THEMA: Kleinode in Malawi
13 Jun 2019 23:39 #558780
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Majete - Fortsetzung

Von Blantyre aus sind es etwa 1 ½ h Fahrt bis zum Park-Gate. Vom auf ca. 1000 Höhenmeter gelegenen Blantyre fährt man steil hinab ins Shire-Tal. Von dort schlängelt sich der Shire-River dann weiter nach Mozambik, wo er in den Zambezi mündet, bevor seine Wasser sich viel später in den indischen Ozean ergießen.

Zunächst geht es durch die „outskirts“ von Blantyre, in den frühen Morgenstunden wimmelt es hier bereits von Leben:





Da wir den Majete von Blantyre aus immer nur als Tagestour besucht haben, stiegen wir in der Regel zu Hause zwischen 6 und halbsieben in unser Auto, um dann spätestens um 8 am Park zu sein.
Diese Straße bietet je nach Jahreszweit mal atemberaubende, mal einfach nur „graue“ Aussicht. Am Anfang der Regenzeit fuhren wir hier einmal einfach nur in ein nebeliges Meer hinein – unheimlich! (ich habe davon nur Bilder mit vielen Kindern von Freunden, die ich im Auto hatte, vor nebeligem Abgrund - und die möchte ich hier nicht öffentlich machen)
Zunächst blickt man über hügeliges Land:



Bald schon kommt ein schöner Aussichtspunkt, an dem manche auch gerne schon ihr Frühstückspicknick einnehmen – doch wir möchten früh im Park sein, weshalb das Magenknurren hier noch vehement ignoriert wird! :blush: :(



Nun geht es steil hinab ins Shire-Tal. In der Ferne läßt sich dieser Fluß (je nach Wetterlage mal mehr, mal weniger) bereits erahnen:



Laster schleppen sich die steilen Serpentinen hoch, und einige Verrückte wagen hier regelmäßig todesmutige Überholmanöver….



Immer wieder trifft man auf Menschen, die Ihre Ware am Straßenrand feil bieten - Mangos, Holzkohle usw...






Nach vielen steilen Serpentinen ist man urplötzlich unten, passiert einen Police Check, wo man von Marktfrauen überfallen wird, die je nach Jahreszeit Bananen oder Mangos anbieten, und dann geht es durch die trostlose, heiße Ebene bis zu dem Ort „Chikwawa“.
Hier ist es immer deutlich wärmer als in Blantyre, und man sollte sich von der evtl. morgendlichen Kühle dort oben nicht täuschen lassen, sondern immer genug Trinkwasser mit im Gepäck haben!!!!





Kurz vor Chikwawa quert man den Shire River:



….wo man in der Regel wegen „Maul-und Klauen-Seuche“ über von Desinfektionsmittel getränkte, dreckige Lappen marschiert…. (der Fahrer darf im Auto bleiben…. Er muss auch nicht nachträglich noch irgendwo drüber laufen….).
Über die Sinnhaftigkeit dieses Zinobers also lieber nicht nachdenken – die Polizisten immer freundlich grüßen, am besten lächelnd auf Chichewa („Muli bwanji?“ – „Ndili bwino!!! Kaya Inu?“ – „Inenso ndili bwino!“ – Wie geht’s? Mir geht‘s gut. Und Dir? Mir geht es ebenfalls gut!)—und schon hat man sich selbst nicht in Probleme gebracht, und dem Herrn Polizisten außerdem den Tag verschönert! :laugh:



Chikwawa ist ein Gebiet, in dem viele Menschen wohnen, aber es ist ein dreckiger, über stinkender Ort. :sick: Die vielen kleinen blauen Plastikbeutel sind allgegenwärtig:



Viele Menschen scheinen hier Schweine zu halten, und sie sind hier im Shiretal interessanterweise schwarz. Da es meist die ersten „Tiere“ für uns sind, gibt es in unserem Auto dann immer großes Gebrüll: „Oh, wie süß! Guck mal die Kleinen dort!....“



Zum MajetePark biegt man hier nach rechts ab, und bald schon endet der Teer. Jetzt sind es noch ca. 17 km Piste bis zum Parkeingang.
Es ist sehr gut ausgeschildert und somit leicht zu finden.



Diese Bilder sind nicht sonderlich gut, und leider oftmals nicht einmal scharf, aber sie vermitteln vielleicht einen kleinen Eindruck von der Fahrt.

Am Parkgate wird man meist sehr freundlich empfangen, und die Formalitäten sind schnell erledigt.


(Direkt gegenüber, also nicht links, sondern rechts der Straße, geht es zur Ngona Lodge, die ich später noch erwähnen werde)

Der Majete Park ist relativ groß, jedoch der meist frequentierte Teil (da sich dort die meisten Tiere aufhalten) ist überschaubar klein.
Er erstreckt sich vom Shire River nach Westen.



Im Norden ist ein privates Gebiet (hier hellgrün), und der weite westliche Teil kann zwar mit 4x4 durchaus befahren werden, meist aber sind die Tiersichtungen nicht sehr ergiebig. Wir haben dort einmal einen kleinen Teil abgefahren, und das war so enttäuschend, dass wir das nicht wiederholt haben.
Im Prinzip gibt es in diesem meist befahrenen Teil (ausschnitt aus obiger Karte) in Nähe des Shire Rivers zwei größere Straßen nach Norden, und dazwischen zwei Querverbindungen, und dann von der Straße entlang des Flusses mehrere kleine „Loops“, die jeweils ganz nah ans Flußufer führen.



Auf der westlicheren Hauptstraße gibt es zwei „HideOuts“ an Wasserlöchern. Für uns hat sich bewährt, dass wir zunächst die „innere“ Straße bis zum Ntsepete-HideOut hoch fahren, und dort unser mitgebrachtes Frühstück ganz in Ruhe bei Tierbeobachtungen genießen.

Meist begrüßen uns schon kurz hinter dem Gate Tiere, in der Regel Impalas:





…und Nyalas. Hier die hellbraunen Weibchen:



Ein noch sehr junger Bock:



Die ausgewachsenen Böcke sind grau, mit sehr schönen, interessanten Zeichnungen, und hellbraunen Beinen:





Auch die Winzlinge blicken uns meist neugierig an:



Manchmal allerdings spielen die Tiere auch Verstecke mit uns! :dry: Da der Majete sehr buschig ist, sind Suchbilder sowohl in der Trocken- als auch in der Regenzeit an der Tagesordnung:







Manchmal auch nur gut getarnt:



Und dann wieder hinter der nächsten Kurve doch direkt auf der Straße:







Die Impalas lassen sich immer sehr gerne fotografieren. Manchmal hat man fast den Eindruck, sie würden eigentlich sehr gerne mal ein professionelles Fotostudio besuchen, um sich würdig genug in Szene zu setzen:







Das war kleiner Einstieg, und nun muss das Magenknurren noch durchhalten, bis wir zum Ntsepete Hide gelangen!
Letzte Änderung: 14 Jun 2019 00:09 von Rehema.
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16 Jun 2019 18:56 #559074
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Hallo Antje,
es ist schön, dass ihr nach Tansania zurückkehrt. Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt in diesem wunderschönen Land.
Melde dich doch immer mal wieder, damit wir wissen, dass du angekommen bist.
Liebe Grüße
Kathi
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15 Jul 2019 20:14 #561945
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Fortsetzung Majete – Ntsepete-HideOut:

Wir fahren weiter bis zum Ntsepete Hide Out – der Magen ruft jetzt schon recht laut…..
Auf dem Wege erspähen wir immer wieder Impalas oder Nyalas im Gebüsch:













Oder es huschen „Antennen“ über die Straße:



Besonders in der Trockenzeit fallen hier häufig ganz weiß-oder gelbrindige Bäume auf





Ich glaube, es ist eine Akazienart – wobei es wohl verschiedene Sorten sind, und ich zumindest was die weißen Rinde betrifft, nie heraus finden konnte, um welche Bäume es sich handelt-



Dann freuen wir uns, wenn wir den Ntsepete HideOut erreichen!



Jetzt werden Brötchen, gekochte Eier, Kaffee, Tee und Wasser hoch geschleppt – und die Fotoapperate natürlich auch!!!!
Ihr seht an den Bildern, dass einige in tiefster Trockenzeit, andere wiederum während der Regenzeit aufgenommen sind.
Oft sind schon einige Tiere am Wasserloch (meist Nyalas, Impalas oder Wasserböcke), manchmal aber begrüßte uns auch gähnende Leere:



Doch IMMER hat sich das Warten gelohnt!!!
Denn schon bald trudeln ein paar Wasserböcke ein:



Weitere kommen hinterher:



Letzte Änderung: 16 Jul 2019 21:43 von Rehema.
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15 Jul 2019 20:17 #561946
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Auch Affen haben wir hier schon trinken sehen! Ein seltener Anblick für dieses sonst wilde Baum-hüpfende Gattung!!!



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16 Jul 2019 21:55 #562034
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Weiter zum Wasserloch am Ntsepete Hideout:

Ein anderes Mal traut sich als ersten eine Warzenschweinmutter mit ihren Kindern heran:





Auch hier kommen immer mehr hinterher – man braucht nur Geduld, Sitzfleisch – oder genug Kaffee in der Thermoskanne….. :laugh:







Ich mag diese Kerle einfach – sie zaubern mir jedes Mal ein Lächeln auf’s Gesicht!!! :) B) :laugh:







Die Tiere sind im Majete erstaunlich scheu und reagieren auf jeden Laut!
Deshalb verfallen wir schnell in Flüsterton. Ich staunte jedes Mal, wie das „Leise Sein“ mit unseren Kindern nie ein Themas war, und alle in diesem HideOut auch NIE jammerten, wann wir endlich weiter fahren! Denn meist hielten wir uns hier 1 bis 2 Stunden, in seltenen Fällen auch mal noch länger hier auf!
Das war z.B: als wir bei Eintreffen eine ganze Büffelherde antrafen:







Als sie jedoch das Motorengeräusch unseres Landcruisers hören, stoben sie erst mal wild davon:





……bleiben jedoch nach kurzer Zeit stehen und starren uns an:





Als wir uns dann mucksmäuschen still verhalten, fassen sie jedoch wieder Mut und kehren zurück zum Wasser, wo sie ihren Durst in dieser trockenen Einöde löschen wollen!



Zebras scheint es im Majete sehr wenige zu geben. Jedenfalls haben wir selten welche zu Gesicht bekommen, manchmal auch gar keine. Vielleicht tummeln sie sich aber auch nur in einer anderen Ecke des Parks?



An seltenen Tagen ist hier am Wasserloch sogar auch „Magic Land“ :blink: – und man erhascht mal den Blick auf ein Einhorn!!! ;)



Und Benni freut sich, dass er einige besondere Bilder knipsen kann!





Manchmal ist es so schön hier, dass wir gar nicht aufbrechen wollen. Diese Ruhe – ohne Motorengeräusch! Nur mal ein Rascheln in den Blättern, ein zwitschernder Vogel, der Wind, der durch die Baumkronen streicht, ein Blöken der Antilopen oder Gazellen.
Tiere beobachten, wie sie sich bewegen, wie sie auf kleinste Laute reagieren, wie sie miteinander umgehen – all das ist faszinierend und keinesfalls langweilig, und auch unsere Kinder drängten hier nie zum Aufbruch!
Letzte Änderung: 16 Jul 2019 22:13 von Rehema.
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22 Jul 2019 20:51 #562590
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Majete - zum Ufer des Shire Rivers/Mvuu Hide

Aber wenn wir vor der Mittagshitze noch andere Tiere sehen wollen, müssen wir uns doch losreißen. Man weiß nie, ob die Hippos auf ein Sonnenbad aus sind, oder doch lieber im Wasser untertauchen. Und ein paar andere Tiere möchten wir doch schon noch gerne sehen!

Also alle Frühstücksreste einpacken, und jeder sucht sich nochmal einen (nicht zu weit entfernten….) Busch für eine Pipi-Pause (und hofft, dass er keinen Löwen übersehen hat… :pinch: . Die sollen nämlich eigentlich öfter hier in der Gegend sein – aber gesehen haben wir sie nie. Allerdings – wer weiß? Vielleicht haben sie UNS gesehen….)

Einmal trafen wir Hannes‘ Erdkundelehrer – sie verließen gerade den Nspetete Hide, als wir ankamen. Und fuhren wohl eine andere Strecke – zum Nakamba Hide (wo wir auch fast nie etwas gesehen hatten…). Am Montag in der Schule sagte er Hannes, als sie im Hideout oben am Nakala Hide saßen, wäre eine riesige Elefantenherde gekommen, um an dem Wasserloch zu trinken. Sie hätten auch keine Anstalten gemacht, sich zu entfernen. Insgeheim hätten er und seine Frau gehofft, dass wir bald vorbeikämen, und das Motorengeräusch die Elefanten verjage. Damit sie da wieder runter kommen konnten! Aber kein einziges Fahrzeug wäre vorbei gekommen! So saßen sie über 2 h fest dort oben, bis die Elefanten sich wieder in Bewegung setzten…..
Schade! Wir hätten die Elefanten gerne gesehen, denn bei jenem Male haben wir nur einen einzigen am anderen Flußufer zu Gesicht bekommen!


Wirt nehmen vom Ntsepete Hide in der Regel den Weg zurück nur bis zur ersten Querstraße („Sefu Rd.“) dann Richtung Shire River, und von dort wieder „hoch“ zum „Mvuu Spot“



Manchmal ist diese Strecke nur trostlos, manchmal begegnen uns die üblichen Verdächtigen: Antilopen, Gazellen, Warzenschweine.
Einige freundlich:







Andere fotogen:



Manche fühlen sich gestört („Ey, was wollt Ihr denn hier?“):



Wiederum andere strecken einem einfach die Zunge heraus :P



Viele zeigen sich gerne:





Andere wiederum spielen lieber Versteck:





Letzte Änderung: 22 Jul 2019 21:02 von Rehema.
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