Jambo Fomis!
Frisch zurück von unserer Kenya-Tour, hier einige Erfahrungen und Impressionen. Vielleicht findet der/die ein oder andere ja einige Anregungen. Kenia ist ein tolles Land- es gibt sehr viel zu sehen, die Landschaften sind sehr abwechslungsreich und die Leute nett, freundlich undhilfsbereit. Die Eintrittspreise für die Nationalparke sind allerdings für non residents sehr sehr hoch, zudem haben die Preise 2012 noch einmalkräftig aufgeschlagen! Die Parkgebühren konnten überall in KES oder in US-Dollar bezahlt werden, Visa Karte wird ebenfalls akzeptiert.
Die groben Eckdaten unserer Tour:
Nairobi- Amsoseli National Park- Tsavo West- Tsavo East- Massai Mara- Lake Nakuru National Park- Lake Naivasha-Mount Longonot National Park- Hells Gate National Park- Mount Kenya National Reserve- Oldonyo Sabuk National Park-Nairobi
4,5 Wochen, knapp 4000 km
Kenia ist als Selbstfahrer problemlos zu bereisen. Vorgebucht hatten wir nichts- nur die erste Nacht am Ankunftstag in Nairobi (Wildebbest Camp) war vorgebucht. Wir waren wie immer mit unserem eigenen Bodenzelt unterwegs. Bargeldversorung erfolgte mittel Post Spar Card.
Auto:
Unser Auto- eine Land Rover Defender 110- hatten wir bei Roving Rovers gebucht. Das Auto war technisch absolut ok, wir hatten während der Tour überhaupt keine Probleme mit dem Wagen. Lediglich einen Reifen mussten wir wechseln, da sich die Karkasse ablöste. Die Campingausstattung war ebenfalls ok. Es war alles was wir haben wollten an Bord. Gute und praktische Ausrüstung. Wir hatten keinen cooler dabei, den hätten wir aber bekommen können. Das Auto war alt, hatte so eine Tücken, aber es war bezahlbar und hat uns nie im Stich gelassen. Die Beifahrertüre hatte ihr Eigenleben und musste immer von innen verriegelt werden, bei Regen und Wasserdurchfahrten kam ein klein wenig Wasser in den Fußraum an der Fahrerseite, ebenso sickerte bei Regen ein wenig Wasser durch die große Dachklappe. Alles in allem aber nur Kleinigkeiten! Der Wagen ansonsten top- vor allem im Gelände! Das wirklich einzige was es zu bemängeln gibt, war der Zustand der Reifen. Die montierten Reifen waren stark abgefahren, die beiden Reservereifen hatten deutlich besseres Profil. Wir haben unterwegs noch weitere Autos von Roving Rovers gesehen und deren Reifen waren deutlich besser ….
Fazit: gutes und bezahlbares Auto, technisch einwandfrei, zuverlässig, manchmal sehr eigen, im Gelände top, auf der Straße etwas lahm und der Fahrkomfort- ……naja ein Land Rover eben.
Verkehr/Straßen:
Wir hatten im Vorfeld schon einiges über die schlechten Straßenverhältnisse gehört und waren entsprechend vorgewarnt. Ganz sooo schlimm war es dann aber doch nicht. Vielleicht haben wir die ganz schlechten Strecken aber auch ausgelassen
Nach Uganda dachte ich das es eigentlich nicht vielschlimmer kommen könne, aber ich wurde eines besseren belehrt. Auf Kenias Straßen ist jede Menge los. Neben schwerbeladenen LKW und PKW tummeln sich noch jede Menge anderer „Verkehrsteilnehmer“ herum. Dazu auch immer wieder Vierbeiner der verschiedensten Couleur. Die Leute fahren wie bescheuert- es wird überholt obwohl man genau sehen kann das man nichts sieht. Wird schon irgendwie gehen- meist geht es dann auch irgendwie nur bei dem wie ist mir oftmals das Herz stehen geblieben. Vier Autos inkl. LKW und Bus nebeneinander auf einer 2 spurigen Straße die überholen…..sagenhaft! Wenn es dann halt mal eng wird, na dann wird halt querfeldein gefahren. Mit einem Wort-WAHNSINN- einfach WAHNSINN. Man muss ständig hoch konzentriert fahren um zu schauen wer wann wen wie überholt. Ein Taxifahrer in Nairobi den wir auf das Fahrverhalten angesprochen haben meinte einfach: „well you know it´s simple-Africans just get crazy when they are driving-that´s it“. Für Kenia gilt das mit Sicherheit! Ich bin nur heil froh dass wir in keinen Unfall verwickelt waren, bzw. keinen unmittelbar passierten Unfall gesehen/passiert haben.
Die Fahrtstrecken bzw. Fahrtzeiten sind nicht zu unterschätzen! So haben wir zum Beispiel für die knapp 250 km vom Tsavo National Park bis Nairobi 5 Stunden gebraucht! Die Strecke ist durchgehend super asphaltiert.
Den Rekord haben wir aber auf einem „shortcut“ aufgestellt. Vom Lake Naivasha aus sind wir die vermeidlich kürzere Nebenstrecke über Kongoni-Sakutiek- Ildamei in Richtung Narok gefahren…. Sieht auf der Karte recht harmlos aus und auch die Auskünfte der örtlichen Experten war auch recht vielversprechend: „the road is quiet ok“. Jau- ist natürlich immer alles relativ- wir haben für die knapp 50 km 5 Stunden gebraucht. Es war eine landschaftlich wunderschöne Route über das Mau Escarpment mit viel Schlamm, herrlichem black cotton soil, fehlenden Wegstücken und einem festgefahrenem LKW an dem wir zunächst gar nicht vorbei kamen….
OK wir hätten das Ganze auch in 4 Stunden schaffen können, aber wir hatten unseren Spaten an die Crew des festgefahren LKW ausgeliehen. Der Truck hing derbe fest und die Jungs haben mit Händen und Pangas versucht ihn mühevoll irgendwie wieder frei zu bekommen. Da kann man doch nicht einfach so vorbeifahren oder?
Wir haben unterwegs immer wieder mal nach dem Weg fragen müssen und man hat uns immer sofort weitergeholfen. Bei fehlenden Englischkenntnissen wurde dann kurzerhand jemand gesucht der einem weiterhelfen konnte. Unterwegs immer wieder Polizeikontrollen- wir wurden aber nur einmal angehalten um die Versicherungspolice vom Auto zu prüfen. Wenn wir in Nairobi gar nicht mehr weiterwussten, dann haben wir die Polizisten gefragt die nahezu an jedem Kreisverkehr das Chaos regeln. Rote Ampeln galt es immer streng zu irgnorieren.
1.Nairobi
Unterkunft Wildebeest Camp- absolut zu empfehlen. Das Wildebeest liegt nicht weit vom Flughafen entfernt, sehr ruhig gelegen mit schöner Gartenanlage. Man kann in kleinen festen Gartenzelten übernachten, mit dem eigenen Zelt campen oder in kleinen Zimmern bzw. im Schlafsaal übernachten. In der Nähe gibt es einen riesigen Nakumatt Supermarkt bei dem man sich super mit wirklich allem eindecken kann (Öffnungszeiten 6-24 Uhr)!
2. Amboseli National Park
Eintritt: 60$/Person pro Tag
Sehr sehr viele Elefanten, die Tiere sind alle sehr relaxt und ruhig. Sie kommen morgens immer aus den Bergwäldern und ziehen dann in die Sümpfe. Hatten viele tolle Erlebnisse dort, die Elefanten ziehen recht nahe an den Fahrzeugen vorbei, man muss einfach nur stehen bleiben und warten. Wir waren 2 Tage im Amboseli und leider war es an beiden Tagen nicht möglich den Kilimanjaro zu sehen. Er war leider immer dicht von Wolken umhüllt, die Spitze des Berges konnte man nur erahnen. War also leider nichts mit einem schönen Killi-Foto
Übernachtung im Kimana Camp außerhalb vom Park in unmittelbarer Nähe vom Kimana Gate.
Wir hatten eigentlich geplant im Massai Community Camp innerhalb des Parks zu übernachten, aber das Camp ist geschlossen! Uns wurde gesagt dass dieses Camp nicht mehr existiert. Es wurde angeblich verkauft und nun soll an dieser Stelle eine Lodge entstehen.
2. Tsavo West National Park
50 US $/Person und Tag
Landschaft sehr schön und abwechslungsreich allerdings nur wenig Tiere zu sehen. Die wenigen Tiere die wir im Tsavo West gesehen haben waren alle recht scheu! Die Elefanten haben gleich gedroht! Das Verhalten der Tiere ist wohl auf die nach wie vor bestehende Wildereiproblematik zurückzuführen. Unter der Hand wurde uns bestätigt, dass nach wie vor in dem riesigen Park gewildert wird.
Ausblick von den roaring rocks
Wir haben im Park eine geführte Wanderung auf den Shetani Crater gemacht und die Shetani Caves besucht.
Shetani Crater
Mzima Spring
Es gibt im Park mehrere Lavafelder die aussehen als wenn sie gerade erst erstarrt wären.
Übernachtet haben wir in einem KWS-Camp nahe des Chyulu Gate (15 $/Person).
3. Tsavo East
50 US $/Person und Tag
Im Tsavo East gibt es deutlich (sichtbares) mehr wildlife und die Tiere sind hier deutlich entspannter als im westlichen Teil. Wir haben sehr viele Elefanten, Büffel, Giraffen Zebras etc. gesehen. Die Besonderheit im Tsavo sind die roten Elefanten. Die Elefanten haben wirklich eine zum Teil leuchtend rote Farbe. Die "roten Elefanten vom Tsavo" verdanken ihrer Farbe der roten Erde im Nationalpark. Mit dieser pudern sie sich bei Staubbädern oder Schlammbädern ein.
Fringe Eared Oryx
Gerenuk
Übernachtung Camping innerhalb des Parks in der Nähe des Voi Gate. (15 $/pro Person).
4. Lake Nakuru National Park
60 US $/Person und Tag (ab dem 1.1.2012 80 US$!!!!)
Unmittelbar direkt auf dem Parkplatz am Gate wurden wir von einer Heerschar Meerkatzen begrüßt, wobei einige Tiere teilweise recht aggressiv waren. Einige Autos die mit offenen Fenstern dort geparkt waren wurden natürlich sofort ausgiebig nach Fressbarem durchsucht! Kein Wunder das die Tiere wissen wo sie fündig werden. Einige Leute haben sich sogar nicht in ihre Autos zurück getraut, weil mehrere Affen im Inneren des Wagens zugange waren…..Eine Rangerin die für den Parkplatz „zuständig“ war hat nichts unternommen- sie hat die Affen in Ruhe gewähren lassen. Ähnliche Situation an den Baboon Cliffs. Die Menschen sitzen dort und machen Picknick, die fetten Baboons sitzen neben den Tischen und warten. Natürlich herrscht große Freude wenn sich das „Äffchen“ dann über die hingehaltenen Futtergaben hermacht. Die Tiere wurden regelrecht gefüttert und der hier anwesende Ranger hat grinsend zugeschaut. Anzumerken sei, das wir am Gate einen Zettel bekommen haben auf dem die „rules“ vermerkt waren.
Ausblick vom Baboon Cliff
Makalia Falls
Im Park haben wir jede Unmengen an Büffel gesehen, dazu Rhinos, Giraffen, Antilopen, Zebras und jede Menge Vögel- vor allem Pelikane. Es waren so gut wie keine Flamingos zu sehen. Der See hatte aber einen sehr hohen Wasserstand und das hat die Flamingos wohl dazu veranlasst sich an anderen Gewässern niederzulassen. Wir haben dann später jede Menge Flamingos am Lake Naivasha angetroffen. Bedingt durch den hohen Wasserstand waren die shoreline tracks gar nicht befahrbar. Mit fortschreitender Tageszeit wurde es im Park immer voller. Teilweise kam uns ein Auto nach dem anderen entgegen. Wir sind dann später regelrecht aus dem Park geflüchtet. Fairer weise muss jedoch dazugesagt werden, dass wir den Park an einem der Weihnachtstage besucht haben…..schlechte Planung. Wir wollten eigentlich im Park übernachten, aber die 25 $ /Person war uns schlichtweg zu teuer. Wir haben darauf außerhalb des Parks in der Mbweha Lodge übernachtet. Dort gibt es einen schönen Campground, mit tadellos sauberen sanitären Einrichtungen. Camping kostet 1500 KES/Person. Wer es ein wenig nobler mag kann dort auch in Luxus Cottages für 490 US$ übernachten. Der Campground der Logde wird nur noch so nebenher betrieben. Es wird nicht groß mit dem Campground geworben, aber wer mit seinem eigenen Zelt kommt der wird auch nicht weggeschickt. Ein super schöner und ruhiger Platz- uns hat es richtig gut dort gefallen. Das Mbweha Camp befindet sich im Congreve Conservancy. Entfernung bis zum Nderit Gate ca. 4 km.
Fortsetzung folgt!