ausführlichen Durchsuchung nach Waffen auf den Parkplatz gelassen. Na das kann ja heiter werden… damit wir das nicht allzu oft mitmachen müssen, beladen wir unseren Einkaufswagen bis zu Anschlag mit Wasser, Keksen, Savanna (plus Extra-Savanna für Bloke), Bier (plus Extra-Bier für Bloke) und einen kleinen Prosecco-Vorrat für Silvester. Der Taxifahrer schaut etwas merkwürdig, fährt aber die zwei Alkoholiker tapfer zum Talismann.
Hier genießen wir ein exzellentes Abendessen im einen sehr schönen Restaurant. Als wir wieder ins Taxi steigen, regnet es. Als wir ein paar Meter gefahren sind, regnet es stark. Ein paar Minuten später, schüttet es, wie aus Kübeln. Die Scheibenwischer sind kaum noch in der Lage, ein minimales Sichtfeld frei zu wischen. Zum Glück müssen wir uns keine Sorgen um Aquaplaning machen, denn die Straßen haben sich komplett in Seen verwandelt, so dass man von „fahren“ sowieso kaum noch reden kann.
Abschüssige Straßen gleichen Flüssen und aus den Gullideckeln sprudelt das Wasser, wie kleine Fontänen. Viele Autos bleiben am Straßenrand stehen, unser Taxifahrer fährt mutig weiter. Ich bin völlig beruhigt, denn offenbar hat er die Lage im Griff. Blöderweise frage ich, ob es öfter so stark regnet. Nein, würde es nicht. So etwas habe er noch nie erlebt. Und er sei auch noch nie bei so einem Wetter gefahren… Man sollte keine doofen Fragen stellen, wenn man mit der Wahrheit nicht umgehen kann.
Denn nun finden Chris und ich die Fahrt nicht mehr abenteuerlich sondern ziemlich gruselig. Die nächste halbe Stunde schwimmen wir durch Nairobi, beraten mit dem Fahrer, ob es ratsam ist, die eine oder andere Straße zu fahren und beobachten vorausfahrende Autos bei der Suche nach einer Möglichkeit einen Straßensee zu durchfahren. Schließlich erreichen wir unser Hotel, geben dem Fahrer ein fettes Trinkgeld und schleppen unsre müden Knochen und 4 Kisten Alkohol auf unser Sperrmüll-Zimmer.