Majete - Fortsetzung
Von Blantyre aus sind es etwa 1 ½ h Fahrt bis zum Park-Gate. Vom auf ca. 1000 Höhenmeter gelegenen Blantyre fährt man steil hinab ins Shire-Tal. Von dort schlängelt sich der Shire-River dann weiter nach Mozambik, wo er in den Zambezi mündet, bevor seine Wasser sich viel später in den indischen Ozean ergießen.
Zunächst geht es durch die „outskirts“ von Blantyre, in den frühen Morgenstunden wimmelt es hier bereits von Leben:
Da wir den Majete von Blantyre aus immer nur als Tagestour besucht haben, stiegen wir in der Regel zu Hause zwischen 6 und halbsieben in unser Auto, um dann spätestens um 8 am Park zu sein.
Diese Straße bietet je nach Jahreszweit mal atemberaubende, mal einfach nur „graue“ Aussicht. Am Anfang der Regenzeit fuhren wir hier einmal einfach nur in ein nebeliges Meer hinein – unheimlich! (ich habe davon nur Bilder mit vielen Kindern von Freunden, die ich im Auto hatte, vor nebeligem Abgrund - und die möchte ich hier nicht öffentlich machen)
Zunächst blickt man über hügeliges Land:
Bald schon kommt ein schöner Aussichtspunkt, an dem manche auch gerne schon ihr Frühstückspicknick einnehmen – doch wir möchten früh im Park sein, weshalb das Magenknurren hier noch vehement ignoriert wird!
Nun geht es steil hinab ins Shire-Tal. In der Ferne läßt sich dieser Fluß (je nach Wetterlage mal mehr, mal weniger) bereits erahnen:
Laster schleppen sich die steilen Serpentinen hoch, und einige Verrückte wagen hier regelmäßig todesmutige Überholmanöver….
Immer wieder trifft man auf Menschen, die Ihre Ware am Straßenrand feil bieten - Mangos, Holzkohle usw...
Nach vielen steilen Serpentinen ist man urplötzlich unten, passiert einen Police Check, wo man von Marktfrauen überfallen wird, die je nach Jahreszeit Bananen oder Mangos anbieten, und dann geht es durch die trostlose, heiße Ebene bis zu dem Ort „Chikwawa“.
Hier ist es immer deutlich wärmer als in Blantyre, und man sollte sich von der evtl. morgendlichen Kühle dort oben nicht täuschen lassen, sondern immer genug Trinkwasser mit im Gepäck haben!!!!
Kurz vor Chikwawa quert man den Shire River:
….wo man in der Regel wegen „Maul-und Klauen-Seuche“ über von Desinfektionsmittel getränkte, dreckige Lappen marschiert…. (der Fahrer darf im Auto bleiben…. Er muss auch nicht nachträglich noch irgendwo drüber laufen….).
Über die Sinnhaftigkeit dieses Zinobers also lieber nicht nachdenken – die Polizisten immer freundlich grüßen, am besten lächelnd auf Chichewa („Muli bwanji?“ – „Ndili bwino!!! Kaya Inu?“ – „Inenso ndili bwino!“ – Wie geht’s? Mir geht‘s gut. Und Dir? Mir geht es ebenfalls gut!)—und schon hat man sich selbst nicht in Probleme gebracht, und dem Herrn Polizisten außerdem den Tag verschönert!
Chikwawa ist ein Gebiet, in dem viele Menschen wohnen, aber es ist ein dreckiger, über stinkender Ort.

Die vielen kleinen blauen Plastikbeutel sind allgegenwärtig:
Viele Menschen scheinen hier Schweine zu halten, und sie sind hier im Shiretal interessanterweise schwarz. Da es meist die ersten „Tiere“ für uns sind, gibt es in unserem Auto dann immer großes Gebrüll: „Oh, wie süß! Guck mal die Kleinen dort!....“
Zum MajetePark biegt man hier nach rechts ab, und bald schon endet der Teer. Jetzt sind es noch ca. 17 km Piste bis zum Parkeingang.
Es ist sehr gut ausgeschildert und somit leicht zu finden.
Diese Bilder sind nicht sonderlich gut, und leider oftmals nicht einmal scharf, aber sie vermitteln vielleicht einen kleinen Eindruck von der Fahrt.
Am Parkgate wird man meist sehr freundlich empfangen, und die Formalitäten sind schnell erledigt.
(Direkt gegenüber, also nicht links, sondern rechts der Straße, geht es zur Ngona Lodge, die ich später noch erwähnen werde)
Der Majete Park ist relativ groß, jedoch der meist frequentierte Teil (da sich dort die meisten Tiere aufhalten) ist überschaubar klein.
Er erstreckt sich vom Shire River nach Westen.
Im Norden ist ein privates Gebiet (hier hellgrün), und der weite westliche Teil kann zwar mit 4x4 durchaus befahren werden, meist aber sind die Tiersichtungen nicht sehr ergiebig. Wir haben dort einmal einen kleinen Teil abgefahren, und das war so enttäuschend, dass wir das nicht wiederholt haben.
Im Prinzip gibt es in diesem meist befahrenen Teil (ausschnitt aus obiger Karte) in Nähe des Shire Rivers zwei größere Straßen nach Norden, und dazwischen zwei Querverbindungen, und dann von der Straße entlang des Flusses mehrere kleine „Loops“, die jeweils ganz nah ans Flußufer führen.
Auf der westlicheren Hauptstraße gibt es zwei „HideOuts“ an Wasserlöchern. Für uns hat sich bewährt, dass wir zunächst die „innere“ Straße bis zum Ntsepete-HideOut hoch fahren, und dort unser mitgebrachtes Frühstück ganz in Ruhe bei Tierbeobachtungen genießen.
Meist begrüßen uns schon kurz hinter dem Gate Tiere, in der Regel Impalas:
…und Nyalas. Hier die hellbraunen Weibchen:
Ein noch sehr junger Bock:
Die ausgewachsenen Böcke sind grau, mit sehr schönen, interessanten Zeichnungen, und hellbraunen Beinen:
Auch die Winzlinge blicken uns meist neugierig an:
Manchmal allerdings spielen die Tiere auch Verstecke mit uns!

Da der Majete sehr buschig ist, sind Suchbilder sowohl in der Trocken- als auch in der Regenzeit an der Tagesordnung:
Manchmal auch nur gut getarnt:
Und dann wieder hinter der nächsten Kurve doch direkt auf der Straße:
Die Impalas lassen sich immer sehr gerne fotografieren. Manchmal hat man fast den Eindruck, sie würden eigentlich sehr gerne mal ein professionelles Fotostudio besuchen, um sich würdig genug in Szene zu setzen:
Das war kleiner Einstieg, und nun muss das Magenknurren noch durchhalten, bis wir zum Ntsepete Hide gelangen!