Moin zusammen,
ich habe den Thread erst jetzt entdeckt und wärme den mal wieder auf, indem ich ein paar eigene Erfahrungen beisteuere. Wer aus dem südlichen Afrika zurückkehrt, sucht in der Regel Restaurants, in denen auch exotische Fleischgerichte serviert werden. Die meisten afrikanischen Restaurants in Deutschland sind jedoch solche mit eritreischer/äthiopischer Küche. Das bedeutet, klein gewürfeltes Lamm, Rindfleisch (auch roh) oder vegetarische Gerichte, die mit Injera (Fladenbrot als Besteckersatz) mit der Hand gegessen werden. Wenn man es nicht kennt, ist es mal ganz nett, aber es ist nicht das, was man aus dem südlichen Afrika kennt und vermutlich erwartet.
Alleine in Frankfurt gibt es mindestens ein Dutzend dieser Restaurants. Das bekannteste (Im Herzen Afrikas) wurde schon genannt. Toll aufgemacht (tiefer Sand auf dem Fußboden), aber ich habe keine afrikanischen Gäste gesehen, als ich dort war. Wenn ich eritreische/äthiopische Küche mag, bevorzuge ich die "Gojo Bar" in Frankfurt. Nicht weit weg ist "African Queen" - auch ok. Auch die Baobab Erlebnisbar in Darmstadt fand ich ganz nett. Das Restaurant "Savanne" in Lich gehört ebenfalls einem Eritreär, aber hier finden sich auch Gerichte aus dem restlichen Afrika. Ich fand es geschmacklich sehr gut. Die Musikauswahl lässt jedoch u.U. die Fußnägel hochrollen.
Das erwähnte "Farmerhaus" in Groß-Umstadt spielt in der gehobenen Klasse. Das ist kein Restaurant, in dem Normalverdiener Stammgäste werden. Ich denke, ohne Vorbestellung wird es auch schwierig, einen Tisch zu bekommen.
"Ada's Buka" am Felsenmeer im Odenwald ist ein Restaurant einer nigerianischen Frau. Es ist länger her, das ich dort war und ich habe es nicht mehr so genau in Erinnerung. Ich würde aber wieder hingehen. Es gab auch Gerichte, die über Nigeria hinaus gehen, z.B. Wild. Die Speisekarte wechselt häufig.
Das in der verlinkten Liste erwähnte "Sawa Village" in Bockenheim existiert leider nicht mehr. Das war ein kamerunisches Restaurant. Frappierende Ähnlichkeit der Speisekarte weist das inzwischen existierend "Mboa Su" auf. Das kenne ich persönlich allerdings noch nicht.
Das "African Pallace" ist ein Restaurant in Frankfurt mit einigen Wildgerichten auf der Speisekarte. Dazu kann ich noch nichts aus eigener Erfahrung sagen, aber das wird sich bald ändern.
Die "Boum Boum Bar" in Wiesbaden ist ein kleines Restaurant mit verschiedenen Wildgerichten. Es ist eine Weile her, dass ich dort war, aber ich fand es gut.
Wer ein Restaurant sucht, wie es genauso in Westafrika stehen könnte, der findet zwei dieser Sorte in Frankfurt. Das eine ist das nirgerianische "Nollywood" in der Gutleutstraße unweit des Bahnhofs. Hier steht die Chance groß, dass man der einzige weiße Gast ist.
Das andere ist das ghanaische "Kenkey House" in der Gartenstraße (früher ebenfalls Gutleutstraße). Manchmal sind hier nur Afrikaner, manchmal nur Weiße. Es gibt einen Biergarten und ich bin sehr gerne dort. Das Essen ist authentisch. Wer also ein Fleischgericht bestellt, sollte damit rechnen, dass man auf ziemlich durchwachsenem Fleisch rumkaut. Ist nicht jedermanns Sache. Es gibt aber auch Fisch und vegetarische Gerichte.
In München fällt mir "La Casamance" ein. Das ist ein Restaurant eines Senegalesen mit diversen Wildgerichten. War sehr gut und sehr preiswert, hatte aber eine ungünstige Lage und musste schließen. Der Besitzer sucht derzeit einen Partner und eine neue Lokation zur Neueröffnung.
Gruß
Wolfgang