THEMA: Schönes, armes Simbabwe // Reise April-Mai 2018
10 Jan 2021 14:12 #603306
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  • Klaudi am 10 Jan 2021 14:12
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Mittwoch, 25. April 2018

Was für eine Nacht! Angenehme Temperatur, kein Lärm, jedenfalls kein von Menschen verursachter, sondern nur die Töne der Natur. Wir frühstücken in aller Ruhe mit Blick auf den Fluss und die vorgelagerte Sandbank. Elefanten, Hippos, Krokodile friedlich vereint. Der Camp-Attendant grüßt fröhlich winkend herüber. Jetzt aber los, bevor es zu warm wird. Wir wollen heute mal nach Süden, vielleicht bis zu den Chilojo Cliffs, den Wahrzeichen des Parks.


Dieser Teil des Gonarezhou begeistert uns auf Anhieb. Im Gegensatz zum südwestlichen Teil ist hier, östlich des Runde, alles hügelig, grün bewachsen mit sattem Gras, großen Bäumen, Kandelabereuphorbien.













Wir fühlen uns wie in einem großen englischen Landschaftspark, nur die Fauna passt nicht so recht nach England. Hier macht die Bezeichnung Nationalpark ihrem Namen alle Ehre. Die frisch geschobene Straße führt uns bergauf, bergab. Von jeder Kuppe ergeben sich neue Ausblicke; östlich liegen Hügel hinter Hügel, westlich das breite Bett des Runde und dann bis zum Horizont die große Ebene, die bis zum Mwenzi reicht.



Überall in der Landschaft große Baobabs, die auch hier noch voll im Laub stehen.











Und immer wieder Impalas, Zebras, Wasserböcke, Warzenschweine.







Auf dem Weg nach Süden zweigt eine Stichstraße ab zur Chivilila Campsite, die direkt am Rundeufer liegen soll. Und weil wir sicherlich diesen schönen Park noch einmal besuchen werden, wagen wir den steilen und steinigen „Abstieg“ hinunter zum Fluss, um zu erkunden, ob der Platz zum campen taugt.




15 Minuten geht es im Low hinunter. Der Weg ist schmal, weit und breit keine Ausweichstelle in Sicht, bei Gegenverkehr müsste eines der Fahrzeuge also zurück. Und was, wenn uns hier ein Elefant in die Quere kommt?? Die Erinnerungen an 2017 (als uns ein Bulle in Musth attackiert hatte) sind noch nicht verblasst, und wir beide haben die gleichen Gedanken, obwohl wir sie jetzt, während der Fahrt, nicht aussprechen. Unten angekommen werden die Mühen und versteckten Ängste sofort überlagert von einer wunderschönen Aussicht. Aus einer felsigen Schlucht ergießt sich der Runde hier in einige Pools, bevor er weiter südlich wieder, von Felswänden eingezwängt, verschwindet. Das Wasser klar, die Felsen rot, die Vegetation grün und üppig.




















Auf einer glatten Granitfläche steht ein strohgedeckter Unterstand, in einiger Entfernung ein Plumpsklo. Die Lage der Campsite ist grandios, es muss herrlich sein, hier ganz alleine zu campen. Wenn nur nicht die 90 US$ Gebühr wäre.





Einen ähnlichen Abstecher zum Fluss machen wir noch einmal einige Kilometer weiter südlich, und zwar zum mit Recht so genannten Runde Gorge. Dem Reiseführer ist der Gorge keine Zeile wert, wahrscheinlich war dem Autor die Anfahrt zu beschwerlich. Aber die Schlucht, die der Runde hier geformt hat, muss man gesehen haben. Es ist nicht so sehr die Tiefe, da gibt es sicherlich Spektakuläreres. Aber die Kombination aus rotem Fels, satt-grüner Vegetation, klarem Wasser und weißer Gischt an den Stromschnellen ist wunderschön, und nur schwer können wir uns lösen.




























Wir cruisen weiter Richtung Süden.














Gegen Mittag erreichen wir die Chilojo Cliffs, oder besser gesagt, die gegenüberliegende Seite.






















Unsere Pause unter Palmen, mit Blick auf die Cliffs, wird leider immer wieder von einzelnen Elefanten gestört und so machen wir uns schweren Herzens auf den Rückweg. Schon auf halbem Hang schauen wir noch einmal zurück: etwa 50 Elefanten queren den Runde – was für ein Bild: die roten Cliffs, der Fluss, die majestätischen Tiere. Auch auf die größere Entfernung hin hören wir sie laut trompeten.

































Auch der späte Nachmittag auf der Campsite gehört den Elefanten. Sie kommen von der gegenüberliegenden Seite durch den Fluss und baden ausgiebig im Pool zu unseren Füßen.













Nach dem Abendessen wird es uns allerdings zu bunt:





wir sitzen am Flussufer und lauschen in die Natur, als einige Elefanten aus dem Fluss steigen und auf der Campsite nach Fressbarem suchen. Wir können sie nur schemenhaft sehen, aber es kracht um uns herum in den Büschen und Bäumen. Wir verziehen uns ins Dachzelt.
Anhang:
Letzte Änderung: 10 Jan 2021 14:30 von Klaudi.
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10 Jan 2021 15:50 #603313
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Hi Klaudia,
wiedermal sehr schöne Fotos!! :)
Konntet Ihr eigentlich das Auto immer bedenkenlos zum Fotografieren verlassen ohne auf
eventuelle Raubtiere achten zu müssen?? :dry:

Gruß Hermann
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12 Jan 2021 13:40 #603529
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Hermann schrieb:
Konntet Ihr eigentlich das Auto immer bedenkenlos zum Fotografieren verlassen ohne auf
eventuelle Raubtiere achten zu müssen?? :dry:

Lieber Hermann,

Nein, bedenkenlos aussteigen ohne auf evtl. Raubtiere achten zu müssen, das ging natürlich nicht. Wie immer in der Natur muss man vorher schon schauen, ob die Luft rein ist, bevor man aussteigt. B) Ich gebe zu, dass wir es vielleicht im Gonarezhou ein wenig zu locker praktiziert haben, denn wir haben zwar erst die Lage gepeilt, haben uns aber dann nach dem Aussteigen sehr ausgiebig im Freien bewegt. Seit unserer Auge-in-Auge-Begegnung mit dem kapitalen Löwen in der zentralen Kalahari ein Jahr später sind wir wesentlich vorsichtiger, wenn wir aussteigen. Die Situation kann sich ja so fix ändern, und so schnell können wir gar nicht laufen ....

VG Klaudi
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12 Jan 2021 14:50 #603532
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Hallo Klaudi!

Ich habe gerade deinen interessanten Reisebericht entdeckt und da mich Simbabwe auch reizt und ich bisher leider nur die Vic Falls kenne, reise ich gerne mit euch! :)
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12 Jan 2021 15:21 #603538
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  • KarstenB am 12 Jan 2021 15:21
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Hallo Klaudi,
genau auf solche Fotos habe ich gehofft! Als wir '95 im Gonarezhou NP waren, haben wir nur wenige Tiere in großer Entfernung gesehen. Auf Grund des Bürgerkriegs im benachbarten Mozambique und der damit einhergehenden Wilderei waren die überlebenden Tiere extrem scheu. Schön zu sehen, dass es sich deutlich zum besseren geändert hat.
LG,
Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

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KarstenB schrieb:
genau auf solche Fotos habe ich gehofft! Als wir '95 im Gonarezhou NP waren, haben wir nur wenige Tiere in großer Entfernung gesehen. Auf Grund des Bürgerkriegs im benachbarten Mozambique und der damit einhergehenden Wilderei waren die überlebenden Tiere extrem scheu. Schön zu sehen, dass es sich deutlich zum besseren geändert hat.

Hallo Karsten,

das freut mich zu hören. Wir fanden die Tierdichte sehr gut, hatten aber natürlich keinen Vergleich zu früher. Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft sich positiv auswirkt. Wollten wir hoffen, dass die derzeitige Situation durch Corona dem Park nicht wieder den Garaus macht.

VG Klaudi
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